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PAPIER-ZEITUNG 1036 Nr. 27 Stadthauptmann zur Bestrafung übergeben ist. Ob der § 41 von Wichtigkeit Ist oder nicht, sei dahingestellt, aber die Maß regel kennzeichnet die Unsicherheit und Willkür, die auf dem ganzen Fach lastet und läßt jede Hoffnung auf baldige Besserung schwinden; solche kann nach meiner Meinung nicht früher eintreten, als bis unsere Politik andere Wege einschlägt. In diesen schweren Zelten zeigt es sich so recht, welch ein Nachteil darin Hegt, daß es in unserm Fach hier keinen Zwischenhandel gibt. Durch den Konkurs der Firma Pallisen, die unmittelbar mit den kleinen Papierverbrauchern arbeitete, sind diesen die Kredite entzogen. Die großen Verbände, die erhebliche Verluste erlitten, haben sich vom Kleinhandel mehr und mehr zurückgezogen, und der kleine, oft durchaus zu verlässige Verbraucher weiß nicht, woher er Ware und neuen Kredit nehmen soll. In diesen Zeiten wäre ein kräftiger Zwischenhandel für unser ganzes Fach von der größten Be deutung gewesen, denn er hätte schon mit Rücksicht auf sich selbst kleine, lebensfähige Existenzen vor dem Zugrundegehen bewahrt. Allerdings erfolgt in solchen Zeiten auch ein wünschenswertes Ausscheiden der unberechtigten Existenzen, aber es ist traurig, daß auch so viele solide und lebensfähige mitgerissen werden. Wie erheblich der Rückgang des Verbrauchs sein muß, geht wohl am deutlichsten daraus hervor, daß ungeachtet der Ein schränkung der finnischen Erzeugung, infolge des noch nie da gewesenen Wassermangels (der Wasserstand im Saimasee soll 1 m niedriger sein als gewöhnlich) und des Eingehens vieler russischer Fabriken, doch allgemeine Klage über Mangel an Aufträgen herrscht, und von Uebererzeugung gesprochen wird. Dies bringt mich wieder auf die leidige Politik zurück. Vor wenigen Tagen bat der neu ernannte Handelsminister in seiner Antrittsrede in der Reichsduma die Schutzzoll-Politik obenan- gestellt. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß wir Immer noch neue Zollerböhungen erleben. Ob das unserm schwer ge prüften Fach aufhelfen wird? N. N. Der Papiermarkt in der Türkei Der schwedische Handelsattache in Konstantinopel Ture Söderlund sandte dem Ministerium einen Bericht, dem.wir fol gendes entnehmen: Einschlagpapier 1. Strohpapier. Die Preise schwanken je nach Qualität zwischen 10 und ar Frank die 100 kg cif Konstantinopel oder andern Levantebäfen. Die besten Qualitäten kommen aus Holland und Frankreich, die schlechteren aus Italien. Das französische Panier im Gewichte von 90—100 g das Quadratmeter bedingt einen Preis von 20—21,5 Frank; das dünnste Papier, im Gewichte von 40 g das Quadratmeter, kommt nunmehr fast aus schließlich aus Holland und erzielt einen Preis von 20—22 Frank. 2. Holzstoffpapier, auf beiden Seiten maschinenglatt, von 50 bis 300 g/qm, kommt jetzt fast ausschließlich aus Skandinavien und erreicht einenPreis von 2t—23 Frank cif. Allein Konstantinopels Bedarf beträgt 700—1000 t jährlich. 3. Ordinäres graues Einschlagpapier, 80—200 g/qm, kostet 16 bis 17 Frank die too kg cif Levantehafen. 4. Rotes und blaues Einschlagpapier, von demselben Gewicht wie unter 3 bedingt einen eit-Preis von 20—23 Frank für un geglättetes, 21—25 Frank für geglättetes und wird hauptsächlich in Deutschland und Belgien hergestellt. s Zellstoff-Umschlagpapier, auf beiden Selten geglättet, im Gewichte von 45—50 g/qm, weiß oder gefärbt, wird aus Oester reich, Deutschland und Skandinavien eingeführt und zu 34 bis 35 Frank cif die 100 kg für das ungefärbte, mit 2 Frank Erhöhung für gefärbtes, verkauft. Plakatpapier, 24—25 g/qm, auf beiden Selten ungeglättet, kostet 37 Frank die 100 kg cif Konstantinopel, wo große Lager vorräte vorbarden sind. Druckpapier, 40—43 und 48 g/qm, wird im Format 95x130 cm oder kleiner geliefert. Der Preis für 40 g-Papier schwankt je nach Qualität zwischen 29—31 Frank cif Konstantinopel, Saloniki oder Smyrna. Auch auf beiden Seiten geglättetes Papier von 48—50 g/qm, zum Preise von 29,5—30,5 Frank Ist vorhanden. Dasselbe Papier in verschiedenen Farben kostet 2 Frank mehr. Schreibpapier, 36—60 Frank die 100 kg. kommt meist aus Oesterreich die besten Sorten jedoch aus England und Frankreich. Zigarettenpapier kommt aus Oesterreich, Frankreich, Italien, in letzter Ze It auch aus Spanien, und wird in Bündeln von 480 B’att, 56,5x74 cm, verkauft. Pappe. Am meisten gefragt ist weiße Pappe. Sie wird in Paketen von 25 kg in den Größen 66X96 oder 70X100 cm ge liefert und kommt hauptsächlich aus Oesterreich und Finland. Die Zahlungsbedingungen sind auf dem Papiermarkt Im all gemeinen 30 Tage nach Lieferung oder, sehr oft, Kasse bar gegen Konossement und 3 bis 5 v. H. Skonto, bg. (Svensk Papperstidn.) Der Payne-Tarif-Entwurf Siehe Nr. 26, Titelseite Der vom Vorsitzenden des Ausschusses zur Prüfung der Verhältnisse der Papierfabrikation, Sereno E. Payne, dem Kongreß unter seinem Namen eingereichte Tarif entwurf lautet u. a.: Abteilung M: Papierstoff, Papier und Bücher Zollsatz T.-Nr. 1 . Cent, j v.H. des Wertes f. d. engl Pfund 402 Holzschliff und Zellstoff: wörtlich wie vom Mann’schen Ausschuß empfohlen (s. Nr. 19, Titelseite) 403 Dachpappe und Dachfilz . . . . 404 Filtermasse oder Filterstoff, ganz oder z. T. aus Holzstoff, Holz mehl, Baumwolle oder anderer Pflanzenfaser 405 Druckpapier: wörtlich übernommen vom Mann’schen Vorschlag (siehe Nr. 19, Titelseite) 406 Kopier-, Stereotypie-, Lösch-, Sei den-, keramisches und alles in dieser Abteilung nicht besonders genannte Papier, gefärbt, oder ungefärbt, weiß oder bedruckt, nicht schwerer als 6 Pfund das Ries von 480 Bogen, 20 : 30 Zoll groß, in Riesen oder anders ver packt Dasselbe, 6 bis io Pfund schwer das Ries, und Kopierbücher, ganz oder halb fertig Krepp- und Filterpapier 407 Ein- und beiderseitig gestrichene Papiere, nicht besonders benannt Dieselben, ganz oder teilweise mit Metall oder dessen Lösungen (außer den nachstehend aufge führten Ausnahmen) oder mit Gelatine oder Faserstaub über zogen,oder geprägt oder bedruckt Papier, auch Packpapier, mit ge schmückter Oberfläche, oder be- bedeckt mit Mustern, oder mit Phantasiewirkungen oderdgl., ob im Stoff oder auf andere Weise hervorgerufen, aber nicht litho graphiert Dasselbe, geprägt, oder ganz oder teilweise mit Metall oder dessen Lösungen, oder mit Gelatine oder Faserstaub bedeckt Mit Metall oder mit dessen Lösungen bedecktes Papier, das Ries von 480 Bogen, 20 : 25 Zoll groß, schwerer als 15 Pfund .... Pergamentpapier, fettdichtes und imitiertes Pergamentpapier, wenn durch hohe Glättung ganz oder teilweise durchscheinend ge macht, gleichgiltig unter welchem Namen es in den Handel kommt Alles andere fettdichte und imitierte Pergamentpapier, nicht beson ders benannt, unter beliebigem Handelsnamen ...... Beutel, Briefbüllen, Drucksachen (ausgenommen die lithographi schen) und alle andern Waren, die hauptsächlich oder zum größten Teil ausden vorgenannten Papieren bestehen, u. Schachteln aus Papier oder Holz, mit den vorgenannten Papieren überzogen Albumin- oder lichtempfindliche oder sonst für photographische Zwecke gestrichene Papiere . . Basische Papiere zum Albuminieren, Lichtempfindlichmachen, Bary- tieren oder für photographische oder Lichtpauszwecke .... 408 Bilder, Postkarten, Kalender, Karten, Plakate, Etiketten und andere Waren, die hauptsächlich aus Papier bestehen, ganz oder teil weise von Stein- oder Metall platten lithographisch bedruckt 11/2 6 5 5 5 5 4‘/2 5 5 2 2 5 3 10 15 15 15 15 20 20 25 10 10 3° 3° 20