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650 PAPIER-ZEITUNG Nr. 17 rote und blaue Initialen. Die Auflage dürfte etwa 200 Exemplare betragen haben. Die 36 zeitige Bibel umfaßt 881 Blätter, die meist in drei Bände gebunden sind. Die Type ist die früheste und diente auch zum Druck der Donate sowie zu der von 1455 datierten »Mahnung wider die Türken«. Diese zweite gedruckte Bibel wurde wahr scheinlich von Albrecht Pfister in Bamberg nicht vor 1457 gedruckt. Der Redner zeigt diese herrlichen frühesten Drucke in Lichtbildern. Im Jahre 1450 schloß Gutenberg, da die Erfindung sein eigenes Vermögen aufgezehrt hatte, mit dem angesehenen und wohlhabenden Mainzer Bürger Johannes Fust einen Vertrag ab, nach welchem Fust 8co Goldgulden gegen 6 v. H Zinsen vorstreckte. Die Werkzeuge und Schriften Gutenbergs bildeten das Unterpfand. Außerdem zahlte Fust bald weitere 800 Goldgulden für Löhne, Haus miete, Werkzeuge, Papier usw. ein. Mit diesem Kapital itota Diltdhone phnt,Di doluiuü-olfa- -ghmpt lempitue 11110 qui 110 moztut- -KMratons fouitam fnnp inquins-lu- Wf xpnue: ozanon nofhä-tt räpnine geunee aganas que in fua frata t fdüt t lbea ras ab yö 0 los multuuna- atgnega edr tue lande ab lautt e ginn noig ghEus pans tartatlg; Äa tiIt,. ,4 öa stbsatmine nns pa mmurntarin; ütt- umndug umtam gcie mibur penamt-nof ab roß mfidi apomutreipe,Dr-mmalia Lolledta, -enielta ommts i mifecinte kug- __nundtis ftbAs Detumctistruuan a0vmueunb mDulgtnt-ut tt largiente ab oPrequt pan ter pu emr mercam’ttemn. De- tendt ab tr Dt prre n •! abillia telehatua titt reglle nen,De Bild 14. Psalterium von Fast und Schöffer 1 Mainz 1457 wurde hauptsächlich der Bibeldruck gefördert. Einen tüchtigen Mitarbeiter fanden Fust, vielleicht auch vorher schon Gutenberg, in dem Schönschreiber und Illuminator Peter Schöffer. Er kam gegen 1455 aus Paris nach Mainz, wahrscheinlich um in der Gutenbergschen Werkstatt zu arbeiten. Fust suchte ihn durch die Heirat mit seiner, Fust’s Tochter, enger an das Unternehmen zu fesseln. Auch glaubte Fust offenbar mit Schöffers Hilfe das Unter nehmen allein fortführen zu können und klagte gegen Gutenberg auf Rückzahlung des eingeschossenen Kapitals nebst Zins und Zinseszins; Gutenberg wurde am 5. No vember 1455 zur Zahlung verurteilt, und die praktische Folge war, daß Gutenberg sich von Fust und Schöffer trennte und anscheinend nur die Typen der 36zeiligen Bibel behielt. Fust begründete mit Schöffer eine eigene Druckerei als Konkurrenzunternehmen. • Dieser harte Schlag hatte aber den Unternehmungsgeist Gutenbergs nicht gebrochen. Er fand in dem Notar Dr. Konrad Humery einen wohlgesinnten Mann, der ihm Betriebskapital vorstreckte, sodaß Gutenberg ganz neue Buchstaben herstellen und 1460 das »Katholikon« drucken konnte. Dies ist ein Foliant von 373 eng bedruckten Seiten. Am Schluß des Werkes spricht sich der Erfinder selbst in einer Nachschrift oder Kolophon über seine Lebensarbeit in lateinischer Sprache aus. Dies Schlußwort lautet in deutscher Uebersetzung wie folgt: »Unter dem Beistand des Allerhöchsten, auf dessen Wink die Zungen der Kinder beredt werden und der oft den Kleinen offenbart, was er den Weisen ver birgt, ist dieses vortrefflicheBuch Catholicon im Jahre der Mensch- werdung des Herrn MCCCCLX in der guten, der rühm würdigen deutschen Nation angehörigen Stadt Mainz, welche die Gnade Gottes mit so hehrem Geisteslichte und freiem Gnaden geschenk den andern Völkern der Erde vor zuziehen und zu verherrlichen ge würdigt hat, ge druckt und zu stande gebracht worden, und zwar oder der Feder, Zusammenpassen, und Formen.« Qui tem coberent cerico aufett auttem ce manu o? artipit aut beßtes qbus mdutus c fcindit. E Qui areftat <il aufert re; cleico poft ipe puenetit ad locüruüt adept8fieit plene pofTemioneillius. p Qui odinat tu broze Tua vt ceric muitet ad tutpitu dinem fipZea pcudit füt amboercoicati. Ei Ouliet que pcutit deicum muitantem eam ad turpi tudinem fi folü bis ipetat:fecus f m fatto. rii Qui perfequitut den cum 7 ipfe quafi coaftus piat fe maquamüt adpericulum vteuadat riil Si quis animo miutiandi capit ceticum p aapillos picensmifiefTesclericuspercuteremte. rv Ods dec vbete fi feqt effect? tarn mds 9 ver bersercoicatus.efcefen.er.mulis.S.fi. rvi Quiratam habet percumionem derici eiusnominefa dam.Defen.epco.Cumqus. rvi Qut curanto Oipt R libettr vellet vindicati ts tali deicofiabecbas beret ill licet non n omie el3 .fins. Anno Tattati 8 Domi Tefu Q?CCCC.LXX V. Bild 15. Registersatz mit Signet Krakau 1475 nicht mittels des Rohres, des Griffels sondern durch das bewundernswerte Verhältnis und Ebenmaß der Patronen Die neugeschnittene Type dieses großen Druckes ist eine der derzeitigen Werkschrift derHandschriften nachgeschnitten Rundgotisch. Das Jahr 1462 brachte für Mainz die Erstürmung und Plünderung durch den Erzbischof Adolf von Nassau, bei der auch die Druckerei von Fust und Schöffer in Flammen aufging. Erst 1465 begannen Fust und Schöffer wieder zu drucken. Gutenberg selbst war zu alt ge worden und sehnte sich nach Rube. Er wurde selbst zum Hofdienstmann des Erzbischofs auf Lebenszeit ernannt und konnte so seinen Lebensabend ohne Sorgen ver leben. Er starb Ende 1467 oder Anfang 1468 und wurde in der Dominikanerkirche Aillalisltotulamtdtio rumtutunirnummiu tantie tpigraua. flo« raftipart otrtomm Libt rarmma. flau Mtn no!m Itttita iiugua iotum. Om fua 0to.gtug Stödis aas burmirmurbt. urotrrea ttttonenat bii laubat opas. Bild 16. Titelblatt zam Missale Nürnberg. Georg Stücks. 1492 zu Mainz begraben. Fust und Schöffer vollendeten als erstes Werk ihrer neuen Druckerei 1457 das Psalterium Dies große Werk ist das erste Buch mit Angabe des Druckers, des Dru ck- ortes und der Jahreszahl. Bereits 1459 folgte eine neue Auflage. Zweifarbige Initialen in Rot und Blau, umgeben von Verzierungen in andern matteren Farben, schmücken das nur auf Pergament gedruckte kostbare Buch mit seinen.