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1160 PAPIER-ZEITUNG Nr. 30 kann durch Wiederauflösen in Alkali und Fällen mit Salpeter säure erzielt werden; es ist so möglich, die 6 v. H. Fett im Roh- Kasein fast völlig zu entfernen. Kasein macht das Papier fest; da es nur in relativ kleiner Menge angewendet werden muß, erscheint seine Anwendung dem Harzleim gegenüber vorteilhaft. Durch Einwirkung von Formaldehyd kann Kaseinpapier wasserdicht abwaschbar ge macht werden. (Preis 35 sh für das ctw. = 100 kg 70 M.) Anderson W. Carmichael, Verfahren und Apparat zur Her stellung von Harzseifen und dergleichen. Amer. Pat. 908951 und 909058. Nach Chemiker-Ztg. Repertorium 1909, 120. Verseifte Harzlösung wird in einem Zirkulationsapparat vom Wasser befreit; der feste Harzleim läßt sich in billigeren Fässern versenden; man spart infolge der Entfernung des Wassers an Fracht. 7. Fabrikations- und Betriebswasser Ueber sogenannte Kesselsteinmittel. Papierfabrikant 7, 187—188 [1909]. Zweckentsprechende Reinigung des Kesselspeisewassers er folgt mit gewissen auf Grund von Analysen zu bestimmenden Mc D. Mackey, Die Behandlung von Färbereiabwässern. Journ. Soc. Dyers and Colourists 25, 38—45 [1909]. Verfasser hat mit dem Zusatz von Aetzkalk und Aufsteigen lassen des Wassers in einem schräg gestellten Kessel Reinigung des Wassers und Absatz des Schlammes erzielt. Der alte Schlamm begünstigt die Ausflockung neuer Mengen und wird immer nur teilweise entfernt. Für Fischereigewässer ist natürlich der Kalk gehalt nicht zulässig. Feuergase könnten vielleicht benutzt werden, um Kalkhydrat in Calciumcarbonat überzuführen. Saugwalze für Papiermaschinen IVilliam H. Millspattgh in Sandusky, Staat Ohio, erhielt das amerikanische Patent 895 283 für nachstehend be schriebene Saugwalze (anstelle des üblichen Saugkastens) von Papiermaschinen. Bild 1 stellt einen Längsschnitt, die Bilder 2 und 3 stellen zwei Querschnitte dar. Innerhalb einer siebartig durchbrochenen Walze A ist das Saugrohr C angeordnet. Dieses legt sich mit seinem mittleren, oben offenen Teile dicht gegen die Innenwandung der Walze A und wird durch zwei elastische Streifen c, die zugleich die Mengen Kalk und Soda; mit kohlen saurem Baryt kann man auch Alkall sulfate als unlösliches Baryumsulfat aus scheiden. Anstrichmittel für die Innen wände der Kessel sind nur als Not behelf ‘anzusehen. Unter den Geheim mitteln finden sich viele, deren Haupt bestandteile Soda und Aetznatron sind, die aber weit über den Preis bezahlt und meist gefärbt werden, um unkennt lich zu erscheinen. Daneben finden sich oxalsaures und phosphorsaures Natron, Wasserglas, Glaubersalz, denaturiertes Kochsalz,Natriumbisulfat, schwefelsaures Eisenoxydul undEisenchlorid. Schädlicher als diese anorganischen Salze sind die Pflanzenextrakte (Gerbstoffe, Catechu), Pflanzenschleime, Korkmehl, Stärkemehl und der in den Zuckerfabriken im Dampfkessel so gefürchtete Zucker (Melasse). Diese organischen Substanzen brennen als Schlamm leicht an und hemmen dann den Wärmedurchgang. Vor den Geheimmitteln ist daher eindringlichst zu warnen. 8. Abwässer B. Sjollema, Reinigung des Abwassers der Strohpappen fabriken. Chern. Weekblad 5, 865—870. Nach Chern. Zentral blatt 1909 I, 226. Zur Reinigung des Abwassers kann Calciummonophosphat (Superphosphat) dienen. Aus dem im Abwasser schon ent haltenen freien Calciumoxyd und Superphosphat bildet sich Tri- calciumphospbat, welches die suspendierten und teilweise auch gelösten Substanzen mit niederreißt. Der Niederschlag kann als Düngemittel Verwendung finden. ‘ B. Wigersma, Reinigung des Abwassers der Strohpappen fabriken. Chern. Weekblad 6, 39—43 Nach Chem. Zentral blatt 1909 I, 594. Das Verfahren von Sjollema wird zu hohe Kosten ver ursachen. A. von Bijlert, Bemerkung zu der Mitteilung Sjollemas über die Reinigung des Abwassers von Strohpappenfabriken. Chem. Weekblad 6, 44 [1909]. Nach Chem. Zentralblatt 1909 I, 595. Ein Verfahren, welches dem von Sjollema vorgeschlagenen ähnlich ist, wird seit vielen Jahren in der Zuckerindustrie an gewendet. B. Sjollema, Reinigung des Abwassers der Strohpappen fabriken. Chem. Weekblad 6, 57—59 [1909]. Nach Chem. Zentralblatt 1909 I, 595. Verfasser bestreitet, daß die Kosten seines Verfahrens so hoch sind, wie Wigersma angenommen hat. J. G. Roest, Reinigung des Abwassers von Strohpappen fabriken. Chemish Weekblad 6, icö—109. Nach Chem. Zentralblatt 1909 I, 796. Um die im Abwasser suspendierten Verbindungen nieder zuschlagen, genügen 11/2 v. H. Töpferton. Der Niederschlag sollte beträchtlichen Wert als Düngemittel besitzen. Bild 1 Abnutzung aufnehmen, abgedichtet. Die beiden undurch brochenen Enden D des Saugrohrs sind abwärts gebogen (Bild 1) und berühren den Mantel der Walze A nicht. Sie sind je von einem Ring E umgeben, der eine Führung e für das Rohiende trägt (Bild 2). Eine Schraubenfeder H drückt von unten gegen das Rohrende und hat das Be streben, es in der Führung e aufwärts zu bewegen. Da durch wird auch der mittlere Teil des Saugrobrs C ständig nach oben gedrückt und in Berührung mit dem Mantel der durchbrochenen Walze A gehalten. Zwei Stellschrauben Bild 2 Bild 3 begrenzen die Aufwärtsbewegung dient das auf ihr befestigte Zahnrad K, welches mit einem andern Zahnrad in Eingriff ist. _ des Saugrohrs. Der Ring E mit seiner Führung e ist um seine Achse drehbar, sodaß man die Lage des Saugrohrs C zu der Walze A nach Wunsch genau einstellen kann. Die Stangen G verbinden die beiden Ringe E mit einander und bilden ein starres Gestell. Die Enden der durchbrochenen Walze A ruhen in den Lagern B, die aus zwei, durch Schrauben b (Bild 2) verbundenen Teilen bestehen. Zum Antrieb der Walze A