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PAPIER-ZEITUNG 1167 schoben. Auf diese Weise fährt man fort, bis das ganze Buch bis zum Verbleib der letzten Blätter (A) ausgestanzt ist. Mit dieser Registermaschine lassen sich auch sehr kleine, nur wenige Millimeter betragende, Tischschaltungen ausführen. Der Einpreßstab ist ein scharnierartig links an einer Hülse befestigtes Lineal, das in seiner Mitte den eigentlichen Preßstab pendelnd trägt, während die Haltehülse auf einem Stehbolzen mittelst Seitenschraube höher oder tiefer einstellbar ist. Auf der andern Tischseite befindet sich eine gleiche Anordnung, wie auch eine gabelförmige Einsteckvorrichtung für das Lineal nebst einer von oben herab regelbaren Preßstab-Druckschraube. Diese Anordnung ermöglicht Lösen und Festspannen des Preß stabes für jede beliebige Buchdicke. Der links auf der Tischfläche befindliche Anschlag läßt sich samt Preßstab und gegenüberliegender Haltevorrichtung auf den aufgeschraubten Linealen entweder einwärts oder auch bis zur äußersten Grenze gegen das Messer hin verstellen. Die 571/2 cm lange Tischplatte ist zudem in drei Nuten auf ver schiedene Höhe einschiebbar. Auch diese Maschine ist durch Hinzulieferung der erforderlichen Teile zum Ausstanzen halb runder Registerausschnitte geeignet. Um diese Registermaschine zu einer Ecken-Abrundestanze umzuwandeln, ist nur nötig, den Supporttisch nach Lösung einiger in das Tischgestell ragender Schrauben wegzunehmen und dafür den für die Ecken rundstanze nötigen aufzuschrauben und die erforderlichen Unter- und Obermesser auszutauschen. Neue Papierschneidemaschine In Nr. 17 beschrieben wir eine neue Papierschneide maschine von der Firma Karl Krause, Leipzig. Die nach stehend abgebildete neue Papierschneidemaschine wird von derselben Firma gebaut. Bei ihr ist die Unfallsgefahr in sehr einfacher Weise nach Möglichkeit ausgeschlossen. Im Gegensatz zu der früher besprochenen ist diese Ma schine ganz offen, sodaß leichtes Reinigen und Oelen mög lich ist, da man an alle Teile der Maschine herankommen ds E kann, ohne erst irgend welche Einkapselungen des Messer halters abschrauben zu müssen. Sämtliche bei den bis herigen Bauarten von den Berufsgenossenschaften vorge schriebenen Blechschutze für die Führungsschlitze sowie die Schutzbleche gegen Verletzungen des Körpers und der Wand durch Rippen des Messerhalters, fallen infolge zweckmäßiger Ausführung bei der neuen Maschine fort. Der Messerhalter ist so eingerichtet, daß die Führungs schlitze selbst bei tiefster Stellung des Messers immer noch über den Wänden der Maschine bleiben und genügend Raum lassen, um nicht etwa eine auf der Wand durch Un achtsamkeit aufgestützte Hand eines Arbeiters einzuklemmen oder auf irgend welche auf die Wand gelegte Gegenstände wie Schraubenschlüssel zu stoßen, und dadurch Maschinen bruch herbeizuführen. Die Maschine ist mit einer neuen, durch Regulier schraube bequem nachstellbaren, verbesserten Reibungs kupplung versehen, welche leichtes Einrücken gewährleistet und gestattet, die Maschine in jeder Messerstellung durch nur einen Handgriff sofort auszurücken. Durch günstige Anordnung des Antriebes hat die Ma schine sehr leichten Gang und aus dem Vollen gefräste Zahnräder bewirken geräuschloses Laufen. Die Maschine wird für alle Ansprüche in 16 ver schiedenen Größen von 50—185 cm Schnittlänge geliefert, je nach Bestellung für Hand- oder Motorbetrieb, oder beides, mit Hand oder Selbstpressung. Vom ß Bekanntlich fordert die deutsche Rechtschreibung eine strenge Scheidung zwischen ff und ß, und sie fordert sie nicht allein für die deutsche Druck- und Schreibschrift, sondern auch für die lateinische; es heißt darüber im amtlichen Regelbuche: »In latei nischer Schrift steht s für i und s, ss für jf, ß (besser als fs) für B«. Trotz dieser Vorschrift oder wenigstens Befürwortung findet man noch häufig genug in deutschen Landen in lateinischer Druckschrift die langen f, die es also eigentlich gar nicht zu geben brauchte man findet sie sogar auf den neuen Zehnmark- Reichskaffenfcheinen, wo sie doch vor allen Dingen nicht stehen sollten —, und findet namentlich oft die fs, für die das »bessere« ß eintreten müßte. Und leider wird nun auch in unseren deutschen Schulen den Kindern bei der Lateinschrift nicht etwa ein ß bei gebracht, sondern das fs, bei dem bekanntlich das lange f wie ein deutsches (!) h geschrieben wird ein deutscher Buchstabe mitten unter den lateinischen! Diese Schreibart führt doppelt irre, weil sie den Anschein erweckt, als bestehe der bezeichnete Laut aus zwei Buchstaben, was doch nicht der- Fall ist, und weil eben dadurch allerhand Rechtschreibfehler zustande kommen, die bei ß sozusagen unmöglich wären, besonders falsche Ab trennung wie grof-ser u. ä. So sieht man auch sehr häufig die Schreibungen Delikatefsen, Lefsing u. a., weil das fs für gleich bedeutend mit dem ss gehalten wird es sind ja auch tatsäch lich zwei s, nur in zweierlei Schrift; die entsprechenden deutschen Wortbilder aber, Leßing und Delikateßen, würden wohl heute nur die wenigsten zustande bringen, würden sie doch dann auch mit langem e (Leeßing, Delikateeßen) gelesen werden. Aus dem selben Grunde auch ist es nur möglich, daß so viele Leute, die sich Schlöffer schreiben, und diesen ihren Namen nun und nimmer Schlößer schreiben würden, in der Lateinschrift doch meistens Schlöfser daraus machen, als wenn das ö lang wäre. So ver dirbt das lateinische fs immer wieder ein gut Teil des Sprach gefühls, und es wäre wirklich an der Zeit, daß die Behörden tatkräftig dafür sorgten, daß ihre »Anordnung« — denn eine solche ist es doch — auch befolgt werde, daß in den Schulen das »bessere« ß nun auch tatsächlich gelehrt würde, wie das in Österreich erfreulicherweise bereits seit 1873 geschieht. (Sprach ecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins.) Schreibhefte Wir überreichen Ihnen in der Einlage ein Schreibheft, wel- ches in Achatmarmordeckel gebunden ist. Sowohl der Deckel wie das darin enthaltene Papier hat sich gezogen und ist faltig geworden. Wodurch wurde dieser Uebelstand hervorgerufen, und wie läßt er sich am besten vermeiden? Papierwaren/abrik Antwort eines Fachmannes: Zunächst sei auf die sehr eingehende Besprechung von »Welligwerden des Papiers in steif broschierten Schreibheften« in Nrn. 10, 15 und 18 dieses Blattes, Jg. 1909, hingewiesen. Auch im obigen Fall ist das Uebel der Feuchtigkeit zuzuschreiben. Die Umschläge waren offenbar nicht vollkommen trocken, als sie um die Schreib papierlagen gelegt wurden. Auch hat das Aufkleben des Etiketts (Schildes) zum Welligwerden hauptsächlich des Schreibpapiers beigetragen, denn die kleinen Wellen finden sich in jedem Blatt an der Stelle, wo sich auf dem Umschlag das Etikett befindet. Angenommen, es wurden 100 Schreib hefte beim Etiketten Aufkleben auf einen Stapel gelegt, so trugen die Etiketten mindestens 11/2 cm auf. Also wurde die Etikettstelle bei allen Schreibheften derart beschwert, daß die Feuchtigkeit nicht herausziehen konnte. Diejenigen Stellen, welche infolge der Erhöhung der Etiketten frei gelegen haben, blieben trocken und wurden nicht wellig. Will Fragesteller nachträglich die Wellen beseitigen, so hilft nur Austrocknen in der Art, wie in den erwähnten Nrn. d. Bl. geraten wurde. Will man diese Wellen für die Folge vermeiden, so verfahre man wie folgt: Man schneide sich einen Posten dünne Holzpappe in Schreibheftgröße (etwa Pappe, von der auf 100 kg 300 Blatt 70X100 gehen). Beim Aufkleben der Etiketten beschäftige man eine Person lediglich damit, daß sie zwischen Umschlag und erster Seite, sowie auf jedes aufgestapelte Heft eine solche Holz-