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Eibenstocker Tageblatt : 14.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-194409142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19440914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19440914
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-14
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 14.09.1944
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den Vor allem mach/ sich ein großer Mangel an gelernten Arbeitern bemerkbar. Mehrere hunderttausend Häuser sind bereits pro visorisch versorgt worden. In Crovdon z. B., dem am schwersten betroffenen Gebiet, wurden von 54 00V betroffen^» Häusern bereits 52 000 in die Wiederherstellungsarbeiten ein- bezogen. Bern, 14. September. (Funkmeldung.) Ein Mitarbeiter der „Neuen Zürcher Zeitung" schreibt: Gegenwärtig ist die inner- volitische Situation in Frankreich äußerst unklar. Man weiß, daß die Kommunisten, fast überall sehr-stark sind. Di« - übrirgen Elemente der Widerstandsbewegung sind fast überall zu einer Zusammenarbeit mit den Kommuni sten bereit. In den meisten Stadtverwaltungen der befreiten Departements von Südfrankreich sitzen Kommunisten, und in den vielen Städten, die gar nicht als kommunistisch bekannt waren, findet man in Widerstandsausschüssen sogar eine kommunistische Mehrheit. - Die Deutschen waren korrekt Frankreichs Versorgung hat sich verschlechtert Nach einem Londoner Eigenbericht der „Göteborgs Mor genpost" erklären die Franzosen übereinstimmend, daß die Deutschen korrekt ausgetreten seien. Die Bauernfrauen hätten ihre Lebensmittel zu guten Preisen verkaufen können. Jetzt gebe es weniger Brot als unter den Deutschen. Diese Entwicklung wird auch in einem Bericht des Lon doner Korrespondenten der „Neuen Zürcher Zeitung" bestätigt, der an einer Fahrt durch die Normandie teilgenommen hat. Er schreibt, daß wenigstens in den ländlichen Gebieten Frank reichs die Ernährung auch unter der deutschen Besetzung nicht knapp war. Inzwischen habe sich besonders die Versorgung mit Kartoffeln und Milch verschlechtert. Man könne feststellen, datz die Deutschen in der Normandie und der Bretagne mit der Beschlagnahme von Nahrungsmitteln große Zurückhaltung geübt hätten. D« NoWwismus im Gefolge der Mglo-Meriloner Britische Anleihe bei nationalsozialistischem Sedanlengut Ideenlosigkeit der englischen Plutokratie bestätigt Der stellvertretend« britische Ministerpräsident Attlee hielt bei Eröffnung einer Konferenz vor Wirtschaftsvertretern Englands und der Dominien eine Rede, die deshalb von be sonderem Interest« für den deutschen Leser ist, weil aus gerechnet «rn britischer Minister und typischer Vertreter der engliichen Plutokratie dem englischen Volke den national- sozialistischen Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" als Parole für die potitisthtoirtschaftliche Nachkrtegsoronung empfiehlt. Attlee erklärte in seiner Rede wörtlich: „In England und zweifellos auch bei ihnen in ihrer Heimat haben Tausende von Menschen eingesehen, daß sich der Sieg im Krieg nur durch die Anwendung des Grundsatzes „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" erringen läßt, und sie erkennen fetzt auch daß dies, der Schlüssel zum Wiederaufbau nach dem Kriege ist." „Seine militärische Promenaüe" Warnend« Stimmen in London " Im Gegensatz zu den ungezügelten Erwartungen in Eng land erheben sich in englischen militärischen Kreisen nach dem Londoner Korrespondenten von „Svenska Dagbladet" warnende Stimmen. Man betont, daß diese Hoffnungen ein Wunsch senken fei. Es sei wahrscheinlicher, daß deutscherseits das Reichsgebiet mit größter Erbitterung und Fanatismus vertei digt werde. In Londoner militärischen Kreisen sei man der Aussassumg, daß der alliierte Angriff aus Deutschland keine mili tärische Promenade sein werde. Die Deulschen werden mii größter Hätte ihr Land verteidigen. Auch der Optimismus be züglich der Kanalküste und der Kämpfe in Holland sei verfrüht. Leutschland hat die Nerve« «och nicht verloren Ei« porMgitsifch« Feststellung. Lissabon, 14. September. (Funkmeldung.) Der Außenpolitiker des „Diario da Mariya" warnt vor einer voreiligen Beurteilung des Kriegsgeschehens. Der Krieg befinde sich zwar in »inem kritischen Stadium, aber die Entscheidung fei noch nicht gefallen. Deutsch, land hab« zwar Gelände, aber noch nicht sein« Ruhever loren. Man könne eine Sache nicht als verloren ansehen, solange das Land, welches sie verficht, selbst noch nicht di« Nerven ver loren hat. Und das sei nicht der Fall. Innerhalb seiner natürlichen Grenzen könne Deutschland, rein militärisch gesehen, seinen Gegnern «inen ungleich größeren Widerstand entgegensetzen als bisher. Der Heldenmut ves ocuiichen Soldaten Es besteht kein Zweifel darüber, schreibt der Außenpolttiker des Madrider „ABC", daß der Widerstand der deutschen Trup pen immer mehr zunimmt, je näher der Kampf sich Deutsch lands Grenzen nähexl. Der deutsche Solda, hat seine militäri- scheu Tugenden, die sagenhaft geworden sind, intakt gehalten. Der spanische Militärschriftsteller Manuel Aznar zollt in „Arriba" den Verteidigern von Brest, Lorient, St. Nazaire ein Lob des Heldenmutes. Diese deulschen Soldaten seien einzig da stehend in der Welt und werden in die Geschichte für alle Zeiten eingehen. Es ist nachgrrade grotesk, daß ein Minister des pluto- kratisthen England das dem nattonalsozialistischen Deutsch, land den Krieg erklärte, um die sozialistischen Grundsätze >m Blute zu ersticken und dadurch ein Uebergreisen der sozialisti- scheu Idee nach England zu verhindern, sich nach fünf Kriegs- jahren ausgerechnet den Kernsatz der nationalsozialistischen Bewegung zu eigen macht. Das ist ein ganz plumper Versuch, den arbeitenden Massen in England Sand in die Augen ^u streuen. Da aber die Plutokratie der Arbeiterschaft keine zug- kräftiae Varol« mehr zu bieten hat, macht sie bedenkenlos eine Anleihe bei dem nattonalsozialistischen Gedankengut, ohne na- türlich auch nur im entferntesten an eine Verwirklichung der auSaegebenen Parole zu denken. AttleeS Paroleausgab« ist ein schlagender Beweis für die Ideenlosigkeit der britischen Plutokratenkaste und entlarvt Churchill und seine Helfers helfer als skrupellose Volksbetrüger. Weiterer Zerfall der Londoner Vxil-Polen Einer Meldung aus Stockholm zufolge hat sich das soge nannte polnische Sicherheitskorvs von dem Londoner Erst" komitee losgefagt und sich den Kölnischen Sowjets zur Ä?r» Maung gestellt. Oberst Tarnawa sowie der Chef des Korvs- Kabes, Rawicz. teilte dem sowietpolnischen General Zymierskt mit. daß das gesamte Sicherhertskorps sich mit all leinen Ver bänden und der gesamten Ausrüstung „seinen Befehlen" un terstelle. Das Sicherheitskorvs wurde 1940 auf Befehl von Sikorski aus den Resten der aufgeriebenen polnischen Truppen gebildet und gehörte vor den Ereignissen in Warschau zu der sogenannten volnischen „Heimatarmee" die aus Anhängern der polnischen Emigrantencliaue bestand - Raub, Plünderung, BergewaMgung BesetzungSchaoS im besetzten Italien Ein aus Perugia durch die Front zurückgekehrter Italiener berichtet in der Rundsunkzeitschrift der Faschistischen Partei über das Treiben der Besatzungsbehörden im besetzten Italien. Rach den ersten Tagen, in denen die Besatzungs- trpppen einigermaßen Disziplin wahrten, setzten Plünderung und Raub ein. Geschäfte schloffen ihre Läden, um sie vor Plün derungen zu schützen. Besondere Empörung herrschte in der Bevölkerung über das Verhalten der schwarzen Truppen, die sich durch Mißhandlung und Vergewaltigung von Frauen aus zeichneten. In Perugia herrscht große Hungersnot. Die von den angelsächsischen Besatzungsbehörden anfänglich versproche nen Lebensmittelsendungen sind nicht eingetroffen. Einen Monat nach der Besetzung der Stadt fehlten noch immer Gas und Elektrizität. Die Preise auf dem Schwarzen Markt er- reichten eine phantastische Höhe. Das Befatzungsgeld führte lediglich zu einer allgemeinen weiteren Erhöhung der Preise. Italien fürchtet den Winter In Italien wächst die Furcht vor dem Winter, dem es an Brennstoff, Licht,und Lebensmittel kehlen wird, schreibt der römische Korrespondent von ..Göteborgs- Handels- und Scknffahttszeitung" und fährt fort, daß die Alliierten ietzt auch andere Länder noch versorgen müßten. Großer Mangel herrsche an Lebensmitteln. Malaria und Tuberkulose nähmen ständig zu. Schlimmer noch sei die weitere soziale und mora lisch? Auflösung wegen des Mangels an Arbeit . nd a'S Folge der Inflation. Sklavenarbeit in Sibirien 1^ Millionen Rumänen sollen verschleppt werden Nach tagelangem Warten im Vorzimmer des Kremls find der rumänischen Abordnung jetzt die bolschewistischen Waffen- stillstandsforderungen bckanntgcgeben worden. Der Wortlaut des Abkommens wird vorerst noch nicht der Oeffentlichkeit mit geteilt, doch kann es keinem Zweifel unterliegen, datz^inr der wichtigsten Bestimmungen der Abtransport von 1,5 Millionen Rumänen zur Zwangsarbeit nach der Sowjetunion ist. Schon vor einigen Tagen war ja aus dem Feindlager angekündigt worden, datz eine große Anzahl rumänischer Spezialarbeiter nach Sibirien abtranspottiert werden soll, um dort in den Waffenfabriken und Waldungen Sllavendienfte zn leisten. Zwangsdeportation nach Sibirien bedeutet aber bei den dort herrschenden klimarischen Verhältnissen^ o d und Ver derben. Wohl die wenigsten dieser unglücklichen Menschen dürften jemals ihre Heimat Wiedersehen. Dieses furchtbare Schicksal hat das rumänische Volk seinem VerräterköniF Michael zu verdanken, der es durch einen beispiellosen Betrug in unsägliches Unglück gestürzt hat. In seiner berüch tigten Proklamation hat er seiner Nation den „Frieden" ver sprochen. wenn sie aus dem Krieg ausscheiden und die Waffen niederleaen würde. Ein großer Teil der rumänischen Soldaten hat die Befolgung di«ser Verräterparole bereits mit dem Tod oder mit der Verschleppung nach der Sowjetunion büßen müssen. Nun sollen auch große Massen der rumänischen Arbeiterschaft dem Verrat ihres Königs und seiner verbrecherischen Clique zum Opfer fallen. Was die von den Bolschewisten versprochene „Reli-- gionsfreiheit" betriff«, so hat das rumänische Volk auch m diesem Punkt bereits erkennen müssen, daß es das Opfer einer schweren Irreführung geworden ist. Die Mehrzahl der orthodoxen Bischöfe ist bereits verhaftet, acht davon sind schon jetzt nach der Sowjetunion gebrach! worden. Das gleiche Schicksal droht allen Geistlichen, die ähnlich wie Wehrkampftage in Aue Nächsten Sonnabend und Sonntag finden ln Aue die dies jährigen W«hrkampstage der SA. statt. Di« Standarte 105 und ihr« Stürm« haben in den letzten Wochen ein« umfassende Vorarbeit hierfür geleistet. Mehr wie in den vorh«rgegangen«n Jahren find di« Wehrkämpfe gerade jetzt, wo unser« Gegner die Festung Europa mit «inem riesigen Aufgebot an Menschen und Material berennen, wo an den Fronten wertvoll«, mit Opf«m erü oberter Besitz wieder aufgegeben werden mußte, wo ang«sichts des nicht zu bezweifelnden Ernstes der Lage Kleinmütigkeit und Sorg« einzuziehrn drohen, Ausdruck unseres unbedingten, durch nichts zu erschütternden Siegeswillens. Allein die Durchführung solcher V«r- anstaltungen beweist uns«« Siegeszuversicht. Es komyvt jetzt nicht so sehr darauf an, di« wehrsportlichen Leistungen gegenüber früheres Ergebnissen zu steigern, als vielmehr durch aktive Teilnahme politisch« Grundhaltung und Anständigkeit zu beweisen. Di« SA. und alle an den Mehrkämpfen beteiligten Gliederungen und Verbände haben das auch so verstanden, wie die erheblich gesteigerten Teilnehmerzahlen beweisen. Neben der hohen Aufgabe der Wehrkämpfe, Leistungs, proben unser« Wchrg«simumg zu sein, sind sie im 6. Kriegsjahr«! ein Treuebekenntnis zum Führer, zu Deutschland und seinem Schick, falskampf schlechthin. ' Wer ab« nächsten Sonnabend und Sonntag nicht aktiv an den Mehrkämpfen beteiligt ist, beweist dies« Gesinnung durch seine Teilnahme an der Kundgebung am Sonntagnachmittag auf dem Auer Stadion, in d«r Kreisleiter Pg. Häntzschel sprechen wird. 139 Mannschaften mit 732 Teilnehmern haben sich gemeldet. Wenn man bedenkt, wie die Reihen gerade d«r wehrfähigen Männer durch Einberufungen gelichtet sind, wenn man weiter um die über das übliche Maß hinausgehende äußerste Anspannung aller Kräfte int Dienste der Rüstung weiß, ist di« gesteigerte Teilnehmerzahl ein sichtbarer Beweis der nationalsozialistischen Glaubenstreue d«r Ak. twisten des Au« Kreises. So ist es äber überall im Reich«. Diese Haltung und positive Einstellung wird unserer kämpfenden Front ein Zeichen der Stätte und Geschlossenheit d«r Heimat sein. Im einzelnen, haben sich gemeldet: Wehrkamps I, Sturmlauf: 24 Mannschaften; Wehrkampf II, Tauziehen: 17 Mannschaften; Wehrkampf lll, Mannschafts-KK.-Schießen: 84 Mannschaften; Mehr kampf IV, Deutscher Wehrmannfchastskamps: 6 Mannschaften: Wehr kampf V, Mannschaftsfünfkampf: 4 Mannschaften und Wehrkamps Vl, lOxHalbrunden-Hindernis-Stasfel: 4 Mannschaften. ihre russischen Amisbrüder den bolschewistischen Schergen über antwortet werden dürften. Rumänien mutz Blankoscheck unterschreiben Wie der Moskauer Rundfunk meldet, ist zwischen den Alliierten und Rumänien der Waffenstillstand abgeschlossen worden. Die Moskauer Meldung verzeichnet dann nur noch die Namen der Verhandlungspartner und der Unterzeichner des Moskauer Wassenstillstandsdiktates und schließt mit dem nüchternen Satz: ..Der Wortlaut des Wafsenstillitandsabkom- mens wird später veröffentlicht werden." Diese Nachricht kennzeichnet die Atmosphäre, in der die Verhandlungen mit den Rumänen und Moskau stattgetunden haben. Erst hat man die Delegation tagelang antichambrieren lasten, ehe man sie empfing, und jetzt durfte sie das Diktat unterschreiben, ohne dem rumänischen Volk die Bedingungen vetannlgeben zu tonnen. So ocu aiw die Delegation «inen Blankoscheck unterschreiben müssen und das rumänische Volk verkauft, ohne den Preis zu rennen- _ „, Auch Bulgarien Kem Untergang geweiht Eine gleiche schmacWolle Behandlung wird auch dem bul garischen Volk --teil. Die würdelose Unterwerfung unter den Willen MoAsaus wird das Verhängnis, das den Massen des bulgarisches Bauernvolkes droht, nicht aufhalten können. Trotz tiesster Selbstentwürdigunq der bulgarischen Verrälerclique, die so weit ging, daß sie nicht nur dem Feind die restlose Kapitulation anbol, sondern sogar dem ehemaligen Bundesgenossen den Krieg erklärte, hat Bulgarien keinerlei Entgegenkommen von seilen der Sowjets zu erwarten. Selbst der neue sowjethörige Außenminister mußte bekennen, daß die bulgarische Regierung von Moskau bisher keinerlei Antwort gewürdigt wurde, obwohl sie um Waffenstillstand gebeten und den sowjetischen Truppen jede Erleichterung gewährt hatte. Auch in diesem Fall hat sich die alte Erfahrung bestätigt, datz jedes Volk, das sich mit dem Bolschewismus einläßt, schließlich dem Untergang geweiht ist. LapauWe Lvstwassenersolge im MW In Abwehr der fortgesetzten anglo amerikanischen Luft- offensive im pazifischen Kampfraum zerstörte die japanische Luftwaffe aus den anglo-amerikanischen Luftstützpunkten auf Neuguinea in der Zett vom 23. August bis 7. September 203 feindliche Flugzeuge. Bei einem Angriff feindlicher Flug zeuge aus die Insel Palau wurden durch japanische Flak^ einheiten von insgesamt 37 angreifenden Feindflugzeugen fünf Maschinen abgeschossen, während zwei weitere schwer be schädigt wurden. Auf japanischer Seite entstanden keine er heblichen Schäden. Aokeraes neA-Grob-U-Boot verlöre» Das USA-Marineministerium gab bekannt, daß das erst 1940 vom Stapel gelaufene moderne Groß-U-Boot „Gud- geon" (1475 Tonnen) von einer Patrouillenfahrt nicht zurück- gekehrt ist und als verloren gelten mutz. Vie Leiöenrrluft Ser frie-rick N»er Eia deutscher kaufmaausromau au, dem Osten von HanS Helse. Topyrtgth by Carl Duncker Verlag, Berlin W 02. 27. Fortsetzung. „verfichettl Versichert!" höhnte Hirsch. „Hab' ich cuuh gedacht. ES ist «in Unglück, hab' ich gedacht, aber er ist in der Assekuranz. Was wird passieren? Dir Assekuranz wird zahlen, der Rauer ist tüchtig, er liebt die Somteß, von vorn anfangen wird er. Nichts wird verloren fein. Aber begreife« Eie denn nicht? Er hat's doch fet^t gelegt, das Feuer, nu — wird die Assekuranz natürlich nicht „DaS wird alles nichts anderes Ms ein Mißverständnis unjerer dummen Polizeibeamten sein", sagte sie rasch und mit überlegener Sicherheit. .Mlßverftäntmütt" kreischt« er giftig. „Wo sich schon eingesunden hol ein Zeuge? Da sprechen Sie von Mißverständnis? „Ein Zeuge?" sagt« sie ungläubig. -st^Jawvhi, ei» Zeug«, et» Mensch, der alles genau gesehen hat! heißt er, oder so ähnlich. Ein Mann, der angesteltt war vom Rauer alS Kutscher. Er war schon nach Haus« gegangen, der Ltpinfky, aber da er etwa« vergesse« hatte, ist er noch einmal zu- rückgegange« am Abend, »m es zu holen. Niemand war in der Fabrik. Der Rauer ganz allein. Und da HM dann der Lipinsky -deutlich gesehen, wie der Deutsch« alle« begossen HM mit Oel »nd -dann hat er es angesteckt! J»S Zuchthaus gehört er! Vera macht- Poet, drei taumelig« Schritt«, dann sank sie stöhnend -im et»«, Segel. Wie damals bei ihrer ersten Begegnung mit Hirsch in diese» Zimmer, befand ße sich genau unterhalb des große» BilduifKs ibrer Mutter, aber er dachte diesmal nicht daran, verblüffende Aehnkichk-N festzustelle». Keuchet, jammernd schlug sie mtt den Fäuße« aus di« Lehne deS Sessels. Verzweifelt wteo«r- hott« sie immerfort dm gleiche« Worte: „DaS ist nicht wahr — da» M «»möglich —k" Hirsch war bettoffen über die Wirkung ieMer Worte. Ratto» starrte er ü« cm. wagte nicht, sie zu be rühren. Sie wird verrückt, die Kömteßl dachte er zitternd. Da richtete Vera sich auf, blickte ihn fragend an. „Hirsch! Glauben Sie das?" rief sie. „Nu —", sagte er und schüttelte unter Augenverdrehunaen den runden Kopf. „Nu — !" Er schnalzte klickend mit der Zunge, war froh, daß sie eine vernünftige Frage an ihn richtete, andererseits wagte er es auch nicht, diese Frage verneinend zu be antworten, wie sie es anscheinend von ihm erwartete. „Kommt es in der Sache darauf an, was der Ebaim Hirsch denkt?" äußerte er ausweichend. „Wer fragt schon danach! Was sie aus der Polizei denken von der Aussage von diesem Menschen, dem Liprnsky, das rst es, was man wissen müßt!" en. um zu willen, soll Die Wahrheit war, daß ihm nichts unangenehmer gewesen ge- weseu wäre als dieser Gang zu Patocki. Er hatte ihn stets nur Ms Me Lutzes« Möglichkeit in seine Berechnungen einbezogen. „DaS wolle» Sie tun, Hirsch?" fragte Vera erschrocken. „ES tut mir leid, Somteß, ich müßte es tun, wenn nicht — nu der Hirsch hat ein Köpfchen!" lachte er listig. Werden wir beide u«S Ungelegenheiten machen, wenn wir sie vermeide» können?" „Wieso wir?" Eie blickte ihn hochmütig „Was geht mich eigentlich Ihr Geld an? Ich verstehe das Gcmze nicht!" Er empfand es als ein unverschämte Naivität. Es erbitterte Ihn Vera nickte stumm. Hirsch schöpfte neuen Mut, und jetzt ent wickelte er ihr mit zappelnden, unablässigen Gesten seinen Plan. „Sehen Sie, Komteß!", begann er, „es ist ja alles noch gar nicht so schlimm. Nein' nein, natürlich ist es schlimm!" fügte er eilig hinzu, da er Veras verdutztes Gesicht sah. „Es ist schrecklich um den Menschen, den Rauerl Wer, — es ist doch nun mal nicht zu ändern. Mein Leben würd' ich hingeben, wenn tch's machen konnte ungeschehen! So wahr ich der Chaim Hirsch bin. — Nu, Sie wer de» nicht verlangen können von mir. daß ich soll verlieren mein ganzes Geld! Es wär' mein Ruin. Sie werden nicht vernichten wollen einen Menschen, der so großzügig wax,.,Mq«n zu Hel Ich brauch' nur Ihr liebes Gesicht zu sehen, Somteß, um zu wis daß Sie es nicht werden könne». Und da hab' ich mich gefragt, nu der Hirsch hingehen zum Grafen Patocki und sagen: Gnädigster Herr Graf, hier ist das Papier, das Ihre Tochter unterschrieben hat. Eie werden Ihr einziges Kind nicht desavouieren. Eie werden mir geben eine Hypothek auf Ihre Güter über die 40 000 Rubel!" „Sie scheinen vergessen zu haben, Komteß, was Sie unterschrie. b«n dem Hirsch, hier, in diesem Zimmer!" schrie er. Seine Stimme kippte wieder über in keifendes Gekreisch. „Ihr gnädiger Herr Baier ist verpflichtet, mir zu zahlen die 40 000 Rubell Jawobll" Mit seinem schmutzigen Taschentuch suhr er sich über die schweißnasse Stirn. Seine braunen Augen, die so drohend blickten, normen jedoch ganz plötzlich einen Ausdruck gefährlich hinterhältiger Sanft- mut an. „Nu, — wir werden die Sache aus der Welt bringen ans eine friedliche Weise. Wozu erst den Herrn Grafen Patocki inkommo. vieren? Es läßt sich machen ganz einfach. Geben Sie ihn auf, den Rauer. Er ist ohnehin verloren und Sie werden nicht heiraten wollen einen Brandstifter. Hören Sie auf den Rat von Chaim Hirsch. — nehmen Sie den Chmilinskyl" „Nein!" sagte Vera kurz. „Niemals. Und überhaupt, — warum denn eigentlich? Was hat das mit dieser Sache zu tun?" „Ah, der Chmilinskyl Das ist ein Mann!" rief Hirsch begeistert, während er dachte: Sie muß ihn nehmen, es ist der einfachste Weg, zu retten mein Geld! „Der Chnnlinsky ist ein Kavalier von reinstem Wasser!" fuhr er sott. Er spitzte die Lippen. „Zucker, Komteß! Ein Diamant! Nu —? Und was die Hauptsache ist, er liebt Sie! Lieb» Sie mit einer Leidenschaft, die — die — das ist einfach unerhört! ES wird sein der glücklichste Mann in ganz Polen, wenn die Komteß Patocki ihn endlich erhört. Ein stein reicher Mann, der Chmilinskyl Was machen ihm aus die 40 OVO! Seine Vera hat gemacht eine kleine Jugenddummheit, wird er sagen, aber gekommen ist sie zu mir. Er wird lachen und dem Hirsch zahlen das Geld! Er wird nicht wollen, daß seine Vera Ungelegenheiten bekommt mit ihrem Vater wegen Geld!" Er hielt inne, gesvaunt auf das was sie sagen würde. „Den Gedanken schlagen Sie sich gefälligst aus dem Kovf". antwortete sie sofort und ohne sich zu besinnen. „Ich verbiete Ihnen, sich in mein« Angelegenheiten zu mischen. Eie find unser- schämt, Hirsch! Was geht es Sie an, wen ich heiraten werde?" Empört stand sie aus, ging sott, ließ ihn einfach stehen. „Komteß, ich — ich — wollen Eie mich denn zwingen, zu Ihrem Herrn Vater zu gehen?" stottert« „Das ist nühl nötig. Ich werde es selbst tun", aMwottet« sie nick» verschwand aus dem Zimmer. (Fortsetzung folgt.)
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