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1594 PAPIER-ZEI I UNG Nr. 41 Papier-Industrie-Verein 32. Hauptversammlung Fteitag, 11. Juni 1909, vormittags 10 Uhr, in Hamburg, Hotel »Atlantic« an der Außenalster Tagesordnung: t. Bericht des Vorstandes über den Stand des Vereins. 2. Rechnungslegung durch den Schatzmeister Herrn Max Krause jun. 3. Erteilung von Diplomen für treue Mitarbeit. Gesuche um Erteilung von Diplomen, welche von der Generalversammlung bewilligt werden sollen, sind an den Vorsitzenden, Herrn Kom merzienrat Max Krause, Berlin S 42 Alexandrinen- Straße 93/94, zu richten. 4. Bericht über die Vertraulichen Listen und Au - kunftserteilung durch den Vertrauensmann Herrn Geh. Regierungsrat Dr.-Ing. Carl Hofmann. 5. Bericht über die Rechtshilfe durch die Vereins anwälte. 6. Bericht über die Rechtshilfe im Ausland, 7. Bericht über die wirtschaftspolitischen Arbeiten. 8. Aussprache über den Jahresbericht. 9. Weiterzahlung des Beitrages für das Deutsche Museum in München. 10. Antrag des Germanischen National-Museums in Nürnberg betr. Bewilligung eines Jahresbeitrages von 100 M. ti. Wahlen. Es scheiden turnusmäßig die Herren Asheim, Berberich, Heilmann, Oesterreicher und Schüll aus; Wiederwahl ist zulässig. 12. Wahl des Ortes der nächsten Hauptversammlung. NB.! Die genaue Zeit-Einteilung mit Vergnügungs programm wird noch veröffentlicht. Der Vorstand Max Krause, Kgl. Kommerzienrat, Vorsitzender Mitteldeutscher Papier-Industrie-Verein (Zweigverein des Papier-Industrie-Vereins) Der Mitteldeutsche Papier-Industrie-Verein hielt am 9. Mai im kaufmännischen Vereinshaus zu Leipzig seine Generalversammlung ab, in der die Tagesordnung glatte Erledigung fand. Der bisherige Vorstand wurde wieder- gewählt. Aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden sei er wähnt, daß der Mitgliederbestand trotz der Beitragserhöhung von 12 M. auf 20 M. beinahe der gleiche geblieben ist 1907 123, 1908 125 . Der Kassenbestand betrug Ende 1907 289 M. 93 Pf., 1908 713 M. 30 Pf. Das Vermögen hat somit eine Steigerung um rund 400 M. erfahren. Förster- Zwickau leitete eine ausgedehnte Besprechung ein, zunächst über die geringe Geneigtheit der buchgewerblichen Kreise zu einer Beteiligung an der Brüsseler Weltausstellung, wo für der Redner die schädlichen Handelsverträge verant wortlich macht, ferner über Lehrlingsausbildung und Kauf mannsgerichte. Bezüglich letzterer wurde als notwendig anerkannt, daß ebenso Laienvertreter mit den einschlägigen Kenntnissen, wie sie für die Gehilfenschaft bereits bestehen, auch für die Prinzipale bestellt werden sollen, wobei mit zuwirken die Fachvereine oder Handelskammern berufen sind. Die Papiermesse betreffend wurde Besserung der von Ein- und Verkäufern früher gerügten Mißstände festgestellt, und der Wunsch ausgesprochen, daß mit der allmählichen Ausdehnung der Messe nach dem I. Stock auch die aus stellenden Fabrikanten von Papier- und Schreibwaren, Kontor-Einrichtungsgegenständen, Briefschachteln, Notiz büchern usw. zunehmen möchten. Nachfrage nach diesen Gegenständen sei vorhanden. Das Aussteller-Verzeichnis soll in besserer Ausstattung erscheinen, und der Stoff so angeordnet werden, daß die Papiermeß-Aussteller rascher aufgefunden werden können. Auf Grund der Berichte der dem Vorstand des Haupt vereins in Berlin angehörigen Herren Nestmann und Oester reicher wurde die gründliche Bearbeitung aller unser Fach berührenden Fragen durch die Geschäftsstelle anerkennend zur Kenntnis genommen und mit der Vertretung auf der Hauptversammlung in Hamburg die Herren Förster, Zwickau, Apel und Struth, Leipzig, betraut. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Neue Zellstofforschungen 1907 und 1908 Zu Nr. 36 Der Verfasser obiger Arbeit ersucht um Ergänzung und Berichtigung folgender Zitate: S. 1399, 2. Spalte, An merkung') Berliner Berichte 1907; S. 441 43; auf der ¬ selben Seite und Spalte Anmerkung 4 ) (Zu Vignon, Zeile 44 von oben gehörig) Comptes rendus 1900 11 S. 708/9; Zu Schwalbe (ebenfalls auf Zeile 44) kommt die Anmerkung 4 - 1 ) Zeitschrift f. ang. Chemie 1908 S. 1323. Auf S. 1400 der Papier-Zeitung, 1. Spalte, muß die Anmerkung’) lauten: Ztsch. f. ang. Chemie 1908 S. 400 402 und 1321 1323. Welliger Elfenbeinkarton Zur Frage 9935 in Nr. 38 Wir verarbeiten seit 1893 besten Kartono,28,0,3811118 0,55mm stark und hatten bis vor 4 Jahren nie über welligen Karton zu klagen. Da wurde uns eine Karton Sonderanfertigung wellig geliefert. Die Wellung war nicht besonders stark, und wir ließen uns be reden, den Karton abzunehmen, was wir heute’ noch bereuen, denn der Karton, den wir der Wellung wegen nur gelegentlich verarbeiten können, ist zum Teil heute noch auf Lager und in der Wellung unverändert geblieben. Wir haben bei Aufgabe der Sonderanfertigung immer als Wesentliches angeführt, daß der Karton nur ungewellt abgenommen wird und verarbeitet werden kann. Unser Lieferant war sich der guten Ausführung des Auftrages so sicher, daß er in Auftrag nahm, den Karton in Vierer-Nutzen geschnitten zu liefern. 1907 kam eine neue Anfertigung an, die wir andern Tags auspackten und sofort beanstandeten, weil der Karton gewellt war. Mit dem Karton ist nun seitens des Lieferanten alles Mögliche versucht worden, um die Wellung zu beseitigen. Der Karton ist auch in einer Buchbinderei in einen Hitzraum gelegt worden, dadurch wurde er schlechter. Seit ungefähr einem Jahre schwebt der Prozeß, weil uns der Fabrikant auf Abnahme verklagt hat. Nun wird alles Mögliche herangezogen, um uns die Schuld zuzuschieben, u. a. auch unser Lager, das unser Lieferant vordem immer als ganz vorzüglich anerkannt hat. In demselben Lager befindet sich Karton derselben Art seit 1905, ohne daß irgend welche Veränderung damit vorgegangen wäre. Es erscheint somit ausgeschlossen, daß unser Lager an der Wellung des Kartons, den wir bei Eingang beanstandeten, die Schuld trägt, vielmehr muß das Versehen unbedingt bei der Fabrikation geschehen sein. In einem Termin hat auf die Frage des Richters, in welcher Weise könnte bei der Fabrikation die Wellung verursacht sein, der Sachverständige geantwortet, daß dies durch mehr als 12 Ursachen veranlaßt sein könne, die Ur sachen selbst könne aber der Fachmann an der fertigen Ware nicht mehr erkennen, sondern nur während der Fabrikation. Nach diesen Erfahrungen sind wir der Meinung, daß jetzt in den Papierfabriken weniger ausgereifte Ware zur Ablieferung kommt als früher. Aus diesem Grunde wird auch der Frage steller 9935 seinen Papierfabrikanten beauftragt haben, immer 30000 Bogen auf Lager zu halten und den Abgang sofort wieder zu ersetzen, sodaß der Karton vor dem Versand wenigstens 4 Wochen ruhiges Lager hat. Wenn trotzdem gewellter Karton geliefert wurde, so ist wohl anzunehmen, daß die Fabrik das Lager nicht rechtzeitig ergänzt hat oder daß das Papier in fehlerhafter Weise angefertigt wurde. Im Gutachten von H. (s. Nr. 38) wird darauf hingewiesen, daß der Karton in Räumen mit hohem Feuchtigkeitsgehalt gelagert werden soll. Dies kann wohl der Verarbeiter des Kartons ermöglichen, dagegen ist cs unmöglich, dem Empfänger der fertigen Ware (wir verarbeiten z. B. Karton mit mehrfarbigem Druck zu Alben) zu bestimmen, daß er z. B. das Album immer in der von der Papierfabrik vor geschriebenen feuchten Luft aufbewahrt. Der Empfänger wird das Album vielmehr dort aufbewahren, wo er den geeigneten Platz dazu glaubt, und ein reif ausgearbeiteter Karton verträgt derartige Veränderungen in jeder Weise, was wir während 16jähriger Album-Anfertigung reichlich erprobt haben. Kr. Der amerikanische Harztrust. Das Geschäft in amerikanischem Harz ist seit einigen Jahren in den Händen der American Naval Stores Co. in Savannah, Florida, vereinigt, welche aus dein Zu sammenschluß mehrerer bedeutender Harzfirmen entstanden ist und den Harzpreis bestimmt. Diese Gesellschaft ist vor einiger Zeit der Verletzung des Anti-Trust-Gesetzes angeklagt worden, und sie wurde jetzt, wie die »Frankfurter Zeitung; mitteit, vom Gericht für schuldig erklärt, ebenso die 5 Gründer der Gesell schaft, welche auch jeder einzeln verklagt waren.