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Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Norddeutsche Le der pappenfabriken Aktiengesellschaft in Groß-Särchen. Dem Bericht über das am 30. September 1908 abgelaufene Geschäftsjahr entnehmen wir folgendes: Der allgemeine wirtschaftliche Rückgang machte sich auch in unseren Betrieben fühlbar. Obgleich wir bei Erscheinen unseres vorjährigen Geschäftsberichts bereits die ganze Er zeugung des Geschäftsjahres verschlossen hatten, blieben von einigen unserer Hauptabnehmer gerade für die feineren Erzeug nisse die Abrufe fast vollständig aus, sodaß wir gezwungen waren, Ersatzaufträge in der ungünstigsten Zeit und in weniger nutzbringenden Waren heranzuziehen. Auch bot Holland Stroh pappen so billig an, daß sich die Herstellung dieser Ware bei derf gesteigerten Strohpreisen verlustbringend gestaltete. Auf der anderen Seite waren die Herstellungskosten wesentlich ge steigert. Zunächst wurde uns der Bezug von Kohle durch das Lausitzer Braunkohlen-Syndikat erheblich verteuert, und es kam mit diesem zu einem monatelangen Kampf, während dessen wir ausländische Kohlen unter Opfern beziehen mußten. Ebenso war der Bezug der übrigen Rohstoffe nur zu erhöhten Preisen möglich, auch mußten bedeutende Lohnerhöhungen bewilligt werden, um uns den mühsam gewonnenen Stamm zuverlässiger Arbeiter zu erhalten, besonders da von einem neu entstandenen Unternehmen der Versuch gemacht wurde, unsere Meister und Mascbinenführer auszumieten. Trotz alledem wurde um rund 15 v. H. mehr erzeugt als im Vorjahr, obgleich wir eine längere Störung unseres elektrischen Betriebes erlitten. Nachdem in zwischen verschiedene umfangreiche Sicherungsanlagen ein gerichtet sind, scheint jetzt ein befriedigender Zustand erreicht zu sein; seit April 1908 ist keine Störung mehr eingetreten. Endgilttge Abrechnung der elektrischen Anlage für den Neubau war aber auch in diesem Jahr noch nicht möglich. Dagegen wurde die Turbinenanlage in Brieg endlich abgenommen, nach dem die mit der bauausführenden Firma entstandenen Differenzen in freundschaftlichster Weise erledigt waren. Die vielseitige rrweiterung unseres Betriebes und die erst jetzt voll in Er scheinung getretene gesteigerte Erzeugung erforderten erhöhte Bestände an Rohstoffen, insbesondere an Holz und Holzschliff und daher erheblich erhöhtes Betriebskapital. Um dieses zu beschaffen und uns von den Lasten eines hohen Bankkredits zu befreien, schlossen wir mit der Löbauer Bank in Löbau in Sachsen eine Obligationenanleihe von 750 coo M. ab, welche unter Umtausch der bisherigen Prioritätsanleihe von 363500 M. im Anfang des neuen Geschäftsjahres zur Ausführung ge kommen ist. Der Bruttogewinn betrug (rund, wie alle folgenden Zahlen) 462000 M. (gegen 454000 M. im Vorjahre). Das Handlungs- Unkosten-Konto erforderte wesentlich mehr, wie ja immer für Verkauf und Reklame in Zeiten rückgängiger Konjunktur erhöhte Aufwendungen nötig sind. Auch das Zinsen-Konto erhöhte sich im Zusammenhänge mit dem teuren Gelde und dem größeren Bedarf an Betriebsmitteln. Ferner stieg infolge der in ganz Deutschland herrschenden Wasserkalamität der Bedarf an elek trischer Kraft bedeutend. Kohlen, Holz und andere Materialien erforderten, wie schon erwähnt, erhöhte Aufwendungen. Da gegen konnten wir die Gespann-Unkosten infolge des vorzüg lichen Funktionierens unserer elektrischen Bahn wiederum und zwar fast um die Hälfte ermäßigen. Für Verbesserungen und Instandhaltung von Betriebsmaterialien wurden 167000 M. aus den laufenden Erträgnissen verwendet. Der Reingewinn beträgt nach 116000 M. (i. V. 115000 M.) Abschreibungen einschließlich des Vortrages 150 coo M. Bis jetzt ist kein erheblicher Bestand an fertigen Waren angesammelt, auch ist der Absatz zurzeit ge nügend, doch besteht das Mißverhältnis zwischen den Preisen der Rohstoffe und des Fabrikats noch fort. Obgleich der Rein gewinn des Geschäftsjahres die Verteilung einer höheren Divi dende, als vorgeschlagen, ermöglichen würde, nahmen wir doch mit Rücksicht auf die ungeklärte Lage des Weltmarktes davon Abstand und zogen es vor, den Vortrag von 17000 M. im Vor jahre auf 33000 M. zu erhöhen. Es mehren sich aber die An zeichen, daß der Bedarf sich nur in Erwartung weiterer Preis rückgänge zurückhält, sodaß bei Besserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage größere Nachfrage zu erwarten ist. Zur Verfügung der Generalversammlung stehen einschließlich 17000 Mark Vortrag aus dem Vorjahre: 150000 M., die wir wie folgt zu verwenden vorschlagen: für den gesetzlichen Reservefonds 6700 M., 4 v. H. Dividende auf 2000000 M. 80000 M., Tantieme an den Aufsichtsrat 2400 M., Tantieme an Vorstand und Beamte 4700 M., Wehr-Erneuerungs-Konto 4000 M., 1 v. H. Superdividende auf 2000000 M. 20000 M., Vortrag auf neue Rechnung 33000 M. Hauptsißern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Fabrikanlagen 2462000 M., Fuhrwerke und Futterbestand 5600 M., Bestand an fertigen Waren 63600 M., an Rohstoffen 260 800 M., an Betriebs stoffen und Reserveteilen 197 100 M., Bestand an Getreide, Heu, Stroh usw. 12800 M., Buchforderungen 224000 M., im voraus bezahlte Versicherungsprämien 7700 M., Wertpapiere 9600 M , Bargeld und Wechsel 98700 M., zusammen 3341900 M. Passiva: Aktien - Kapital 2000000 M., Prloritäts - Anleihe 363500 M., Hypotheken 203300 M., Reservefonds 156800 M., Bucnschulden 437900 M., Wehr-Erneuerung 24000 M., rck- ständige Obllgationen-Kupons und Dividenden 6200 M., Rein gewinn 133 700 M., Vortrag aus 1906-07 16 600 M. Gewinn- und Perlust-Konto. Soll: Handlungsunkosten 43 200 M., Steuern und Abgaben 25200 M., Zinsen 47000 M, elektrische Kraft 84000 M., Versicherung 8200 M., Gespanne 4900 M., Ab schreibungen 115600 M, Reingewinn 150000 M. Haben: Gewinn aus dem Vorjahr 16600 M., Oekonomle-Ertrag 2700 M., Fabrikations Ertrag 459300 M. Badische Holzstoff- und Pappenfabrik H. Clemm in Oberts- roth. Der Aufsichtsrat bat nach der »N. B. L.« beschlossen, daß die noch nicht begebenen 200 Aktien im Nennwert von je 1000 M. zum Kurse von 100 v. H. mit der Ver pflichtung der Uebernehmer, den Aktienstempel zu be zahlen, und mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1909 an nunmehr ausgegeben werden sollen. Den alten Aktio nären steht das Bezugsrecht zu; auf 3 alte kommen 2 neue Aktien. Das Bezugsrecht ist bis 16 Februar beim Vorstand der Gesellschaft anzumelden und der Zeichnungsschein zu vollziehen. Zur Ergänzung des Aufsichtsrats der Chemnitzer Papier fabrik A.-G. zu Einsiedel bei Chemnitz wurden noch die Herren Paul Zieslar und Reinhart Graeßner in Chemnitz gewählt. Bremer Papier- und Wellpappenfabrik^ Aktiengesellschaft in Bremen, mit einer Zweigniederlassung in Lübbecke. Das Grundkapital beträgt 400 000 M. Vorstand ist der Kauf mann Herr Walther Friedrich Kober in Lübbecke Herrn Harry Nerlich in Lübbecke ist Prokura erteilt. Die Firma IVestiger Papierfabrik in Westig ist in Papier fabrik l^estigerbach l^esthelle 6 Brune geändert. Herren Direktor Anton Funke urd Fabrikanten Arthur Stute, beide in Westig, ist Einzelprokura erteilt. Gesellschaft für Hartpapierwarenindustrie m. b. H. zu Mudersbach. Das Stammkapital ist durch Beschluß vom 19 Dezember 1908 um 10000 M., also auf 70000 M. erhöht worden. Als zweiter Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Otto Frank in Mudersbach bestellt. Jeder der Geschäfts führer ist für sich allein zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Die Firma Streich 6• Co., Papier-Großvertrieb in Dresden, verlegte ihre Geschäfts-Lokalitäten nach den bedeutend größeren Räumen Katechetenstr. 1 (auch Eingang Pirnaische straße 16). J. IPilhelm Aubreville, G. m. b. H. in Cassel. Gegen stand des Unternehmens ist der Fortbetrieb der von der Firma J. Wilhelm Aubreville betriebenen Großhandlung mit Papier und Papierwaren. Das Stammkapital beträgt 30000 Mark. Geschäftsführer ist der Kaufmann Herr Wilhelm Aubreville zu Cassel. Der Ehefrau Aubreville, Anna, geb. Burgtorff ist Prokura erteilt. Die Papierwarenfirma Adolph Louis in Hamburg ist nach Auflösung der Gesellschaft auf den bisherigen Gesell schafter Herrn J. H. Tye übergegangen. K. Für die Firma Schnellpressenfabrik Aktiengesellschaft Heidelberg in Heidelberg wurde den Herren Oberbuchhalter Leopold Hofmann und Oberingenieur Alfred Büttner in Heidelberg Gesamtprokura erteilt. Die Prokura des Kauf manns Herrn Theodor Molter in Heidelberg ist erloschen. Aktiengesellschaft Chromo in Altenburg, S.-A. Die am 23. Januar abgehaltene Generalversammlung hat die von der Verwaltung vorgeschlagene Tagesordnung einstimmig ge nehmigt und beschlossen, auf den Dividendenschein Nr. 20 eine Dividende von 4 v. H, die sofort zahlbar ist, auszu schütten. Leipziger Buchbinderei A. G. vorm. Gustav Britzsche. Zu dem Bericht über die Generalversammlung der Leipziger Buchbinderei sendet dem »Berl. Börsen-Courier« der Buch verlag fürs Deutsche Haus in Berlin nachstehende Er klärung: »Wir erklären hierdurch, daß die Leipziger Buchbinderei Aktiengesellschaft zu uns in keinem anderen Verhältnis steht und gestanden hat, als in dem eines Lieferanten. Für sämtliche bestellten und gelieferten Waren hat sie Zahlung erhalten. Sämtliche Verträge, die wir mit der Leipziger Buchbinderei