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740 PAPIER-ZEITUNG Nr. 19 von F. Müller, Berlin 1900, Seite 55, Bild 97), zeichnet sich somit durch Einfachheit, sowie auch durch große Durch schlagskraft aus. Es ist daher nicht zu verwundern, daß einige deutsche Fabriken, die sich mit der Herstellung von Schreibmaschinen des vorliegenden Systems befassen, das Typenhebelwerk der Underwood-Schreibmaschine im wesent lichen nachgebildet haben. Seit ihrer ersten Vorführung ist diese Maschine mit fortschrittlichen Neuerungen versehen worden. Anstelle der Zahnstangenschaltung für den Papierwagen ist die Radschaltung getreten, welche bei geringer Abnutzung der beiführt. Diese Vorrichtung zur selbsttätigen Umkehr der Bewegungsrichtung des Farbbandes wirkt sicher und ist ohne wesentlichen Einfluß auf den Tastenanschlag, hat auch den Vorteil, daß die Bandumstellung auf jeden be liebigen Punkt des Bandes eingestellt werden kann. Um mehrfarbig schreiben zu können, finden Farbbänder mit farbigen Zonen Anwendung. Um die eine oder andere Zone des Bandes in die zum Druck geeignete Stellung zu führen, ist hinter der Tastatur oberhalb derselben an der rechten Vorderseite der Maschine ein zweiarmiger Hebel mit zwei Tasten vorgesehen. (Diese Tasten sind entsprechend der Farbe der bei ihrem Niederdrücken in die Bild 5 Schaltglieder der grßten3Schreibgeschwindigkeit folgen kann. Ferner ist die selbsttätige Umkehr der Bewegungs richtung des Farbbandes eingeführt, welche von je einer vorher bestimmten Stelle in der Nähe jedes Bandendes eingeleitet wird, während die Umstellung des Spulenantriebes durch die Kraft der Antriebswelle selbst erfolgt. Diese Vorrichtung ist in schaubildlicher Ansicht in Bild 5 dar gestellt. Die Farbbandspulen 4 sind auf den senkrecht stehenden Wellen s angeordnet, deren Antrieb durch eine mit der einen oder anderen Spulenwelle mittels der konischen Räder 9, 10 in Antriebverbindung tretende, achsial verschiebbare Welle 7 erfolgt, die das Schaltrad i} trägt und bei jedem Tastenanschlag durch die Klinke 12 schritt weise gedreht wird. Auf der Welle 7 sitzen Zahnkronen 33, mit denen der eine oder der andere der zugehörigen, auf den Spulenwellen 5 drehbar angeordneten Schiebearme 22 dann in Eingriff kommt und die Welle 7 achsial verschiebt, wenn durch das abgewickelte Farbband die ent sprechende der die Schiebearme gegen Mitdrehung sichernden Sperrklinken 26 ausgelöst wird. Jede der in eine Kerbe 27 des Schiebearmes 22 eingreifenden Sperr klinken 26 sitzt auf einer senkrechten Welle 28, welche einen mit einer Führung jo für das Farbband 1 versehenen Arm 29 trägt, der zum Auslösen der Sperrklinke von einem nahe dem Farbbandende vor wirksame Stellung gelangenden Zone des Bandes gefärbt, sodaß eine auf der Maschine schreibende Person unmittelbar auf die Farben hingewiesen und Schreiben in anderer als der gewünschten Farbe möglichst vermieden wird. Auch sind Modelle mit Dezimal-Tabulator versehen, dessen Hebeltasten vorn an der Maschine vor der Tastatur angeordnet sind. Dieser Tabulator besitzt eine Zentrifugal- Bremse, die beim Anschlag einer Tabulator taste mit dem Federtrommelgehäuse in Ein griff gebracht wird, dadurch dieses und damit die Bewegung des freigegebenen Papierwagens regelt, sodaß der Stoß des entsprechenden Kolonnenanschlages gegen den Dezimalstellen- anscblag herabgemindert wird. Ferner ist der Papierwagen mit Ein richtungen versehen, die die Maschine für verschiedene Zwecke geeignet machen. Die Papierführungsvorrichtung ist derart einge richtet, daß eine größere Zahl Blätter gleich zeitig durch die Maschine geführt werden können, ohne daß diese Blätter sich gegen seitig verschieben. Dadurch ist es möglich, daß mit der Niederschrift eines Auftrages gleichzeitig alle nötigen Kopien für verschiedene Geschäftsabteilungen, gegebenenfalls für die Verkäufer und die Verpacker, mittels des Durchschlag verfahrens hergestellt werden können. Die dabei zu ver wendenden Formulare werden vorteilhaft zu diesem Zwecke in richtiger Aufeinanderfolge zu Blöcken vereinigt und am Kopfe geleimt. Vor dem Beschreiben reißt man die zu Bild 6 gesehenen Mitnehmer ji gedreht wird, so bald er auf den Arm auftrifft. Nach Aus lösen der Sperrklinke 26 wird der frei ¬ gegebene Schiebearm 22 von der Spulenwelle durch die Reibung der Feder 2j zum Mitdrehen mit der Welle j gebracht, und sein Ende kommt dadurch mit dem Kronenrad jj in Eingriff. Durch die Drehung der Welle 7 und somit der Zahnkronen jj wird der Schiebearm weiter gedreht und bewirkt die Verschiebung der Welle 7, bis ein unter der Wirkung einer Feder 18 stehender, als Anschlag dienender Hebel ij mit seinem zweiseitig abgeschrägten Zahn ij auf die andere Seite der auf der Welle 7 angeord neten Scheibe 19 gleitet, dadurch die Verschiebung der Welle vollendet und Umstellung des Spulenantriebes her sammengehörigen Gruppen ab und legt das Kohlepapie ein, wenn dies nicht schon vorher geschehen ist. Um diese Formulargruppe genau in die Maschine einzuführen und zu beschreiben, werden am Papiereinführblecb vorgesehene Randführungen, der Papierbreite entsprechend von einande entfernt eingestellt und die Randsteller für den Respek rand an der vorderen Papierwagenskala sowie die Kolonnen anschläge der Tabellenschreibvorrichtung den Anfänge“ der zu schreibenden Wort- und Zahlengruppen entsprechen angepaßt, sodaß die Formulargruppe nach üblicher Einführung in die Maschine ohne weiteres beschrieben werden kan