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Sächsischer Landes-Anzeiger : 19.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188809198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-09
- Tag 1888-09-19
-
Monat
1888-09
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 19.09.1888
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MW ^Standard" bringt über vte von dem Präsidenten der. französische» Republik bei seiner Rundreise gehaltenen Reden einen Leitartikel, welchem wir die nachstehenden Sätze entnehmen: „Es ist bemerkcnS- werth, daß Herr Carnot die militärische Macht Frankreichs zu Wasser und zu Lande als die sicherste Garantie des Friedens hinstellt. Eine ähnliche Sprache haben wir natürlich schon vorher gehört. In der That, ist welchem europäischen Staate hörten wir sie nicht? Sie ist gebräuchlich in Berlin, Petersburg, Noi» und Wien. Alle Regie rungen des Kontinents rüsten bis an die Zähne in dem alleinigen Dünsche, dr,r Frieden zu erhalten. Was soll man daraus schließen? Welche Regierung denkt wirklich an den Krieg? Keine von alle», wie man auf das Entschiedenste versichert. Gegen wen rüsten sic denn alle? Es erscheint sicherlich bedancrnswcrth, daß jede der großen kontinentalen Mächte, abgesehen von verschiedenen Millionen ansge- bildeter Reserven, etwa eine halbe Million Menschen unter Waffen halten muß, lediglich um einen Frieden zu beschützen, welchen Niemand bedroht. Doch wir wissen Alle, was das bedeutet. Niemand läßt sich durch die bei seierlichen Gelegenheiten gebrauchten schöne» Rede wendungen täuschen. Herr Carnot ist, wie wir bemerkt haben, ein ernsthafter Politiker; aber er kann schwerlich glauben, daß Frankreich den Frieden nicht wohlfeiler sichern könnte, wenn cs dies überhaupt Will, als durch verschwcndcriiche Ausgaben für Heer und Flotte. Er mag die Wahrheit sogen, ober er sagt nicht die ganze Wahrheit. Einen wichtigen Punkt übergeht oder unterdrückt er vielmehr in seinen Reden. Er spricht nicht von den Lieblingshoffnungen und unaufgegebenen Absichten Frankreichs, welche seine Nachbarn zwingen, beständig gerüstet zu sein. Indessen gerade die Stärke dieser Rüstungen nöthigt Frankreich, jede andere nationale Erwägung der äußersten Nothwendigkeit zu opfern, so lange in der Defensive zu bleibe», bis es ohne Gefahr die Offensive wird ergreifen können." — lieber einen in Frankreich ausgebrochcnen Brodkricg wird be richtet: In Saint-Quen und Saint-Denis erhöhten die Bäcker die Brodpreise. Die Gemeinderäthe führte» darauf die gesetzliche Brod- taxe ein, worauf die Bäcker mit der Schließung ihrer Läden ant worteten. Die Volksmenge erbrach und plünderte darauf einige der geschlossenen Läden. Die Aufregung ist groß. Wenn die Bäcker sich nicht unterwerfen, wollen (die Gemeinden die Backöfen mit Ge walt öffnen und das Brod durch eigene Arbeiter Herstellen lassen. Orient. Ein Ministerattentat wird, wie schon gestern ein Tele gramm meldete, aus Rustschuk berichtet: Der ehemalige Beamte der bulgarischen diplomatischen Agentur in Bukarest, Kisselvw, welcher Wegen Unterschlagung von Geldern entlassen wurde, gab am Sonn- tckg sechs Revolverschüsse auf den bulgarischen Finanzminister Natsche- witsch ab. Drei Kugeln gingen fehl, die drei anderen trafen den Minister, doch verursachte nur eine ernstere Verwundung oberhalb der rechten Brust. Lebensgefahr ist nicht vorhanden. Der Atten täter erklärte im Gefängniß, er habe lediglich aus persönlichem Haß auf den Minister geschossen. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. DI« Kreimdk imUiek vIalleS werde» ersucht, u»r wichtige vcgebeudcllc» gilNil Imitiutdeüeir. Chemnitz, den 18. September. — Reges militärisches Leben wird nächsten Donnerstag, den 20. d. Aj., auf dem hiesigen Hauptbahn Hof herrsche». Drei starke Sondcr- züge mit Theilcn der „schwarzen Brigade" werde» dnrchkommcn, außerdem kehrt auch in zwei Sondcrzügen das hiesige Regiment in seine Garnison zurück. Die Ankilnfts- bezw. Abfahrtszeiten der betr. Züge sind für Chemnitz folgende: Vonnittags 11 Uhr 30 Mi», bezw. 11 Uhr 38 Min.: das 2. und 3 Bataillon des Schntzenrcgiments Nr. 10? von Planen nach Dresden; Nachmittags 1 Uhr 24 Mi», bezw. 1 Uhr 34 Mi».: das 1. Bataillon des vorbezeickmcte» Regiments »nd das 2. Jägerbataillon Nr. 13 von Planen nach Dresden; Nachm. 3 Uhr b9 Min. bezw. 4 Uhr 24 Mi».: das 1. I ägcrbataillon Nr. 13 von Planen nach Freiberg; Nachm. 3 Uhr 2 Mi», kommt das I. Bataillon des b. Jnfanterie-Rcgiments Nr. 101, 6 Uhr 2 Min.: das 2. „nd 3. Bataillon desselben Regiments hier an, beide von Oclsnitz i. B. — Außerdem dürfte, jedenfalls am Freitag, das Fcl d < Artillerie- Regiment Nr. 12, das seinen Marsch über Stollbcrg nimmt, durch unsere Stadt kommen. —r Der Chemnitzer Radfahrer-Verein »nd der Nadfahr- Club „Stahlrad" veranstalteten am Sonntag vom Clnblokal des Erstcrcn (Hedwiabad-Nestaiiraiit) Nachmittag 2 Uhr eine gcmcinschastliche Fahrt zur Rennbahn nach Furth, woran sich circa 120 Radfahrer, bestehend au? Mit gliedern beider Vereine, betheiligten. Der stattliche Corso, in hier noch nicht gesehener Größe, bewegte sich durch die innere Stadt und erregte allgemeine? Aufsehen- — Ir. Die Entwickelung unserer Stadt, oder genauer, in welcher Art und Weise dieselbe im Lause der Jahrzehnte vor sich gegangen ist, läßt sich recht gut absehcn, wen» man sich ans eine der benachbarten Höhen bcgicöl und von hier ans das Chemnitz von heute demjenigen von früher gegenüber in Vergleich zieht. Was zu», alten Chemnitz gcreckmet werden muß, liegt ausschließlich aus der ebenen Sohle des Chemnitzer Thalkeß'cls — man hat von jeher woht am passendste» die »ns beherbergende Bodenscnlung io ge nannt — und zieht sich nur bis an den Fußsaum der uns umschließenden Erhebungen hin. Bekanntlich bauten die Gründer der alten Städte ihrc Woh nnngen zumeist in die fruchtbare» und warmen Niederungen; das waldreiche Gcbirgsgebict bot nicht die Annehmlichkeiten bei der Niederlassung wie die Ebene, einmal weil die harte Arbeit des Bänmerodcns und Urbarmachens zuvor zu thun war und dann weil das ranhe Klima und die weniger große ErtragSsähigkeit der Bcrgabhängc die Ansicdlung weniger bcgehrcnswerth machten. Darum hielten cs auch die alten Wenden, denen Chemnitz seinen Ursprung verdanlt, mit dem geschützten Kessel des Chcmuitzthales, und so blieb oas alte Chemnitz aus die Flußniederung beschränkt und die Berge »nd Berg lein ringsherum rahmte» das Weichbild ei». Mit der Zcii aber, mit dem Anwachsen der Bevölkerung konnte der in der Ebene vcrsügbarc Raum nicht mehr ausreichcn. Die Vorstädte hatten sickAcrcits in dic!klci„cn Seitcnthäler hinaus erstreckt und sich bemüht, des bequemeren Verkehrs mit dem Kern der Stadt halber das tiefliegende Gebiet möglichst auszunützcn. Langsam erhoben sich »nr einzelne Häu-cr und Gehöfte ans de» nnmiticlbar benachbnrien Höhe» Die Verhältnisse aber drängten 'mächtig vorwärts, die Einwohncrichaft der Stadt wuchs bekanntlich in den letzten drei bis vier Jahrzehnten so mächtig, «aß ein allmähliches Bebauen der umliegende» Erhebungen nicht mehr zu »ernicivcn war. Der Kaßberg, der Schloßbcrg, der Sonnenbcrg, die beiden nit der Zschopauerstraßc bezw. Stollbcrgerstraßc übersührten Höhen bcvöl Icrtcn sich mehr und mehr, und so bekam Chemnitz »ach und nach eine sozw sagen amphithcatralische Form, indem die Vorstädte sich um die lief ge lcgcnc alte Stadt ansteigend grnppirtcn. Zuerst waren cs, abgesehen vom Schloß, das damals noch nicht zur Stadt gehörte, Häuserreihen an der Dresdner und Zschopanerstraßo, die den Anfang zn erhöhten Vorstädte» gemacht hatte», auch nach „den Linden" zu — dein Orte, wo jetzt das Gasthaus „zur Linde" steht — vom Spiclgäßchc» ab — dem unteren Thcil der Königstraßc von der Theater- bis zur Brückcnstraße — »ach dem „Anger", dem jetzige» Schiller platz, zu bildete sich eine, wen» auch »nr mäßig ansteigende Vorstadt, die aber doch schon sich in bcmerkenswerther Weise über di« alte Stadt er hob. Heute fällt das nicht mehr so ans, weil die weiteren Vorstädte bcdciNcnd höher sich erheben und nun die alte Angcrvcrstadt selbst tiefliegend erscheint. Dieser amphithcatralische Charakter des Ganzen ward noch erhöht durch den Umstand, daß die alten Thcile der Stadt eine sehr große Anzahl kleiner Häuser bargen; je weiter man ans de», Innern hinaus kam, ans um so größere Gebäude stieß man. Da? freilich ist jetzt bedeutend anders geworden. Jedermann weiß, wie sich die innere Stadt lctztcidings an hohen Prachtbauten bereichert hat, welche die kleineren Häuser gleich Riese» überrage», und in absehbarer Zeit wird ein vollständiger Ersatz dcr alteniiicdrigen GcbäiidcdnrchHoch- banc z» erwarte» sein. — Für das Auge war also die innere Stadt bisher von de» Vorstädten durch deren Höhcrlagc beherrscht; dies warabcrnicht derFall in Bezug auf den Verkehr. Das Innere ist nach wie vor das Herz des Chemnitzer Gc- samnrtvcrkehrs nnd wird cs »othwcndigcr Weise auch immer bleiben. Die topographische Gestaltung der bebauten hiesigen Gegend bringt cS mit sich, daß der Verkehr ans unseren Vorstädten »nd Vororte» nach der inneren Stadt zusanimciisließt, weil in die letzte fämmtlichc Seitenthüler vcrmittels bequcmcr Straße» ausmünden. Kurz hingcwiesen se! darauf, daß das rapide Wachsthuni von Chemnitz in den letzte» Jahren schon die Erscheinung gezeitigt hat, daß die Banlhätigkeit bereits über den Gipfel einiger naher Höhen hin- ibcrgeschrilten und sich den jenseitigen Abhang derselben hinnntcrgezogen hat. Sv jat man z. B. auf der Stollbcrgerstraße schon bis znm „Wind", also über den ersten Kamm dieser Erhöhung, welche oberhalb der Natnrhcilanstalt zu /uchen ist, hinaus gebaut. Das Gleiche gewahrt man am Sonncnberg, dessen Senkung" »ach dem Zeisigwalde hin längst bebaut iburde. Dabei arbeitet natürlich die Bauthätigkeit in den Thälcrn noch viel energischer, schon die zier leichtere Materialzufnhr inacht dies selbstverständlich. Zn dem jetzt all- »emelncn Höhcrban der Häuser trägt, dies sei schließlich »och bemerkt, auch sie allgemach cingctrctenc Berlhcnernng des Grund und Bodens bei. Breite Lauten lohnen sich nicht mehr, man nützt den Raum »ach oben, der nichts kostet, aus. Ja, die Folgerungen ans dieser Boden Berlheiicrung lassen sich sogar dahin ausdehnen, daß auS dem kostspieligsten Mitteltheil der Stadt die Wohnungen mehr »nd mehr verschwinden und Gefchäftslokalen Platz, machen, die eine höhere Verzinsung der Gebäude bringen. Das ist in allem größeren Städte» der Neuzeit so geworden, »nd so wird es auch tu Chemnitz werde». —* Gardincnbrand. In einer Wohnung an der Zschopauerstraßc entstand gestern Abend gegen 7 Uhr dadurch ein Gardincnbrand, daß ein Bewohner sich mit einer brennenden Pctrolciimtischlampe unvorsichtigerweile der Gardine z» sehr genähert hatte, so daß dieselbe Feuer fing. Durch so fortiges Herabrcißen der Gardine und Austretcn des Feuers wurde weiterer Schaden verhütet. —* Entdeckter Dieb. Am 31. August d. I. war aus einer Wohnung an der Linieustraßc ein Dreimarkstück, am 4. dS. Mts. ans einer Wohnung an der Jakobstraße ein Portemonnaie mit etwa 8 Mark Inhalt und am 9. dieses Monats aus einer Wohnung an der Mvltkestraße ein Portemonnaie mit etwa 3 Mark Inhalt gestohlen worden. I» allen drei Fällen lenkte sich Verdacht ans einen jungen, etwa 18jährigen Menschen, der sich in den be treffenden Wohnungen unter salschen Vorspiegelungen cinlogirt hatte »nd jedes Mal heimlich davongegangcn war. Heute Vormittag »nn gelang es, den Verdächtigen hier zu crmitlel» «nd scstzunehmen. Man erkannte in ihm eine» böhmijchcn Handarbeiter. Derselbe war sämmtlichcr Diebereien geständig. —' Häusliche Scene. Vorgestern Nachmittag in der 8. Stunde wurde polizeiliche Hülfe nach einem Hanse an der Ferdinandstrabe verlangt. Es ergab sich, daß ein Handarbeiter seine Ehefrau geschlagen nnd dabei die öffentliche Ruhe durch Schreie» und Schimpfen gestört hatte. —* Unfall. Am Sonnabend Mittag ist auf einem Neubau an der Zwickauerstraße ein Klcmpucrgchütfe in der Weise verunglückt, daß er von dem Dach infolge eines Fehltritts durch eine Oberlichtöffnung zwei Stock hoch hinabstürztc. Der Verunglückte hat sich dadurch eine nicht unerhebliche Weichiheilverletziing am linken Beine zngczogen. — Messerhelden haben am vergangenen Sonntag Abend im benach barten Borna wieder einmal ihr Unwesen getrieben. Daselbst kam es in einem Gasthose zwischen mehreren Personen zu einer Streiterei, die jedoch späterhin als bcigclegt brachtet nnd keiner Bedeutung weiter gewürdigt wurde. Als sich mm »ach Mitternacht die eine Gesellschaft entfernt nnd aus den Heimweg begeben hatte, wurde ein hinter derselben zurückgebliebener junger Mann plötzlich von mehreren Unbekannten gepackt und ohne Weiteres mehr mals mit einem Taschenmesser in de» Rücke» gestochen. Der Ucbcrfallene, ans dessen Hülscgcschrci die Thatcr eiligst das Weite suchten, halte einen so starken Blutverlust,, daß er nicht im Stande war, seine in hiesiger Stadt gelegene Wohnung zu erreichen, sondern in Borna untcrgcbracht werden mußte. Ein noch in derselben Nacht herbcigcrnfencr Arzt verband die Wunden, die sich glücklicher Weise als leichte hcransstelllen- Dem zuständigen Gendarmen ist cs bereits gelungen, die Unholde ausfindig zn machen, um sie der wohh verdienten Bestrafung znznführcn. Die Entdeckung soll dadurch erleichtert sein, daß einer der Thatcr durch das bei einem Stiche zusainmenklappende Messer nicht nnbcdeitteiid an der Hand verletzt wurde. EmaMrte Kochgeschirre in Prima und S. Wahl empfiehlt zu äußerst billigen Preisen das «Specialgeschäft vor. L«Irv ^u1ai»8- Rii»«k L» Thalia-Theater. So hat denn nun die Saison 1688 unseres Sommcrtheatcrs ihr Ende erreicht nnd alle Diejenigen, welche zu demselben i» näherer Beziehung standen oder z» fleißigen Besuchern dcS Theaters gehören, habe» nun hin reichend Gelegenheit, wchmülhigc Betrachtungen anzustellc» über den Wechsel der Dinge im Leben, insbejoiiderc darüber, daß jetzt wieder einmal die schöne Zeit vorüber, in welcher Tivoli-Garten und Thalia-Theater den Besuchern leib- und gcisterfrischendo Zerstreuung bot. Die Benntznug des Gartens war leider i» diesem Sommer sehr eingeschränkt durch die häufige» Regentage; desto mehr Anregung und Abwechslung bot jedoch die Dircclion Karl dort in dem lustigen, aus dem Grün der Bäume lugenden Tempel der heitern Muse. Und unser Publikum brachte den Leistungen des Theaters immer ge bührende Anerkennung durch reichen Beifall und starken Besuch entgegen. Tie am Montag den 17. Sept. stangehoble Schlußvorstcllimg bot nicht nur als solche hervorragendes Interesse, sonder» auch dadurch, daß hiermit das Gastspiel des Kgl. Sachs. Hvfschauspiclcrs Herr v. d. Osten sein Ende erreichte nnd ferner, daß ei» Stück zur Aufführung gelangte, welches von einem ehemaligen Mitglicdc unseres sächs. Königshauses: weil. Prinzessin Amalie, geschrieben worden ist. Dasselbe, ein vicractigcs Lustspiel, trägt den Titel „Ter Lnndwirth". Und in der Titelrolle liegt der Mittel« und Schwer punkt des Stückes, welches im Allgemeinen hinsichtlich seines inneren Gehaltes mit dem Spruche: „Schlicht »nd edel" klassisicirt werden kann. Weder lebensvolle Handlung noch durchgreifende Ausgestaltung der übrigen Charaktere sind hervvrtrctcud. Die erwähnte Titelrolle ist, namentlich in den Händen eines so bedeutenden Darstellers wie Herr v. d. Osten, allerdings geeignet, Sic Ausmcrksamleit des Zuschauers zu fesseln. Der hier vorgesührte Charakter wirkt anziehend durch sein naturgetreu wicdcrgegcbcncs biederes, offenher-ig- cinfachcs und doch mit Lcbensklnghcit gepaartes Wesen, sowie durch das ihm hieraus erblühende Liebesglück. Der beliebte Künstler verstand cs ausge zeichnet, die Gestalt des schlichten, treuherzigen Landstinkcrs so wie sie sein soll wiedorzugcbe» und erntete reichen Beifall und vielfachen Hervorruf. Tic Vertreter der übrige» Particcn: Frl. Jordan, Herr Rand, Herr Panlick, Herr Domann, Frau Hänscl re., halten, wie schon bemerkt, weniger Ge legenheit, mit Auszeichnung wirken zn können. Nach Schluß der Vorstellung erschien HerrDirector Karl ans der Bühne, um, sichtlich bewegt vom Ernst der Stunde, Worte des Abschieds an das Publikum zn richten. Der bewährte Leiter unsrer Sommcrbühnc dankte den Behörden, der Presse nnd allen Freunden des Theaters für die ihm und seinem Unternehmen geleistete Unterstützung und schloß mit dein Wunsche frohe» Wiedersehens. Die Capelle brachte de», Sprecher am Schlüsse seiner Rede eine» feurigen Tusch, aus dem Znschaucrraume wurde ihm ein mächtiger Lorbecrkranz gereicht und vielfacher Hervorruf gab Herrn Director Karl gleichfalls zu erkennen, daß unser Publikum seinen Znrnf „Auf Wiedersehen!" ausrichtig erwiderte. Auch wir schließen uns diesem Wunsche und Zuruf an. Kindernahrung! Vorzüglich gedeihen Kinder, ernährt mit der so billigen Nahrung der ersten sächsischen Kindermehl- nnd Kindcrzwicback- Fabrik von Lk. L,. SIuueisirvrLvr, Stollverg im Erzgebirge IL LII ä « L° M» V I» I in Pallete» zn 25, 50 nnd 90 Pfg. wird vcrkanft in bei den Herren: *Brur»o Hoflnann, Marktgäßchen 4 und Langestraße 2, Gebt. 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MIM>'Ez.vk.Mühlcnstr.90.II1l Werse» wir nun noch eine» Rückblick aus die GcsamiiNlcistnngen des Thalia-Theaters in der »nn beendeten Saison, so darf zugestaude» werden, daß dasselbe auch in diesem Jahre die Erwartungen nicht täuschte. Tie Dar bietungen schloffen sich denen der Vorjahre würdig an und die Dircctioii Karl, welche nun zum vierten Male de» Tempel Thaliens in Chemnitz schließt, nm wieder nach Dresden zilrück'.nkchrcn, hat sich auch diesmal durch ihr Wirken die Bürgschaft errungen, daß ihr bei ihrem Erscheinen im nächsten Frühjahre ein allscitigeS herzliches Willkommen eiNgegcnschallcn wird. Hoffen wir, daß des Schicksals Wallen dies gestatte. Möge Herr Tirccior Karl mit der Schaar seiner Getreuen zur Eröffnung seiner ü. Saison wieder frisch nnd der alten Thatkraft voll in Chemnitz entziehen, wenn der Lenz von 1889 scinc milden Lüfte wehen läßt in Schöne'?- schönem Garten. Im Ganzen wurden während dieser Saison 126 Vorstellungen gegeben. Die meisten Aufführungen erlebte die Operette: „Die sieden Schwaden", nämlich 13; dann folgen „Das Pciisionsmüdct" mit 9, „Die berühmte Frau" mit 8, „Nikiki" mit 7, „Nation" mit6, „Der Lnuipcnküiiig" und „Das Nnllcrl" mit ö, „Eine Nacht in Venedig", „Die Hochzeit dcS Reservisten", „Ter Protzet,bancr", „Das Mädel mit Geld", „Der Savoyarde" nnd „Die Musikanten" mit je 4 Ausführungen. 3 Mal gelaugten zur Vorführung „Der lustige Krieg", „Die Sorglosen", „Dorf und Stadt", „Der Zigcnnerbaron" »nd „Unser Zigeuner", 2 Mal erschienen auf der Bühne „Farinclli", „Neif- Reiflittgcn", „Von Sieben die Häßlichste", „Mutter nnd Sohn", „Der Sklave", „Robert und Bertram", „Der BcNelstndcnt" und „Goldfische". Je ein Mal sind vorgcführt worden: „Der Gnadcnlöhner", „Der beste Ton", „Die Banditen", „Das Ende vom Liede", „Nanni", „Flitterwochen", „Ein Kind des Glückes", „Aschenbrödel", „Ter Goldballer", „Ter Wilderer", „Sic ist wahnsinnig", „Die Fra» im Hause" (beide Stücke a» einem Abend) nnd „Der Landwirth". Die Vorstellungen der letzten Woche nahmen noch ein erhöhtes Interesse in Anspruch durch das mehrfach erwähnt? Gastspiel des Kgl. Hofschauspiclers Herrn von der Osten ans Dresden. Derselbe wirkte in 7 Vorstellungen mit. Ein weiterer hervorragender Gast der Saison war Frl. Helene Schncidcr vom StadNhcaicr in Leipzig. Diese talentvolle junge Dame, welche sich sehr bald zum Liebling unjercs Publikums zn machen verstand, war von .Herrn Direktor Karl war einige Male zn Gastspielen gewonnen und trat jedesmal in einer Reihe von Vorstellungen ans. — In der Oper „Tie Musikanten" von Flotom wirkten zwei weitere Gäste, Frl. Hof nnd Herr Schassuit, mit. O. Für den redaktionelle» Thcil verantwortlich; Franz Götze in Chemnitz Für nicht erbetene Zm'ciiduiigcii ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich' Srettnx, ÄA. von Nachmittags 2 Uhr ab sollen in Adorf die zur Strumpfwirker Carl Heinrich Restler'schc» Coucursmasse in Adorf gehörigen Maschinen und sonstigen Geräthschaften, insbesondere 1 Zweisußiiiaschinc, 2 Dreifuß- mcischinen, 2 Achtfcrscnmaschincn, 1 Zlvcilängc»Maschine, 1 eiserne Spülmaschine mit 4 Winde», 48 Formcnbrctter, 1 kleine Wäsch mangel, 1 Marktkistc, 2 Hängelampen, 1 Regulator ». V. m., sowie zur Coucursmasse des Strnmpffactors Robert Max Schulze in Ncukirchcn gehörige 8 Dtzd. Strnmpslüiigen, 8 Dtzd. Strumpfrändcr nnd 17 Kilo verschiedene Garne nnd Flor, auftragsgemäß zur öffent lichen Versteigerung gelangen. Versammlungsort: Bochmaun's Restauration iu Adorf. Actuar Berger, Gcrichlsvollz. b. d. Köm'gl. Amtsgericht Chemnitz. IBettst. m.Strohs. u.Federb., 1 eis. Blumentisch z.v. Neust. Markt.9, III. 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