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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188507247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850724
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-24
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.07.1885
- Autor
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Dämonische Mächte. Roman von Hugo Falkner. 8. Fortsetzung. Nachdruck verboten. .Sie und Ihre Schwester sind sehr gütig gegen mich ge wesen,- meinte der Fremde mit dankendem Lächeln. .Hätte ich gewußt, wo Ihr Heim und Ihre Freunde find, so würde ich Sie dorthin gebracht haben,- sprach Lukas, .aber Sie waren des Redens nicht mächtig und so mußte ich Sie einstweilen bei mir versorgen." .Ich habe kein Heim und keine Freunde," entgegnete der Fremde ruhig, .ich stehe ganz allein auf Erden und bin erst gestern aus Amerika in die Heimath znrückgekehrt, doch will ich Ihre Güte nicht länger mißbrauchen und bitte Sie nur, mir einen Wagen holen zu lassen, der mich nach irgend einem ruhigen Gasthaus bringt; ich verlasse die Heimath so bald als möglich wieder." .Sie müssen wenigstens bis morgen bei uns bleiben; un sere Behausung ist allerdings sehr einfach, aber sie steht Ihnen von Herzen gern zu Diensten und Sie haben hier mehr Ruhe, als in dem entlegensten Hotel." Edgar Plönius schüttelte die Hand des Dekorationsmalers, es bedurfte keiner Worte zwischen jenen Beiden. Während draußen Heller Sonnenschein auf den sonntäglichen Straßen lag, saß der Fremde am offenen Fenster und vernahm das friedliche Geläute der Kirchenglocken. Wohl ein halb Dutzend Mal kam die kleine Lori in das Zimmer gelaufen; Emilie schickte sie, denn sie hätte gewünscht, daß das Kind die Auf merksamkeit des Fremden auf sich ziehe, doch er hörte und sah die Kleine kaum. Emilie war ernstlich besorgt, während sie ihn beobachtete; sie fing an zu begreifen, daß es wohl noch ärgeren Kummer im Leben geben könne, als einen Bruder, der feine Schuhe nicht ordentlich abputzt und seine Kleider zerreißt. So verging der Nachmittag, Lukas setzte sich endlich zu dem Einsamen an's Fenster, aber er brachte eS nicht über sich, ein Gespräch anzufangen, ihm dünkte cs förmlich Unrecht, seine Träume zu stören. Die Abendglocken riefen zum Gebet, die kleine Lori wurde zur Ruhe gebracht und immer noch verharrte der Fremde regungslos. Endlich brach dieser das Schweigen; selbst der Stoischeste empfindet zuweilen das Be- dürsniß, sich einer anderen Menschenscele gegenüber auszu sprechen, und in dem Halbdunkel dieses schlichten Wohnzimmers vernahm Lukas Berg eine gar wundersame Geschichte. »Sie staunen vermuthlich, daß ich die weite Reise bis hierher unternommen, nur um wenige Tage hier zu verweilen, Sie werden noch mehr staunen, wenn ich Ihnen erzähle, weshalb ich gekommen bin. Ich wollte meine Frau finden; ich fand sie auch, doch nur, um sie in der gleichen Stunde aus ewig zu verlieren." am 20. d. M.: „Das Königl. Ministerium habe Veranlassung genommen, sich Einsicht in die Akten und in das Erkenntniß des Prozesses Schmidt contra Stöcker zu erbitten." Die »Voss. Ztg." schloß sich diesen Auslastungen an und führte das Thema weiter aus, indem sie meinte, es sei gar nicht ausge schlossen, .daß Herrn Stöcker amtlich die Weisung zugehen werde, zur Verhinderung eines öffentlichen Aergernistes bis zur Beendigung seiner Streitsache mit Schmidt das Betreten der Kanzel, sowie die Vornahme anderer geistlicher Amtshand lungen zu unterlassen. Unser Gewährsmann glaubt, diese Weisung werde Herrn Stöcker in möglichst schonender, aber darum in nicht weniger energischer Weise zugehen, sei es durch einen seiner nächsten Amtsbrüder, sei es durch den General superintendenten." Daraus erwiedert die .Kreuzzeitung" in folgender Weise: .Ob Hosprediger Stöcker die Kanzel in der nächsten Zeit betreten wird oder nicht, darüber wird ja der Kirchenzettel die beste Auskunft geben. Im Uebrigen können wir den beiden Blättern versichern, daß das Konsistorium bis jetzt weder die Akten in Sachen Schmidt gegen Stöcker einge fordert, noch sonst Veranlassung genommen hat, sich mit diesem Prozeß oder mit den früheren gerichtlichen Verhandlungen zu beschäftigen, bei denen Stöcker betheiligt gewesen ist." Man ist nun sehr gespannt, ob die beiden fortschrittlichen Blätter bei ihrer Duplik, die sicherlich nicht ausbleiben wird, ihre „aus guter Quelle" stammenden Nachrichten aufrecht erhalten werden. „Die Bevölkerung Oesterreichs", so schreibt das offi ziöse Wiener „Fremdenblatt", „sieht alljährlich dem Besuche des deutschen Kaisers in Gastein mit den wärmsten Sympathien entgegen und heißt dm ehrwürdigen Greis auf dem deutschen Kaiserthrone herzlich willkommen. Wir Alle kennen und preisen das Freundschaftsband, welches die Herrscher der bei den großen Nachbarreiche und ihre Nationen zum Segm des friedebedürftigen Welttheils eint und erblicken in der Begeg nung der beiden Kaiser, zu welcher die Gasteiner Kur alljähr lich Anlaß giebt, stets ein erneutes Zeichen dieser innigen Wechselbeziehungen. Die herzlichsten ehrsurchtvollsten Wünsche des österreichischen Volkes begleiteten den greisen Kaiser Wilhelm bei seiner Kur, der ihr alter Erfolg auch in diesem Jahre bleibm möge." — Die „Wiener Abcndpost" sagt: „Der deutsche Kaiser hat dm Bodm Oesterreichs betreten, um, wie seit Jahren, in der Alpmlust Gasteins Krästigung und Erfrischung zu finden. Der ausrichtigen Freundschast, welche die beiden Kaiserhöfe und Reiche segensreich verbindet, gedenkend, begrüßen die Völler Oesterreich-Ungams den Monarchen Deutschlands freudig in den Marken ihres Vaterlandes." — Augenblicklich rüstet sich die Stadt Pilsen in Böhmen zum würdigen Empfange des österreichischen Kaisers, welcher in nächster Zeit diesen Platz zum ersten Male besuchen wird. Die Häuscr- fayaden werden renovirt und neu getüncht, das Straßenpflaster ausgebesterl, kurz Alles gethan, damit Pilsen sich in einem einer größeren Stadt würdigen Gewände repräjentire. Im .Hotel Waldeck" werden der Kaiser Franz Josef, der Kron prinz Rudolf und der König von Belgien während der Truppenmanöver wohnen. Die übrigen Herrschaften werden im Hotel .zum goldenen Adler" und in bürgerlichen Woh nungen Quartiere beziehen. Für die fremden Militärs, femer für die Truppenoffiziere, von welchen 450 in Pilsen ein- quart ert werden (außer 70 Gmeralen des kaiserlichen Stabes), sind Wohnungen bei der Bürgerschaft acguirirt worden. Die kaiserlichen Arcieren- und Trabanten-Leibgarden beziehen im ehemaligen Nonnenkloster ihre Quartiere. Zur Zeit des Auf enthalts Sr. Majestät soll die Garnison über 10000 Mann die sibirische Pest ausgebrochen. Die russische Regierung läßt daselbst umfassende Vorsichtsmaßregeln treffen. — In einem deputation über 34 verschiedene Stiftungen, das Regulativ ft längeren Leitartikel über die afghanische Frage sührt das > die Wernerstraße, eine Rathsrmttheilung über die Heranzichq der Berwaltui sowie die Ra zimmern in liche Winterst dem vormalig, Beträge, über Ankauf der K von Wasserba organisation i zwischen der Arealverkaus Zinanzminister Akademie. — Heute! Abteilung wi fahrigen Schic Dieser Dienst iuer wie dies otzdem war ästiges und der braven K uiückzukehren — Morg, im Re st au dabei hoffentli - Nach ltus und Wahlfähig ilsslehrerinu oder an Oster Weihnachten t dieser Prüfu 0. September lausenden Jah chulinspektor Prüfungs des Gesetz- u eschriebenen. Bezirksschulins der Priisun ranten und A unterwersen v dm nach 8 2 den Zeugnisser bei dem Bez woraus den 2 gehen wird. — Die lottcrie wird gezogen. Du Plane zu die vor Ablaus Name und stempelt ist, Neuerung vc Kollekteur tu sich nach Mc Ansprüche m direktion noch — Die < nd schon m aber fühlie, während ich solle, ließ er Kammerdiene on Breden ößercn Gel ihres einfach, so hoher We r das that, wie er den S - ,Jch reis drei Tagen z ich diese Wei dem Mißtrau nicht lieber i »Weil iä esidenz mit u lasten," c Herrn von V ihr diese Sb Mit höhi Nachmitt ölten Male eien in weil affe irgend brachte n suchte, soso , in dem entreffen n theit dicst alten mir s eliebten We ine kleine s ause Herrs iltag des irthshause icht. Ich eit erschien etzterer mü breise war atte die s ehlten, aus auses wur Nachmittags. — Nachdem die städtischen Kollegien unter Genehmig», des Königlichen Ministerium des Innern die AuflSsui, der hiesigen städtischen Leihanstalt am 1. Ja« 1886 beschlosten haben, fordert der Stadtrath die Psav schuldner auf, bis dahin ihre Pfänder einzulösen. GleichM wird bekannt gemacht, daß vom 1. August 1885 an Pfänd« bei der städtischen Leihanstalt nicht mehr angenommen wcrda, im Uebrigen aber regulativmäßig verfahren wird, bis simnnt liche Gegenstände eingelöst oder verauktionirt worden sind. — Auf der Tagesordnung der morgen am 24. d. N. stattfindenden Sitzung der Stadtverordneten^ ist stehen: die Berichte der Vorschlagsdeputation über Besetze bez. Ergänzung verschiedener Deputationen und der Rechnung „Ist sie todt?" sragte Lukas. „Ja, todt für mich. Wollen Sie die Geschichte eines ver fehlten Lebens anhören? Ich bin heute seit zwei Jahren zum ersten, vielleicht auch zum letzten Male in der Stimmung, darüber zu sprechen. Sie ist romantisch, diese meine Geschichte, sie erzählt, wie der Sohn eines Pächters dazu kam, eine vornehme Dame zu lieben. Er war durch einen exzentrischen Pathen weit über seine Verhältnisse gebildet worden und er hielt als Jüngling von einigen zwanzig Jahren eine An stellung als Sekretär bei einem Abgeordneten. Der junge Mann, welcher, wie Sie wohl längst errathen haben werden, kein Anderer gewesen, als ich selbst, bekam einen so kleinen Gehalt und erfüllte trotzdem seine Pflichten, welche ihn Tag und Nacht in Anspruch nahmen, so gewissenhaft, daß mein Dienstgeber den Entschluß gefaßt, mich so lange als möglich bei sich zu behalten. Als das Parlament aufgelöst wurde, nahm er mich mit auf seinen Landsitz, dort lernte ich sie kennen. Es sind jetzt mehr denn drei Jahre her und doch sehe ich sie im Geiste vor mir, so wie ich sie damals erblickte. Sie zählte sechszehn Jahre und war von der Schule auf Ferien nach Hause gekommen. Sie war eine Waise mit dem Antlitz einer Rafael'schen Madonna, mit einem Herzen — so wahr, so treu, so beständig, wie die Uebrigen ihre? Geschlechtes. In ihrem zehnten Jahre hatte man sie mit einem Aristokraten verlobt; weigerte sie sich, dieses Familien-Uebercinkommen zu erfüllen, so ging sie ihres Vermögens verlustig, welches zur Gründung eines Hospitals verwendet werden sollte. Ich wußte nichts von dieser Vereinbarung und es ist auch immerhin fraglich, ob, wenn ich davon gewußt hätte, es bei mir einen wesentlichen Eindruck gemacht hätte. Trotzdem finde ich, daß cs von ihrer Seite ehrlicher gewesen wäre, mir den wahren Sachverhalt bekannt zu geben. Sie liebte ihren Verlobten allerdings nicht, er war viel älter als sie und sie mochte ihn gar nicht leiden. Mich hat sie damals geliebt!" Er hielt einen Moment inne und fuhr sich mit der Hand über die Stirne, als gelte es, einen Traum zu verscheuchen. „Ehe ein Monat um war, hatten wir uns bereits ausge sprochen, waren wir darüber im Klaren, daß wir sterben würden, ivenn man uns trennen wollte. Die Trennung aber, die stand sehr nahe. Sie wollte vierzehn Tage bei einer Schulfreundin verbringen, dann mußte sie ins Institut zurück, uns aber blieb nichts übrig, als uns grenzenloser Verzweiflung anheim zu geben. Mein armes kleines Mädchen, wie hübich sie war, als sie in der Abenddämmerung an meiner Seite stand, sich an meinen Arm klammerte und mich beschwor, ich möge sie doch retten. — Mir dünkte das damals leicht; sie reiste zu ihrer Freundin — was sollte mich denn hindern, ihr zu folgen und dort in aller Stille die Trauung betragen. Der kaiserliche Marstall mit Equipagen und 150 Pferden wird in den Ställen des dortigen Hengstendepots und Privatställen untergebracht. Die holländische Hafenstadt Rotterdam war der Schau platz mehrtägiger Unruhen, deren Veranlassung die „Köln. Zeitung" einem Offizier der Landwehr zuschreibt, der beim Exerzieren die im Wege stehende gaffende Volksmenge etwas unsanft bei Seite schob. Daraus wurden einzelne Zuschauer handgreiflich, so daß die Polizei und die Landwehr mit blanker Waffe einschreiten mußten. An demselben Abend sammelte sich der Pöbel vor einem Polizeibureau, verhöhnte die Wache und warf mit Steinen. Jetzt ist die Ruhe wieder hergestellt. Die Ruhestörer gehörten der ärmsten Volksklasie an. Im Jahre 1869 hat in Rotterdam ein ähnlicher Aufruhr statt gefunden, zu besten Unterdrückung eine Schwadron Husaren aus dem Haag besohlen werden mußte, welche die Ruhe als bald wieder herstellte; der damalige Hauptanstister ging zehn Jahre in's Zuchthaus, diese Strenge wirkte bisher nachhaltig. Wie General de Courcy dem französischen Marine minister telegraphisch meldete, ist derselbe nach Huc zurück gekehrt, nachdem er in der Provinz Thanhoa hinreichende Truppen stationirt hatte, um eine Vereinigung der von Anam kommenden Banden mit den Schwarzflaggen aus Tonkin wirk sam zu verhindern. — Die Einweihung des zu Ehren der Loire-Armee und des General Chanzy errichteten Denkmals soll am 15. und 16. Angust 1885 zu Le Mans stattfinden. Am ersteren Tage wird ein großes Militärkarroussel abge halten, am 16. August soll der Festtag begangen werden und eine gymnastische Konkurrenz erfolgen. General Thomafsin, kommandirender General des 4. Armeekorps, wird eine große Parade abhalten, worauf den früheren Offizieren der National- vertheidigung und den Zivil- und Militärbehörden der Region ein Banket angeboten werden soll. Ueber die Reise der spanischen Exkönigin Isabella nach München bemerkt der Korrespondent des Londoner „Standard", daß der Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich, ein Bruder der Königin Christine von Spanien, der in der österreichischen Marine den Rang eines Korvettenkapitäns bekleidet, auf Wunsch des Königs Alfons binnen Kurzem in spanische Dienste tritt und die Prinzessin Eulalia, Schwester des Königs von Spanien, heirathen dürste. Der Erzherzog wurde 1860 geboren und hat sich, jung wie er ist, bereits als Marineoffizier hervor- gethan. Sein Eintritt in spanische Dienste würde nicht nur die Stellung der Königin Christine bei Hofe kräftigen, sondern auch zur Reform der spanischen Marine den Weg bahnen. Das englische Oberhaus nahm vorgestern die Bill über die Errichtung eines besondern Ministeriums für Schottland in dritter Lesung an. Im Unterhause erklärte der Schatz kanzler Hicks-Beach, daß der Regierung bisher keine offizielle Nachricht von dem Tod des Mahdi zuging; dieselbe erfuhr, daß der letzte Angriff auf Kassalah zurückgeschlagcn worden, aber nichts über den dabei von der Garnison erlittenen Ver lust an Todten bekannt sei. Der englische Kabinetsrath machte sich gestern über die an Sir Drummond Wolf für Kairo zu ertheilenden Instruktionen schlüssig, sowie über die letzten aus Petersburg eingegangenen Nachrichten über den Stand der Dinge an der afghanischen Grenze. Wie aus Kostroma an der Wolga berichtet wird, ist in mehreren Kreisen des russischen Gouvernements Kostroma Katkow'sche Blatt aus, Rußland bedürfte in Zentralafi«, dauerhafter Grenzen, die mit fruchtbaren Gefilden und be quemen Vertheidigungs-Basen Zusammenhängen. Mit verfrüht«, Verträgen sei nichts gethan. In der egyptischen Hauptstadt traf eine Meldung des englischen Generals Grenfell ein, wonach demselben mehr««, aus Assuan von Gabra kommende Boten mittheilten, dr« Mahdi sei am 29. Juni an den Blattern ««- st o r b e n. Die Regierung der nordamerikanischen Unio» widerrief die Ernennung des Czechen Karl Jonas zum KoM in Prag, dem von Oesterreich aus die Verleihung des Ex«, quatur verweigert worden war und wird in der nächstens einen weniger mißliebigen Mann statt seiner für diesen Post«, bestimmen. Karl Jonas, ein Flüchtling aus dem Jahreis beharrt noch heute dermaßen in seinem Groll gegen sein altz Vaterland, daß er dasselbe in einer von ihm im Staate M consin herausgegebenen slavischen. Zeitung sehr unschönen L- griffen unterzog. Ein neuer amerikanischer Gesandter st Wien an Stelle des Mr. Keiley, dem man zuerst am italin» schen und dann auch am Wiener Hofe die gastliche Ausnah, verweigerte, ist vom Staatssekretär Bayard auffälliger Ach noch immer nicht ernannt worden. — Das Befinden des H längerer Zeit krank darniederliegenden früheren Präsident«, Ulysses Sidney Grant hat sich seit den letzten Tage» sch verschlimmert. in's Werk zu setzen? Sie erschrak Anfangs ein wenig, «8 ihr diesen Vorschlag machte, willigte aber bald ein. In Geg? wart des gesammten Hauses nahmen wir sehr förmliche» ü' schied von einander, und sie reiste ab. Drei Tage später i? kam ich ein Billet von ihr, worauf ich mich zu meinem Dich geber begab und um mehrere Tage Urlaub ersuchte; es w die erste Unwahrheit meines Lebens, und ich brachte «ia Bitte so verwirrt und unzusammenhängend vor, daß er ms verwundert ansah, sie aber trotzdem gewährte. Ich veil«! das Schloß, angeblich um meinen Pathen zu besuche«, i Wirklichkeit, um ihr nachzureisen. — Ich sand einen Pricht der darein willigte, uns ohne Lizenz und ohne Zeuge« j» sammen zu geben. Ob eine solche von Minderjährige«-' schlossene Ehe nach dem bürgerlichen Gesetzbuche volle W keit habe, bleibt freilich eine offene Frage. Vielleicht Sie mich für einen Ehrlosen, denn ein junges Mädchatz heimlicher Ehe zu überreden, es dadurch dem Groll Familie und der Armuth auszusetzen, erscheint mir jetzt M' dings als keine lobenswerthe Handlung. Doch wir lieb» einander, und mit zweiundzwanzig Jahren ist das besamst Ueberlegungsvermögen noch nicht stark ausgeprägt. Sie « leidenschaftlich und romantisch, ich heißblütig und wah verliebt, — weshalb sollten wir also nicht heirathen und Stimme überlegender Vernunft erst nachträglich Gehör sch Als der Besuch bei der Freundin vorüber war, kehrte U doch noch auf einige Zeit in das Haus des Oheims z ich folgte ihr und die früheren heimlichen Zusammenkünfte Moudscheinpromenaden nahmen wieder ihren Anfang, hatte so dringend gebeten, erst nach Weihnachten wieder Schule geschickt zu werden, daß ihr Oheim, der in Dingen stets nachsichtig war, darein willigte. Wir daß es uns inzwischen möglich sein werde, zusammen zu fliehen und brieflich die Verzeihung des Oheims zu Wir wußten recht gut, daß er sehr aufgebracht sein glaubten aber doch an eine Versöhnung. So verging Herbst; wir waren vier Monate vermählt, als durch Zufall unser Geheimniß offenbar wurde. Mein Pri sprach nicht viel, er war ein Mann der That und »W Worte — eines Tages aber war meine Frau plötzlich schwunden. Man hatte mich in Geschäften nach dem barten Kreisamte geschickt, — als ich zurückkam, war ft Seitdem sind nun zwei und ein halbes Jahr vergangen; habe sie nicht wieder gesehen, bis auf einen Äugend gestern!" Er hielt wieder inne. Lulas verstand ihn gar woH interessirte die Geschichte lebhaft, — viel lebhafter, all Erzähler ahnte. „Es gab keine Szenen," fuhr Plöniul „der Oheim war im Gcgentheil viel höflicher als sanft Lokales und Sächsisches. Freiberg, den 23. Juli. — Se. Majestät der König reist Sonnabend früh 5 Ust von Niedersedlitz aus über Flöha-Zschopau nach WilischU an demselben Tage Nachmittags 5 Uhr 10 Min. vonZwSitz nach Chemnitz, wo Sr. Majestät ein großer Empfang bereitst wird. Der Aufenthalt, welcher außer dem Besuche des BiM schiebens noch zur Besichtigung einiger Fabriken rc. baust werden soll, dauert bis zum 27. d. M. Mittags. An dies» Tage wird sich Se. Majestät nach Limbach begeben und d« dort Abends 7 Uhr nach Schloß Pillnitz zurückkehren. — Mittelst Extrazuges findet morgen Vormittag die A, sörderung des Marstalles — Equipagen und Pferde — 8r Majestät des Königs Albert von Dresden-Altstadt ms Zschopau bezw. Wolkenstein statt. Dieser Zug passist sris i/»8 Uhr Freiberg und trifft ^/«10 Uhr in Wolkenstein «r Der Rücktransport, ebenfalls mittels Extrazuges, erfolgt d« Chemnitz aus, und zwar nächsten Montag den 27. d. N,
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