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934 PAPIER-ZEITUNG Nr. 24 Die Zeilenschaltung, welche den Briefbogen je nach Einstellung um drei verschiedene Zeilenabstände fort schaltet, ist an der rechten Seite des Wagenrahmens an geordnet, während die Begrenzung der Zeilenlänge in üb licher Weise mittels zweier an der Vorderseite der Maschine befindlicher Randsteller herbeigeführt wird. Die Tasten hebel kann man, um Unbefugten die Benutzung der Maschine unmöglich zu machen, durch Drehen einer an der Maschinen vorderwand angeordneten Mutter, durch welche eine Sperr schiene unter die Nasen der Typentastenhebel gelegt wird, verriegeln. Von anderen Schreibmaschinen, bei welchen gleichfalls eine Verriegelung der Tastenhebel bewirkt wer den kann, unterscheidet sich die vorliegende vorzugsweise dadurch, daß die Verriegelungsvorrichtung bei jeder Papier wagenstellung in Tätigkeit gesetzt und gehalten werden kann, also nicht nur wenn sich der Papierwagen am Ende der Zeile befindet. Um Akzente über Buchstaben schreiben zu können, ohne gezwungen zu sein, den Wagen vor- oder rückwärts zu schieben, ist eine Tot- oder Akzenttaste vorgesehen, deren Bewegungsübertragung aus Bild 14 ersichtlich ist. Beim Niederdrücken der Akzenttaste a bleibt die Universal schiene / und somit auch die Papierwagenschaltvorrichtung x wegen des Ausschnittes i des Akzenttastenhebels außer Tätigkeit. Damit jedoch trotzdem beim Anschlägen der Akzenttaste, bevor die Type gegen die Schreibfläche schlägt, die Farband gabel t in die Arbeitsstellung gehoben wird, ist eine der Continentalschreibmaschine eigentümliche Ein richtung vorgesehen: Der Stift k, welcher die Bewegung des Universalschienenarmes auf den Hebel n, 0, p überträgt, greift nicht, wie dies bei anderen Schreibmaschinen der Fall ist, in einen festen Schlitz des Hebelarmes n, sondern in ein bewegliches Maul, dessen oberer Teil durch einen Hebel z gebildet wird, welcher scharnierartig an den Arm n angeschlossen ist und durch eine schwache Feder j in der Schlußstellung gehalten wird. Die Feder j ist so schwach, daß beim Niederdrücken der Akzenttaste a wohl der Hebel n^Oyp von dem den Akzenttastenhebel mit dem Typenhebel verbindenden Zwischenhebel b durch Vermittlung der Ver bindungsstange y im Sinne des in Bild 14 eingezeichneten Pfeiles gedreht wird, aber diese Drehung hat keinen Einfluß auf die Bewegung der Universalschiene /. Die Feder i gibt vielmehr in diesem Falle nach, und das Maul z öffnet sich, wodurch der durch die Achse g mit der Universalschiene f starr verbundene Arm u keine Schwingbewegung ausführt, und die Scbaltvorrichtung beim Anschlägen der Akzenttaste nicht in Tätigkeit gesetzt wird. Die Weiterschaltung des Wagens unmittelbar nach dem Typenabdruck sowie die Führung des Farbbandes sowohl in seiner Längsrichtung als auch quer zu dieser mittels der Bandgabel, um das Band vor die Druckstelle und zurück zu bewegen, wird, wie erwähnt, durch die Universalschiene bewirkt. Um ein Durchbiegen dieser Universalschiene, namentlich wenn die mittleren Tastenhebel niedergedrückt werden, zu vermeiden und dadurch ungleichmäßiges Schalten des Papierwagens zu verhindern, wird neuerdings die Universalschiene im Verlauf ihrer Länge, beispielsweise in der Mitte,, so unterstützt, daß sie zwar ihre freie Beweglich keit behält, aber die von ihr aufgenommene Belastung sich auch der gegen Durchbiegung viel widerstandsfähigeren, die Universalschiene tragenden, schwingbaren Achse mitteilt. Zur Herstellung aller Arten tabellarischer Arbeiten und Pechnungen wird die Maschine mit einem Dezimaltabulator versehen Dieser gestattet, Zahlen innerhalb einer Kolonne stellig untereinander zu schreiben, d. h. Einer unter Einer, Zehner unter Zehner usw. Die diesem Zwecke dienende Vorrichtung ist in Bildern 15 und 16 im Längsschnitt der Schreibmaschine veranschaulicht. An der Hinterseite der Maschine ist eine drehbare und in ihrer Längsrichtung ver schiebbare Anschlagstange d gelagert, welche in ihren sägezahnartigen Einschnitten eine beliebige Anzahl von Anschlägen e aufnehmen kann. Außerdem ist die Anschlag stange auf kurze Strecke mit Zähnen versehen, auf welche ein Zahnrad g unter Vermittlung des Zwischenrades h wirkt. Das Zahnrad g sitzt auf der Welle ;, die ihre Drehung und Verschiebung durch einen Knopf k erhält. Der jeweilige Drehungswinkel der Welle i wird durch eine Sperrscheibel mit Feder m geregelt und durch eine Skala p mit Zeiger q sichtbar gemacht. Kloben n, der an der vorderen inneren Mascbinenwand befestigt ist, sichert Beibehaltung der ein gestellten Lage bei Verschiebung der Welle i. Der von einem Bund der Welle bewegte Hebel r überträgt die Ver schiebung der Welle i mittels des Mitnehmers s auf die Anschlagstange d. In der Mitte dieser Stange sitzt der Mitnehmer u, welcher bei Drehung der Stange d einen Hebel v bewegt und dadurch den Schaltzahn w des Wagen schaltschlosses herunterdrückt, sodaß der Wagen a in der Richtung des Zuges der diesen bewegenden Federtrommel frei wird. Hebel v setzt einen weiteren Hebel x in Be wegung, dessen eines Ende gegen einen Bremsbacken y geführt wird, wodurch dieser in beliebiger Pressung an die Bremsschiene z gedrückt wird. Bei der Benutzung dieser Vorrichtung werden die Anschläge den Kolonnen des zu beschreibenden Papierbogens entsprechend eingestellt. Um das Einträgen einer Zahl in die jeweilige Kolonne zu be wirken, wird der Zeiger q der Stelligkeit der Zahl ent sprechend durch Drehen der Welle i mittels des Knopfes k eingestellt, dann drückt man auf den Knopf, wodurch die Welle i verschoben wird und damit die Anschläge e der Stange d in die Bahn des am Papierwagen a befindlichen Anschlags b gedreht werden, wobei auch der Wagen von seiner Schaltvorrichtung freigegeben und von der Feder trommel solange bewegt wird, bis er mit seinem Anschlag b gegen den in seiner Bahn liegenden Anschlag e der An schlagstange stößt. Nunmehr kann die Eintragung der Zahl erfolgen, die an der bestimmten Stelle in der Kolonne zu stehen kommt. Dieser Dezimaltabulator nimmt wenig Raum in Anspruch und zeichnet sich durch Einfachheit sowie sichere Wirkung aus. Fortsetzung folgt. Adreßbuch - Automat. Die Deutsche Adreßbuch-Automaten- G. m. b. H. in Göttingen hat in Elberfeld, in nächster Nähe des Bahnhofs, einen Adreßbuch-Automaten aufgestellt. Jeder, der sich dessen bedient, erhält nach Einwurf eines Zehnpfennig stücks auch noch ein kleines Notizbuch gratis. — t. Neue ungarische Briefmarken. Der Staatssekretär des un garischen Handeisamts Dr. Szterdnyl erklärte gelegentlich Eröffnung einer Briefmarken-Ausstellung in Budapest, es best die Absicht, die jetzigen unschönen ungarischen Postwertzefisr. durch künstlerisch ausgeführte neue Marken zu ersetzen, bei sollen geschichtliche und landschaftliche Vorwürfe wendet werden. K. (Serajewoer Tgbl.)