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82 PAPIER-ZEITUNG Nr. 3 Eine ganze Reibe verschiedener Kalender bat C. Nau- tnann’s Druckerei in Frankfurt a. M. hergestellt. Ein Wand kalender von 29X38 cm, zweiseitig aut Pappe aufgezogen in siebenfarbigem Buchdruck hat neben sorgfältiger Aus führung den Vorzug verhältnismäßig großer Schrift im Kalendarium; außerdem bietet er Raum für tägliche Ver merke. Das Gegenstück dazu bildet ein Wandkalender von 15 X 19 cm Größe, dessen ebenfalls zweiseitiges Kalen darium auf den kleinsten Raum zusammengedrängt wurde. Breite Randleisten rechts und links sowie zwei Bilder aus Frankfurt mit der allegorischen Gestalt der Frankfurtia in der Mitte wurden in vielfarbigem Steindruck ausgeführt. Eine eigenartige Einrichtung zeigen die beiden Wochen notizkalender der Firma. Ueber dem Wocbenblock ist ein breiter Schlitz in die Rückwand aus Pappe geschnitten, und auf dem Deckblatt des Blockes steht eine Gebrauchs anweisung, welche besagt, daß das Deckblatt mit dem unteren Ende voran durch den Schlitz nach hinten um gelegt werden soll. Nach Ablauf der Woche wird mit dem nächsten Blatt ebenso verfahren, sodaß man schließlich am Ende des Jahres alle Vermerke der Reihenfolge nach bei sammen hat. Der erste dieser beiden Kalender bat eine 33 X 23 cm große Rückwand und einen 20 X 13 cm großen Block, der kleinere mißt 20 X 14 cm in der Rückwand und 14 X 9 cm im Block. Beide sind durch vielfarbigen Stein druck gefällig verziert. Eine schöne Prägearbeit stellt der Kalender der Luxus- Papierfabrik von Hermann Otto Nachf. in Berlin C, Prenz lauerstraße 42, dar. Die etwa 30 X 20 cm große Prägung überrascht durch die erstaunliche Höhe des Reliefs. Sie wurde auf Zelluloid ausgeführt, das auf der Rückseite vorher vergoldet war. Diese Bronzierung, die durch das transparente Zelluloid schimmert, gibt dem Kalender eigen artige bronzeähnliche Färbung. Durch Hinterlegung mit Pappe ist die Prägung widerstandsfähig gemacht, und ein kleiner Kalenderblock vervollständigt die Ausrüstung. Den Wandkalender von tränke 6• Scheibe in Hamburgs Grimm 8, ziert eine in mehreren Farben gedruckte Autotypie, die mit braunem Grundton gut in den grau blauen Karton des Kalenders paßt. Ein unter dem Bilde befestigter Abreißkalender zieht die Blicke des Benützers täglich auf die darunterstehende Firma der Versenderin. Gebrüder Grunert in Berlin Sid' haben bei ihrem Wand kalender den Hauptwert auf peinlich genaue Arbeit in Satz und Druck gelegt. H. Wieynk zeichnete Titel, Umrahmung und Firma des Kalenders, und der in Buchdruck her- gestellte Text wurde aus der von demselben Zeichner ent worfenen Schrift gesetzt, sodaß der Kalender also in jeder Beziehung einheitlich wirkt. Die Farben sind meist hell, nur die seitlichen Blumenleisten stehen auf dunklem Grunde. Ein sehr zart gehaltenes Anschreiben aus gleicher Schrift mit Glückwunsch begleitete den Kalender. Der große Abreißkalender von E Schreiber in Stuttgart trägt auf der Rückwand eine Vierfarbenätzung nach dem Citochromieverfahren. Ein drolliges Zwergenbild von Heinr. Schlitt in München diente als Original, und die in lebhaften, aber matten Farben gehaltene Wiedergabe wird dem Original gerecht und zeigt zugleich die hohe Leistungs fähigkeit der versendenden Anstalt. Büchertisch Die hier besprochenen Werke werden in die Bücherei des Papierhauses, Dessauer Str. 2, eingereiht, welche wie der Lesesaal wochentäglich von 10 bis 1 und 3 bis 6 zur Benutzung frei steht. Buntpapier-Fabrikation von August Id'eicheitt Früherer Leiter von Buntpapiertabriken. Mit 178 Abbildungen und 2c9 eingeklebten Mustern. Verlag der Papier - Zeitung } Gari Hofmann, Berlin SW 11, Papierhaus, Dessauer Str. 2. Preis 15 M. Die erste Auflage von Weichelts Buch hat einem Bedürf nis entsprochen, denn es war das erste Werk, welches die Bunt papier-Fabrikation in ihrer Entwicklung zur Großindustrie ein gehend beschrieben bat. In der verhältnismäßig kurzen Zeit von 4 Jahren wurde infolgedessen die erste Auflage vergriffen, und der Verfasser hat vorliegende neue Auflage vollständig um gearbeitet. Als technischer Rargeber von Buntpapierfabriken im In- und Auslande bat er Gelegenheit gehabt, viele Neuerungen kennen zu lernen, und so konnte er einige Angaben der ersten Ausgabe berichtigen. Die in das Buch geklebten über 200 Muster gefärbter Papiere hat Verfasser fast durchweg selbst hergestellt, infolgedessen bieten die dafür mitgeteilten Färbevorschriften volle Gewähr für richtigen Ausfall. Die Einteilung des Buches ist der Uebersichtlichkeit zu liebe etwas verändert worden. Vorangestellt ist der Handstrich, der ja nur noch in geringem Umfang ausgeübt wird. Dann kommen die Maschinen und Einrichtungen der Buntpapier-Fabriken, die in folgenden Gruppen zusammengestellt sind: Färbe- oder Streichmaschinen; Trockner; Hilfsmaschinen. In der Abteilung Moderne Farbküche wird die Herstellung und Verwendung der in der Farbküche be nötigten verschiedenen Chemikalien, Klebstoffe und Farben be schrieben. Die hier gegebenen 47 Muster von Farblackaufstrichen sind von der Farbenfabrik A. Beringer in Charlottenburg bei gesteuert. Es sind Doppelmuster, indem jeder Farbstrich nicht nur in mattem, sondern auch in satiniertem Zustand vorgeführt wird, sodaß es eigentlich auf dem Titel nicht heißen müßte »209«, sondern »255 efngeklebte Muster«. Hierauf folgt die Be schreibung der Herstellungsverfahren für die verschiedenen Buntpapiersorten. Diese Abteilung füllt etwa die Hälfte des Buches und führt Färbe-Vorschriften für die meisten gang baren Sorten an Hand der reichen Erfahrung des Verfassers auf. Die Buntpapiere werden hier eingeteilt in einfarbig ge strichene, mehrfarbig gestrichene und bedruckte und in Marmor- Papiere. Einige Muster von hervorragender Schönheit, welche die verschiedenen Wandlungen mehrfarbiger Kasten Marmor papiere auf dem Wege ihrer Herstellung vorführen, sind von der Aktiengesellschaft für Buntpapier-Fabrikation in Aschaffenburg beigesteuert. Ganz neu ist der Abschnitt über gestrichene Pappen und Kartone, besonders auch Spielkarten-Karton, wobei auch das Kartonkleben beschrieben ist. In besonderem Ab schnitt sind die Stichworte angeführt, die im Werk zerstreut vorkommen. Dies erleichtert sehr die Benutzung des Buches als Nachschlagewerk. In diesem Werk bewährt sich aufs neue die hervorragende Fähigkeit des Verfassers, Maschinen und Fabrikations-Vorgänge klar und leicht verständlich zu beschreiben. Von Hause aus Maschinenbauer, hat er in seiner fast 50jährigen Tätigkeit als Färbemeister und Leiter von Buntpapierfabriken die Ent wicklung der Buntpapier-Fabrikation zur großen Industrie mit gemacht, und das Buch enthält auch zahlreiche wertvolle An gaben zur Geschichte dieser Industrie. Es hat nicht nur tür den Buntpapierfabrikanten und dessen Lieferanten großen Wert, sond-rn auch für jeden Papierverarbeiter, da es zahlreiche Vor schriften für die Herstellung bewährter Klebstoffe und viele andere in der Papierverarbeitung häufig vorkommende Arbeiten beschreibt sowie Vorschriften für die Prüfung der Roh- und Hilfstoffe enthält. Ein kleiner Anzeigen Anhang beschließt das auf gutes Papier gedruckte und gut gebundene Werk. S. F. Die Bank im Dienste des Kaufmanns. Von Joh. Friedr. Schär, Professor an der Handelshochschule Berlin. (Handelshochschulbibliothek Bd. II.) In Kunstleinenband 4 M. 50 Pf. Verlag von G. A. Gloeckner in Leipzig. Die Beziehungen zwischen dem Kaufmann oder dem Bank kunden einerseits und den Banken anderseits werden in diesem Werke leicht verständlich und dabei umfassend dargestellt. Es gibt dem mit der Bank Verkehrenden genauen Einblick in die Dienste, die ihm die Bank leisten kann, und macht ihm die Grundsätze der Bankverwaltung und die Form klar, in welcher er seine Geschäfte abwickeln muß. Zugleich will es ihn be lehren, wie er seinen Vorteil in der geeignetsten Weise wahren kann. Es enthält trotz des verhältnismäßig geringen Umfanges das, was jeder vom Bankgeschäft wissen muß, um mit Sach kenntnis eine Bankverbindung einzuleiten und weiterzuführen. Da sich diese Verbindung in der Regel zu einem fortlaufenden und dauernden Rechnungsverhältnis gestaltet, das im Bank kontokorrent seine äußere Form erhält, so steht dieses im Mittelpunkt. Durch Veranstaltung einer Umfrage wurde dem Verfasser reicher Stoff über den Bankverkehr zugeführt, den er hier verwertet hat. X Lammarsch & Kullils Städte-Album von Oesterreich- Ungarn. Text-Redaktion von W. Müller. Herausgeber Hubert Lammarsch I. Mähren und Schlesien, zweite Ab teilung Verlag von Lammarsch & Kuhils Städte-Album von Oesterreich-Urgam in Olmütz. Druck von Laurenz Kullil daselbst. Das vorliegende Buch ist der zweite Band des Gesamt werkes. Es handelt sich um ein Reklame-Unternehmen, das allerlei statistische, beschreibende und geschichtliche Angaben über die einzelnen Städte bringt, deren Umfang sich nach Größe und Zahl der Anzeigen aus der betreffenden Stadt richtet, welche in dem Buche eingerückt sind. Einer Seite Text steht meist eine Seite Anzeigen gegenüber, wodurch diese nicht über sehen werden können. Der flüssig geschriebene Text ist mit zahlreichen hübschen Bildern, Städteansichten und Photo graphien von Bürgermeistern ausgestattet. Die Druckausführung ist gut. Dem dauerhaft gebundenen Buche ist ein schönes Er innerungsblatt an das Sechzig jahr-Jubiläum des Kaisers Franz Josef vorgeheftet. H. H.