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Nr. i PAPIER-ZEITUNG ii Fabrikation von Maschinen-Tüten und -Beuteln Von 7 Heinrich'lhümmes, Betriebsleiter 3a Fortsetzung zu Nr. 105 von 1928 Einstellung des beweglichen Falzbleches Wie aus Bildern 133 und 134 in Nr. 105 von 1908 ersicht lich, ist der Kopf / a dts Formatbleches / rechtwinkelig mit abgestumpfter Spitze, in Form eines halben Quadrates, ent sprechend der Bodengröße des zu fertigenden Beutels. Die Hälfte des Bodenquadrates ist durch einen Riß quer über dem Formatblechkopfe f2 angezeicbnet. Auf diesen Riß ist das be wegliche Falzblech k1 mit seiner Vorderkante einzustellen. Dies ist ein etwa 10—12 cm breites schräg gestelltes Blecb, welches in seiner ganzen Breite über die Form hinwegreicht und an beiden Seiten in seinen Führungen vor und rück wärts verstellbar ist. In der Mitte nach oben hat das Falzblech einen überstehenden Ansatz, welcher dem Falzfinger k als Auflage, bei Anfertigung der auf der betreffenden Maschine herstellbaren größten Beutelsorte dient. Das Falzblech soll das Papier während des Boden falzes auf der Form festhalten und ihm einen Halt beim Zurücklegen des oberen Schlauchteiles durch den Falzfinger verleihen. Im Augenblick des Hocbhebens der oberen Zug ringe bewegt es sich nach unten, und hält den Schlauch auf dem Formatblech fest, und sofort nach dem Bodentalz hebt es sich, um den Schlauch zum Vorschub frei zu geben. Stine Bewegung erhält das Falzblech durch zwei kleine Zugstangen A2 von den pendelnden Zugringen g aus; durch diese Verbindung ist ein gleiches Zusammentreffen beider Bewegungen des Falzblecbes und der Zugringe gesichert, denn in demselben Augenblick, wo die Letzteren gehoben werden, wird das Falzblech nach unten gezogen. Beim Einstellen wird das Falzblech k in seinen seit lichen Führungen gelöst und um soviel verschoben, daß es mit seiner unteren Vorderkante genau über dem Riß auf dem Formkopf steht; seine Hochstellung über dem Letzteren soll so viel betragen, daß der Schlauch nach dem Hoch gehen des Bleches bequem durchschieben kann, also etwa 3—4 mm vom Foimatblech abstehend. Man sieht dies am besten daran, daß man die Maschine bis zum Tiefstand des Falz Bleches dreht; jetzt soll dasselbe das Formatblech so weit nach unten drücken, daß Letzteres mit seiner Spitze schließend auf dem Untermesser aulliegt, jedoch ohne die Form nach unten hohl zu drücken. Jetzt wird der Schlauch zum Bodenfalz genügend testgehalten und man hat darauf zu achten, daß das Falzblech' an beiden Seiten gleich mäßigen Absiand hat. Diese Stellung eriolgt an den beiden seitlichen Zugstangen ka, welche mit Gegentlügelmuttern an den Hebelarmen g 1 der Zugringe betesugt sind und durch einen Schlitz in den beiden Seiten des F alzbleches reicnen. Die Stellung dieser kleinen Zugstangen ka muß gleichmäßig sein, damit die Zugringe g, wie schon vorher beschrieben, in ihrer Aul- und Abwärtsbewegung nicht gehemmt werden. Die Betestigungen des beweglichen Falzblecbes sind nach Richtigstellung gut zu sichern, damit es sich während des Lautes nicht löst und ungleichen Bodentalz verursacnt. Dur Falz/in^er k sitzt aui einem Schlitten A3, dessen Führung sich an dea beiden inneren Seitenwänden der Maschine befindet. Dieser Schlitten ist ein quer in der Maschine bewegter Rahmen, in welchen auf der Handrad seite unten ein starkes Messingrohr eingesetzt ist, das auf einer runden Führungsstange k® hin- und hergleitet; aut der gegenüber liegenden Seite ruht der Schlitten-Arm D auf einer Rolle, welche ihre Führung in einer Nute dieser Ma schinenwand hat. Der hochstehende Rahmen A 8 bildet den Trager für den auf- und abwärts beweglichen Falztinger k. Dieser ist ein gebogener herunterbängender Bügel, welcher aut seinem Vorderende einen kleinen schräg autsteigeuden Wujst k° trägt, einesteils zur Vermeidung des Einrcißens des Papieres beim Bodentalz und anderenteils zum Auf schlitzen der über das bewegliche Falzblech k1 zurück gelegten inneren Bodenspitze. Dieser kleine Wulst k® dient ferner zum glatten Bodenfalz, weshalb auch bei den kleineren Beuteln bis zu 1 Pld. Inhalt kürzere Falztinger mit schmale rem Wulst verwendet werden, als bei großen Beuteln von 2 Ptd. Inhalt und darüber; da bei diesen das Bodenquadrat größer ist, ist auch ein breiterer Druck gegen das Papier beim Bodenfalz ertorderlicn, demgemäß sind hier auch größere Falzfinger mit breitem Wulst zu verwenden. Der Falzfinger k ist auf seiner Führungswelle ko ver stellbar. Sein Hochstand wird durch eine Stellschraube vor dem nach unten hängenden Anschlag auf der Antrieb seite der Maschine geregelt, während eine Spiralfeder auf der Welle k10 den Gegendruck bewirkt. Hinter dem Falzlinger befindet sich auf dessen Befesti gungsarm noch ein gleichfalls nach unten hängender ver stellbarer Winkel k". Derselbe steht beim Falz über der vorderen Bodenspitze und dient zu deren Führung im Vor schieben des Beutels, um Hochsteigen der ersteren zu ver hindern. Ferner dient zur Bildung des Bodenquadrates die auf der oberen Seitenwelle A sitzende Druckrolle k vi zum Hoch heben des Falzfingers k während dessen Vorschubes. Die Vor und Zurück-Bewegung erhält der Falzfinger durch Zugstange 13 von dem großen Zahn Segment g“ Sie ist an dem Letzteren und dem Schlitten Arm ks befestigt, wo auch ihre Verstellung erfolgt. Der richtige Falz des Bodenquadrates ist sehr wichtig bei der Herstellung des Beutels. Ist der Schlauch auf seine richtige Länge eingestellt und abgeschnitten, sowie der Stand der Wippen und des beweglichen Falzbleches k1 in der angegebenen Weise ge regelt, so erfolgt die Einstellung des Falzfingers. Die Ma schine wird von Hand soweit vorgedreht bis der Falzfinger k auf seinem äußersten Punkte über dem Falzblech steht; jetzt ist das obere Schlauchteil über die Form f zurück gelegt und nun wird nach der Boden Größe die Länge des Falzfinger-Vorschubes eingestellt. Dies wird durch zwei Handgriffe bewirkt; erstens Vorschieben in der Falzfingertührung auf deren Trage schiene k'° und Versetzen des Schlittens auf dessen Zug stange k13. Man beseitigt im Allgemeinen kleine Unter schiede auf die erstgenannte Art, während beim Uebergang von einer kleinen auf eine große Beutelsorte oder umge kehrt, wo größere Längen-Unterschiede vorkommen, die Falzfingerstellung sowohl auf der Tragescbiene wie auch auf der Schlittenzugstange zu verstellen ist. Zu beachten ist hierbei, daß beim Versetzen des Schlittens auf dessen Zug stange, dies nur soweit geschehen darf, daß das Messing- führungsrohr A» des Schlittens nirgends anstößt, sondern vollständig frei geht, ebenso daß keine Spannung zwischen den beiden Zugstangen des Schlittens und der Zugringe am großen Zahn Segment g4 entsteht, sonst erfolgt Bruch. Da rum soll nach der Versetzung dieser Teile zur Kontrolle des richtigen Standes die Maschine erst einmal von Hand durchgedreht werden. Die Schlittenführung ist stets gut geölt zu halten, um vorzeitigen Verschleiß zu verhüten. Der Falzfinger k ist soweit vorzuschieben, daß er etwa zur Hälfte bis zwei Drittel seines Wulstes k® über die zurückgelegte Bodenspitze heraussteht; hierdurch wird gleichzeitig das Papier zu beiden Seiten an der Spitze etwas autgeschlitzt und der Boden legt sich nachher glatter zusammen. Der Hochstand des Falzfingers wird mit der Druck schraube, welche gegen den herabhängenden Anschlag drückt, geregelt. Diese Schraube ist soweit vorzustellen, daß der Falztinger etwa 7—9 mm über der Formspitze steht. Diese Stellung übt wesentlichen Einfluß aut den Bodenfalz aus, denn der Falzfinger soll das Papier möglichst von unten fassen und in seinem Vorschub steigend allmählig zurücklegen. Steht er zu hoch, so hebt er das Papier später und der Boden wird nicht genügend gefalzt, und steht er zu tief, so stößt er das Papier unten entzwei; auch stößt er gegen das Untermesser und es entsteht Bruch. Die Gegendruck-Spiralfeder auf der Falztingerwelle A'° ist so viel anzuziehen, daß der Falztinger straff nach unten gegen die Stellschraube drückt und sichere Führung behält. Mit der Falzfingerbewegung steht die Wirkung der seitlichen Druckrolle k12 in inniger Beziehung. Sie sitzt an einem gebogenen Arm aut der oberen Scitenwelle A und wird von einem Exzenter k'* auf der unteren Seiten welle AI bewegt. Zweck der Diuckrolle ist, den Falztinger in seinem Vorschub beim Zurücklegen der oberen Boden lippe etwas zu heben, um Einplatzen des Papieres zu ver meiden; zu diesem Zweck drückt sie gegen den auf der Falztingerwelle R10 sitzenden schiäg stehenden Seiten-Arm 415, welcher nach oben verstellbar ist. Die Druckrolle R12 soll in dem Augenblick auf den schrägstehenden Seiten-