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die sich mit so «ahnfinntaer Host in ihrem Ent setzen die Stiege hinunterdrängten, daß in dem Getümmel SS Frauen verschiedenen Alter« ihr Leben verloren. Außerdem befinden fich auch noch ein 8jähriger Knabe und 2 kleine Mädchen von 3 — 4 Jahren unter den Todten. Ein seltsamer Selbstmord erregt i» Wien all gemeine« Aufsehen, indem ein junge» Mädchen sich durch Verschluckung von 200 Stecknadel», darunter bei drei Zoll Länge, den Tod zu geben suchte. Noch merkwürdiger aber ist der Umstand, daß einige Tage verstrichen, ehe sich die Wirkung zeigte und da« unglückliche Geschöpf, welche« nun die Besorgniß hat, vielleicht gar gerettet zu wer den, noch am Leben ist, obschon bereit« gegen 80 Nadeln abgegangen sind. Liebesgram soll da« Motiv der grauenhaften That gewesen sein. Der Münchner Fabrikbesitzer Maffei, der den Preis für die Lvcomotive für den Semmering er halten, ist in Begleitung des Ingenieurs Böhm in Wien angekommen. Wie man vernimmt, wird derselbe den Bau mehrerer Locomvtiven für die österreichischen Bahnen übernehmen. Im Stuttgarter Beobachter macht ein Arzt auf ein Mittel gegen die Ruhr aufmerksam. Dasselbe kostet nichts, ist vielfach erprobt nud seiner Zeit selbst von tüchtigen Aerzten al« da« beste Volks arzneimittel gegen die Ruhr empfohlen worben. ES besteht nämlich in dein Samen der gemeinen Brennesscl. Als Mittel gegen die Diarrhöecn und Rühren, sagt ein ehemaliger tüchtiger Praktiker Würtembergs, habe er 1811 die ersten Versuche bei der damals herrschenden Ruhr und Brechruhr ans Empfehlung einer alten Soldatenfrau gemacht. Dev Erwachsene erhielt Morgens, Mittags und Abends einen Eßlöffel voll dieses Samens (nebst aübängcnden Blumenblättchen und Kelchen), die Kinder die Hälfte: man ließ sie in einem Teller voll gebrannter Suppe essen. Die Wirkungen waren überraschend. Diejenigen, welche die Suppe nicht essen können, läßt man das Mittel in einem halben Schoppen Wasser oder Milch sieden und die Abkochung lauwarm trinken. Die schleimigen, besänftigenden und gelinde adstringi- renden Eigenschaften dieses Mittels beseitigten bald Leibschneiden, Brechen, Zwang und Bluab« gang, welche in zwei bis drei Tagen gewöhnlich verschwanden. In hartncckigen Fällen läßt man dasselbe Mittel mit gleichviel gestoßenen Mohn köpfen sieden und anch als Klystier anwcnden. Schweden. Am 24. Sept, ist in Christiania der Erbprinz Gustav nach einem lOjägigen Kranken lager mit Tode abgegangen. Er war am 18. Juni 1827 geboren und im Volke sehr beliebt. Der königl. Familie bleiben noch 3 Söhne und 1 Tochter. Am 22. Sept, wurde in Brünn die 21 Jahre alte FabrikSarbeiterin A. T. von einem wohlge, nährten Kinde entbunden, welche« zwei vollkom men astS-ebildr«« Köpfe hatte, da-, obgleich le bensfähig ausgebildet, aber todt zur Welt kam. Die beiden Köpfe de» Kinde« waren jeder mit einem eigenen Hals« versehen und von der Brust aus von einander getrennt, so daß, w«un mau beide Neben einander liegende Köpfe ansah , man glauben mußte, eö liegen zwei Kinder neben ein ander. Am 23. Septbr. brach in Brünn ein Feuer aus, welches drei Gebäude, darunter das städti sche Malzhan« und das Pach dcs'ThnrmeS der Franziskanerkirche in Asche legte. Viele der prachtvollen Kastanienbäume in dem großem Daumgange des Luxcnbourg in Pari« stehen jetzt wieder in voller Blüthe. Die Hitze und Trockenheit des Juli und August batte sie fast aller ihrer Blätter beraubt, und siehe da, mit dem Regen der letzten Zeit kommt wieder frisches Leben in die Bäume; sie treiben Blätter und Blüthcn. Auf dem Kirchhofe des Pcre Lachaise zu Pa- riS erstickten dieser Tage drei Maurer plötzlich in einer Grube, welche sie von eiugedrungenem Wasser leeren wollten, an den ausstcigendcn gif tigen Dünsten. Zwei Kirchhofwächter, welche Hin abstiegen, um die Verunglückten wo möglich zu retten, stürzten ebenfalls so bewußtlos hiu, kamen aber, durch schnelle Hülfe hrrausgebracht, bald wieder zu sich. ' Ein Pariser Leckerbissen, der immer mehr in Ausnahme kommt, sind die Garten schuecke». In verschiedenen Departements giebt cS Schnek- kenzüchter, die ihre Kunst eben so weit gefördert, wie die alten Römer, unsere Muster der Gastro nomie. Die Freiburger Eapucincr hatten im sechs zehnten Jahrhundert die Kunst, Schnecken zu zie hen und zu mästen, wicdcrgcsunden, und diese Kunst wird in der Fauche« Comtö, in Lothringen und Burgund noch jetzt mit dem besten Erfolg betrieben. Monatlich werden in Paris allein eine halbe Million Schnecken verzehrt, und zwar zu 2 Fr. 50 Cent, bis 3 Fr. 50 Cent, das Hundert. Bei Dijon zieht ein Schneckenmästcr jährlich an» seiner Zucht 6 — 7000 Fr. In den an Spanien glänzenden französischen Departements werden die Stiergescchte leider immer beliebter. Neulich fand ein solche» als Jahrmarkts, Belustigung zu St Esprit bei Bay onne Statt. Sechs Stiere wurden in die Kampf bahn eingelassen und sünf davon unter den lauten Beifallsrufen deS Publikums von der Hand eine»' au« Spanien verschriebenen Matadors gctödtct. Ein Wolkenbruch hat am 21. Sept, in Cat taro große Verheerungen angerichtet. Die Fel der sind überschwemmt, alle Bäche angeschwollen. Aus New-Aork vom 8. Sept, schreibt man: Furchtbare Stürme peitschten in der vorigen Woche die Küste» deö atlantischen Meeres von Ncw-Or« lcanS bis Nova Scotia und erstreckten ihre Wir-