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zum Glbeblatt -»F 28. di^cs mochte wollte de» 6 , durch einen am 3. Juli des Nichts aus Schnee- berg eingegangenen Laufzettcl die Nachricht crhal- ten, daß die consignirte Summe von 800 Thlr. dort nicht eingegangen sei. Man schickte sofort nach Pohl, welchem der Verschluß der' zu beför dernden Briefschaften nnd Gelder oblag, und der noch Abends zuvor dieses Geschäft besorgt hatte. Allein Pohl war verschwunden; er hatte seinem Hauswirthe mitgetheilt, daß er einen Urlaub zu einem Besuche der sächsischen Schweiz erhalte», und war Abends um 8 Ukr fortgegangcn. DaS Chemnitzer Postamt sandle sogleich nach allen Richtungen Boten ab, «m* vorzüglich um durch d'' " - Betrügers zu"vereiteln. Als aber der Telegraph Ries a/d*»^ Juli—Geste*« wurde in dciiX GastyausezuP Sächsischen Hofe hier/dep bei dem Könial. Postamte zu Chem- .nltz angestelltttcBriesträgers N«rm,»s Ändnig'Ja- .Mch Pohl/v«»h*^»t, Der Tachbsstand ist foltzon- Beigem dechW» Postamte^hatte man mm- berg eingegangenen Laufzettel die Nachricht crhal- dort nicht eingegangen sei. Man schickte sofort nach Pohl, welchem der Verschluß der' zu beför dernden Briefschaften nnd Gelder oblag, und der noch Abends zuvor dieses Geschäft besorgt hatte. Allein Pohl war verschwunden; er hatte seinem Hauswirthe mitgetheilt, daß er einen Urlaub zu einem Besuche der sächsischen Schweiz erhalten, und war Abends um 8 Ukr fortgegangcn. DaS Chemnitzer Postamt sandle sogleich nach allen Richtungen Boten ab, «m» vorzüglich um durch die Benutzung der Telegraphen die Jluchi dieses Betrügers zu vereiteln. Als aber der Telegraph in Leipzig in Bewegung gesetzt werden sollte, kam schon die Nachricht von der Aufgreifung desselben. Pohl mit dem Mittagszuge der Chemnitz-Riesaer Staatsbahn hier angekommcn, begab sich --«fobbe in den Eingangs erwähnten Gasthof, wo er zwei andere Männer im Gespräch traf und sich sowohl ,in dieses Mischte, als auch mit vielem Geldc und einer Ukr, welche er bei sich trug, auf dem Tische herumwarf. Auf die Zurechtweisung eines jener beiden Männer, daß er sich anständiger betragen möge, setzte Pohl diesem ein geladenes Terzerol auf die Brust, nach näherer Untersuchung aber ohne Zündhütchen, mit der Drohung, ihn erschie ßen zu wollen. Der Gensd'arm Schmidt, welcher auf hiesigem Bahnhose stationirt ist, von dem Gast- hofsbcsitzer auf das Geschehene unterrichtet, geht sogleich mit dahin, um sich näher zu überzeugen. Auf die Frage des GenSd'armS, was-Hr- hier mache, nnd wohin er wollte, gab « an, daß er 7 in Erbschastsangclegcnbeiten nach Berlin reisen wollte, und hatte als Reiselcgitimation eine Paß karte, welche richtig war. Der Gensd'arm nahm nun Pohl mit in seine Bahnhofs-Expedition, um ihn nach diel und jenem näher anszufocschen; di^cs mochte'nun Pohl überdrüssig werden und wollte den Gensd'arm mit einem Ducaten be ¬ stechen, daß er ihn gehen lassen sollte, jener aber kam nun auf die Vcrmnthnng,/oa er Briefträger war, mvchi« dirMe ttnterschleif getrieben haben, und arrctirte ihn, aber ans d^r-m Grunde, weil er ein geladenes Terzerol bei sich getragen habe. —rstiri-'n -mn-T-ir-r- , Als Pohl nun in gerichtlichen Gewahrsam ge bracht wurde, wurde er auch gleich der Betrü gereien geständig. Uchli«ßlich>t»ggtt»wir noch fol »ach: >Pie Spinne betrüg 2199 ThlvilO Ngr/,2 Pß/ugd zwa/die ein»- Hals te in B)MseUs^Dw an-ere Hälfts'in iLakstübilletö, Gold- Und Silb/rstü/en, und war dinHlve inner halb dni T-gen/zu/Briefen zstid Pachten, welche P. zurmxpabitiost anvertraizt waren, p§ü Ihm entwen det woidem E/ivar früher Slrtillerjst u. bezog durch die besondere Miiade Se/Maj. ,cheö Königs zcit- her «inen/nii^mllichcn-Zuschuß bon !> SMr. Dresden. Se. Maj. der König hat am 4. Juli Nachmittags eine Reise nach Tirol angetre- ten; I. Maj. die Königin befindet sich gegen wärtig in Wien. -- Am 2. Juli haben drei anständig gekleidete Männer in einem in hiesiger Antonstadt gelegenen gewerblichen Etablissement einen ansehnlichen Be trug verübt. Sie gaben vor, eine größere Summe (angeblich 1200 Thlr.) Silber in Papiergeld ver wechseln zu wollen, und als das Silbergeld ihnen vorgezählt worden, erklärten sie, selbiges, in ei nem Schnnpftuche verpackt, einstweilen dort zu lassen und es bald darauf gegen Aushändigung des Papiergeldes abznholen. Später ergab sich aber, daß das Packet leichter war, als die ursprüng lich aufgczäblte Summe, und daß die Fremden, hinter dem Rücken des bejahrten Buchhalters vor der Einflegelung 500 Thlr. davon entwendet hatten. Tags vorher hatten diese Betrüger einen ähnlichen Versuch auf dem Waldschlößäien gemacht, welcher aber durch die Vorsicht des WirtheS ver eitelt wurde, der das aufgezählte Geld zurücknahm, nachdem die Schwindler erst drei Thaler davon unbemerkt an sich gebracht hatten. Das König!. Stadtgericht hat sofort eine hierauf bezügliche Bekanntmachung erlassen, doch ist es bis jetzt noch nicht gelungen, jene Gauner zu ermitteln. Katzenberg, 7. Jnli. Am 1. d. M. hielt der hiesige Pferdezüchterverein eine Sitzung, worin unter anderm beschlossen wurde, auch dieses Jahr ciuss Anzahl edler hannoverscher Slptfohlen einzukanfen und dieselben in Sachsen zur Ver steigerung an Pferdeliebhaber zu bringen. Der als Pferdckenner rühmlichst bekannte Ritterguts pachter Lommatzsch in Wunschwitz wird den Ein kauf in Hannover selbst besorgen. Im! Großherzogtbum Baden ist nun im Staatsministcrium selbst der Antrag gestellt wor den, den über drei Jahre andauernden Belager ungszustand endlich aufzuheben, doch soll dieses. Vorhaben in der Negierungssphäre selbst noch