Volltext Seite (XML)
2132 PAPIER-ZEITUNG Nr. 54 Kopieren (S. Prüfung auf Kopierfähigkeit in Nr. 91 von 1908, S. 3539.) Jedes ungeleimte oder sehr schwach geleimte Papier kopiert gut, wenn es entsprechend behandelt wird. Indessen muß Kopierpapier so beschaffen sein, daß jeder bei einiger Geschicklichkeit damit arbeiten kann, denn in einem Kontor ist keine Zeit vorhanden, für jedes Kopierbuch das richtige Kopierverfahren erst umständlich zu ermitteln. Manches Papier kopiert gut, wenn es reichlich naß ge macht wird, das andere schmiert dann. Papier, das schon bei wenig Feuchtigkeit schmiert, setzt man nach dem Nässen mit dem Pinsel zwischen zwei Löschkartonen einem kurzen Pressendruck aus, und kopiert dann so, daß man das -eine Löschblatt als Unterlage liegen läßt und weniger preßt. Schwerer kopierende Papiere darf man nicht zwischen Lösch kartone bringen, man feuchte sie vielmehr mit dem Pinsel an, wobei ein Ölblatt als Unterlage dient, dieses veranlaßt durch seine wasserabstoßende Eigenschaft kräftigeres Ein dringen der Nässe in das Papier, und macht es somit aufnahmefähiger für die Kopiertinte. Die ersten Kopien in Kopierbüchern fallen immer weniger gut aus, nach etwa 75- 100 Seiten werden die Bilder weit besser, dies rührt daher, weil das neue Buch noch zu starr und fest gebunden ist. Erst wenn es elastisch wird, durch häufiges Kopieren, welches die einzelnen Blätter nach dem Trocknen wellig macht, und wenn das kopierte Blatt auch oben eine elastische Auflage erhält, werden die Kopien gut; wenn nämlich der Kopierdruck unmittelbar durch den flachen, harten Buchdeckel auf das darunter liegende Blatt fort gepflanzt wird, so fehlt die Federung. Man kopiere dann anfangs unter schwachem Druck, lasse diesen eine Weile anstehen und ziehe nach kurzer Pause erneut an. Fehlt hierzu die Zeit,’ so lege man auf das Kopierbuch 4—6 Blatt Filz oder Rohpappe, diese ersetzen zum Teil die Federung der oberen Blätter. Kopierleinentücher machen gleichzeitig zwei Seiten kopierfähig. Ich benutze sie trotzdem ungern, weil es sehr schwer ist, sie in nassem Zustande flach einzulegen. Man möchte vier Hände haben, um das Tuch gut ausgespannt zu halten! Falten in den Tüchern verursachen nämlich Falten im Kopierpapier und auch im Briefbogen. Ich benutze Ölblatt oder Löschkarton am liebsten, das eine für Papiere, die mehr Nässe verlangen, das andere für trockenere Sorten. Man hat mit Hilfe beider die verschiedenen Abstufungen des Feuchtens in der Hand. Pr. Amerikanische Schreibwaren Tintenfaß von Walter J. Tisdale in Mc. Neill, Missisippi. Amerik. Patent 876668. Die Abbildung zeigt das Tintenfaß in einem senk rechten Schnitt. Der eigentliche Tintenbehälter 2 ragt über den Eintauchbehälter 3 um ein Stück empor. Durch die beide Behälter verbin dende Oeffnung 6 fließt, wenn der Behälter 2 durch den Stopfen 4 luft dicht verschlossen ist, nur soviel Tinte in den Ein tauchbehälter 3, bis dieser bis etwas über den oberen Rand der Oeffnung 6 an gefüllt ist (siehe Bild). In dem Maße, wie die Tinte beim Schreiben dem Eintauchbe hälter entnommen wird, fließt sie aus dem Behälter 2 nach. In den Behälter 3 ist der Eintauchtrichter 7 ab nehmbar eingesetzt, gegen dessen untere Oeffnung sich ein Ventil 9 legt, das an einer federnden Platte 8, 10 be festigt ist. Beim Eintauchen der Schreibfeder wird jedes mal das Ventil 9 beiseite geschoben, schließt aber nach dem Zurückziehen der Schreibfeder sofort wieder die untere Oeffnung des Trichters 7. Dadurch wird sowohl das Eindringen von Staub als auch das Verdunsten der Tinte in hohem Maße verhindert Kampf gegen die Schundliteratur. Der »Verein der Zeitungs stand-Inhaber zu Hamburg« hat in der Erwägung, daß das Ver kaufsverbot der Polizeibehörde allein nicht ausreiche, um die Schundliteratur zu bekämpfen, den Beschluß gefaßt, in Zukunft keine Bchundliteratur, auch nicht in verkappter Form, feil zubieten; es sollen dafür billige interessante, aber gute Schriften verkauft werden, z. B. die Hefte der-»Deutschen Jugendbücherei«, die »Bunten Bücher« der freien Lehrervereinigung für Kunst pflege, Berlin, die »Wiesbadener Volksbücher« und die »Volks bücher der Deutschen Dichter-Gedächtnisstiftung«. CI. Freimarkenheftchen. Um dem Publikum die Beschaffung und Aufbewahrung kleiner Vorräte an den gangbarsten Frei markensorten zu erleichtern, werden spätestens vom 1. Januar 1910 ab bei den Postanstalten des Rcichs-Postgebiets Freimarken heftchen, und zwar solche mit 20 Freimarken zu 5 Pf., solche mit 10 Freimarken zu io Pf. ausgegeben und zum Preis von 1 M. für das Stück an das Publikum verkauft werden. Die Heft chen mit 5 Pf.-Marken erhalten grüne Umschläge, die mit 10 Pf.- Marken rote. Mit Ausnahme der Titelseite werden alle Seiten des Umschlags und ferner die zum Schutz für die Markenlagen dienenden Zwischenblätter zur Aufnahme von Geschäftsanzeigen benutzt werden. Das Sammeln geeigneter Anzeigen usw. ist vertragsmäßig der Marken-Reklamestreifen-Gesellschaft m. b. H. (Emerge) in Berlin W 9, Voßstr. 18, übertragen, an die sich etwaige Interessenten zu wenden haben werden. (Deutsche Verkehrs-Ztg.) Probenschau Schriftschablonen von F. Soennecken in Bonn. Das Zeichnen von Schrift ist eine sehr mühsame Arbeit, die viel Geduld und große Sorgfalt erfordert, wenn das Ergebnis gut sein soll. Vor allem liegt in dem genau senkrechten Stand der Buchstaben eine große Schwierigkeit, da in einer Zeile auch die geringste Abweichung und Unregelmäßigkeit sehr häßlich auffäl Preisen, Waren namen und ähn lichen kurzen Mit teilungen an die Kunden unterstützt den Verkauf sehr nachdrücklich; es ist daher in den meisten Betrieben des . Kleinhandels notwendig, fort während neueSchil- der anzufertigen und Angestellte, die hierin Uebung und Gewandtheit haben, sind entsprechend geschätzt. Um der artige Schriften schnell, gut und gleichmäßig herzu stellen, hat Soen necken Schriftscha blonen aus glas hellem Zelluloid ge fertigt, mit deren Hilfe bei Verwen dung lateinischer Großbuchstaben, Höhe, Breite und Abstände sowie die genau senkrechte Stellung der Buch staben von vornherein gesichert ist. Bild 1 zeigt die Form einer solchen Schriftschablone, die je zwei Reihen Ein schnitte für verschieden große Schriften tragen. Da der ganze Satz fünf Schablonen umfaßt, so können mit ihrer Hilfe Schriften von 3 mm bis 12 mm Höhe hergestellt werden. Zum Schreiben mit Tusche und Farbe bedient man sich besonderer Glasröhrchen, die in verschiedenen Größen je nach der anzufertigenden Schrift geliefert werden. Die Schablone wird dann in einen Papprahmen gelegt, wie Bild 2 erkennen läßt, und der Glasstift an den Ausschnitt rändern der Schablonenlöcher entlang geführt, soweit die Form der Buchstaben dies zuläßt. Zwei auf solche Weise geschriebene Zeilen zeigt Bild 3. Die Herstellung von Schildern mit Bild 1 MEEIHEIMIELEELELEEEEEED ; nornrmrrnrrrrronernorcercrncEDeTCCO — - — Bild 2 Bild 3 MATERIAL PLUNGER5TANEE