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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188804089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-08
-
Monat
1888-04
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.04.1888
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s s ch fts ch er L a nd e s. Anz eiger. Nr. 61. Sonniag, 8. April. 1888. einer Freien Bereinigung Kampfgenossen von 1870/71 zusammen, um gemeinsam auf dem Boden edler patriotischer Be strebungen die Erinnerung an die große Zeit in würdigster Weise fortzupflegen, bis einst der letzte Kampfgenosse zur großen Armee ab gegangen ist. Ganz besondere Zuneigung bringen auch die Mit kämpfer aus den Reihen de» inactiven Offizierstandes der junge» Bereinigung entgegen, über welche trotz der kurzen Zeit ihres Be stehen» schon mancher Sturm der Anfeindung dahingebraust ist, weil man eben den Rahmen einer zwanglosen freien Vereinigung nach jeder Richtung auf'S Strengste wahrt. Dem gcschäftssührcnden Ausschuß sind die Herren königlich sächs. Oberst v. d. Armee Richard v. Meerheimb, der königl. preuß. Major v. Harder und der königl. preuß. Rittmeister v. Arnim beigetreten. Herr Oberst v. Meerheimb ergriff hierbei im Namen der mitanwesenden Offiziere das Wort zu einer warmempfundenen Ansprache. «Wir sind mit Herz und Seele die Ihrigen und freut es uns ganz besonders, in einer Vereinigung nach besten Kräften Mitwirken zu können, deren Bestrebungen so edle, so patriotische find" — begann der Redner und führte dann aus, daß der in ihrer Art einzig dastehen den Freien Vereinigung die volle Selbständigkeit beivahrt bleiben müsse. Hieran knüpfte der Herr Oberst den Vorschlag, neben der in der Aus führung begriffenen Hauptstammrolle eine Art lebendes Album zu schaffen, da» ernste und heitereEpisvden aus den Erlebnissen der einzelnen Kampf genoffen enthalten soll und den Höhepunkt seines Werthes erst in späteren Jahrzehnten resp. nach dem Aussterben der Vereinigung erlangen werde. Man schaffe dadurch mit vereinten Kräften ein bis jetzt nur bei einzelnen Truppenverbänden des deutschen Heeres cxistirendes Mosaikgcbilde von Tapferkeit, Aufopferung, herzerquickenden und spaßigen Episoden als bleibendes Denkmal für die Nachwelt, und unzählige denkwürdige Vor gänge, für deren volle Wahrheit der Erzähler selbst bürgt, würden dadurch der Vergessenheit entrissen werden. Der treffliche Vorschlag wurde mit wohlverdientem Beifall begrüßt und beschloß man, zur Förder ung des Unternehmens die nöthigcn Schritte demnächst einzuleiten. Bemerkt sei noch, daß unter Zugrundelegung des von Herrn Oberst v. Meerheimb verfaßten Gedichtes „Deutschlands erstem Grenadier" eine mit Widmungsschrift verbundene Adresse an Se. Majestät den Kaiser Friedrich durch Vermittelung der königl. Preuß. Gesandtschaft abgesendet worden ist. Die bevorstehende Feier des 60jährigen Geburts tages Sr. Majestät des Königs Albert, unter dessen Oberkommando als siegieichem Führer der Maasarmee der größte Theil der zur Vereinigung gehörigen Kampfgenoffen focht, wird eine besondere poe tische Weihe erhalten und zugleich Gelegenheit zu einem seltenen musikalischen Kunstgenuß bieten. — Oederan. Vor einigen Tagen wurde am hiesigen Postschalter ein falsches Zweimarkstück, Hamburger Gepräge 1876 mit Münz 3., angehalten und der Polizeibehörde übergeben. Vorsicht im Gcld- verkehr ist also geboten. — Rochlitz, 6. April. Am Mittwoch Abend entstand in einem Pserdestalle am Markte durch Explosion oder Herabfallen einer Laterne ein Slreubraud, der so schnell um sich griff, daß drei im Stalle stehende Offizierspferde erst herousgezogen werden konnten, nachdem die Flammen zum Theil gelöscht waren. Die Pferde er litten schwere Brandwunden, zu denen jetzt noch Lungenentzündung getreten ist, so daß ein Pferd getödtet werden mußte. — Auf Wiede rauer Flur fand man den Gartengutsbesitzer Liebin g aus Diethens- dorf im Chemnitzfluß ertrunken auf. Derselbe ist wahrscheinlich in der Dunkelheit ins Wasser gerathen und hat so seinen Tod gesunden. — Ueber Wurzen passirte am Donnerstag Nachmittag nach 5 Uhr ein großer Luftballon. In der Gondel wurden Mcnschen beobachtet. Der Ballon hatte Richtung von Nord nach Süd. — Crimmitschau, 6 April. Gestern Abend in der 7. Stunde bewegte sich ein größerer Luftballon über unsere Stadt und ging hinter dem benachbarten Orte Culten nieder. Derselbe trug drei Offiziere der kgl. Luftschiffer-Abtheilung in Berlin. Der Ballon war Nachmittags kurz nach 1 Uhr in Berlin aufgestiegen. Wie die Offiziere erzählten, hätte ihr besonderes Interesse die großen Ueber- schemmuugsgebiete in den Elbniederungen, wie auch die bedeutend übergetretene Mulde in der Rvchlitzer Gegend erregt. Hier ange- kommen, hielten cs die Luftschiffer für reichlich, nicderznsteigeu, da die kommenden Wälder und Gebirgsketten weniger für eine gute Landung geeignet erschienen. Ueber unsere Stadt ging der Ballon in einer Höhe von 400 Metern, zur besseren Orieutirung über das kommende Terrain ließen die Luftschiffer aber ihr Gefährt auf 1000 Meter Höhe steigen, um daun ziemlich schnell damit zu landen. Die Fahrt hat ca. 5^ Stunden gedauert und hatten die Luftscgler zeit weilig 8° Kälte. Der Ballon wurde heute wieder nach Berlin ver laden und morgen gedenken die Herren von dort aus eine weitere Fahrt zu unternehmen. — Zwickau. Die Nr. 40 der periodischen Druckschrift „Der neue Bauhandwerkcr", Redaktion und Verlag von A. Bitter, Druck von I. H. W. Dich in Hamburg, ein in hiesige» Bauhandwerker kreisen viel gelesenes Blatt, ist auf Grund von § 11 des Sozialisten gesetzes verboten worden. — Schneeberg Dem Modelltischler und Magazinverwalter Wurmseider in der Holzstoff- und Papierfabrik Niedcrschlema, der nunmehr 52 Jahre lang im bezeichuetcn Etablissement, bez. bei dessen jeweiligem Besitzer, mit der größten Treue und Gewissenhaftigkeit ge arbeitet und welcher bereits 1873 die große silberne Medaille erhielt, wurde jetzt das ihm vom König verliehene Allgemeine Ehrenzeichen feierlichst überreicht. — Niederwürschnitz, 5. April. Heute früh ^5 Uhr fand man die 50jährige Bcrgschmiedsehefrau Christ. Wilh. Hosmann im Dorsbache in der Nähe der Gebhard'schen Mühle todt aus. Diebe- danernswerthe Frau hatte im Bache ein Tuch gereinigt und ist dabei vom Schlage tödtlich getroffen worden. — Frankenberg. Der kürzlich verstorbene Gutsbesitzer Friedr. Aug. Richter in Garnsdorf hat der Kirchgemeinde Auerswalde mit Garnsdorf ein Kapital von 3000 M. und seinem Heimathsorte Garnsdorf ein solches von 7500 M. ausgcsetzt. Von ersterer Summe und den hinzukommenden Zinsen soll für die Äuerswalder Kirche eine neue Orgel beschafft werden. Was die letztere Zuwendung betrifft, so sollen aus den Zinsen arme Konfirmanden, sofern sic Dienstboten in der Landwirthschaft werden wollen, unterstützt werden, und die andere Ziushälfte soll braven landwirthschaftlichen Arbeitern in ihren alten Tagen zugute kommen. Slits Nah und Fern. — Vom Hochwasser. Am schlimmsten ist gegenwärtig die Waffcrsnoth im Warthc-Nctzc-Gebiet. Die Ueberschwemmung hat dort eine kolossale Ausdehnung gewonnen, die Noth ist sehr groß; Las Wasser fällt allerdings, doch wird das völlige Verlausen noch lange Zeit aus sich warten lassen. ' Im Weichsel-Gebiet ist die Gefahr vor bei, die Verbindungen werden voraussichtlich in wenigen Tage» wieder hergestellt sein. Auch im Memel Gebiet sicht cs noch recht trübselig aus. Den gcsammten Wasserschaden in Norddcntschland kan» man wohl auf 130—150 Millionen Mark schätzen. Aus Warschau wird telegniphirN Auf der Bahnstrecke Marienburg-Mlawka-Warschan wird der Personenverkehr jetzt durch Umsteigeu ermöglicht. Der Güter verkehr ist vollständig gehemmt. Ein regelrechter Verkehr ist vor zehn Tagen nicht zu erwarten. — Die Aachen - Münchener Feuer-Ver- sichernngs-Gcscllschaft stellte Kaiser Friedrich 50,000 Mark für die Ueberschwcnimlen zur persönliche» Verfügung. — Wieder Schneeverwehungen. Wie aus Hirschberg vom Freitag gemeldet wird, herrschte seit 36 Stniiec» längs des ganzen Sudetengebirges ununterbrochen heftiger Schueefall. Der Bahnverkehr ist nur mit großen Verspätungen aufrecht zu erhalten gewesen, die Verspätung betrug zeitweise drei bi» sechs Stunden. Auch in Nordböhmen (Karlsbad) liegt tiefer Schnees Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die K«u»deunseres BlaNci werden ersucht, nn« wlchUge Begebendeilen gssUgH mltznthiNen Chemnitz, den 7. April. — Unserer heutigen Nummer liegt eine Extra-Beilage bet, welche den Anfang des für dies Quartal angekündigten Romans „Im unheimlichen Hause enthält. Wir bitten die wenhe» Abonnenten unserer Blätter in ihren Bekannten-Kreise» aus diesen so außerordentlich spannenden Roman aufmerk' sam zu machen und Jedermann unsere volksthümtichen Blätter zum Abonne' ment cmvfehle» zu wollen. — Der Kaufmännische Verein veranstaltet Donnerstag den 26. April ein großes Concert in der Linde, ausgesührt von der städtischen Kapelle, worauf wir jetzt schon hinzuweisen nicht verfehlen wollen. Dem Vorstande des hiesigen VerschönerungsvereinS ist es gelungen, die von Seiten des königliche» akademischen Raths zu Dresden preisgekrönte» und bez. mit anerkennenden Erwähnungen ausgezeichnete» Be werbungsentwürfe (Ghps-Modelle) zu dem plastischen Schmucke für den i» hiesiger Stadt zu errichtenden Zierbrunnen zum Zwecke einer Aus stet lung auf kurze Zeit uberlassen zu erhalten. Diese Ausstellung befindet sick in einem hierzu freundlichst überlassenen Raum der „Kunsthütte". Mit Rücksicht auf den künstlerische» Werlh und das lokale Interesse dieser Aus' stellung unterlassen wir nicht, aus dieselbe an dieser Stelle besonders anfmerk' sam zu machen, und darf man wohl bei deni allerseits regen Kunstsinn in unserer Stadt annehmen, daß die gedachte Ausstellung sich eines zahlreiche» Besuches zu erfreuen habe» wird. — . Thalia-Theater. Für den von Mitglieder» der Gesellschaft „So»ntagskrüuzchc»"vcranstalteteu Theaterabend —Dienstag de» 10. dss. im Thaliatheater — giebt sich in vielen Kreisen unserer Stadt lebhaftes Interesse kund. Wir hoffe», daß insolgedesse» ein zahlreicher Besuch die Bemühungen der Veranstalter lohnen »»d ein ansehnlicher Betrag de», guten Zwecke zuge- sührt werde» möge. Wie ans der Annonce ersichtlich, kommt ein reizende« Lustspiel von Angelh „Ein kleiner Jrrthnin". das hier kaum bekannt sein dürste, sowie die urdrastische Posse von Kalisch „Ein gebildeter Haus' kriecht" zur Aufführung. Voran geht ein für diese Veranlassung gedichteter Prolog und die Capelle des Herrn Direktor G ei d el wird die Zwischenpause» mit ernsten und heiteren Weisen zu kürzen wissen. -i- Die von der Abendnähschule veranstaltete Ausstellung ist gestern eröffnet worden und empfehlen wir deren Besuch angelegentlichst. Die Ausstellung befindet sich bekanntlich in der Turnhalle der höhere» Mädchen schule a» der Ärückenstraßc und ist nur bis morgen, Sonntag, Abend noch geöffnet. Die Mannigfaltigkeit der gelieferten Arbeite» »nd die Sauberkeit in deren Ausführung legt Zcngnih ab von dem ersolgreicben Strebe», von dem Lehrende wie Lernende erfüllt sind. Eine eingehendere Besprechung behalte» wir uns vor. —t'. Der Bauverein „Eigner Herd" kann »n» endlich, »ach Uebcr- windung mancher Schwierigkeiten, direct an seine cigcnttichc Ausgabe, Arbeiter- Häuser zu beschaffen, herantrete». Der Bauplatz, welcher zwischen „Heim" und Schloßwald liegt, ist bereits vermcssei, und abgesteckt. Die rotheu Fähnchen bezeichnen das Bauareal und die Strohwische die geplante neue Straße. Die Lage ist eine herrliche und gesunde und die Entfernung bei der fortwährenden Erweiterung der Stadt nicht sehr in Frage kommend. Der Vorstand und die Ausschüsse des Berwaltungsrathes sind in voller Thätigkeit und werden die Vorarbeiten hoffentlich bald so weit gediehen sein, daß eine außerordent liche Generalversammlung des Vereins einberusen werden kann. Bis dahin nehme jedes Mitglied aber Gelegenheit, durch Besichtigung des Bau platzes sich selbst ei» Urtheil über die zweckmäßigste Art der Bebauung zu bilde». — Stenographie. In der heutigen Nummer unseres Blattes ladet der hiesige ältere Gabelsberger Stenographeuverein wiederum zur Betheilig ung an einem Stcnographie-Lehrkursus ein, welcher Ende d. M. beginnen wird. Welche Würdigung die Stenographie neuerdings allgemein findet, da von zeugt das im preußischen Abgeordnetenhaus über die Stenographie ab gegebene Urtheil de» Pros. vr. Birchow. Derselbe sagte: „Ich will nicht ge rade behaupten, wie es die Stenographen thun, und vielleicht nicht mit Unrecht, daß die Einführung der Stenographie in de» Schulen die Ueberbürdung zum gute» Thcile beteiligen würde, aber in dem Kampfe um die Existenz ist sic unzweisel- hast ein Hilfsmittel von allergrößter Bedeutung. Der Richter z. Ä., der sich in einem schwierigen Prozesse Notizen machen soll, ist,' wenn er stenographiren kann, wesentlich besser gestellt, als der, der cs nicht ka»»,Üuiid unter Umstän den steht sich auch der Angeklagte bei dem erstereu, der alle Einzelheiten sicher gestellt hat, besser. Der Student, der seine Notizen stcnographiit, behält viel mehr Zeit, um i» den Zwischenpause» mit dein Gc-ste bei der Sache zu sei», als der, der dje zweifelhaften Abkürzungen der gewöhnliche» Schrift anwendet. Für den Kaufmann ist der Vorthcil der Stenographie so unzweifelhast, daß sie bereits in vielen Bureaus beim Eintritte verlangt wird. Die Erlernung kostet nicht viel Zeit." — lieber die Verwaltung des Schlacht- und Bichhofes im Jahre 1887 ist Folgendes mitzutheilen: Deni J»n»iigsvorsta»de rer Fleischer innung, welchem die Verwaltung insoweit zustcht, als dieselbe nicht der JniiungSvcrsammlimg Vorbehalte» worden ist, gehörten während des Berichts jahres ebenso wie ini Vorjahre folgende Herren als Mitglieder an: Moritz Ki ckolhaiit, Ritter re. re., Obermeister; Georg Stier, stellvertretender Ober meister,- Martin Köhler, Schriftführer; Wilhelm Möbius, Franz Kunz, Oskar Böttger, Moritz Hoffman» II und Hermann Günther. Bei dem am Ende des Jahr.s I6oü vorhanden n Beamtciipersonolc kamen Ver änderungen nicht vor, dagegen wurden die Bcamtenstcllcn um zwei, die eines zweite» Thicrarztcs »nd die eines Wiegemeisters für die Grvßviehschlachthalle, vermehrt. Die Stelle eines zweiten Thierarztcs wurde dem approb. Thier arzt Max Schalter übertragen. Die Steile eines Wiegemeisters i» der Groß- vichschlachlhatle erhielt der Fleischcrmcistcr Max Palisch. Die finanziellen Verhältnisse gestatteten cs, daß dem allseitig ansgcsprochcncn Wunsche nach Ennäsiigiing der Gebühren entsprochen werde» konnte, weshalb ei» neuer Gebührentarif ausgestellt und hierbei die Schlacht- und Vichhossordiiung unter Benutzung der während der vierjährigen Betricbszeil gesammelten Erfahrungen »mgcarbeitct wurde. Die Entwürfe hierzu wurden vom Jnnungsvorstand im Laufe der Sommermonate ausgestellt »nd von der am 18. Oclobcr statt- gofundcncn Jnnuiigs Versammlung bcrathcn und endgiltig festgestellt. Nach dem der Rath der Stadt Chemnitz am 3. November der neue» Schlacht- und Viehhofsordttung und dem dazu gehörigen Gebührentarif die Genehmigung crtheilt hatte, ist die genannte Ordnung mit dem Tarif am 1. Januar 1888 in Kraft getreten. — Samariter-Unterricht. Der Stadtrath hat beschlossen, auch in diesem Jahre einer Anzahl von Personen unentgeltlich Unterricht in Anleg ung von Nvthvcrbänden vom Monat Mai laufenden Jahres ab zu ertheilen Inhaber hiesiger Gewerbsanlagen werden vom Nathe aufgcfordcrt, geeignete Arbeiter behufs Thcilnahme am gedachten Unterrichte bis zum 30. April d. I. schriftlich oder mündlich bei der genannten Behörde anzumelden. Die näheren Bedingungen sind ans der Hauptregistratur zu erfragen. — Anmeldung z»r Fortbildungsschule für Knaben. Alle diejenige» Knaben, welche diese Ostern in eine der beiden hier bestehende» Fortbildungsschule» für Knaben einzutreten haben, sind Montag, den 9. April, Nachmittags zwischen 3 und 7 Uhr zur Schule anzumelden, »nd zwar soweit sie im l-, il., V. oder VI. Schulbezirke wohnen i» der II. Bezirksschnle für Knaben an der Waisenstraßc, und soweit sie im lll., IV., Vll. oder VIll. Schulbezirke wohnen in der III. Bezirksschule für Knaben am Bernsbachplatz. Verpflichtet zum Eintritt sind: a. alle diejenigen der hier wohnhaften Knabe», welche am Schluffe des abgclaufenen Schuljahres aus der Volks schule entlassen worden sind, mit alleiniger Ausnahme derjenige», welche eine mittlere oder höhere Volksschule bis zum vollendeten 1b. Lebensjahre besucht und die ihreni Alter entsprechende Klasse erreicht haben; i>. solche Knaben, welche vor vollendetem 15. Lebensjahre aus einer höheren Lehranstalt (Gymnasium, Realgymnasium u. s. w.) ausgeschiedcn sind, oder eine solche bis zum vollendete» 15. Lebensjahre besucht, aber nicht die ihrem Alter entsprechende Klassenstnsc erreicht haben. Bei der Anmetdung zur Fortbildungsschule hat jeder das Entlassiingszciignitz vorzulegen, welches ihm beim Austritte aus der von ihm zuletzt bcinckien Schule ausgehändigt worden ist. — Gewerbliche Fortbildungsschule. (Die Aufnahme in die gewerbliche Forti iidungsschule findet, woran hierdurch ausdrücklich erinnert sei, am 8. und 15. April Vormittag Punkt 10 Uhr in der 2. Bezirksschule (an der Waisenstraße) statt, und zwar Sonntag den 8. April für diejenige», welche seither eine Chemnitzer Schulanstalt besucht haben, und Sonntag den 15. April für sämmtliche auswärtige junge Leute. Letztere werden einer Auf nahmeprüfung unterzogen, wozu sie sich mit dem hierzu erforderlichen Schreib material zu versehen haben. Bei der Anmeldung ist das Entlaffungszeugniß, beziehentlich die setzte Ostercensur der zuletzt besuchten Schulanstalt vorzulegen. Wünschenswerth ist die Beibringung einer selbstgesertigie» Zeichnung. An Aufnahmegebühr sind bei der Aufnahme sofort 3 Mark zu entrichten; das Schulgeld beträgt sür das Halbjahr 2 Mark. Für Unterricht in englischer Sprache (wöchentlich 2 Stunden) sind halbjährlich 3 Mark zu bezahlen. —* Diebstahl. In der Nacht vom -1. zum 5. d. M. sind ans einer a» der neue» Tresdncrstraße gelegenen Conditorei ein breiier ans Rohr ge flochtener und gelb angcstrichener Fcnstcrvorsctzcr, 20 Stück rohe Eier und eine Onaittität süße Mandeln gestohlen worden. Der Dieb ist durch Entsteigen durch ein offen gestandenes Fenster in das Local gelangt. —* Unterschlagung. Ein hiesiger Geschäftsmann übergab vor längerer Zeit einem in Borna boi Chemnitz wohithasten »nd liier i» Arbeit stehenden Schneider 3 Meter braunen Stoff mit den, Aufträge, ihm eine» Ucbcrzieher daraus z» fertigen. Ta der Auftraggeber Monate lang nichts von dem Schneider zu Horen bekam, verfügte er sin z„ ihm und fing »ach teiltet» Ueberzicher. Ter Schnei.cr c>k!,3le »>», cs fehlte» ihm noch 1 Marl SO Pfennige für Auslagen. Der Geschäftsmann gab ihm da« Geld Md sprach den Wunsch aus, nunmehr aber bald in den Besitz de« Rockes zu gelangen. Einige Zeit darnach brachte der Schneider denn den Rock, doch zeigte es sich, daß die Aermel viel zu kurz waren. Er mußte den Rock wieder mitnehmen, um die Aermel paffend zu machen. Nachdem wieder Wochen vorüber, ohne daß der Schneider den Ucberrock wiedergebracht, erfuhr der Auftraggeber, daß der Schneider den Rock bei einem Pfandleiher für 8 Mark verpfändet hatte. —* Schwindelei. Am8. März d. I. erschien bei einem an der Moritzstraße wohnhaften Getreidehändler ein Geschirrsührer und ließ sich im angeblichen Auftrag »nd für Rechnung seines Dienstherr», eines Cartonfabrika»ten,5 Centner Hafer im Preise von 31M. 25 Pf. geben. Am > 6. März erschien der Geschirrsührer nochmals und ließ sich abermals für seinen Dienstherrn 5 Etr. Hafer geben. Al- nun dieser Tage der Haferhändler zu deni Eartonfabrikanten kam, um den Kauf preis von 61 M. 75 Pf. zu kassiren, erfuhr er, daß der Fabrikant keinen Hafer von ihm habe holen lassen, und er somit von dem Geschirrsührer betrogen worden war. Der Geschirrsührer gab an, den Hafer an hiesige Fuhrleute verkauft, den Erlös aber verwendet zu haben. Es stellte sich weiter heraus, daß er auch 31 Mark unterschlagen hatte, die er von seinem Dienstherrn zur Bezahlung einer Haferrechnung erhalten hatte. 4. Kammermusik- und 18. Symphonie-Concert der städtischen Capelle. Durch den Umstand, daß die instrumentalen Nummer» des Kammermusik' Abends überwiegend orchestralen Charakter trugen, glauben wir berechtigt zu sein, beide Berichte zusammeiizufassen. Als Solisten für das erste Concert waren gewonnen Fräulein Hedwig Rockstroh, welche mit dem vorzüglichen Vortrag von fünf Liedern, darunter Oscar Hosfmanns „Nebelkühles Herbstes- Ivchen , reichen Applaus errang, sowie Herr Pianist Oscar Hoffman», der die Liederbeglcitung am Clavicr sehr anerkennenswerth aussührte, im klebrigen aber sei» pianistisches Können in Beethovens Variationen mit sehr ansehnlichen, Erfolge zur besten Geltung brachte, dafür auch viel Beifall fand. Die Holzbläsergruppe im Verein mit zwei Hörnern documentirte in der eigcnlhümlich reizvolle», an anregende» Momenten reichen Sinfonien» sür Blasinstrumente von Nass ihre ost gerühmte Schlagfertigkcit, wäh rend fünfzehn Herren, die hervorragendsten Kräfte des Streichorchesters, mit Herrn Concertmeister Rudolph Scheel, Herrn Solocellist Benkert, Herrn Bratschist Völckner »nd einem Contrabassistcn als solistischen AuS- führenden des wirkungsrcichen Andante's I. O. Grimm's Suite in Ca nonform für Streichinstrumente in schöner, effektvoller Ausführung darboten. Das Symphonie-Concert brachte alte und liebe Bekannte. Den ersten Theil füllte die sogenannte Hafnerserenade in 8 Sätzen von W A. M o z a r t, um welche sich Herr Concertmeister Rudolph Scheel als Sologeiger besonders virdicnt machte. Der zweite Theil begann mit A- Klug Hardt's jugendsrischer O-cknr« Symphonie, deren kernige, interessante Rhythmen, freudiger Melodien« ausschwung und liebenswürdiges Orchestcrcolorit stets eine wahre Frühlings« stinnnung hervorzaubern. Marschner's meisterliche Hans Heiting-Ouver« türe schloß mit glanzvollem Schwung ab. Als eine ganz vortreffliche, bis in die feinsten Details lebenswarme und künstlerisch reise Darbietung bezeich nen wir die Wiedergabe der Klughardt'schen Symphonie, in welcher Dirigent wie Chor, Mann für Mann, gleich begeistert anfzugchen schienen. Herr Kapellmeister Fritz Scheel wurde auch am Schluß lebhaft hcrvorgernfen. — Naff's Siiifonietta, welche lange geruht hatte, würden wir gern noch einmal im großen Concertsaal begegnen. Vielleicht gestattet ei» Programm der noch zu erwartenden Concerte deren Einfügung. —är. Für de» redactionellcii Theil verantwortlich: Franz Götze in Cheninitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. 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