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Zeitung" will erfahren haben, daß die beiden Monarchen in ihrem gemeinsamen Telegramm nicht nur das persönliche, sondern auch das politische Moment berührten, indem sie in demselben der Ueberzeugung Ausdruck gaben, „daß ganz Europa in der Kremsierer Begegnung eine Gewähr für die dauernde Sicherung des Friedens erblicke". — Unser Kaiser empfing am Sonnabend Nachmittag den Sängerchor der Kadetten und sprach sich sehr erfreut über die Leistungen desselben aus. Zum Vortrage gelangten: Gott grüße Dich von Mücke, Kaiserhymne von Kranert, Himmlischer Tröster von Krell, Aorkmarsch von Beethoven, Zapfenstreich und Abendsegen. Se. Majestät unterhielt sich mit dem Major Kehler und dem Dirigenten Kranert huldvollst. — Wenn die „Germania" recht unterrichtet ist, bestätigte der Kaiser den Spruch des Kriegsgerichts, welches den Reserve-Offizier Otto Graf Grote-Deven wegen Mitunterzeichnung der Bernstorff- Oertzen'schen „Erklärung" (für den Herzog von Cumberland) zu 1 Jahr 1 Monat Festung und Dienstentlassung vcrurtheilt. Das genannte Organ der Berliner Klerikalen wird von der „Nordd. Allgem. Zeitung" als das einzige deutsche Blatt hingestellt, welches bei dem deutsch-spanischen Konflikt die Partei des Auslandes ergreift, und die Ruhe und Sicherheit, mit der Deutschland die Karolinen-Frage behandelt — indem cs sich bereit zeigt, eine schiedsrichterliche Entscheidung darüber zuzulassen — nicht als Beweis der Friedensliebe und Vcr- iller Art lies und neueste l billigst str. 11. söhnlichkeit unserer Politik ausfaßt, sondern darin Veranlassung findet, die Rechtmäßigkeit unserer Sache anzuzwetfeln. — „Die Haltung der „Germania", so schreibt das offiziöse Blatt, „überrascht uns nicht; denn die „Germania" ist überhaupt kein deutsches Blatt, sondern der Bundesgenosse jedes, auch des frivolsten Angriffes auf das Ansehen und die Interessen Deutschlands. Die öffentliche Meinung wird voraussichtlich bald in der Lage sein, den Verdunkelungen der „Germania" gegenüber, die deutschen Rechtsansprüche in der Karolinen- Frage beurtheilen zu können; denn wir bezweifeln nicht, daß im Anschluß an die bisherige Behandlung der Kolonialpolitik auch die Episode der Karolinen durch Veröffentlichung der darüber sprechenden Aktenstücke dem allgemeinen Urtheil unter breitet werden wird." Bon ähnlichem Kaliber wie die „Germania" scheint das in München erscheinende „Bairische Vaterland" zu sein, welches über das Verhalten der öster reichischen Turner bei dem Dresdner Feste folgende, für den ersten deutschen Freimaurer, den Kaiser Wilhelm, tiesverletzende Sätze veröffentlicht: „In diesem Treiben sehen wir den Ham mer der Freimaurerei in seiner zerstörenden Arbeit am Kaiser thron der Habsburger, der seit 200 Jahren nicht müde und nicht niedergelegt wird, als bis dieser der Loge so tiefverhaßte Thron unigestürzt, das Reich der Habsburger in seine Theile zersprengt ist und seine deutschen Länder dem „Reiche" ein verleibt sind, auf das die Loge zur Zeit die größten Hoff nungen setzt. Die Räthe des Kaisers aber mögen vor diesem Lärm und diesem Zeichen, daß die Loge an der Arbeit ist, nicht Ohren und Augen verschließen. Es ist uns wenigstens kein Zweifel, daß im Hexenkessel der Loge wieder etwas ge braut wird, ein Höllentrank, für Oesterreich bestimmt, das ge wissen Plänen noch immer allzu sehr im Wege steht!" In München giebt es aber neben solchen verblendeten Ultramontanen auch die extremsten Sozialdemokraten. Der be kannte sozialdemokratische Assessor Viereck hatte in einer Münchener Versammlung bemerkt, mit der Sozialpolitik der Regierung würde es ganz anders bestellt sein, wenn der Kaiser wüßte, wie schlecht es den Arbeitern gehe. Gegen diese Aeußerung haben nun Münchener Sozialdemokraten eine fulmi nante Erklärung erlassen, in welcher es heißt: „Wir pro- testiren dagegen, daß ein sozialdemokratischer Abgeordneter, daß ein demokratischer Sozialist von der Rednertribüne herab sich zu derartigen Aeußerungen versteigt. Wir sind eine anti monarchistische, eine republikanische Partei, wir bekämpfen das monarchische Prinzip auf das Entschiedenste. Mit derartigen Aeußerungen, wie sie Viereck gethan hat, geräth man unrettbar auf die schiefe Ebene des Staatssozialismus. Auf jeden Fall ist man in dem Augenblick, in dem man solche — gelinde ge sagt — Sentimentalitäten ausspricht, kein Sozialdemokrat." Als der anerkannte Führer dieser entschiedensten Sozial demokraten gilt der Neichstagsabgeordnete und ehemalige bairische Lieutenant von Vollmar. Trotz des schlechten Wetters wurden bei Pilsen in Gegenwart des Kaisers von Oesterreich die Manöver fort gesetzt, welche sehr befriedigende Resultate ergeben haben. Bei der Rückkunft vom Manöverfelde wurde der Monarch Freitag Nachmittag von einer zahllosen Menge stürmisch begrüßt. Der kaum erst in Pilsen eingctroffene General-Adjutant des Königs Milan, Johann Andjelkovic, welcher als Vertreter Serbiens an den Manövern thcil^chmen sollte, ist plötzlich in Pilsen an den Folgen eines Lungenleidens gestorben. Der Kaiser Franz Josef war von dem Zwischenfall tief erschüttert, sandte am Sonntag ein Beileidstelegramm nach Belgrad und besuchte gestern das Militärspital, in welchem die Leiche des serbischen Generals aufgebahrt wird. Das Mitglied der italienischen Militärmission, Generalmajor d'Ayala, stürzte Sonnabend während des Manövers vom Pferde und zog sich Verletzungen am Kopfe und an der Hüfte zu. Der Kaiser von Oesterreich trifft am Dienstag Abend aus Pilsen wieder in Wien ein und wird sich von da nach Schönbrunn begeben. Am Donners tag den 3. September fährt der Kaiser nach St. Pölten, um den an diesem Tage dort beginnenden Manövern beizuwohnen. — Die czechischen, sowie die klerikalen Blätter stellen jetzt die Mißhandlungen deutscher Turner in Königinhof durch czechische Tumultuanten, über welche sich auch die Regierungsorgane entrüstet aussprachen, so hin, als wären die Czechen vorher provozirt worden. Um nicht mit den Gerichten in Konflikt zu kommen, verleugnen die Helden der „Schlacht bei Königinhof" ihre Lorbeeren und verdächtigen die von ihnen Mißhandelten als die Angreifer, was aber selbst die Wiener offiziösen Blätter mißbilligen. — Bei dem Badefeste in Teplitz kam es zu einer Demonstration der Deutschen gegen den leitenden österreichischen Minister. Als der Fackelzug Freitag Abend das Gebiet der Badestadt Schönau erreichte, welche vor Kurzem den Grafen Taaffe zum Ehrenbürger ernannte, verließen alle deutschen und Tagmall Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. mehrung der Staatsschuld durch Ausgabe mehrerer Millionen fünfprozentiger Rente lehnte die Kammermehrheit ab. Bei der radikalen Opposition waren Sparsamkeitsgründe maß gebend, außerdem setzten aber auch die Sklavenhalter alle Hebel auf der rechten Seite des Parlaments in Bewegung, um eine selbst bei einer Gcldentschädigung für sie nachtheilige rasche Sklavenbefreiung unmöglich zu machen. Nach Ab lehnung der erwähnten Finanzvorlage trat das Kabln et Saraiva zurück und der Kaiser sah sich ebenso wie König Leopold II. von Belgien als konstitutioneller Monarch gegen seine Neigung genöthigt, seine Rathgeber bei den erfolgreichen Gegnern des bisherigen Systems zu suchen. Die Bildung des neuen Kabinets wurde dem reichen Großgrundbesitzer Baron Joao Mauricio Cotegipe-Vanderley. dem bisherigen Präsidenten des Senats, übertragen. Derselbe gilt als ein gemäßigter Konservativer und hat, trotzdem seine persönlichen Interessen der Sklavenbefreiuna widerstreiten, uneigennützig für dieselbe gewirkt, als er im Jahre 1868 im konservativen Ministerium des Vicomte Rio-Branco Sitz und Stimme hatte. Seine Kollegen sollen aber zum Theil klerikal ge sinnt sein, so daß sowohl eine Verzögerung der Sklaven- Emanzipation wie auch eine Abschaffung oder wesentliche Abänderung der für die Großgrundbesitzer und für die Klöster empfindlichen Staatsgesetze in allen freisinnigen Kreisen Brasiliens ernstlich befürchtet wird. Vielfach hält man sogar das neue brasilianische Kabinet Cotegipe nur für ein Uebergangsministerium, für eine Staffel zu emem vollständig ausgesprochenen konservativ-klerikalen Regiment, mit dem es dem Kaiser Dom Pedro II. sehr schwer fallen würde, sich zu verständigen. Längst müde, über Sklaven zu herrschen, berührt es den Monarchen, der in Europa den Verkehr mit den freisinnigsten Kapazitäten suchte, höchst peinlich, seine besten Absichten nicht durch die Reaktion, sondern durch radikale Schreier durchkreuzt zu sehen, welche selbst für die edelsten Zwecke die Mittel ver weigern, um sich dadurch bei den ungern zahlenden Massen eine wohlfeile Volksthümlichkeit zu erwerben. So haben in Belgien die radikalen Anhänger Jansons den Klerikalen bei dem Sturze des liberalen Kabinets Fröre-Orban Spann dienste geleistet, so haben die irischen Sonderbündler vom Schlage Parnell's in England der konservativen Partei zum Siege über das liberale Kabinet Gladstone verholfen, so untergruben in Frankreich Clemenceau und Rochefort das gemäßigte Kabinet Ferry, so hat in Ungarn das liberale Kabinet Tisza seine liebe Noth mit der äußersten Linken, so stehen in Preußen bei der jetzigen Landtagswahl-Agitation die Anhänger Nichter's und Windthorst's überall dort ver eint, wo es gilt eine nationalliberale Kandidatur zu be kämpfen. So wahr das Sprichwort ist, daß das Bessere der Feind des Guten, so wahr ist es auch, daß der Radi kalismus das Unglück des Liberalismus ist. Das bewährt sich jetzt wieder in Brasilien und anderswo! tr. 26. 8^ Nachbestellungen «uf dm Monat September vttdm rum Preise von 75 Pfennigen von allen kaiserliche» Postanstatten sowie von den be- ka««tm Ausgabestellen nnd der unterzeichneten Wedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. Der Sturz des brasilianischen Kabinets Saraiva Der Kaiser von Brasilien, Dom Pedro II., steht im Begriff, abermals eine Reise nach Europa zu unternehmen und dazu die Genehmigung des brasilianischen Parlaments einzuholen. Wie ein in Porto Alegre erscheinendes deutsches Unit beuchtet, macht der in letzter Zeit schwankende Ge- fnndheitrzustand Dom Pedros den schleunigsten Kurgebrauch I m Karlsbad nöthig. Es ist ein öffentliches Geheimniß, daß die mit den fortwährenden Kabinetskrisen in Rio de Janeiro verbundenen Gemüthsbewegungen dem freisinnigen und aufgeklärten Monarchen sehr geschadet haben. Er hat !- wiederholt als seinen sehnlichsten Wunsch hingestellt, die vollständige Aufhebung der Sklaverei in seinem Reiche durchzusühren und empfindet es ticfschmerzlich, welche Hinder nisse noch dieser schweren Aufgabe ' entgegenstehen, wie die Zersplitterung der Parteien in seinem Lande das Werk der sklaven-Emanzipation immer wieder auf's Neue verzögert. Sehnlich wie in Belgien zweigte sich von der liberalen Regierungspartei eine radikale Fraktion ab, deren unbe sonnenen Angriffe genau so wie in Brüssel das liberale Regiment erschütterten, ohne daß die Radikalen, die überall nur einzureißen aber nicht aufzubauen vermögen, im Stande gewesen wären, selbst die Leitung der Geschäfte zu übernehmen und es besser zu machen, als die von ihnen so heftig ge- indelten liberalen Minister. Dadurch haben dieselben auch I in Brasilien nicht nur den Konservativen, sondern auch den lAmMn in die Hände gearbeitet und ähnlich wie die .deutschen Parlamentarier Windthorst und Richter bewiesen, I daß die EKeme sich ^berühren. Dadurch ist ferner ein Ereigniß I herbeigesührt worden, welches den Kaiser von Brasilien I höchst unangenehm berührt, der Sturz des liberalen Mini- Istemims Saraiva. In den letzten sieben Jahren haben in Brasilien die Parlamentarischen Mißerfolge genau sieben liberale Ministerien M Rücktritt veranlaßt, so daß es zu verwundern ist, wenn bisher trotzdem immer wieder ein freisinniges Kabinet an das Ruder kam. Es ist dies wohl nur der Abneigung des Kaisers zuzuschreiben, mit einem klerikal angehauchten Ministerium zu arbeiten, das die auf ine Aufhebung der Mustergüter und die schärfere Kontrole des Großgrund besitzes abzielenden Gesetze aufheben oder umgehen würde. !Tas erstere Gesetz hat dem brasilianischen Monarchen die dortigen Klerikalen vollständig entfremdet, die ihn deshalb pls .Freimaurer" wiederholt persönlich angriffcn. Dank der radikalen Opposition ist es nun doch dahin gekommen, daß diese klerikale Partei einen Einfluß auf die Regierung mangt hat. Der Anlaß zum Sturz war die von der Maven-Emanzipation unzertrennliche Geldftage. Der miß- Wckte Versuch des vor Jahresfrist gestürzten brasilianischen Ministeriums Dantas, welches dem Parlament die unmittel bare und unentgeltliche Befreiung aller mehr als sechzig Kahr alten Sklaven vorschlug, warnte das letzte liberale Mbinet Saraiva davor, den mächtigen Sklavenhaltern ein strartiges finanzielles Opfer zuzumuthen. Der abgelehnte Gesetzentwurf wurde dahin umgearbeitet, daß zwar die sechzig Jahr alten Sklaven freigelassen, aber zur Entschädi- vng ihrer Herren diesen noch drei Jahre als freie Arbeiter dienen sollten. Damit war die Kammer zufrieden, auch ge nehmigte dieselbe das Verbot des Sklavenhandels zwischen dm einzelnen Provinzen sowie eine Vermehrung des pnanzipationsfonds. Wäre der Letztere in dieser Weise dmi Wunsche Saraiva's entsprechend dotirt worden, so hätte P in zehn Jahren in ganz Brasilien keinen Sklaven mehr Men. I Bis jetzt war dieser erst im Jahre 1871 eingerichtete Mds so mangelhaft aus gestattet, daß von den im Kaiser- peiche vorhandenen 1 500 000 Sklaven in vierzehn Jahren wir 8000 losgckauft werden konnten. Sollte die Aushebung >er Sklaverei eine Wahrheit werden, so müßte man Geld mittel beschaffen, aber die zu diesem Zweck von Saraiva ungeschlagene fünfprozentige Abgabenerhöhung und Ver- 38. Aabraaua. » > > > -»/» Ld/HH ! Eichen» jeden Wochentag Abends ^,7 Uhr für den - H 202. jLLkL'LHS'LLLMi Dienstag, de« 1. September Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- MFH 8k men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile H XXlfH oder deren Raum IS Pf. WV