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1064 PAPIER-ZEITU NG Nr. 27 In Deutschland patentierte Erfindungen Smtliche Patentschri ten werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103» an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsnaht für Drahtgewebe von Karl Schwarz in Stuttgart. DRP 208010 Zusatz zum DRP 207 239. (Kl. 55). [Vgl. Papier-Zeitung 1909, S. 714] An beiden Enden der Gewebebahn wird zu den fort laufenden Schußdrähten a bei den letzten zwei oder drei Schüssen ein weiterer Schußdraht b beigelegt, sodaß die Kettdrähte c je zwei Schußdrähte a und b umschließen, wodurch naturgemäß die Maschen länger werden. Die bei gelegten Schußdrähte b werden vor dem Vereinigen der beiden Bahnenden herausgezogen, wodurch an Stelle dieser Drähte die vorhandenen Maschenlücken größer werden als im übrigen Gewebe. Die Enden der Kettdrähte werden darauf in das andere Bahnende eingeflochten und in der letzten Reihe der großen Maschenlücken zusammengedreht, sodaß sich dort Knoten d bilden (Bild 2). die sich in die Lücke einlegen und verhindern, daß die Kettdrähte c wieder herausgezogen werden können. Die sich über zwei Schuß breiten erstreckenden Biegungen der Kettdrähte c ermög lichen dabei, die Kettdrahtenden gegen die Scbußdrähte seitlich zu verdrehen. Die größeren Maschenlücken an den Bahnenden werden durch die eingeflochtenen Kettdrähte c ausgeglichen, sodaß das Gewebe an der Vereinigungsstelle nicht lichter ist als in der übrigen Bahn, aber auch nicht aufträgt und bei der Bearbeitung der Masse durch das Sieb in dem fertigen Stoff keine Spuren hinterläßt. Die Anzahl der mit doppelten Schußdrähten eingetrage nen Schüsse kann beliebig sein. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsnaht für Drahtgewebe, bei der vorstehende Kettenfäden der zusammen stoßenden Enden in das feste Gewebe der anstoßenden Siebbahn geschoben und dort befestigt werden nach Patent 207 239, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden der Gewebebahn bei einer Anzahl Schüsse dem fortlaufenden Schußdraht (a) ein weiterer Schußdraht (b) beigelegt wird, sodaß die Kettdrähte (c) je zwei Scbußdrähte umfassen, von denen der beigelegte Schußdraht (6) vor dem Vereinigen der Bahnenden entfernt wird, worauf die Kettdrähte (c) des anderen Bahnendes eingeflochten und paarweise zusammen gedreht werden, wobei sich die dadurch gebildeten Knoten (d) in die letzte Reihe der großen Maschenlücken ein legen. Heliographische Tiefdruckform mit an der Oberfläche der Druckform liegendem Raster von Theodor Reich in Berka, Werra. DRP 207 209 (Kl. 57) Ein Linienraster wird mittels Pigmentpapier so schwach auf die Druckwalze oder Platte aufkopiert oder übertragen, daß er dem Aetzmittel nur teilweise Widerstand leistet. Nun wird auf eine auf Pigmentpapier von einem Halbton oder Strich-Diapositiv, oder einem kombinierten Halbton oder Strich-Diapositiv hergestellte übertragbare Kopie ein über die ganze Bildfläche laufender Linienraster kopiert mit dem Unterschiede, daß diese zweite Kopie des Linienrasters nach dem Charakter des zur Verwendung kommenden Dia- positives länger belichtet wird. Alsdann wird dieses rastrierte Bild so übertragen, daß auf der Walze oder Platte der zweite Raster sich mit dem schon übertragenen Linien raster kreuzt, und darauf geätzt. Bei der Aetzung werden die kräftig kopierten Linien nicht angegriffen; die kreuzen den, schwächer kopierten und zuerst übertragenen Linien setzen dem Aetzmittel weniger Widerstand entgegen und werden schon, wenn sich der Aetzvorgang auf die Mittel töne der Bildschicht ausgedehnt hat, in den Schatten an gegriffen und kommen verlaufend in gleichem Verhältnis mit der fortschreitenden Aetzung des Bildes in den dunklen Tönen unter die Oberfläche der Druckform zu liegen. In den lichten Tönen werden die Stege von der Säure nicht angegriffen und es bilden sich in diesen Teilen quadratische Vertiefungen, deren Stege an der Oberfläche der Druckform liegen. Besonders günstige Ergebnisse liefern die so ent standenen Druckformen, wenn Halbton und Strich zugleich wiederzugeben sind. Patent-Ansprüche: Heliographische Tiefdruckform mit an der Oberfläche der Druckform liegendem Raster, dadurch gekennzeichnet, daß der Raster an den hellen Bildstellen als Kreuzraster und an den dunklen Stellen als Linienraster ausgebildet ist. Verfahren zum Degummieren und Aufschließen pflanzlicher Gespinstfaserstoffe mittels alkalischer Chlorid- und Hypoch loritlösungen von Antonin Blachon und Jean Peretmere in Paris. DRP 207 362. (Kl. 29) Die Faserstoffe werden so lange, bis die Fasern degum- miert und aufgeschlossen sind, in einer Lauge gekocht, die auf 1 hl einer Natronlauge von 120 Bö. 2,5 kg Rohseesalz, 2,5 kg Kaliumchlorid und 2,5 kg Natriumhypochlorit in noprozentiger Lösung, die durch völlige Umsetzung von Chlorkalk mit Soda hergestellt ist, enthält. Die erforderliche Zeitdauer beträgt beispielsweise für Alfa 2 Stunden. Patent-Anspruch: Verfahren zum Degummieren und Aufschließen pflanz licher Gespinstfaserstoffe mittels alkalischer Chlorid- und Hypochloritlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Roh stoffe in einem einzigen Bade gekocht werden, das aus einer Lösung von Natriumhypochlorit, die durch völlige Umsetzung von Chlorkalk mit Soda gewonnen ist, mit einem Zusatz von Rohseesalz, Kaliumchlorid und Natron lauge besteht. Verfahren zur Herstellung von Kunstleder von Vereinigte Kunstseidefabriken, A.-G. in Kelsterbach a. M. DRP 207 385. (Kl. 8) Ledermehl wird inOel- und Harzemulsion bei entsprechen der Wärme und beständigem Rühren behandelt, bis ein ein heitlicher Körper entstanden ist. Diese Masse wird zu beiden Seiten einer Unterlage aus Gewebe oder dgl. in fortlaufenden Bahnen von unbe schränkter Länge durch Walzenpaare unter entsprechen dem Druck und Wärme aufgepreßt. Patent- A nsprüche: Verfahren zur Herstellung von Kunstleder, dadurch ge kennzeichnet, daß man eine Unterlage aus Gewebe bzw. einem zusammengebundenen Stoff aus kardierten Fasern unter mehr oder minder starkem Druck und Anwendung von Wärme mit einer Masse imprägniert, die im wesent lichen aus Ledermehl, Oelen und Harzen besteht und durch Eindicken wäßriger bzw. alkoholischer Emulsionen ent standen ist.