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2OT2 PAPIER-ZEITUNG Nr. 51 gegangenen Entwürfe zu dem Preisausschreiben des V. D. T. G. fielen auf die Mitglieder L. Reuter, Ferd. Friedel, Georg Krebs und Moritz Busch die ausgesetzten vier Preise. F. Z. Hannover. Typographische Vereinigung. Seit dem letzten Bericht wurden 8 ordentliche Sitzungen abgehalten, während 5 Abende dem Zeichenunterricht gewidmet waren. In einer Sitzung wurde vom Vorsitzenden ein Vortrag gehalten über »Stil und Ornament«, der den Mitgliedern mancherlei Wissens wertes bot; an einem andern Abende wurde über den Bericht der Technischen Kommission der Berliner Typographischen Gesellschaft über einheitliche Linienbilder verhandelt; die Vor schläge der Berliner fanden die Zustimmung der Mitglieder. An 4 Abenden waren Rundsendungen des V. D. T. G. aus gestellt (Briefkopfwettbewerb der Buchdrucker-Woche, Ham burger Exlibris-Entwürfe, Akzidenzdrücke der Firma Bachem, Köln, und eine Sammlung Stuttgarter Anzeigen). Die dazu ge hörigen Referate wurden verlesen. Der Bezirksverein Hildesheim und die Typographische Ge sellschaft Kiel hatten um Bewertung der Entwürfe für ihre Johannisfestdrucksachen gebeten und dieser Bitte wurde ent sprochen. Die Bewertung unserer eigenen Johannisfest programm-Entwürfe wurde am 10. Juni vorgenommen; Preise erhielten die Herren Stücken, Rippel, Alberti und Ohlendorf; den Herren Steinbiß, Duwe und Wrede wurden lobende Er wähnungen zuerkannt. Da die Vereinigung in diesem Jahre ihr rojähriges Bestehen erreicht hat, wurde in der Sitzung vom 17. Juni beschlossen, zum 10. Stiftungsfest würdig eine kleine Festschrift herauszu geben, die einen Ueberblick über die Tätigkeit der Vereinigung in den verflossenen 10 Jahren bietet. Kongreß des deutschen Xylographen-Verbandes Dieser fand vom 14.—17. Juni in Kassel statt. Es waren Vertreter des Zentralvorstandes, der Beschwerdekommission und der Schriftleitung anwesend, außerdem Abgesandte aus ver schiedenen Städten Deutschlands. Ferner war die Allgemeine Kranken-Zuschuß- und Begräbniskasse für Xylographen, Sitz Stuttgart, vertreten, ebenso die Zentralkommission der Gewerk schaften Deutschlands sowie der Verband der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe. Auf der Tagesordnung stand u. a. der Anschluß des Xylo graphen-Verbandes an den Verband der Lithographen, Stein drucker und verwandten Berufe. Nach dem Bericht des Zentralvorstandes ist die Lage des technischen Holzschnittes besser geworden, was vielleicht seine Erklärung darin findet, daß infolge der allgemeinen schlechten Geschäftslage die Industrie größere Aufwendungen für Reklame macht. Die Verhältnisse des belletristischen Holz schnitts hingegen seien äußerst ungünstig. Dem Xylographen-Verband gehören rund 80 v. H. aller Xylographen Deutschland an, die Mitgliederzahl stieg von 447 auf 502. Das Verbands-Vermögen betrug am t. Januar 1909 rund 37 000 M. In den letzten 3 Jahren wurden für 3898 Tage 11371M. als Arbeitslosen-Unterstützung gezahlt. Seit 1. April 1907 ist mit dem Bund der Xylographischen Anstalten Deutschlands ein Tarif abgeschlossen. Zur Gehalt- oder Stückarbeit wird beschlossen, auf Ab schaffung der Akkordarbeit hinzuwirken und überall Lohnarbeit anzustreben. In dem demnächst zu erneuenden Tarif soll die 8stündige Arbeitszeit festgelegt werden, ferner 25 v. H. Zuschlag für Ueberstunden in der Woche, und Sonntags 50 v. H. Ueber- all soll Atelierarbeit eingeführt werden, sodaß die Privatxylo graphie verschwindet. Bei Arbeitsmangel soll in den Ge schäften eine allgmeine Arbeitszeitverkürzung eingeführt werden. Dem Anschluß an den Verband der Lithographen, Steindrucker und venvandten Berufe stehen gegenwärtig noch Schwierigkeiten entgegen, die vor allem in der ungleichen Beitragsleistung und den Ünterstützungseinrichtungen bestehen. Der jährliche Bei trag beträgt bei den Xylographen 21 M. 60 Pf., für den Litho graphen-Verband 62 M. 40 Pf. Es wurde aber einstimmig an erkannt, daß entsprechend der gewerkschaftlichen Entwicklung des Xylographen-Verbandes Anschluß an den Verband der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe gesucht werden muß, wenn er auch heute noch untunlich erscheint. Vom Verband der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe wird erwartet, daß er auch fernerhin den Xylographen- Verband unterstützt. Es wurde ferner beschlossen, mit der Allgemeinen Kranken- Zuschuß- und Begräbniskasse für Xylographen, die ihren Sitz in Stuttgart hat, einen Gegenseitigkeits-Vertrag abzuschließen, damit alle Mitglieder des Verbandes im Falle der Erkrankung einen Zuschuß zum Krankengeld beziehen können. Zur Reglung des Arbeitsnachweises soll der Zentralvorstand einen Vorschlag ausarbeiten. Die Dauer der Arbeitslosen-Unterstützung wurde von 42 auf 48 Tage erhöht, sie beträgt täglich 2—3 M., je nach der Mit gliedschaftsdauer. Der Betrag der Umzugskosten wurde von 80 Pf. auf 1 M. 20 Pf. erhöht. Die Schriftleitung der Zeitschrift kommt von Leipzig nach Berlin. Der bisherige Vorsitzende des Xylographen-Verbandes wurde einstimmig wiedergewählt. —a — y. Nachdruck einesGesangbuches. Die Strafkammer in Tilsit verurteilte den Buchdruckereibesitzer M. J. aus Bittehnen zu 100 M. Geldstrafe. Er hatte das evangelische Gesangbuch für Ost- und Westpreußen abgedruckt und für den billigen Preis von 35 Pf. für's Stück in Verkauf gebracht, trotzdem er wußte, daß das Konsistorium den Druck bereits vier bestimmten Druckereien übertragen hatte. Außerdem wurde auf Vernichtung der noch nicht verkauften Bücher und der Druckplatten erkannt. (Elb. Ztg.) Büchertisch Die hier besprochenen Werke werden in der Bücherei des Papierhauses, Dessauer Str. 2, eingereiht, welche wie der Lesesaal wochentäglich von io bis i und 3 bis 6 zur Benutzung frei steht. Chemisches Auskunftsbuch für Fabrikanten, Ge werbetreibende und Landwirte von Hugo Krause, Ingenieur- Chemiker. 7 Abbildungen. 19 Bogen. Oktav. Geheftet 4 Kr. 40 h = 4 M. Gebunden 5 Kr. 30 h M. 80 Pf. Band 321 der Chemisch-technischen Bibliothek. A. Hart leben's Verlag in Wien und Leipzig. Wie die Vorrede zu diesem Buch ausführt, setzt ein chemisches Auskunftsbuch, welches nur als Nachschlagebuch bearbeitet ist, Kenntnisse in den Anfangsgründen der Chemie voraus, ein Lehrbuch aber, welches alle für den Gewerbe treibenden und Landwirt wichtigen Stoffe behandelt, wird zu umfangreich für den in der Praxis stehenden Leser, der wenig Zeit hat und wohl auch meist theoretischen Studien keine be sondere Neigung entgegenbringt. Vorliegendes Auskunftsbuch wurde deshalb in zwei Teile zerlegt. Der erste gibt in ge drängter Kürze eine kurze, aber abgerundete Einleitung in die Chemie, er behandelt die wichtigsten Stoffe meist nur gruppen weise und erörtert die wichtigsten chemischen Vorgänge und Gesetze, nach denen diese verlaufen. Auch gibt dieser Teil über die Benennung der Chemikalien im allgemeinen Auf schluß. Der zweite Teil ist alphabetisch geordnet, er be handelt die einzelnen chemischen Stoffe, ihre verschiedenen Benennungen, chemische Zusammensetzung, Eigenschaften, Verwendung, erste Hilfe bei Vergiftungen usw.- und umfaßt zugleich das Sachregister für den ersten Teil. Für die zahlreichen Nichtchemiker, die mit Chemikalien zu arbeiten haben, wird das chemische Auskunftsbuch ein will kommener Ratgeber sein. Vor allem kann es vor den so häufig vorkommenden Verwechslungen ähnlichklingender Namen und den dadurch hervorgerufenen Mißerfolgen schützen, auch vor Geldverlusten durch wiederholte Anschaffung schon lange in der Werkstatt vorhandener Chemikalien unter anderen dafür gebrauchten Namen. Straube’s Karte der Umgegend von Potsdam, Werder, Lehnin, Verhältnis 1; 60000. Verlag von Jul. Straube, Berlin MF 13, Neuenburgerstr. 15. Preis 75 Pf. Die neue berichtigte Ausgabe bietet in ihrer vielfarbigen Lithographie ein klares Bild dieses mit Wald und Seen reich bedachten Gebiets. Die Karte gibt alle Wege, Gestelle, Jagen- bezeichnungen in den Forsten wieder und bietet dem Touristen einen brauchbaren Behelf für seine Wanderungen. Alle Chausseen und Landstraßen sind rot bezeichnet. Auch die Dampferstationen und regelmäßig verkehrenden Dampferlinien sind kenntlich gemacht. Wanderkarte vom Riesengebirge in neun Sektionen, Maßstab 1:40000. Verlag von Alexius Kießling in Berlin SW 11, Kleinbeerenstr. 26. Preis jeder Sektion 30 Pf. Die Verlagshandlung hat bei Herstellung dieser Karte einen neuen Weg eingeschlagen. Indem sie einen möglichst großen Maßstab wählte und die Karte in einzelne Blätter teilte, verband sie die Deutlichkeit mit der bequemen Handhabung im Ge brauch. Die Bodenform ist durch Höhenschichtlinien und braune Schattierung sehr deutlich, die Touristenwege sind mit ihrer farbigen Markierung auf der Karte angegeben, und die weiteren Kartenangaben sind sehr reichlich und deutlich. Abnehmer aller neun Sektionen erhalten einen zweckmäßig eingerichteten kleinen Heftordner - Umschlag, in dem die einzelnen Karten mittels mitgelieferter gummierter Fälze befestigt werden können.