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Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188812236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18881223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18881223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: 1. Beilage fehlt oder unvollständig.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-23
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.12.1888
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WMWWWW — 8. Jahrgann. Der jede» Wochentag Abend (mit Datum bei folgenden Tage-) zur Versendung gelangende..Sächsische LandeS-Anzeiger" inlt täglich einem Extra-Beiblatt: l. «leine Botschaft s. Sächsischer Erzähler 3. Sächsische GerichtSzeitiing 4. Sächsisches Allerlei 5. JllnstrirteS llnterhaltnngSblatt 6. SonntagSblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich <0 Pfg., bei den Post-Anstalten 75 Pfg. (Post-Zci»ingS-Prcisl.fttrl889: Nr. 3138.) ^7^ Sächsischer Mildes-Ameigkr. Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen nn- Thüringen. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Bnchdrnckerei, Chemnitz, Theaterstratze Rr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. — Telegramm-Adresse: Landes «Anzeiger, Chemnitz Sounmg, 23. Decemver 1888. Bo» den Hauptblättern des „SSchstlck Landes-AnzcigerS" erscheint (ohne dess tägliche Extra-Beiblätter) eine billige Sonder-AuSgabe nnter dem Titelt Chemnitzer General-Anzeige für monatlich »nr 50 Pfg. mit Zutrage: außerhalb Chemnitz monatl. 3? Pf. m. Ztr. (Zeittmgs-PreiSliste für 1889: Nr. 1277.) Misttirter Iahresbuch des Lander-llnzeiger ci» ^Stelle (lspaltlge Petitzcile) 3» Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigcn Prelscrniätzigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle mau .. A." >>e 8 Silben Cvrpusschrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeige» könne» »nr bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. —" Die Anzeigen finden ohne PrelS auf sch lag gleichzeitig Verbreitung durch de» „Chcmnitzer General -Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauvtblütter des „Sächsischen Landes - Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter.) Netteste Nachrichten. Budapest, 21. Decewber. Der Wiener Wochenschrift „Schwarz- gelb", welche i» der lebten deutsch-österreichischen Preßsehde genannt wurde, ist der Postdebit für die Länder der ungarischen Krone ent zogen worden. Das Verbot ist auf die offenkundigen russischen Verbind ungen des Blättchens zurnckznfiihren; dasselbe hatte in Ungar» gar keine Verbreitung. Die Maßregel hat einen blvs demonstrativen Charakter. Paris, 21. December. Etwa 1300 Aktionäre des Panama- kanals, die unter dem Vorsitz Grafen Dilhan's versammelt waren, beschlossen gestern eine Tagesordnung, worin sie auf Zahlung der Coupons bis zur Eröffnung des Kanals verzichten, den Administra toren danke» und sie aufsorder», das Werk zu fördern. London, 21. December. Es sind Nachrichte» von Stanlcy eingetroffen. Derselbe langte am 17. Angnst in Bonayama am Arnwinii'an. Er habe Emin bei guter Gesundheit und mit ge- niigendein Proviant versehen gefunden. Stanley kehrte zurück, um die Nachhut abzuholcn, und er beabsichtigte, wieder i» daS Innere zu gehen, vermnthlich zu Emin. Berlin, 22. December. (Drahtnachricht nuseres Anzeigers.) Der Kaiser ist heute Vormittag nach Stettin abgereist. Paris, 22. December. (Drahtnachricht unseres Anzeigers.) In einer gestern stattgcfiiiidcnen Versammlnng der national-republi kanische» Vereinigung sprach sich Fecrh für das Einzelicriitiiiiuiii aus, aber gegen die Aushebung des Sciinls und der Präsidentschaft der Republik. Eine einzige gesetzgebende Versammlung schaffe eine unbeständige Regierung, die Republik bedürfe aber einer dauer haften, widerstandsfähigen, nicht der jeweiligen Meinung sich anbe- qnemenden Negierung. Die Massen wollten regiert sein. Ec sprach ferner gegen das radikale Programm der Vcrsassungsrevision, und die Beseitigung des Cultnsbiidgcts, die einen Religionslricg entfachen würde. Sosia, 22. December. (Drahtnachricht unseres Anzeigers). Das ganze Cabinct deniissivnirte außer Stambulow und Schiwkow. Pottlische Nimdschan. Chemnitz, den 22. December. Deutsches Reich. Die Schießübungen bei Kummersdorf, welchen der Kaiser beiwohnte, scheinen eine ganz besondere Bedeutung gehabt zu haben. Der Kaiser war von dem Grafen Moltke, dem Kriegsininister und zahlreichen hohe» Generälen begleitet, auch Gras Herbert Bismarck war anwesend. Der ganze Schießplatz war null iärisch abgcspcrrt. Zum Schluß sprach der Kaiser den Mitglieder» der Arlillcrikpriisiingscommissioii seine ganz besondere Anerkennung ans und überreichte jedem der Herren eine» Orden. — Wiener Blatter bringen auf dem Umwege über München die Meldnng, in Spandau werde bereits ein neues deutsches Jn- fanteriegcwehr fabricilt, welches alle Vorzüge des französischen Lcbel- Gcwehres, aber nicht dessen Nachtheile besitze. Bekanntlich brachte schon die Berliner „Post" vor einiger Zeit eine gleiche Andeutung. Wen» auch das neue Gewehr vielleicht noch nicht gerade fabricirt ivird, dürste doch die Cvnstructivn nnd die Pulverqualität festgeslcllt sein. Einer der anerkannten Vorzüge des LebelgewehrcS ist das rauchlose Pulver, zu dem auch bei uns sicher übergegangcn werde» lvird. — Cs unterliegt keinem Zweifel, daß die Bevölkerung Elsaß- Lothringens durch die Krisis der Pcinamakanalgescllschast recht empfind lich betroffen wird. In Straßburg und Umgebung sind allein für zehn Millionen Pananiakanalpapiere untergebracht. — Der Afrikarcisende Preinicrleutnant Wißmann hat sich für die Festtage zn seinen Verwandten nach Lautcrbiirg begeben, nachdem das Emin Pascha-Comitec definitiv die Ausführung der Expedition beschlossen hat. Um Neujahr kehrt Herr Wißmann nach Berlin zurück, trifft die letzten Vorbcreitungcn nnd bricht dann nach Afrika aus, sofern bis dahin keine Bestätigung der Gcfangeiiiicihme Emin Paschas eingegaiigen ist. Italic»«. Die Kammerverhaiidlniigeil sind bis nach dem Feste vntig'. Etwas Besonderes ist in den letzten Sitzungen nicht zur Sprache gekommen. Die Ausbringung der neuen Miliiärsordernnge» wird doch wohl durch eine Anleihe erfolgen. — Der italienische General-Konsul Eccchi in Zanzibar theilt mit, daß die Beziehungen zn der Regierung des Sultans wieder formell nufgeiwnimen sind. - Das ans Neapel gemeldete Attentat gegen das deutsche Konsulats gebäude war in Wahrheit der richtige Dummejungetiilrcich. Nach dem Berich e dcS Staatsanwalts enthielt die „Bombe" l'/z Pfund gewöhnliches Schießpulver, 5 Sleinchcn und einige kleine Kugeln. Die Explosion halte höchstens eine Zertrümmerung der Fensterscheiben bewirten können. -— In Rom haben heftige Kämpfe zwischen Jr- redent sten, welche das Andenken des Hingerichteten Attentäters Ober- d.,nt durch einen Umzug begingen, nnd der Polizei stattgefnnden. Die Letztere hinderte den Umzug und da sich die Demonstranten nicht fügen wollten, begann ein halbstündiger Kampf mit der blanken Waffe. Sehr viele Verwundungen sind koiistatirt. Frankreich. In Paris bespricht man immer noch die Rede, welche der Senator Challemcl-Laconr gegen das Ministerium Flo- guet gehalten hat, und die zwar nicht auf Staatskosten, wohl aber auf Kosten der republikanischen Senatoren im ganzen Lande verbreitet werden soll. Diese Mahnung zur Vereinigung aller gemäßigten Ele mente ist äußerst zutreffend, aber vielfach glaubt man, sie sei zu spät gekommen, der Niedergang des jetzigen Regierungssystems sei nicht mehr zu hindern. Flvquet's Erklärungen, den Schutz der Gesetze gegen Bvnlangcr anrufen z» wolle», werden kaum beachtet; was hilft auch aller Schutz der Gesetze, wen» Floquet das Volk nicht für sich hat? Vielfach meint man aber, nach Neujahr werde eine Neu bildung des jetzigen Ministeriums oder auch ein vollständiger Kabi- netswechsek cintrcten nnd es werde dann wenigstens versucht werden, dem Boukangisnins den GarauS zu machen, dessen Vertreter in den Kammer» immer kecker werden und sich durch allen Zorn ihrer Gegner nicht mehr einschüchter» lassen. Bvulangistische Blätter drohen, wen» die Kammern Ausnahmeinaßregcln gegen Boulanger berathen würden, so werde das Volk den Kammerpalast stürme». — Der Kaiser von Oesterreich hat das ihm von der Herzogin von Gallier» znge- dachte Vermächtnis: (il'r Rarü-r -ftalaF-) nicht e.ngeiwmmcw — Die Polizei hat de» Eifelthurm, dessen Arbeiter streiken, besetzt, da Letz tere mit Demvlirungrn drohen. Holland. Die Apathie in dem Zustande des alten Königs Wilhelm von Holland ist im Steigen begriffen. Gleichzeitig nehmen die Kräfte immer weiter ab. Hoffnungslos ist der König bekannt lich schon lange. England. Englische Blätter bringen anssührliche Berichte über die Niederlage, welche am Donnerstag die Sudan-Araber durch die cnglisch-cgyptischcn Truppen unter General Grensell erlitten haben. Die Araber waren so dicht an Snakin herangerückt, daß sich dessen Besatzung nicht mehr rühren konnte; der englische Befehlshaber mußte sich also mit Gewalt Luft machen. Donnerstag Morgen cröffncten die cgyptischen Batterien und die im Hafen liegenden englische» Kriegs schiffe ein heftiges Feuer auf die arabischen Stellungen, und als die Haltung der Araber durch das Bombardement beeinflußt war, führte Grcnfcld seine ganze Macht znm Stnrm vor. Nach halbstündige:», erbittertem Gefecht wurden die Araber vertriebe». Ihr Verlust ist etwa 500 Tobte und Vcrwflndete, die Engländer hatten ' 20 Tobte und 30 Verwundete. Ein Vormarsch in den Sudan hinein soll nach einer Erklärung des englischen Mi'ni'sterpräsivenien nicht erfolgen. Es soll nur das Gebiet von Suaki» entschieden gehalten werden, da dessen Fall auch den sudanesischen Sklavenhandel von Neuem cinporbringen würde. Allerdings läßt sich vvrcinssehen, daß die Araber in zwei bis brei Monaten von Neuem vor Snakin er scheinen werden. Die jetzige Niederlage wird wahrscheinlich rasch Klarheit darüber hervorblingcn, ob Emin Pascha wirklich gefangen ist oder nicht. Denn wenn er in den Händen des Mahdi ist, wird dieser auch mit ihm hcrvortreten, damit die Niederlage von Suati» keinen gar zu tiefe» Eindruck ans seine Anhänger macht. — Weitere Depeschen über das Gefecht melden: Zwei Krnppkanonen der Araber wurde» erbeutet. Der Feind wurde total zersprengt und bis Handnb von der Kavallerie verfolgt. Gefangen ist ein Neffe Osinan Digma's. Die Araber haben 300 Tobte nnd ebensoviel Verwundete, die Eng länder 28 Tobte und 90 Verwundete. Die Ncgerbataillvne fochten nnter britischer Führung vortrefflich. Handnb soll von den Engländern i» den nächsten Tagen besetzt werden. Da die britischen Schiffe bei Snakin versammelt sind, wird der Sklavenhandel im rothen Meere wieder flott betriebe». — Londoner Blätter erklären die kürzlich ge brachte Mitthcilniig von der Auffindung einer Kinderleiche in dem schottischen Kvnigsschlosse Holyrood für eine alte Geschichte, die von Zeit zu Zeit von Neuem auftanche und immer mehr ansgeschmückt werde. (?) Rutzland. Ein bemerkenswerther Umschwung soll sich im Innern Rußlands vorbereiten, wenn nichts wieder dazwischen kommt. Denn in Rußland kann man immer nur mit dein „Heute" rechnen, nicht mit dem „Morgen". Der Zar, so heißt es, sei der Stockrussen satt, die das Land nicht vorwärts dringen, und wolle dem Minister des Inner», Grafen Tolstoi, den Abschied geben, dessen Licblingsplan ist, alle russischen Verhältnisse um fünfzig Jahre zurückz»schrauben Der jüngst verstorbene Marineminister Schestakow soll derjenige gewe sen sein, welcher den Zaren über die einseitigen Anschauungen von Tolstoi und Genossen aufklärte. Orient. König Milan müht sich in Belgrad ab, mit den radikalen Parteiführern zu einer Verständigung zu gelangen» und seine Schlauheit scheint auch diesmal den Sieg davontrageu zn sollen. Die Radikalen denken Wohl, eine Taube in der Hand ist besser, als zwei ans dem Dach. Belgrad ist vollgepropft von Truppen. Inzwi schen ist Königin Natalie in Jalta in der Krim angekommen, und zwar ist sie von den russischen Behörde« und der Bevölkerung ge waltig gefeiert. — Die Athenische Kammer nahm mit einer Mehrheit von 22 Stimmen eine Tagesordnung an, welche dem Vertrauen zur Regierung Ansdruck giebt. — Der Justizminister Stoilow in Sofia hat seine Entlassung gegeben. Afrika. In Zanzibar herrscht gewaltige Erregung. Trotz aller Proteste der europäischen Konsuln hat der Sultan 14 Personen, Welche er im Verdacht hat, einen Aufruhr gegen ihn geplant zu haben, auf offener Straße ergreifen und ihnen den Kopf absäbcln lassen. Die Leichen sind von den Europäern entfernt. Unter den Arabern herrscht in Folge dieses Massacrcs eine große Bewegung gegen den Sultan nnd auch gegen die Europäer, die indessen ganz unschuldig sind. Der Sultan hat sich alles Zmischcnreden der Konsuln verbeten. Gehen die Dinge so weiter, so werden die Blokade-Kriegsschiffe wohl vor Zanzibar erscheinen müssen.— Die Engländer haben wieder im Innern Ostafrika's ein ausgedehntes Gebiet unter ihren Einfluß ge bracht. Nach den neuesten Berichten aus Kapstadt ist es einer vo» dort ansgesandten Expedition gelungen, mit dem mächtigen Häuptling Moremi einen Vertrag abzuschließen. Das Reich Moremi's liegt um den Nganii-See, soll sehr fruchtbar, reich an Wild und Minera lien sein. Der abgeschlossene Vertrag bezieht sich auf 400 Quadrat Meilen. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde unser«» Blattes werden ersucht, nn» wichtige Begebenheiten gütig» mitzutdeilen. Chemnitz, den 22. December. — Das Gerücht, eS werde eine Verlegung der „Sächsischen Maschinenfabrik" (vorm. Rich. Hartmann) in die Nähe dcS Kappcler Kotflcnbahnhoss geplant, weil aus dem alten Areale der Platz nicht mehr ausreiche, war seit einigen Tagen in der Stadt verbreitet und fand sogar in der neuesten Nummer eines auswärtigen Mattes bestimmten Ausdruck. Ans eine daraufhin an die Direktion deS Etablissements gerichtete Bitte um Aus kunft ward u»S heute mit dankcnswerlher Bereitwilligkeit die ossicielle Mit- theilnng, daß das Gerücht vollständig erfunden ist. Man denkt garnicht an eine derartige Verlegung- — Das Gerede litt übrigens auch an och stark an innerer Unmahrschcinlichkelt. Denn abgesehen davon, daß die sortge etztm größeren Bauten in der Fabrik auf eine baldige Veränderung nicht schließen ließe», würde eine völlige Verlegung so ricicnhaster Werkstätten ungeheure Summen verschlingen nnd eine jahrelange Dauer beanspruche», und das würde ans die Concnrrenzsähigkeit der Fabrik bei der jetzigen Schärfe der Wettbewerbung gewiß leicht einen recht ungünstige» Einfluß ansüben. Schließlich dürste auch das Areal bei dem Kapoeier Kohlenbahnhos sich recht wenig geeignet zur Anlage so ausgedehnter Werlstättcncomplexe erweisen. . . — Eine große Garderoben- „nd WSschemnsternng ist jetzt an der Zeit. Denn wie bei de» Besitzenden nun bald überall eine Ergänzung durch daS Christkind erfolgt, kan» auch eine Ausraiigirung sich anschli ßen, welche denjenigen Mitmcuichen zu Gute kommt, die weder etwas Warmes besiren, noch die geringste Aussicht haben, diese traurige Situation durch den Weihnachtsmann verbessert zu sehen. Erst wenn wir uns den „ganzen allen Kram" wie inni so sagt einmal anlehen, finden wir, wie so manches Stück »ns entbehrlich ist, »nd daß dasselbe Sind einem Armen so blntnolhwend ist, fällt »ns, bei ganz wenigem Ucbcelegen, dann auch in die Augen. Der Winter ist kalt, die abgetragene, von Wollsasern entblößte Kleidnng wärntt schlecht »nd Unterwäsche — Du lieber Gott, wie sieht cs oft bei den tzils-s bedürftigen damit ans! — Also Ihr auch nur relativ Wohlhabenden, d Herzen und die Schränke ans nnd mindestens unter dem Ench Ucbcrdrüssig eine gründliche Ausmusterung gehalten! Ihr werdet an Besitz nicht äri» a» Ordnung unter Eure:» Vorraih höchstens gefördert, an Zufriedenheit . Euch selbst reicher und diejenigen, denen Ihr unerwartet lescheert, brau" so nottttvendig, wo- Ihr spendet, und danken cs Ench im Dankgebct, für alle gute» Menschen am heiligen Abende z» Gott senden — Bienenstock. Morgen, Sonntag, sendet der Wol.lchütigkeitSvereinl „Bienenstock" dar 24. Mat seine Pfleger ans, um würdigen verschämten." allen OrtSnrmcn in deren eigener Wohnung eine Weihngchtssrende z« bereite». Mit großer Genngthnnng kan» der Verein die Milthcilnng machen, daß an diesem Tage 115 Personen beschenkt werden, und zwar 97 Pcrsone: mit je 8 Mk. und 18 Eheleute mit je >0 Mk., in Summa 956 Mk. Gew" wird durch diese Spende manche Sorge verscheucht und manche Thräne d Kummers gestillt. Außer obiger Summe überwies »och der Verein de H Spital St. Georg hier 100 Mk. zum Zwecke seiner Vergrößerung, wie d> jedes Jahr geschieht Am ersten WcilmachtSscicrtag findet, wie alljäh!"' „Elhtinm" ein Couccrt znm Besten des Vereins statt, nnd e- Interesse der edle» Sache ein recht zahlreicher Besuch desselben von zu wünschen. -i- Zwciiiigers runder Tisch. Der in weiteren Kreisen durch feine Konfirmanden - Belchcernngen rühmlichsl bekannte Wohlihäligkeits - Bereite „ZweiuigerS runder Tisch" veranstaltet am 1. Weihnachts-Feiertag wiederum eine große Abend-Unterhaltung. Das Programm hat In srcnndlichstcr Weise der allbeliebte Komiker Herr M»x Sch ndert von hier übernommen und hat dasselbe sehr reichhaltig ausgcstattct, denn cS umfaßt, nicht weniger als I S Nnmmern. Bei einer solchen Reichhaltigkeit dcS Programms ist gewiß jedem Besucher Rechnung getragen, denn dasselbe enthält außer eincin Prolog verschiedene Musik-, Zither- nnd kölnische Vorträge, sodaß für Abwechslung gesorgt ist. Im Interesse des guten Zweckes genannter. Vereins ist demselben ein zahlreicher Besuch zn wünschen, damit er auch kommende Ostern in der Lage ist, arme bedürftige Konfirmanden beschenken nnd den - Ellern eine große Sorge abnchuicn zn könne». >W — Textil-Industrielles. Ans Chemnitz schreibt man dem „Lcipz, Tagebl.": Besteht einerseits in der Mas.hinenfabrikatio» zur Zeit ein flotter Geichästszang, so ist auch die Textilindustrie im Allgemeinen sehr gut be schäftigt nnd in Handschuhelt und Slrüuipse», die lange genug brach lagen, sind. wie auch die „Leipz. Monalschr. s. Texnlind." bestätigt, vor Weihnachten' »och aiiichilliche Bestellungen ci»gega»gen, :o daß für die erste» Monate de» konunenden Jahres gcnng zu ihn» ist. Die Klage über niedere Preise dauert leider »och fort. — Ans Urlaub gingen henke zahlreiche Maiilischasten deS hiesige» Regiments. In schmucker Garnitur, de» Tornister aus dem Rücke», wurden sie meist in größeren Abtheilnngcn zn den Bahnhöfen geführt. Der Urlaub der zuerst nach Hause Gehenden wahrt im Allgemeine» bis zum 27. December; sodann werden weitere Mannschasten bis znm 2. Januar beurlaubt werden. Ans praclischcn Gründen erfolgen die allgemeinen Beurlaubungen stets der artig in zwei Abthcilungeu, weil andernfalls die znrückbleibendcn Mann schaften zu den dienstlichen Verrichtungen nicht ausreiche« würde». " — Geburten und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche V0>» 9. bis mit 15. Dcceuibcr wurden 44 Knabe» und 46 Mädchen, zusammen 90 Kinder, davon 2 todt, geboren, 26 männliche nnd 22 weibliche, zusammen 48 Personen starben; es übcrtrisft demiiach die Zahl der Geburten die der Todesfälle um 42. Von den Gestorbene» waren 18 unter 1 Jahr, 10 1—10,. 1 ll-20, 6 21-30, 8 31-50, 3 51-70, 2 über 70 Jahre alt. Ski, /r Krämpfen und Krampfkrankheiten der Kinder starben 18, an Luiigcnfchwind- ^ sucht 7, an Krebs 4 rc. — Im Stadtkrankenhans befanden sich aiN>cH 6. December 234 Kranke, davon wurden bis zum 13. December 49 entlassen, 5 starben, dagegen erfolgte» 49 Neuaufnahmen, sodaß der Bestand an letzt genanntem Tage 229 Kranke zählte. —* Ungetreuer Freund. Ein Einwohner ans Lungwitz war am ^ vergangenen Mittwoch »ach Chemnitz gekommen, besorgte hier Verschiedenes und traf auch eine» Bekannten; mit diesem verkehrte er längere Zeit und übergab ihm eine Tasche mit einer Partie Strickmaschineiinadcln, einem Paar neue Stiefeletten nnd einem Dutzend Käse zum Tragen- Als der Man» ans dem Bahnhof war, um mit dem Zuge wieder nach Hause zu reisen, war jedoch der Bekannte mit der Tasche verschwunden. Hierauf ergab sich nun, daß der Letztere am selben Tag die in der Tasche befindlichen Stiefeletten in einem Psandgeschäft versetzt nnd den Erlös mit einigen Personen ver trunken hatte. / —* Diebstahl. Einer an der Limbachcrstraße wohnenden Frau wurde gestern ans einem Kasten ihres Wäscheschrankes ein Portemonnaie mit 53 M. nud ein goldner Ring gestohlen. Verdacht fiel ans ein Frauenzimmer, welches seit einigen Tage» in jenem Hanse gewohnt und der Bestohlenen bei den häusliche» Arbeite» behilflich gewesen war. Die Verdächtigte war nach einigem Leugnen auch des Diebstahls geständig und hatte Portemonnaie und Geld sowie de» Ring »och bei sich. —* Glücklich abgela nsen. Gestern Vormittag gegen V,H Uhr wurden auf der Aklienstraßc vor der Aklicnspinncrci die vor einen leere» Lastwagen gsipaniilcil Pferde plötzlich scbcu und versuchte» »ach dem Schillerplatz zn biirct zngehc». Hierbei stieß der Wagen gegen eine» Baum und der Führer des Geschirres, welcher in der SchovßkeUc saß, siel auf die Straße, gleichzeitig stürzten auch die Pferde nnd »nr, weil der Geschiri subrer die Zügel fest in der Hand behielt, wurden dieselbe» am Wcilcrgehen verhindert. Durch den Stoß wurden sowohl der Banin wie der Wagen beschädigt; ein weiterer Un fall ist jedoch nicht vorgekoiume». —* Unfall. Eine an der Wilhelmstraße wohnende Frau hatte am Donnerstag Vormittag eine Wanne mit heißem Wasser ans de» Vorsaal ge stellt, nm dasselbe znm Scheuern zn bcmitzen. Die Frau begab sich zuvor aber ans kurze Zeii in die Küche nnd in diesem Augenblicke trat ihr drei Jahre altes Söhnchen ans der Wohnstube, bemerkle die Wanne nicht und stolperte und fiel rückwärts i» das heiße Wasser. Hierdurch hat daS Kind am Rücken und am Kopf schwere Brandwunden erhalten. — Eiscnbahn-Frachttaris-Aenderungcn. Am 20. Dccbr. d. I. traten für Versendungen zwischen Chemnitz und Hebrou-Daninitz» sowie Sch lawc Frachtsätze in Kraft, welche bei diesen Stationen zn erfahren sind. Am 1. Januar 18-9 treten ein Gütertarif, Theil I, für die Deutsch- Serbischen Eisenbahn-Verbände und ein Gütertarif, Theil II, für den Norddeutsch-Serbischen Eisenbahn-Verband in Kraft. Letzterer enthält direkte Frachtsätze sttc de» Verkehr zwischen sächsischen und preußischen Stationen cjiierscils und Belgrad luov „nd trunsito andererseits. Abdrücke Pieter Tarife sind durch die bcthciliglcn Gitter-Expeditionen käuflich zn beziehen. Gleich zeitig lvird veröffentlicht, daß vom l. Februar 1889 ab die Frachtsätze deS Gütertarifs für Halbstadt, Odcrbcrg rc- trausirc, für Güter zum Export »ach den nnlercn Donanländern, vom I. October 1886, bezüglich derjenigen ZtalioiioverbinLnngcn und Artikel, für welche im Norddeutsch-Serbische» BerbaudSlarise dirccle Sätze bestehen, nicht mehr zur Anwendung kommen. Stavt-Theater. (Opc r.) Zanbcrslvte, am 21. Decenibcr 1888. DaS Drcigestir» der bei »ns üblichen Mozart'tche» Opern wurde gestern vervollständigt durch eine vorzugsweise in mnsikalischer Hinsicht wohlgelungcne Ansführnn: der Zanbcrslvte. Gedenken wir dabei zunächst einmal der sichere» Basis, d es Orchesters, so müssen wir demselben, sowie seinem Dirigenten, Herrn Capellmei ster Weißlcder, liebevolle, sorgsame Borbercittmg nnd Ausführung des instrumentalen ThcilcS nachrühmcu, welcher lheitweis tadelloser dastand, als die bereits sehr anerkenncnstverihe Darbietung des selben im Don Inan, nnd wir lhuen das in» so lieber, als cs ein so wür dige» Objekt ist, dem die künstlerische Fürsorge der auSsührendcn Instrument tollsten und ihres Leiters galt. Die beiden Frauengestatte» deS herrlichen Werke», von deren guter oder weniger guten Darstellung Wohl oder Wehr desselben abhängt, fanden durch die ersten Kräfte unserer Oper, die Damen Ha ding er und Ott er mann, ganz ansgezeichncle Vertreterinnen. Die Painina der Erstcrc» mit ihrem ganzen Liebreiz und der Eniwickclnng ihrer großen Fähigkeiten kenne» wir bereits vom Vorjahre, während die Königin
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