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Nr. 44 PAPIER-ZEITUNG 1739 in gewissenhafter und fürsorglicher Weise vorwärts gebracht und erledigt werden. Als Vize-Präsidenten bringen wir Herrn Paul Theod. Richter, Berlin, in Vorschlag, der Ihnen aus seiner erfolgreichen Tätig keit für den Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg be kannt ist, den wir alle wegen seiner vermittelnden Tätigkeit und Hingabe für die ihm vom Verein gestellten Aufgaben und wegen seiner glänzenden stets sachlich gehalten Beredtsamkeit bei unsern Verhandlungen ebenfalls hochschätzen gelernt haben. Meine Herren, der Deutsche Papier-Verein darf sich glück lich schätzen, in diesen beiden Ehrenmännern würdige Fü-hrer zu erhalten, die alles aufbieten werden, die ihnen anvertrauten Aufgaben in bester Weise zu lösen. Ich bitte Sie dringend, eine Aussprache über unsere Vorschläge zu vermeiden und diesen beiden Herren mit Einstimmigkeit Ihr Vertrauen auszu drücken. Wir aber wollen schon jetzt zum Ausdruck bringen, daß unserseits alles geschehen soll, den jetzt zu wählenden Herren Präsidenten die Wege mit ebnen zu helfen, sie tat kräftigst in ihren Bestrebungen zu unterstützen, um ihnen da durch die Bürde ihres verantwortungsvollen Amtes zu er leichtern und sie mit voller Arbeitsfreudigkeit für die hoch gesteckten Aufgaben des Deutschen Papier-Vereins zu erfüllen. Herr Biermer: In Frankreich ist es Sitte, daß bedeutungs volle Reden durch öffentlichen Anschlag dem Publikum zu gängig gemacht werden; es wäre wünschenswert, daß die soeben gehörten, für den Papier-Verein bedeutungsvollen Worte unseres Vorsitzenden auch den Mitgliedern, die sie nicht gehört haben, durch Druck bekannt gemacht würden. Herr Fettback hat in seiner Rede das warme Interesse, das ihn für die Zukunft und das Gedeihen des Papier-Vereins beseelt, in so eindringlicher Weise zum Ausdruck gebracht, daß seine Worte den tiefsten Eindruck auf die Ver sammlung hervorgerufen haben. Wir müssen Herrn Fett back nicht nur in jeder Weise beipflichten, sondern ihm auch für den tiefen Ernst seiner Auffassung und den glänzenden Ausdruck, den er für denselben gefunden hat, dankbar sein. Ich hätte gewünscht, daß die Worte des Herrn Fettback stenographiert worden wären, um sie genau festzuhalten und es zu ermöglichen, daß sie in extenso verbreitet werden könnten. Der Vorsitzende dankt für die Freundlichkeit, die Rede sei ihm von Herzen gekommen. Er gedenkt der Vereins tätigkeit des Kommissionsrats Tetzer und drückt die Zu versicht aus, daß Herr Gravenhorst im Sinne des Ver storbenen weiter arbeiten würde. Auch er selbst würde stets seine Kräfte in den Dienst des Vereins stellen. Herr Dr. Hofmann sagt den Abdruck der Ansprache in der Papier-Zeitung' zu. Der Vorsitzende beantragt die Wahl des Herrn Gravenhorst zum 1. Präsidenten auf 1 Jahr durch Zuruf. Es kann zunächst nur auf I Jahr gewählt werden, da die 3 Jahre, auf die Kommissionsrat Tetzer gewählt wurde, erst im nächsten Jahr abgelaufen seien. Herr Müller, Hannover, beantragt, wer für die Wahl sei, soll sich von den Sitzen erheben. Auf diese Weise wird Herr Gravenhorst, Hamburg, einstimmig gewählt. In derselben Weise findet die Wahl von Herrn Richter, Berlin, zum Vize-Präsidenten statt. Herr Fettback: Meine Herren, das Höchste, was der Verein vergeben kann, hat er in die Hände dieser beiden soeben gewählten Herren gelegt. Wir werden und müssen große Anforderungen an beide Herren stellen, um den bedeutsamen Aufgaben für unsere Vereinigung und für unser ganzes Fach zu genügen. Sie alle sind mit mir davon überzeugt, daß wir eine glückliche Wahl getroffen und diese beiden Männer alles das ausführen und leisten werden, was wir von ihnen erhoffen. Herr Gravenhorst dankt für die Ehre, die ihm durch die Wahl zuteil geworden sei und dankt Herrn Fettback für seine freundlichen Worte. Er nähme die Wahl der Not ge horchend nicht dem eignen Triebe an. Er glaube nicht, ■daß er imstande sein werde, den Verlust zu ersetzen, den der Verein durch Tetzer’s Tod erlitten habe. Er nähme aber die Wahl an, da sie ja vorläufig nur auf 1 Jahr statt gefunden habe, und da er auf die tätige Unterstützung der Mitglieder rechne. Er übernimmt hierauf den Vorsitz. Herr Richter dankt ebenfalls für die Wahl; er wolle nach folgen den Grundsätzen handeln: »Leben und leben lassen« und »Einer für alle, alle für einen«. Der neue Vorsitzende, Herr Gravenhoist, spricht Herrn Fettback für seine eifrige Tätig keit den Dank des Vereins aus und bittet, ihn zum Ehren präsidenten zu wählen, was einstimmig erfolgt. Herr Fett back nimmt die Wahl dankend an. Fortsetzung folgt. Tantal für Stahlfedern Vergl. Nr. 42, S. 1653 Die mit Tantalmetall angestellten Versuche, die den Zweck hatten, dieses Metall für die Fabrikation von Schreibfedern zu verwenden, wurden, wie uns mitgeteilt wird, von der Siemens & Halske, Aktiengesellschaft in Berlin, gemeinschaftlich mit der Stahlfedernfabrik von Heintze & Blanckertz angestellt. Der artige Federn werden demnächst auf den Markt kommen. Gebrauch von Schreibmaschinen bei den Standesämtern. Nach einer Verordnung des sächsischen Ministeriums des Innern soll den Standesämtern der Gebrauch von Schreibmaschinen nachgelassen werden, da ihre Verwendung bei Einträgen und Randvermerken in die Haupt- und Nebenregister ausgeschlossen bleibe. Kampf gegen die Schundliteratur. Der Verein der Papier- und Schreibwarenhändler in Frankfurt a. M. versendet an seine Mitglieder ein Rundschreiben, in dem er auf die Schädlichkeit von Schundschriften wie Sherlock Holmes, Nick Carter und dgl. für die Jugend hinweist und bittet, solche .Schundbücher an Kinder und jugendliche Personen nicht mehr zu verkaufen. Probenschau Postscheckordner von Aberle & Birk in Berlin SW 13, Alte Jakobstraße 9. Die Inhaber von Postscheckkonten be kommen täglich mindestens drei verschiedene Formulare zu gestellt. Daher wird es ihnen willkommen sein, daß obige Firma zur Aufnahme der täglich einlaufenden Verrechnungs formulare des Postscheckamtes ein besonderes Format ihrer Aberle-Briefordner anfertigen. Der gefällige Ordner 191/2 X 28 cm ist mit Bügelmechanismus versehen und mit Metall- Kantenschonern ausgerüstet. Eine Uebersicht über die deutschen Postscheckämter, sowie eine Tabelle der im Scheckverkehr zur Verrechnung kommenden Gebühren er höhen seine Zweckmäßigkeit. Tintenfaß mit regelbarer Eintauchtiefe von Wilhelm Begemann in Streiffeld bei Herzogenrath. Bei diesem Tinten faß kann man durch Auf- und Niederschrauben des Eintauch trichters den Tintenspiegel im Eintauchtrichter beliebig senken und heben. Die Vorrichtung kann an jedem Tinten faß angebracht werden, und verhindert beim gefüllten Tinten faß, daß die Feder zu tief eingetaucht wird, ferner erspart die An ordnung auch das häufige Nachfüllen der Tinte. Auf neben stehender Skizze ist eine Ausführungsform im Vertikalschnitt dar gestellt. a ist der Tintenbehälter, wel cher an.seinem Hals b ein inneres Schrauben gewinde besitzt, c ist der Eintauchtrichter, der an seinem Ein tauchrohr ein Außen gewinde aufweist, wel ches in das Innenge- winde des Halses b paßt. Der Eintauchtrichter ist ferner an seinem untersten Rohrende f derart verengt, daß zwar die Tinte aufsteigen kann, aber die Spitze der Feder nicht tiefer geht, als bis zum Ende des Eintauchrohres, d ist ein Pfropfen, welcher dazu dient, beim Füllen des Tintenfasses die Luft abzu lassen. e ist ein Pfropfen, um die Tinte vor Verstauben und Verdunsten zu schützen. Wird das Tintenfaß gefüllt, was durch den Eintauchtrichter bei Lüftung des Pfropfens«/ geschieht, so wird der Eintauchtrichter so weit in die Höhe geschraubt, daß nur die notwendige Höhe der Tinte sich darin befindet. Verringert sich infolge des Verbrauchs die Tintenmenge, so wird der Eintauchtrichter entsprechend' tiefer geschraubt.