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Nr. 3 PAPIER-ZEITUNG 81 Fol. i Heim-Arbeiterin Anna Kühn, Marienstr. 7II (Vordruck II) Auftrag Nr. Besteller Tten- und Beutel- Sorte Ausgegeben | am: In Arbeit ge gebene Papiere Abgeliefert am: Abgelieferte Tüten od. Beutel Kleblohn für 1000 Stück Lohn-Summe Geprüft durch: Ge- wicht kg Stück zahl Ge wicht kg Stück zahl M. Pf. be zahlt am: M. Pf. A 11 Carl Marx Spandau Kreuz- boden- Kaffeebtl. f. 1/a Pfd. 17. II 1908 15.9 etwa 2200 Futter und Außen papier 20. IT. 1908 16 2180 I 5° 3 27 20. II 1908 Müller B 75 Carl Zöller Stettin Seiten’alz- Kaffee- Beutel f. 1/2 Pfd. 22. II 1908 i6.5 etwa 2200 2.12. 1908 16,6 2190 3 — 6 57 2. 12 I908 Müller (Vordruck III linke Seite) (Vordruck III rechte Seite) Auftrag Nr. Besteller Tüten oder Beutel- Sorte Ausgegeben am: In Arbeit ge gebene Papiere Abgeliefert 1 am: Abgelieferte Tüten und Beutel Kleblohn für 1000 Stück Lohn-Summe Geprüft durch: Ge wicht kg Stück zahl Ge wicht kg Stück zahl M. Pf. be zahlt am: M. Pf. A 11 Carl Marx Spandau Kreuz- boden- Kaffeebtl. f. 1/2 Pfd. 17.11. 1908 >5,9 etwa 2200 Futter und Außen papier 20. II I938 16 2180 I 50 3 27 20. II. 1908 Müller auch den entstehenden Ausschuß wieder mitbringen, welcher dann mit den fertigen Beuteln zusammen zurückgewogen wird. Die KleblChne für die einzelnen Kaffee-, Tee- und Kakao- Packungen richten sich im allgemeinen nach den örtlichen Arbeiterverhältnissen. Meistens sind sie in den größeren Industrieorten mit viel Papier-Verarbeitung niedriger als in kleineren, industriearmen Bezirken. Dies liegt daran, daß an den erstgenannten Plätzen mehr geübte Handkleberinnen wohnen, welche vor ihrer Verheiratung in den Tüten- Fabriken tätig waren und nachher diese Tätigkeit als Nebenerwerb in Heimarbeit fortsetzen. In kleineren Orten, wo weniger Gelegenheit zur Erlernung des Tütenklebens gegeben ist, muß man den wenigen vorhandenen Tüten- Kleberinnen höhere Löhne bezahlen. So fand ich in nord deutscher, rheinischer und ostpreußischer Großstadt Kleb löhne für 1/2 und 1/, pfündige, einfach gefütterte Kaffeebeutel von 1 M. 25 Pf. bis 1 M. 75 Pf für 1000 Stück; die gleichen Beutel mit Seitenfalten und Quadratboden 2 M 50 Pf. bis 3 M.; mit Staniol-Einlage wurden 3 bis 4 M. 50 Pf. für 1000 Stück Kreuzbodenbeutel bezahlt. In norddeutscher und mitteldeutscher Kleinstadt mit wenig Tüten-Industrie waren die Kleblöhne für 1/2 bis /pfündige Kreuzboden- Kaffeebeutel usw. mit einfacher Fütterung 1 M. 85 Pf. bis 2 M. 25 Pf., für die gleichen Beutel mit Seitenfalten und Quadratboden 3 bis 4 M. 50 Pf. und für Kreuzbeutel mit Staniol-Einlage 4 M. 50 Pf. bis 5 M. Heinrich Thiimmes Lohnbewegung der Buchbinder in Aachen. Etwa 150 Bach binder, Karionnagenarbeiter und -arbelterlnnen haben In Aachen die Kündigung eingereicht. Sie fordern 15prozentige Lohn erhöhung, die jedoch von den Arbeitgebern abgelehnt wurde. Gegenseitige Verständigung scheint aber bevorzustehen. Das Buchgewerbe in Stuttgart. Das neue Adreßbuch weist nur noch 22 Xylographen auf, während noch vor 3 Jahren deren Zahl 39 betrug. Nach dem neuen Adreßbuch gibt es in Stutt gart 77 Buchdruckereien, wogegen z. B. im Jahre 1871 nur 25 Druckereien gezählt wurden. 117 Verlags , 45 Sortiments- und Antlquariatsbuchnandlangen sowie 27 Kolportage- und 8 Kommissionsbuchhandlungen sorgen für Herstellung und Ver trieb von Büchern und Zeitschriften (im Jahre 1871 gab es nur 71 Buchhandlungen). Lithographien und Steindruckereien zählt Stuttgart 47, chemigraphische Anstalten 13 und galvanoplastische Anstalten 11. Zeitungen und Zeitschriften erscheinen in Stutt gart 189. Buchbindereien gibt es 108, von diesen halten sehr viele Papier- und Schreibwaren-Verkaufsstellen offen, deren es in Stuttgart 152 gibt. Kalenderschau Schirmer 6 Mah'au in Frankfurt a. M. haben ihren 36 X 47 cm großen Wandkalender anscheinend ganz in Buchdruck hergestellt. Auf silbernem Grunde steht in grau grüner Umrahmung das zweiseitige Kalendarium, bei dem auch die Wochen mit laufenden Nummern versehen sind. Auf jeder Seite findet sich eine breite Kopfleiste, die außer der Firma und dem Frankfurter Adler zwei Bilder aus der Geschichte der Stadt Frankfurt in Dreifarbendruck trägt. Die Bilder dieses Jahres zeigen die sagenhafte Auffindung der Frankenfurt, eine Reichsversammlung unter Karl dem Großen um 794, den Tod der Fastrada, Gemahlin Karls des Großen, in demselben Jahr, und den Bau eines neuen Palastes in Frankfurt durch Ludwig den Frommen um 822. Die Bilderdrucke wurden nach Originalen von J. G. Mohr hergestellt, der auch in den folgenden Jahren Bilder aus der Geschichte Frankfurts liefern wird.