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66 PAPIER-ZEITUNG Doppelte und amerikanische Buchführung Zu Nr. 93 S. 3648 Als früherer langjähriger Buchhalter größerer Betriebe, darunter n Jahre als erster einer großen Papierfabrik-A.-G. und nunmehr über 25 Jahre fast ausschließlich Im Papierfach be schäftigt, hatte ich Gelegenheit, alle Buchführungssysteme praktisch auszuüben. Ich stimme den Ausführungen des Buch halters E. S. in jeder Welse bei. Gewiß kann für große Betriebe, bei denen auf möglichste Spezifizierung der Bilanz in viele Konten gesehen wird, die ungenügende Kolonnen-Anzahl im amerikanischen Journal etwas störend sein und auch in der letzten Kolonne die Anlegung eines »Konto pro Diversie erfordern, das Ende jeden Monats be sonders ausgezogen werden muß. Was will aber diese ungemein leichte Verteilung gegenüber den sonstigen Annehmlichkeiten des amerikanischen Systems besagen? Nach jederzeit sofort erfolgter Addition der beschriebenen Selten und nach Einstellen der Versandsummen und des Waren-Eingangsbetrages, falls dies nicht schon im Laufe des Monats durch sofortige Buchung der Rechnungen geschehen ist, nur noch Aufrechnung der letzten Seite, und man hat sofort die Gesamtsummen aller Konten für den Monat vor sich. Wegen der seitens des gerichtl. Bücherrevisors C. Th. be mängelten Kolonnen der »Diversen Konti« ist nicht außer Acht zu lassen, daß auch die amerikanische Buchführung dem Um sätze entsprechend eingerichtet werden kann. Man wird für größere Betriebe die Kasse, welche bei kleinen Buchführungen am einfachsten als erste Kolonne im Journal geführt wird, be sonders aber mit gleichem Kolonnensystem, anlegen und führen. Schon hierdurch verliert das Konto pro Dlversl viel vom ge- gerügten Nachteil, dieser kann sogar unter Umständen ganz vermieden werden, denn Kassabuch und Journal weisen bis auf In beiden Büchern unvermeidliche gleiche Konten (Konto- Korrent, Fabrikations- oder Warenkonto) meist sehr wenig weitere gleiche Konten auf, und durch Benutzung der am wenigsten in Anspruch genommenen Kolonnen für je zwei Konten mittels roter Zahlen kann man sich in den meisten Fällen genügend helfen. Der Wegfall des Hauptbuches ist nicht, wie Herr C. Th. meint, der einzige Vorteil des amerikanischen Systems, viel mehr würde ich das Fehlen desselben als besonderes Buch in der altbewährten Form recht bedenklich finden, denn hierdurch könnte das amerikanische System in den Verruf der Unüber sichtlichkeit kommen, und die vorher gebotenen wesentlichen Vorteile würden hinfällig. Das Richtige ist, die monatlichen Schlußsummen des Journals, nötigenfalls auch der Kasse, in ein Hauptbuch zu übertragen, und auch hierbei zeigt sich die Ueber- legenheit des amerikanischen Systems, indem letzteres monat lich nur eine oder zwei Buchungen, die italienische Buch führung aber viel mehr Uebertragungsposten auf jeder Seite auf weisen muß. Denn soll die italienische Buchführung Gewähr genauer Verteilung auf die einzelnen Konten geben, so muß man bei großen Buchhaltungen öfter als monatlich übertragen, sonst wird die Gefahr groß, auf falsche Konten zu buchen, und das Suchen eines solchen Fehlers, falls solcher sozusagen durch das Gefühl gemerkt wird, ist bei der italienischen Buch führung schwerer und zeitraubender als bei dem amerikanischen Kolonnensystem. Auch bei dieser Buchführung können zwar Fehler dieser Art unterlaufen, aber wohl nur bei unachtsamer Arbeit. Viel häufiger passiert jedoch Verwechslung der Soll und Haben-Kolonnen, aber hier sorgt das System dafür, daß solche Fehler nicht auf die andere Seite kommen können, denn die Addition wird sie sofort zeigen, während bei der Italienischen Buchführung das Suchen gleicher Fälle oft kein Ende nimmt. In dem von Herrn C. Th. angeführten Fall einer nach amerikanischem System eingerichteten Buchführung, die statt •Gewinn eine Unterbilanz zeigte, mußte ein mit dem Geschäft vertrauter Buchhalter neben dem Chef auf Grund der Kalku lation, des Umsatzes, der Spesen, schon nach kurzer Zeit merken, daß etwas nicht in Ordnung war, und den Fehler finden. Ein solcher Fehler kann nicht dem amerikanischen Buchlührungs- System, sondern muß der Unfähigkeit des Buchhalters zur Last gelegt werden. Ich richtete im vorigen Jahre allein in fünf Fabriken des Papierfaches neue Buchführung nach amerika nischem System ein, und sämtliche Fabriken sind damit außer ordentlich zufrieden. Der Ansicht des Herrn C. Th., daß das amerikanische System nur für kleine Betriebe geeignet sei, steht die Tatsache ent gegen, daß viele Großbetriebe schon lange nach amerikanischem System arbeiten. So legte ich eine solche Buchführung in einer Großhandlung mit rd. 11/, Million Umsatz in verhältsnismäßig kleinen Posten an, die sich gut bewährt. A. Philipp, Bücherrevisor Dresden-A., Wittenberger Straße 26 Nr. 2 1 Grosses Lager fertiger Geschäftsbücher Extra - Anfertigungen in kürzester Zeit Vertretung für Berlin: Rob. Bachmann, Berlin NO, Llnlenstr. 1 •HHMEMEaEEELM Preisliste zu Diensten Jul. 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