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726 PAPIER-ZEITUNG Nr. 19 Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Zum Mitglieder-Verzeichnis S. Nr. 17 S. 643 Als Mitglied hat sich gemeldet: Herr Kurt Emmel in Merken b. Düren (Rheinland). Mitgliederzahl: 177. * » * Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papier-Chemie verfaßt und zusammengestellt im Auftrage des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker von dem Geschäftsführer Prof. Dr. Carl G. Schwalbe-DarmstAdt. Die Mitglieder des Vereins erhalten laufend Sonderabdrücke dieser Referate Schluß der Februar-Referate 5. Bleichung Francis J. G. Beltzer^ Studien über eine billige Dar stellung von Hypochloriten der Alkalien durch Elektrolyse und das elekholytische Bleichverfahren. Revue generale de chimie pure et appliquee 1908, 220 ff. Nach Zeitschr. f. angewandte Chemie 22, 8—14 [1909]. Zur Erzeugung einet Lösung von Natriumhypochlorit, die 1 kg Chlorgas entspricht, sind praktisch 7 Kilowatt erforderlich. Bei einem Preise von 15 Fr. für die Tonne Kohlen kostet die Pferdekraft durch Dampf erzeugt 0,0204 Fr., das Kilowatt 0,027 Fr., 1 kg Chlor 0,19 Fr. Bei Verwendung von Klein gasmotoren berechnen sich 0,0135 Fr. für das Kilowatt und 0,095 Fr. für das Kilo Chlorgas. Wenn ein Wasserkraftkilo watt 0,0042 Fr. kostet, so stellen sich 7 Kilowatt = 1 kg Chlor auf 0,03 Fr. — Für 1 kg Chlorgas braucht man 5 kg Handels kochsalz. Bel einem Preise von 3 Fr. für 100 kg (steuerfref) betragen also die Salzkosten für 1 kg Chlor 0,15 Fr. Es kostet bei Dampfkraft 1 kg Chlor 0,19 + 0,15 Fr. = 0,34 Fr. Zur Bleiche von 1000 kg Baumwolle sind 7 kg Elektrolyt-Chlor erforderlich unter der Annahme, daß 1 kg Elektrolyt-Chlor 1,2 kg gewöhnlichem Chlor entspricht. Wenn 100 kg Chlorkalk 18 Fr. kosten, so stellt sich der Preis für 1 kg Chlor im Chlorkalk bei 35 v. H. Gehalt auf 0,70 Fr., wenn man 33,5 kg Chlor aus Chlorkalk 27 kg Elektrolyt-Chlor gleichsetzt. Natriumhypo- chlorldlösung kostet 11,50 Fr. für 100 kg. Da sie 10 kg Chlor enthält, kommt 1 kg Chlor auf 1,15 Fr. zu stehen. Braunen Holzschliff zu weißem Druckpapier zu verarbeiten. Wochenblatt f. Papierfabrikation 40, 251 [1909]. Man soll in Oesterreich aus gebleichtem braunen Holzschliff undurchsichtige, auf beiden Selten bedruckbare, nicht staubende Druckpapiere herstellen können. Der Braunholzschliff wird elektrolytisch gebleicht. (Ob mit wirtschaftlichem Erfolg? Der Referent). 6. Leimung Vom amerikanischen Harzmarkt. Wochenblatt 40, 268—270 [19091. In den Staaten Nord- und Süd-Carolina werden kaum noch Harz und Terpentinöl fabriziert, Georgia hat seine Waldungen größtenteils aufgebraucht, auch in Florida sind die besten Wal dungen erschöpft. In naher Zukunft wird man sich für Liefe rungen allein auf die industriell noch wenig erschlossenen Länder am mexikanischen Golf verlassen müssen. Die Aufwärts bewegung der Preise entsprach den verteuerten Produktions bedingungen. Der Rückgang der Preise ist auf die Manipulationen der Naval Stores Co. zurückzuführen. Zur Gesundung des Marktes wird es beitragen, wenn die Käufer die in Bildung begriffene Produzentengesellschaft unterstützen. 7. Fabrikations- und Betriebswasser C. Cario, Kesselstein-Bekämpfung nach neueren Verfahren. Papier-Zeitung 34, 226 [1909]. Abgesehen von den mechanischen Abklopfverfahren ist zu er wähnen »Magnetine» von Firnhaber & Braun in Mannheim, eine Mischung von rohem Graphit, Bimsteinpulver und etwas Aluminium pulver. Das Pulver soll das Zusammenballen des Kesselsteins verhüten. In einigen, nicht aber in allen Fällen wurde günstige Wirkung beobachtet. Ferner ^Permitliti von J. D. Riedel A.-G., Berlin. Natrolith, ein auch künstlich hergestelltes basisches Aluminiumsilikat aus der Gruppe der Zeolithe (Na, AL SI O, — 2H,O). Nach dem Erfinder Gans wird beim Durchfließen von gipshaltigem Wasser durch ein mit Permutit gefülltes Gefäß Kalk aufgenommen und Natron abgegeben. Es entsteht also Natriumsulfat, das keinen Kesselstein bildet. Nach Erschöpfung des Permutits ist die Verbindung Ca Al, Si, O,0 - 2H,0 ent standen; wird diese mit Natronlösung, z. B. Kochsalz, auf 50° erwärmt, so wird jetzt Kalk gegen Natron ausgetauscht, der Permutit wird also regeneriert. 8. Abwasser Sulfitzellstofflauge. The paper mill, New York 32, Nr. 2 (9. 1. 09) S. 19. Earle B. Phelps hat Versuche zur Verwertung des in den Ablaugen enthaltenen Lignins angestellt. Durch Nitrierung des Lignins und seiner Kondensationsprodukte mit Aminen wurden Farbstoffe von grüner, gelber, orangefarbener und brauner Tönung erhalten. Diese Farbstoffe färben die Wolle in leb haften Farbtönen, sollen säure-, seifen- und alkallecht, vor allen Dingen aber lichtecht sein. Nitrierung von Lignin allein gibt ein lebhaftes Orange, Verschmelzen mit Natriumsulfid und Schwefel einen dunkelgrünen Baumwollfarbstoff, der durch Chromieren in Schwarz übergeht. Wenn diese Ergebnisse nach Ansicht des Autors selbst nur Teilerfolge bedeuten, so ist doch von gründlichem Studium der Ligninkörper in der Lauge die schließliche Lösung des großen Problems der Laugenverwertung zu erhoffen. Alexander Kumpfmiller in Hemer, Westfalen. Verfahren zur Entfernung der schwefligen Säure und Ausscheidung des Calciumsulfits aus Sulfitcelluloseablaugen im Vakuum. DRP 203648. Wochenblatt 40, 260 [1909). Die vorgewärmte Lauge wird in ein Gefäß mit hohem Vakuum eingespritzt. Verein amerikanischer Papier- und Papierstoff- Fabrikanten Sc hluß zu Nr. 18 In der Nachmittagssitzung wurden dann eine Reihe von Be schlüssen gefaßt, welche den Papierfabrikanten und der Bundes regierung die Erhaltung der Wälder durch geeigneten Forst schutz ans Herz legen. Sodann wurden neue Satzungen für den Verein vorgelegt und einstimmig angenommen. Daraus ist außer dem, was eingangs über die ständige Anstellung des Vor sitzenden und Schriftführers erwähnt wurde, hervorzuheben, daß nur Besitzer oder bevollmächtigte Leiter von Papierfabriken Mitglieder werden können. Neue Mitglieder müssen durch ein Mitglied empfohlen sein und durch die Mehrheit des »Voll ziehenden Rates« genehmigt werden. Jedes neue Mitglied zahlt 100 M. Eintrittsgeld, der Jahresbeitrag der Mitglieder beträgt ico M., und der »vollziehende Rat« darf nötigenfalls von den Mitgliedern besondere Beiträge einziehen. Bel den Versamm lungen dürfen sich Mitglieder gegenseitig vertreten. Zum Schlüsse der Versammlung hielt der Vereinschemiker A. D. Little einen Vortrag über Probenehmen und Trockengehaltsbestimmung von Papierstoff dem wir folgendes entnehmen: Redner hatte an alle Papier- und Papierstoffabrikanten der V. St. einen Bogen mit 44 Fragen gesandt, durch deren Beantwortung die Firmen ein klares Bild darüber geben sollten, in welcher Welse sie bei der Ermittelung des Trockengehalts von Papierstoff verfahren. Von 340 Frage bogen wurden 17t beantwortet, und sehr viele Antworten zeigen, daß die Antwortenden über die Grundsätze der Trockengehalts bestimmung in völliger Unkenntnis sich befinden. In 76 ant wortenden Fabriken wird überhaupt kein Trockengehalt bestimmt, 53 von diesen Fabriken sind weder Käufer noch Verkäufer von Papierstoff. Nur 59 Antworten waren vollständig. Nur in ganz wenigen Fabriken wird der Trockengehalt auf wissenschaftlicher Grundlage bestimmt. Allerdings gibt es einige Gesellschaften, die beim Probenehmen und Trockengehaltsbesttmmen sehr zweckmäßig und genau ver fahren. 59 Fabriken benutzen mit frischem Dampf geheizte Trockenprüfer, 5 heizen die Trockenprüfer mit heißem Wasser, 6 heizen elektrisch und einige wenige heizen mit Petroleum, oder Gasflamme. Eine Fabrik trocknet die Proben in einem offenen Blechgefäß, welches auf den Dampfkessel gelegt wird. Von den 47 Fabriken, welche über die Temperatur im Trocken ofen berichten, trocknen 5 zwischen 82 und 93’ C., 25 zwischen 93 und 1050 C., und 17 trocknen bei Temperaturen über 105. In vielen Antworten heißt es, daß die Fabriken die Trocken temperatur ihrer Oefen nicht kennen. 10 Fabriken legen die Proben nach dem Trocknen und Wiegen noch einmal in den Trockenofen, um sich zu überzeugen, ob bleibendes Gewich erreicht ist. 27 Fabriken tun dies gelegentlich und 40 nie. In den meisten Fabriken werden zum Probenehmen aus Rollen und Ballen Scheiben mittels Durchschlageisens heraus geschnitten. Andere Fabriken schlagen mittels Meißels Pfropfen aus den Rollen oder Ballen aus. Von blattförmigen Stotte