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1166 PAPIER-ZEITUNG Nr. 30 Register-Einschnitt-Maschine Register werden neuerdings nicht nur an Geschäftsbüchern, sondern auch an Katalogen, Warenlisten, Blitzfahrplänen, Notiz büchern usw. angewandt, um rasches Auffinden des Gesuchten zu ermöglichen. Die vorhandenen Registermaschinen besitzen meistens eine auf mechanischem Wege sich in gleichmäßigen Abständen voll ziehende Schaltung, wobei entweder das Messer am festliegenden Buch entlang, oder das Buch am Messer vorüber bewegt wird. Die gleichmäßige Schaltung ist jedoch in vielen Fällen hinder lich, da nicht selten ungleichmäßige Fahnenschnitte vorkommen, und solche oft in sehr verschiedener Zahl gebraucht werden. So sind bei Katalogen oft nur wenige Abteilungen nötig, was außer gewöhnlich große Fahnenschnitte bedingt. Wohl kann man bei gleichmäßiger Schaltung neben dem entsprechend eingestellten Schaltmaß auch ein Mehrfaches dieses Schaltmaßes, d. h. zwei, Bild 1 Um auch bei bereits mit Deckeln versehenen Geschäfts büchern Registerschnitt vornehmen zu können, ist es möglich, den in seitlichen Nuten eingeschobenen Holztisch in die je nach Buchdicke nächste, übernächste oder unterste Nute zu bringen, wodurch der nötige Raum zur bequemeren Aufnahme der zurück geschlagenen Buchdeckel in Maximalhöhe von 45 cm samt dem übrigen Buchblock geschaffen wird. So gelangen nur die zum Register bleibenden Blätter unter den Preßstab. Mit Hilfe einiger Extrateile kann die Maschine auch zu halbkreisförmigen Registerausschnitten, wie man sie an Gebet büchern, Bücherkatalogen, Adreßbüchern u. dgl. findet, dienen. Die andere neue, von der Firma in den Handel gebrachte Register-Schneidmaschinc (Bild 2) ist für Betriebe gedacht, Bild 2 Leo’sche Blitzregister-Einscheidemaschine mit langem Messer Leo'sche Register-Einschneidmaschine mit kurzem Messer drei"oder noch mehr solche eingestellte Teilmaße ausstanzen, indem man entsprechend oft leerschaltet. Dies ist jedoch um ständlich und unsicher, auch ist die notwendige Teilung damit nicht erzielbar, da bei solcher Division ein Rest übrig bleibt. Die Firma Wilh. Leo Naclif., Stuttgart, bringt nun zwei neue Register-Einschneidmaschinen auf den Markt. Die eine war schon gelegentlich der vorjährigen Berliner Buchbinderei-Fachaus stellung zu sehen. Auf dem vor dem Messer leicht schiebbaren Tisch in Bild 1 wird das Buch von einem schmalen, mittels Handhebels zu be tätigenden Preßstabe festgespannt, wobei es mit seinem Rücken an einem Winkel anliegt. Ein rechts am Schiebtisch an gebrachter Schaltzahntaster ermöglicht jeden beliebigen Staffel schnitt, dadurch, daß der Zahn des Tasters über einem System von Schaltklötzchen, die unter Anwendung von Spatien in einer Nute beliebig festschraubbar sind, einschnappt. Nach jeder Stanzung wird durch eine Armbewegung der Tisch von links nach rechts geschoben, wobei der Schalttasterzahn über einen Klotz nach dem andern schnappt, und eine entgegengesetzt wir kende Zugfeder jeweils genauen Anschlag des Schaltzahntasters an dem folgenden Schieberklotz bewirkt. Das Ausschneiden der Fahnen erfolgt mit einem 46 cm langen, an seinem linksseitigen Ende abgekröpften Obermesser, das durch Fußtritt gleich einer Kartonnagenstanze scherenartig gegen ein innen liegendes Flachmesser geführt wird. Die Maschine besitzt vorn, entlang dem Obermesser, einen Fingerschutz. welche geringen Bedarf an derartigen Arbeiten haben. Das Scherenstanzmesser ist dabei als Winkelmesser feststehend an gebracht (Ober- und Untermesser). Unter diesem Scherenstanz messer befindet sich auf einem entsprechend langen Support ein Schalttisch zur Aufnahme der mit Registerschnitt zu versehenden Bücher bis zu 56 cm Blatthöhe. Bei dieser Maschine wird das mit Registerschnitt zu ver sehende Buch mit seinem ersten Blatt (A rechts) zu Unterst, d. h. umgekehrt auf den Tisch gelegt, sodaß die letzte. Seite (Z) und der Unterschnitt des Buches an der linken Tischanschlag kante liegt, während der Vorderschnitt an einem im Rechteck zu obigem Anschlag beliebig tief einstellbaren Anschlag für die Fahnentiefe seine Richtlinie erhält. Nachdem die gewünschte ■Zahnstangenteilung in ähnlicher Weise wie bei der zuvor be schriebenen Registermaschine mit Hilfe der dafür angeordneten Klötzchen eingestellt ist, wird der Schalttisch, auf welchem das Buch eingepreßt liegt, so weit nach rechts geschoben, bis das von oben herabkommende Winkelmesser sich mit dem zuerst zu stanzenden Ausschnitt der letzten Registerfahne im Buch genau deckt. Hierauf erfolgt durch Betätigung des Fußtrittes die Ausstanzung durch den ganzen Buchblock hindurch, wobei zuvor die für die letzte Fahne (Z) nötige Blättcrzahl mit den Händen oben abgehoben und durch Umbiegen aus dem Schneid bereich gebracht wurde. Beim Wiederhochgehen des Messers löst sich ein links auf die Schaltklötze wirkender Sperrhebel selbsttätig aus, und mit Hilfe eines nach links wirkenden Gewichts zuges wird der Tisch bis zum nächstfolgenden Anschlagklotz ver-