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hin verbessert, daß statt der vor- und zurückgehenden Haltestäbe, auf- und abwärts bewegte kleine Winkel co den Beutel während eines Augenblicks zum Stillstand bringen. Dies hat den Vorteil der schnelleren Freigabe des Beutels zur Bodenklebung. Die Einrichtung besteht aus zwei vor stehenden Träger-Armen c10, an deren Vorderende auf der Innenseite kleine bewegliche Winkel co sitzen. Die Träger- Arme lagern auf der hinteren Querschiene c" und sind auf dieser seitlich und nach vorn verstellbar. Die kleinen An schlagwinkel c" werden durch schmale Zugbänder, welche sie mit den beiden Hebel-Armen c12 verbinden, nach unten gezogen, und nachdem das Exzenter co die Bänderhebel c12 wieder freigegeben hat, werden die Zugbänder etwas schlaff, und die kleinen Zugfedern ziehen die Anschlagwinkel c" mit einem kurzen Ruck nach hinten herauf zurück, damit der Beutel frei durchlaufen kann. Da die Anschlagwinkel c die gleiche Arbeit wie die Haltestäbe verrichten, so geschieht ihre Stellung ebenso wie bei diesen. Zu beachten ist hierbei noch, daß, wenn der Beutel mit seiner Bodenspitze über der Mitte der Falz zylinder Achse steht, erst die Zugbänder gelockert werden, damit die Winkel beim Versetzen der Träger-Arme nicht gehemmt sind; jetzt werden die letzteren bis auf einen kurzen Abstand an die Seitenkante der Bodenspitze ge schoben und dann die Zugbänder soviel angezogen, daß die untere Winkelspitze leicht schließend auf der Leit schiene b3 aufsteht, jetzt sieht man schon, umwieviel die Träger-Arme ci noch zu versetzen sind. Die Stellung der Zugbänder fällt mit dem Exzenter stand zusammen. Stehen die Anschlagwinkel in ange zogenem Zustande dicht an der Beutelkante, so ist dies auch der tiefste Stand der Exzenter-Rolle, welche die Bänderbebel c12 bewegt. Jetzt werden die Zugbänder in gespanntem Zustande an letztere befestigt, wobei zu be achten ist, daß sie nicht zu straff sein dürfen, sonst werden die Winkel c® auf der Leitschiene b 3 festgeklemmt und die Zugfedern können dieselben nicht schnell genug zurück ziehen, der Beutel verschiebt sich oder bleibt stehen. Ebenso sollen die Zugbänder gleichmäßig gespannt sein, sonst tritt der genannte Uebelstand ebenfalls auf. Die Anschlagwinkel oder Haltestäbe haben noch die Aufgabe, den Beutel während seines kurzen Stillstandes in die richtige Lage zur Mitte des Falzzylinders zu schieben. Läuft der Beutel etwas nach der Seite, so muß auf der ent gegengesetzten Seite der Anschlag etwas weiter vorgesetzt werden; da nun der Beutel durch die Oberbänder noch in Bewegung gehalten wird, so wird er durch diesen Druck des Anschlagwinkels etwas in den Bändern und Leitschienen gedreht, bis er mit seiner Bodenspitze über der Mitte des Falzzylinders steht; wenn z. B. die Bodenspitze etwas nach links steht, muß der rechtseitige Anschlag etwas vorge setzt werden; aus diesem Grunde ist auch der erwähnte kleine Spielraum vorne zwischen den Leitschienen not wendig, damit sich der Beutel etwas drehen kann. Die beschriebene Stellung des Anschlages dient aller dings nur zur Regelung kleiner Unterschiede, während größere durch die Leitschienen- und Bänderstellung auszu gleichen sind. Die Transport-Rollen c 1 . Vor dem Falzzylinder d be finden sich noch in der Mitte der Maschine und mit ihrem Trefpunkt in Höhe der Bänderführung und Leitschienen, die beiden Transport-Rollenpaare c 1 . Sie haben die Auf gabe, das Bodenquadrat vollends, namentlich in der Mitte, welche ja von den geteilten Tiansportwalzen nicht erfaßt wird, glatt zu drücken und die noch im Boten befindliche Luft herauszudrängen, ferner den Beutel nach Freigabe durch die Haltestäbe sofort vorwärts zu schieben. Die Transport Rollen werden bei der Liliput-Maschine durch das Exzenter auf der Welle der Kleisterstückscheibe a1 auf- und abwärts bewegt, bei den größeren Maschinen dagegen durch das Exzenter auf der Klelsterscheibenwelle c2. Das letztere ist so einzustellen, daß die Rollen sofort mit dem Anschlag des Beutels an die Haltestäbe oder Anschlag winkel gehoben werden, nach dem Hochgehen der letzteren sich wieder senken und den Beutel weiter befördern. Wer den die Rollen zu spät gehoben, so verschieben sie durch ihre Drehung den Beutel während seines Stillstandes vor dem Anschlag und umgekehrt, gehen sie zu früh hoch, so wird die hintere Spitze des Boden-Quadrates, namentlich bei kleineren Beutelsorten, nicht genügend glatt gedrückt. Das Einstellen des Bodenkleisterstückes. Nach Richtig stellung des Anschlages und der Transportrollen läßt man im Lauf der Maschine einen Beutel bis kurz vor die An schlagwinkel laufen, setzt dann die Maschine still und dreht ihn mit der Hand vollständig bis an den Anschlag. Der Vorlauf des Beutels im Lauf der Maschine an Kraftbetrieb ist deshalb notwendig, weil er zwischen Bändern weiter transportiert wird, und beim Drehen von Hand doch Stockungen in der Geschwindigkeit der Maschine entstehen, hierdurch kommt der Beutel zu spät vor den Anschlag, und man kann die Zeit seines Stillstandes nicht genau regeln. Hiernach wird das Bodenkleisterstück a in seine rich tige Stellung zur Bodenklebung gebracht. Da zu jeder neuen Beutelbreite, welche naturgemäß auch eine Verände rung der Boden-Größe bedingt, andere Kleisterstücke ein gesetzt werden müssen, so ist auch deren jeweiliger Stand zur Bodenspitze anders. Beim Uebergang von einer großen auf eine kleinere Beutelsorte steht es weiter vom Beutel ab, und umgekehrt, näher an denselben. Sind z. B. vorher io Pfd -Beutel gearbeitet worden, und soll die Maschine dann auf 6 Pfd. Beutel gestellt werden, so wird ein kleineres Kleisterstück eingesetzt, da ja auch der Boden der 6 Pfd-Beutel kleiner ist; infolgedessen reicht die Spitze des Kleisterstückes beim Vordrehen zur Bodenklebung auch nicht so nahe an die Bodenspitze, wie das vorhergehende größere Stück, würde daher ohne Verstellung zu spät mit dem Beutel Zusammentreffen und den Kleister nicht an die Bodenspitze abgeben Darum muß der Beutel so lange von den Haltestäben oder Anschlagwinkeln festgehalten werden, bis die Kleisterstückspitze etwa 2 mm von der Bodenspitze absteht. Der Zeitraum, welcher nun zwischen dem Vorlauf des Beutels an den Anschlag und dem Treffpunkt des Kleister stückes mit der Bodenspitze liegt, darf nur kurz sein. Sind nun beim Umstellen auf eine andere Beutel-Größe nur kleine Unterschiede, z. B. bei kleineren Beutelsorten, zu regeln, so geschieht dies durch Versetzen des Anschlag Exzenters c°, während bei größeren Unterschieden in der Boden-Größe dies außerdem noch durch Trennen der Maschine in ihre beiden Hauptteile zu erfolgen hat. Der erste Hauptteil der Maschine besteht aus dem Mechanismus zur Schlauchbildung, dem Bodenfalz und der Schneide-Vorrichtung, während Bodenklebung und Bodenschluß mit der Beutel-Ablage, den zweiten Hauptteil bilden. Beide Teile können von einander unabhängig ge macht werden durch Lösen des Doppel Kegelrades n, welches an der Antriebseite auf der Kurbelscheibenwelle B sitzt. Dies Doppel Kegelrad n besteht aus dem eigentlichen kleinen inneren Kegelrad «>, welches auf der Welle B fest- gekeilt ist, und dem losen Zahnkranz n^, der in einer Füh rung durch zwei Schrauben mit der Kegelradscheibe ver bunden ist. Das Doppel-Kegelrad n wird durch das große Zahnrad n3 des Falzzylinders d bewegt, indem dieses in dessen losen Zahnkranz na hineingreilt. Werden nun die beiden Befestigungs-Schrauben am Kegelrad gelöst, so dreht sich nur der Zahnkranz auf der Kegelradscheibe und das Kegelrad steht still, infolgedessen ist auch die Schlauch bildung mit Bodenfalz und Abschnitt in Ruhestand versetzt und nur die Bodenbildung und die Beutel-Ablage treten beim Drehen am Handrad D in Tätigkeit, dadurch ist die Einstellung des Kleisterstückes a zur Bodenklebung ermög licht. Zu diesem Zweck löst man nach dem Stillstand des Beutels vor dem Anschlag erst dessen Exzenterschraube und dann die Schrauben am Doppel Kegelrade. Hierauf dreht man den Bodenklebe Apparat am Handrad der Ma schine soweit vor, daß die Kleisterstückspitze etwa 2—3 cm, je nach der Beutel-Größe von der Bodenspitze absteht, und befestigt das Doppel-Kegelrad n wieder; jetzt ist die Ma schine wieder ein Ganzes, und man dreht dann soviel weiter, bis die Kleisterstückspitze etwa 2 mm von der Bodenspitze des Beutels steht, stellt jetzt das Anschlag-Exzenter c» auf den Hebepunkt und schraubt es wieder fest. Darauf dreht man weiter bis zum vollständigen Durch gang des Kleisterstückes a und prüft, ob der Stand des Kleisters auf dem Beutelboden, auch etwa 2 mm von der Bodenspitze beginnt; ist der Abstand des Kleisters größer, so steht der Beutel mit seiner Vorderspitze zu weit über die Mitte der Zylinder-Achse, den Treffpunkt des Kleister stückes, hinaus, dann steht der Anschlag c® zu weit zurück.