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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020430029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902043002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902043002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-30
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
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VolkswirUchastlichcr Theil des Leipziger Tageblattes. «WHW »Ich» Lh«a hchtmM» »«dm«« ftch »» richt« « de«« venmtwortlich« Rrdact« T. G. e«w in — Sp«hzettr ,«r mm 10-11 Uh, »««. mW v« L-« Uh, Nachm. Vermischtes. Leipzig, SO- April. *— Die Firma (krttel, Freyber« L Lo., hier, zeigt an, Latz ihr seitheriger Collectiv-Procurist Herr Oswald Fritsch imt dem 1. dieses Monats aus ihren Diensten geschieden ist, um sich einem anderen Wirkungskreise zuzuwenden. Die ihm er- iheilt gewesene Procura ist somit erloschen. Weiter theilt diese Firma mit, datz sic ihren Mitarbeiter Herrn Wilhelm M u Iler dergestalt Handlungsvollmacht ertyeilt hat, datz der selbe berechtigt rst, in Gemeinschaft mrt je einem ihrer Pro kuristen, den Herren Clemens Steger und Paul Berthold, die Firma al» Bevollmächtigter rechtsverbindlich zu zeichnen. *— Ferd. Flinsch, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Leipzig und Berlin. Herrn Gustav Flinsch, Sohn des Borsitzenden dcS AufsichtSrathS, Herrn Heinrich Flinsch sen., ist Procura ertheilt worden. Die Ober leitung des Geschäfts bleibt nach wie vor in den Händen de» Herrn Direktors Leichmann, ebenso bleibt die den Herren Rehn und Steiff früher ertheilte Collectiv-Procura in Kraft. -»— Die Bogtländisch« Maschinenfabrik schläat nunmehr einer zum 23. nächsten Monats berufenen General-Ver sammlung die Ausgabe von 400 000 Vorzugsaktien vor. A Faltenstein, 20. April. Der Stickerei-Industrie werden durch dte hier eingeführte und in florirenüem Geschäftsgänge befiitdlichc Köper- und Spachtel-Industrie eine größere An zahl Arbeitskräfte entzogen. Dieser Industriezweig verlangt namentlich zahlreiche werbliche Arbeitskräfte zum Ausschneiden der Stoffe, und die Fabrikanten dieser Branche geben grötzere Posten solcher Waare nach auSwärt», da die einheimischen Ar beiterinnen nicht -ruSrcichen, um dies« zeitraubenden Arbeiten zu erledigen. Die Köper- und Spachtel-Artikel finden eine immer weitere Verbreitung, und mit Vorliebe kauft man z. B. die geschmackvoll ausgeführten und soliden Svachtel-Vitragen und tambourirten Gardinen. Man ist feiten» der Fabrikanten unausgesetzt bemüht, in dieser Branche schöne Neuheiten zu bieten. XK. Radeber«, 80. April. Die hiesige städtische Sparkasse erzielte im Jahre 1001 einen Reingewinn von 87 607 «6, wo von 27 450 durch eine Courssteiacrung der vorhandenen Werthpapierc. Tie Höhe der bewirken Einnahmen betrug 788 030 die Höhe der Rückzahlungen 665 758 AuS dem GasanstaltSvermogen wurden vom Vorjahre 45 696 -ck dem Re servefonds zugeführt, welcher Ende 1901 510 717 da» ist etwa 10,7 Proc. des Einlegerauthaben», beträgt. Ende 1001 betrug da» Einlegerguthaben 4 776 580 -St; der Jahresumsatz erreichte eine Höhe von 2 567 620 ^k. Gegen Hypotheken sind ausgeliehcn 411 Darlehen im Betrage von 4 841245 -^s. An .Staat»- und anderen Werthpapieren besaß die Casse 709 955 -7k. * Drespe», 29. April. KohlcnsörSerung auf den kgl. sächsischen Staatsbahnen während der Woche vom 20. April bi» 26. April (in Tonnen zu 1000 üg): Sächsische Steinkohlen auS dem Zwickauer Bezirke 28497, au» dem Lugau-Oel-niyrr Be zirke 22 035, aus dem Dresdner Bezirke 6262, zusammen 56 794 gegen 68194 in der entsprechenden Woche de» Vorjahre», schlesische Steinkohlen 10 495, rheinisch-westfälische Steinkohlen 5140 und Stein kohlen anderen Ursprung« (au- Böhmen u. s. w.) 410, demnach Steinkohlen in-gesammt 72839, böhmische Braunkohlen 65 236, altenbnrgische Braunkohlen 28 077, Braunkohlen au» Sachsen 7086, Braunkohlen au» Preußen 9890 und Braunkohlen anderen Ursprungs —, Braunkohlen demnach im Ganzen 110 289 t. Au Kohlen überhaupt wurden hiernach 183 128 t oder jeden Tag im Durchschnitt 26161t befördert, während sich die Gesammtfürderung an Kohlen in der entsprechenden Woche de» Vorjahre» auf 208 266 t, jeden Tag durchschnittlich ans 29 752 t oestellt bat. *— Baubank für die Residenzstadt Dresden. In der General-Versammlung wurden der vorgelegte Geschäftsbericht, die Bilanz, sowie Gewinn- und Verlustrechnung und die vor- gcschlagene Verwendung des Reingewinn» ernstimmig ge nehmigt und ebenso den Verwaltungsorganen Entlastung er theilt. Die auf 7 Proc. festgesetzte Dividende gelangt von jetzt ab zur Auszahlung. /I Berlin, 29. April. Der Minister der öffentlichen Ar beiten hat die Eisenbahndirectionen veranlaßt, eme nach Maß gabe der Güterbewegungsstatistik verkehrsbezirksweise geordnete Nachweisung über den Versandt und Empfang von frischem Stein- und Kernobst, sowie Beere«, mit Ausschluß von Wein trauben und Südfrüchten in Wagenladungen für die Zeit vom 15. Mai biö 15. December dieses Jahre» nach einem zu diesem Zwecke hcrgestellten Muster anzufertigen. Da in der General- conferenz der deutschen Eisenbahnen vom 20. December vorigen Jahres Verhandlungen stattgefunden haben, welche die De - tarifirung von frischem Stein- und Kernobst betrafen, so wird man wohl in der Annahme nicht fehlgehen, daß eS sich bei dieser statistischen Erhebung um eine Arbeit in der gleichen Angelegenheit handelt. *— Eonsulate. Dem kaiserlichen Tonsul Wilhelm Holmboe in TromSoe (Norwegen) ist die erbetene Ent lassung aus dem Reichsdienstc ertheilt worden. 8 Gegen die Einführung eines deutschen Zolle» auf Roh kupfer, wie sie in letzter Zeit wieder einmal im Parlamente und in Interessenvertretungen des Lefteren zur Sprache ge kommen ist, wendet sich eine Petition einer großen Anzahl von Elektricitätsfirmen, die sich demnächst zu einem „Verein zur Wahrung gemeinsamer Interessen der deutschen Elektrotechnik" zusmnmenzuschlietzen beabsichtigen. In der Eingabe wird unter Beibringung eine» reichen statistischen Material» namentlich hcrvorgehoben, daß die deutsche Production von Rohkupfer von 24 092 1 im Jahre 1891 auf 30 929 t im Jahre 1900 gestiegen sei (28 Proc.), der Verbrauch dagegen von 52 027 1 auf 108 927 t (110 Proc.). Die Elektrotechnik benöthige bei ihrer Fabrikation im Durchschnitte der letzten drei Jahre ein jährliches Quantum von etwa 50 000 t einer besonderen Qualität von Rohkupfer, nämlich Elektrolyt kupfer, das in Deutschland nur in einer ganz verschwinden den Menge producirt werde und daher au» den Vereinigten Staaten von Amerika bezogen werden müsse. Durch eme Vertheuerung dieses wichtigsten Rohmaterial» würde unsere elektrotechnische Industrie, die heutzutage mit einer Ausfuhr menge von etwa 100 Mill. Mark jährlich auf das Ausland ange wiesen sei, gegen die Hauptconcurrenzländer England und Nordamerika im Wettbewerbe unterliegen, da diese das Roh kupfer zollfrei beziehen bezw. im eigenen Lande hervorbringen. — Die übrigen Consumentenkreife von Kupfer sind zu einem gleichen Vorgehen veranlaßt worden. *— Steuer-Controle für Efferten-DepotS. Schon früher wurde mitgetheilt, daß in Sachen der gegen den Letter der Bruchsaler Filiale der Oberrheinischen Bank von der Steuer behörde verhängten Geldstrafe von 30 -4k, weil er sich geweigert hatte, dem revivirenden Beamten die von den Kunden der Bank deponirten Werthpaviere zur Einsicht vorzulegen (ß 49 de» Neichsstempelaesehe»), da» Reichsgericht sich dem frei sprechenden Urtheil der beiden Vorinstanzen angeschlossen und demgemäß die von der Staat»anwaltschast eingelegte Revision verworfen bat. Der UrtheilSbearündung des Reichs gerichts entnimmt die „Frkf. Zig." Folgende»: „TaS Reichs gericht schließt sich der Rechtsanflcht der Vorinstanz an, wonach aus der Entstehungsgeschichte Les Reichsgesetzes vom 14. Jun: 1900, insbesondere de» 8 49, hervorgeht, datz der Gesetzgeber Werthpapiere von Privatpersonen, einerlei ob sie von diesen selbst oder von einer der Revision unterliegenden Anstatt aufbewahrt werden, von der Revision ausgeschlossen wissen wollte. Gegen eine Einsichtnahme spreche auch die nur schrittweise Ausdehnung der RevisionSpflicht von öffentlichen Anstalten und Actien-Äesellschaften aus Privatpersonen, die gewerbsmäßig tarifirte Geschäfte betreiben oder vermitteln. Entscheidend bleibe der Wortlaut de» 8 49, besonder» seine Ab sätze 2 und 4 in ihrer gegensätzlichen Bedeutung. Hiernach unterliegen: „alle diejenigen, die abgabepflichtige Ge schäfte der unter Nr. 4 und 6 de» Tarif» bezeichneten Art be treiben oder vermitteln", der Gtempelnachvrüfung (Abs. 2), und „alle bezüglichen Schriftstücke" sind dem revidiren- Len Beamten vor,»legen kAbs.K). Von anderen al» den im Abs. 2 bezeichneten Personen dürfe dagegen nur die Ein reichung von Schriftstücken verlangt werden, die sich auf einzelne, bestimmt zu bezeichnende Geschäfte beziehen. Während also Len Instituten gegenüber, die stempelvsttchtig« Geschäfte ae- werbSmcißia betteiben oder vermitteln (Nr. 4 und 6 de» Daris»), La» fiScauschc Revis,on»recht an Einschränkungen oder Vor behalte nicht geknüpft ist, seien alle d,e, welch« derartig« Ge schäfte nicht gewerbsmäßig betteiben, grundsätzlich diesem Auf- siistisrechte nicht unterstellt und einer Stempelconttole nur inso weit au»aesettt, al» sie auf einzelne, bestimmt zu bezeichnende, abgabepflichtige Geschäfte beschränkt bleibt und von der Steuer- directivbehörde auSgeht. Der TtempelfiScal erschein« also zur Revision ve» Privatmann«» üoerhaupt nicht berechtigt, auch nicht seiner im Depot einer Bank befindlichen Derthpaptere. Zu dem gleichen Ergebnitz führe eine Betrachtung de» Abs. 3 der genannten Vorschrift ,n Verbindung mit Abs. 2. Letzterer staiuirt für Banken die Revisionspflicht nur, soweit sie ab gabepflichtige Geschäfte (Nr. 4 de» Tarif») betreiben, und der erstere (Abs. 3) verordnet die Vorlage aller „be züglichen" Schriftstücke, also diejenigen, die aus abgabe pflichtige Geschäfte sich beziehen. Depotgeschäfte seien aber nicht abgabepflichtig. Auch der Hinweis der Strafkammer, datz nach der Deduktion der Steuerbehörde man dazu kommen müßte, selbst verschlossene Depot» von Privaten der Revision zu unterwerfen, sei nicht völlig von der Hand zu weisen. Da mit würde aber auf einem Umwege dem Eindringen von Steuer beamten in intime VermöaenSverhältnifse, Geschäfts- und Zamiliengeheimnisse Thur und Thor geöffnet, wägend Wohl ste gesammte Einkommensteuer-Gesetzgebung der Partikular« taaten gegen solche tiefen Eingriffe in Sie persönliche Freiheit Lautelen gewährt. ES könne aber, so schließt das reichs- tesetzliche Erkenntnis;, nicht angenommen werden, daß das Reich öefugnlsse, die den Finanzbeamtcn in den Bundesstaaten nicht einmal wegen Besteuerung der Werthpapiere und ihrer Erträg nisse selbst ein« räumt sind, lediglich wegen der Controle ihre» Stempels zugestehen wollte." 8 Nach den statistischen Ermittelungen de» „Verein» deut- cher Eisen- und Stahttndustrieller" belief sich die Roheisen- Production de» deutschen Reiche» (einschließlich Luxemburg») im Monat Mär- 1902 auf 662 718 r: darunter Puddelroheisen und Spiegeleisen 103 886 t, Dessemerroheisen 29 445 t, ThomaSroheisen 395 518 t, Gießereiroheisen 134 864 « Die Production im Februar 1902 betrug 597 334 t, im März 1901 672 595 t. Vom 1. Januar bi» 81. März 1902 wurden -roducirt 1 916 735 t gegen 1 992 015 t im gleichen Zeiträume )e» Vorjahre». *— Herr Gust« Friedlaender, der bekannte, langjährig« Berichterstatter der ..Nationalttg." und de» Wolsf'schen Tcle« graphenbureau»" für die Produktenbörse in Berlin, feiert am 30. April seinen siebzigjährigen Geburtstag. *— Die Nettesten der Berliner Kaufmannschaft erklärten, kein Bedenken zu haben gegen die Befreiung der Schuldver schreibungen de» Kalenberg-Göttingen.Grubenhagen-HildrS- heimschen Ritterschaftlichen Crediwerein» vom Prospectzwange. *— Schaeffer L Walker, Acticn-Gesellschaft, in Berlin. Die General-Versammlung genehmigte einstimmig den Abschluß für 1901. Uebrr den Geschäftsgang im neuen Jahre berichtete Direktor Schulz, daß das unternehmen im Ganzen leidlich be- häftigt sei. Durch die Einschränkung de» Betriebe» in der rzgieherei sei bei gleichem Umsatz bi» jetzt eine Lohnersparnitz von 80 000 -4! erzielt worden. Auch i« der Dauabtheilung stehe der Umsatz ungefähr auf der gleichen Höbe de» vor- ahre». E» fehle augenblicklich an größeren Aufträgen. Von >cr neuen Flaschenspülmaschine, deren Fabrikation übernommen sei, erhoffe die Verwaltung bedeutende Erfolge. *— SermögcnSverwaltnngSstelle für Osflciere und Beamte. Die ordentliche General-Versammlung genehmigte die Tages ordnung, ertheilte der Verwaltung die nachgesuchte Entlastung und settte die Dividende auf 4H Proc. fest. Das Ausscheiden des persönlich hafenden Gesellschafters, de» Herrn Scheide!, der au» der Direktion der VermögenSvcrwaltungsstelle mit dem heutigen Tage auStritt, wurde genehmigt. Bor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende, Geheimer Fincmzrath Weitendorf, Excelle nz, die Erklärung ab, daß gegenüber gänz- lich unbegründeten Verdächtigungen, die gegen den Aufsichts rath laut geworden seien, der AufsichtSrath ein Vertrauens votum der Versammlung wünsche. Dies VerttauenS-Votum wurde von der Versammlung gegen eine geringe Minorität er theilt. Zum Austritt de» bisherigen persönlich hastenden Ge sellschafter» Scheide! bemerke der Vorsitzende, daß Verluste, die Herr Scheide! bei seinen Privat-Unternehmungen erlitten habe, die Demission des Herrn Scheide! herbciqeführt hätten. An den Privat-Unternehmungen deS Herrn Scheide! sei die vermögenSverwaltungsstelle in keiner Weise betheiligt. Ge mäß den statutarischen Bestimmungen bleibe aber die Einlage des Herrn Scheide! im Betrage von 110 000 auf drei Jahre gesperrt, welche dem Institut für etwa sich ergebende Ansprüche haften. Bezüglich der Pfandbriefe der Gesellschaft gab Justiz- rarh Koffka die Erklärung ab, daß dieselben als absolut sichere m bezeichnen seien. Die Statutenänderungen, nach denen zur Heil Direktor George» Solman als alleiniger persönlich haften der Gesellschafter fungirt, wurden genehmigt. *— Hein, Lehmann L Co., Trägerwellblrchfabrik und Signalbananstalt, Actien-Gesellschaft, Berlin. In der General-Versammlung wurde die Dividende auf 12 Proc. fest gesetzt. Ueber die Geschäftslage thcilte der Vorsitzende mit, daß die Gesellschaft einen Auftragsbestand von 1 750 000 ,4t in das neue Jabr mit kunüberaenommen habe (gegen etwa» über 3 Mill. Mark im Vorjahre), und seit dem 1. Januar seien 1 680 000 hinzugckommen (1 814 000). Die Wahrnehmung, daß wieder mehr NnternebmungSlust herrsche, gehe aus diesen Zahlen hervor, und e» bestehe die Hoffnung, daß auch die ge drückten Preife sich bessern werden, so daß auch im laufenden Jahre ein befriedigendes Erträgnih in Aussicht zu nehmen sei. *— Eiienbahn-Hotel-Gescüsaiaft, Berlin. In der General-Versammlung wurden die Bilanz und die weiteren Punkte der Tagesordnung genehmigt. « Halle a. S., 29. April. Gestern Abend hat sich hier ein Nabatt-Spar-Verein unter den Inhabern offener Geschäfts läden förmlich gegründet. Der Verein zählt bereits etwa ISO Geschäftsleute zu seinen Mitgliedern; dieselben gehören fast allen Branchen an. Vorwiegend sind die Colonialwaaren- und die Textilbranche vertreten. Die Mehrzahl der Redner trat für eine Rabattgewährung von 5 Proc. em, man hofft, dadurch die Fleischer mit zu gewinnen. Ein provisorischer Vorstand wurde gewählt, der die Satzungen auszuarbeiten und demnächst vor zulegen hat. Die ganze Bewegung richtet sich gegen die Tonsumvereine, die ob ihre» Verhalten» Handel und Wandel lahm legen. Die Bürgerschaft steht auf Seiten der Rabatt-Spar-Vercine, von denen der der hiesigen Bäckermeister sehr gut besteht. »ctien-Maschinensabrik „KyfshSuserhütte", vormals Pau IR e u ß , in Artern. Die General-Versammlung ge nehmigte nach dem Anträge der Verwaltung die Vertheilung von 20 Proc. Dividende für 1901 und ertheilte Entlastung. Die Herren Fabrildirector Lahn und Bankbirector Büchner- Artern und Amtmann G e r h a r d t wurden von Neuem ge wählt. Die Aussichten für da» laufende Geschäftsjahr konnten von der Verwaltung al» gute bezeichnet werden. *— Snhaltische Kohlenwerke inFrose. Die General-Ver sammlung setzte die sofort zahlbare Dividende auf 6 Proc. (wie im Vorjahr) fest. Der Beschluß über Schaffung von 1 200 000 M«! Sproc. Obligationen wurde von der Tagesordnung abge- furt a. M. In der außerordentlichen General-Versammlung einberufen werden, welcher die Beschlußfassung über Schaffung von 1 Million Stammprioritäten, deren Unterbringung ge sichert ist. zur Deckung der schwebenden Verbindlichkeiten unter breitet werden wird. * Cassel, 29. April. Da» im Trebrrprireß verurteilte AufsichtSrathSmitglied Otto hat eine Fristgewährung zur Be schaffung der 5000 «st Geldstrafe erhalten und wurde deshalb, weil der Rest der Strafe verbüßt ist, dieser Tage au» dem Ge- fängniß entlassen. (V. Z.) *— Bank für Handel «nd Industrie. Der bisherige kaiserl. Bankdirector Herr Paul Rump in Coblenz ist zum Director mit dem Wohnsitze in Berlin und da» Vorstands mitglied der Filiale Hannover, Herr Otto Davisson in Hannover, ist zum stellvertretenden Director ernannt wor den. Ferner wurden zu Procuristen der Niederlassung in Berlin die Herren Alfons Lhristian und Friedrich Garei» bestellt. * Frankfurt a. M., 29. April. Wie der „Frkf. Zta." au» New lyork gemeldet wird, ist der Generalagent der „Aachen- Münchener Feuerversicherungs-Gesellschaft" Gustav Raelnng, welcher nach Unterschlagung von über 30 000 au» Frankfurt verschwunden war, bei Ankunft in New York verhaftet worden. *— Dentsche G»ld- und Silber-Schelde-Anftatt, Frank- fur t a. M. In der mißerordentlichcn General-Versammlung wurden dte Anträge der Verwaltung auf Erhöhung de« Aktien- capital» um 1Z- Mill. Mark und die voraeschlagenen Abände rungen de» Reglement» für den PensionSfond« einstimmig an genommen. *— Nheinische Metallwaarenfatrik, Düsseldorf. Der spanische Kriegsminister hat, wie der „Köln. Ltg." au» Madrid gemeldet wird, die Zulassung de» Geschühsystem» Ehr hardt der obigen Gesellschaft zum Probeschießcn angcordnet. *— >. Schaasfhansen'scher Bankverein. Die Niederlassung in Düsseldorf wird bereit» am 1. Mai dieses Jahres er öffnet. * Köln, 29. April. Nach einer eingehenden, mehrwöchigen Beweisaufnahme wurde in dem bekannten Prpreß pe» Netz- rsskN-Otznetrnteß gegen «inig« seiner Abnehmer im heutigen einer Tochtergesellschaft der ^Standard Oil Co. Gesellschaft der „Deutsch-Amerikanischen P chaft , mit Sitz in Kopenhagen, die Handle, ... __ >urch bekannte Maßregelungen dazu zu bestimmen, bei tändigen Import und Handel mit Petroleum aufzuae tatt dessen ihren ganzen Bedarf nur bei der „Dan-k< selskab zu decken. Da» Resultat bürg kostet Petroleum nach der letzt« stände 4,90 für 50 lcg, in D Folge de» geschäftlichen Niederganges, der sich auch im hiesigen Bezirk fühlbar gemacht hat, Nicht möglich, die Abschlüsse in voller yöbe zur Erledigung zu bringen. Lieser Umstand in Verbindung mit dem überaus milden Winter, durch welchen vor zugsweise eine Beeinträchtigung deS Absatzes inNaßpretzsteinen und BriketS hervorgrrufen worden ist, hat uttere Betrieb ergebnisse im Berichtsjahr geschmälert Der Betr-ebSüberschuß betragt 294 510 c«, die Dividende 6 Proc. B«i Abfassung des Berichts haben wir mit Rücksicht aus die allgemein« Gesäxift»- lagc mit ermäßigten Verkaufspreisen zu rechnen, dagegen können unsere Absatzvcrhältnisse al» befriedigende 5e zeichne c werden. *— Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft in München. In der General-Brriammlung »Hörte Herr Direktor Lechner den Rkkqana de» Reingewinn« um 357 151 mit der witthschastlichen D«presio„ die «Inen Ausfall an Einnahmen brachte, dem anderirsrit» «ine hödung der Betriebsausgaben gegenüberstand, srrnir mit den von d». StaatSbahnverwaltung ungünstig beeinflußt« Tarifvrrhältnissen bet. Jiarthalbahn, hinsichtlich deren Verhandlungen mit der Gtaat-bahnX schweben. Bei einem Betriebscapttal von 48 Mill. Mark rentire X da» Netz der Gesellschaft mit 8'/, Proc. Di« Bankschulden seien durch Berkaus von Obligationen der Centtalbank für Eifenbahn- werthe auf 2V« Millionen Mark vermindert; man erstrebe in gleicher Art weiter« Verminderung. Di» deutschen Linien brachten di» heut« «in Mehr von 49000 ^4 An Ersparungen werde ge arbeitet. Wegen Ablösung einer Linie (Jiarthalbahn durch den Staat) seien Verhandlungen nicht angeknüpst. Der elektrisch« Be trieb der Jmrthaibahn München-Grunwald entwickele sich gut. Mehrere Actionäre drückten ihren Unmuth über da» ungünstige Ergrbniß au» und stellten ein« Reihe von Anklagen, di» von der Direktion beantwortet wurden. Die Bilanz wurde mit allen gegen einige Stimmen genehmigt, die Decharge mit 901 gegen 205 Stimmen erlhrilt. Ein Antrag, 4 Proc. Dividend» (w!« im Borj.) unter Zuhilsenahme der Reservefond» zu Vertheilen, wurde gegen wenige Stimmen, ein Antrag aus Veriheilung von 2 Proc. mit 1202 gegen 556 Stimmen abgelehnt, dagegen der Antrag de» Aussicht^- ralhe», den Gewinn von 117 326 vorzutragen, angenommen. *— Nürndcrg - Fürther Straßenbahn - Gesellschaft. Da von der General-Bersammtung beschlossene Angebot des Straßen bahn-Unternehmen» zur Einlösung der Aktien in 2l00 in 3'/,proc. Sladtaniehrns-Lbligationen pro Aktie von 1000 ist nunmehr in osficieller Weise beim Magistrate eingelaufen, so daß die Verhandlungen im Schooße der Gemeindevertretung beginnen können. Bis 1. Juli hat die General-Versammlung sich als ge- bunben erklärt. *— Actieumühlenwerke Stockau, Reichertshofen, Manching. Die General Versammlung genehmigte einstimmig dte Anträge der Direktion und des Aujsichisratbe». ES gelangt sonach eine Dividende von 5 Proc. (wie im Vorjahr) zur Bertheilung. *— Actienbraucrei Hof vorm.Gebr. Angermann i.Liqu. Die Reslquote auf dte Aktien der Gesellschaft gelangt nunmehr mit 68,56 pro Aktie zur Auszahlung. *— Aktien Gesellschaft für Buntpapier- und Leim fabrikation in Aschaffenburg. Die General-Versamm lung setzte die vom 30. dieses Monats ab zur Auszahlung ge langende Dividende auf 10 Proc. fest. *— ZeUstoff-Fabrit Waldhof. Drc General-Versammlung genchmigrc einstimmig die Vorschläge des Aufsichtsraths und setzte die Dividende auf 15 Proc. (wie im Vorjahre) fest. Auf Anfrage eines Aktionärs thcilte die Verwaltung mit, daß seit der Ausgabe LeS Geschäftsberichts sich der Absatz weiter wesent lich gebessert habe und insbesondere in den letzten Tagen größere Contracre abgeschlossen lmirden. In Pernau (Rußland) sollen 369 <WO Rubel gleich 797 040 zu Rückstellungen und Ab schreibungen verwendet werden. S Trpiltz, 29. April. In der heute hier abgehaltenen General- Versammlung der Actionäre des Duxer Kohlen verein» wurden sämuultche Vorichläge des Vorstandes einstimmig genehmigt, und es gelangt demgemäß für das Jahr 1901 ein« löproc. Divivrnde gleich 150 per coavertirte Aktie zur Bertheilung. * Wien, 29. April. tAbgeordoeteahouS.) Zur st«ht der Etat des Handelsministeriums. HandelSminister Freiherr v. Taü beipricht die hanvels-olttische Situation und drückt da» Ber- hältniß Oesterreichs zu Ungarn betreffend die Hoffnung auS, daß es den Bemühungen der beiden Regierungen geiingea werde, eine für beide Theile annehmbare Lösung zu finden, um da-Verhält- nißzwischen beiden StaaiSgebieten, sowie vollehandettpoliiiiche ActionS- srecheit der Monarchie gegenüber dem Au-lanbe sicher zu stellen. Die Ver handlungen über den autonomen Zolltarif seien noch nicht abgeschlossen, der neue Tarif solle die landwirthschastiichen und di« industriellen Interessen beider Staatsgebiete gleichmäßig sichern. Wir wollen, sagt der Minister, ein gerechte-, aufrichtiges Zoll- und HandelSbündnitz, einen für di« beiderseitigen Interessen zu billigenden, ausgleichrnden Zolltarif. Emen Zustand vertrags mäßiger Wehrlosigkeit können wir dagegen nicht über uu» ergehen laßen. Der Minister kommt dann auf die HanVelSverträge mit dem Aus land« zu sprechen und erklärt, daß die Frage einer einjährigen still schweigenden Verlängerung ber Verträge nicht zur Erwägung stehe. Der Minister erinnert daran, daß mau bei de« bevorstehenden Ber- tragsverbandlungen täglich durch einen neuen Zwischenfall, wie die Zuckersrage, überrascht werden könne, und schließt, in solcher Zeit dürfe mau kein Bild der Schwäche und Zerfahrenheit biere»; di« beste Rüstung nach außen sei Zusammenfassung aller Kräfte nach inaea. (Lebhafter Beifall.) * Wie«, 29. April. Heut« Mittag wurde nach der „N. Fr. Pr." ia Pest dos Eartel der großen ungarischen Eisenwerke UNI«, zeichnet. Der Beitritt der kleinen Werke ist gesichert. Am Donnerstag beginnen die Verhandlungen zwischen den öster reichischen und ungarischen Eisenwerken. * Wien, 29. April. Die Schraubenfadrik vreteillier L Urb« verweilt eine Dividende von 8 Proc. (ü V. 10 Proc ). L Oesterreichische Tvdbahn-Gesellschaft. Der „Verein für die Interessen der Fondsbörse in Berlin" hat die Direktion der Oesterreichischen Südbahn (Lombardischen Eisenbahn) er- sucht, auf die Tagesordnung der diesjährigen ordentlichen General-Versammlung einen Antrag auf Abänderung des 8 32 deS Statuts zu setzen, dahingehend, daß der A u f s ichts- rath — anstatt aus 21 Mitgliedern, wovon 13 in Oesterreich wohnen müssen, während weitere 8 ihren Wohnsitz in England und Frankreich haben dürfen — künftig aus 25 Personen be stehen solle, wovon 4 in Deutschland ihren Wohnsitz haben können. — ES steht unzweifelhaft fest, daß ein erheblicher Pro centsatz dcS Aktienkapitals der Südbahn sich in deutschen Hän den befindet, und die immer ungünstiger sich gestaltenden Ver hältnisse deS großen Unternehmens hoben schon fett Jahren deutsche Actionäraruppen dazu geführt, einen Einfluß auf die Gesellschaft zu suchen, um bessere Verhältnisse für die am Unter nehmen Äetyeiligtcn herbeizuführen. Diesen Bestrebungen hat die Verwaltung nur in geringem Maße Rechnung getragen, und derselben kann der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie erst ein JahreSergebniß wie das letztvcrgcmaene hat herankommcn lassen, ehe sie sich mit durchgreifenden Maßregeln für eine Sa- nirung beschäftigt hat. — Der „Verein für die Interessen der Fondsbörse in Berlin" hat eS abgelehnt, seinerseits zu den jenigen Fragen Stellung zu nehmen, welche das Verhältniß zwischen den Obligationären und den Aktionären der Gesell schaft betreffen, ist dagegen nach sorgfältigen Erwägungen zu dem Entschlüsse gekommmen, daß eS im wesentlichen Interesse sowohl der Actionäre, als auch der Obligationenbesitzer zu ver langen ist, daß die außerordentlich bedeutenden deutschen Inter essen an der Gesellschaft durch direkte Vertretung m der Ver waltung wahrgenommen werden. Auch für die Verwaltung dürfte Vieser Vorschlag wünschenSwerth und acceptabel sein, da damit die Bestrebungen einzelner Nctionärgrupven zur Zu friedenheit erledigt werden dürften. — Der „Verein für Vie Interessen der Fondsbörse" beabsichtigt, falls der Antrag von der Verwaltung und den dem Unternehmen nahe stehenden Bankkreisen nicht zu dem ikren gemacht werden sollte, für eine Vertretung ver deutschen Actionäre in der General- Versammlungzu sorgen und erforderlichen Falle» eine außer ordentliche General-Versammlung yerbeizuführen. EL steht dem Verein bereit» jetzt eine so große Anzahl von Aktien für diesen Zweck zur Verfügung, daß wohl anzuneymen ist, daß die eingelöteten Schritte Erfolg haben werden. *— Unstnrtsche Zucker - Industrie»Aktie« - Gefelicknft i> Pest. Di» Direktion beschloß, für do» mit dem 81. März ab gelaufene GeichäfiSjahr der General-Bettammluag di« vettheil,,« einer Dividende von 120 Kr. vormschlagen. Für di« Werk verminderung werde« 529 730 06 Ar. obgeschrieb«», der außer ordentliche Reservefonds wird mit 310000 Ar. bedacht, 289 258,46 Krone« werden auf neue Rechnung vorqetragen. *— vereinigte Araber un» Tsanaber Eisenbahn. Die Dirrctioa bat beschlossen, di« Divldead« für 1901 wieder mit 8 Proe. auf di« ArioriiöiSactien uad mit SV, Pro«, f^r bft Stammaktie« st» Vorschlag »a bring«. BeidG wt, tnr Sarjatzr». Termin bei dem Duisburger Landgericht, laut der „Köln. Ltg. da» Hochseldcr Walzwerk, dem Klageantrag der Hoh. ofcnwerke gemäß, vollständig verurtheilt, und zwar zur Ab nahme und Zahlung und Entrichtung von Lagergeld. *— Rbetnisch-Naflanische Bergwerk», «nd Hütt«n-Aktten- Gesellschaft zu Stolberg. In der General-Versammlung wurde leiten» de» AufsichtSrathS auf eine Anfrage, wodurch da» schlechte JabreSergebniß verursacht fei, und wie hoch dte Schmclzkosten sich stellen, erwidert, daß die Schmelzlöhne Ge- "chafiögeheimmß seien und Mittbeilungen hierüber nrcht gegeben werden könnten. Jedenfalls hätten die Preisrückgänge für Link, Blei und Silber einen Ausfall von annähernd 650 000 -F verursacht, wodurch des unbefriedigende Ergebnitz herbeigeführt lvurde. *— Aplerbecker Actienoerein für Bergbau (Zeche Marga- reihe) in Sölde. Die General-Versammlung genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbesondere die Vertheilnng einer Dividende von 6 Proc. (wie im Vorjahre). Wie die Ver waltung mtttheiltc, sei durch die Erwerbung neuer Gruben felder der Bestand de» Unternehmen» auf lange Jahre ge sichert. *— Stahlguß.Vereinigung. Die Bildung der deutschen Dtahlguß-Vereinigung scheint, wie der „Rhein.-Westf. Ztg." aus Dortmund berichtet wird, nach dem Ergebnitz der letzten Vorstandssitzung, welche vor einigen Tagen unter dem Vorsitze de» Director» der Krupp schen Grusonwerke Sorge stattfand, ziemlich sicher zu sein. ES Verhalten sich allerdings noch immer mehrere Werke, unter diesen die Dortmunder Union, ablehnend: diese» seien jedoch meist solche Werke, die erst in letzter Zeit auf den Stahlgntzmarkt getreten sind und nach der DurchschnittS- ziffer ihrer bisherigen JahreSproduction noch keine starke Be« ibeiligungSziffer beanspruchen können. Dagegen stehen ältere Werke der Vereinigung sehr sympathisch gegenüber. Ingenieur Schrödtcr-Düsseldorf sei bereit» vertraulich damit beauftragt, bei den Firmen, die ihren Beitritt erklärt haben, die Be« theiligungSziffcr festzustellen. Die schlesiscKn Stahlgußfabriken Werden vorläufig eme eigene Vereinigung bilden, sich jedoch der allgemeinen Vereinigung anschlietzen, sobald diese zu Stande kommt. X-e. Norddeutsche Portlanb-CementfaVrik in Misburg. In der General-Versammlung wurde der vorgelegte Geschäfts bericht und die Bilanz genehmigt und dem Vorstande und Auf- sichtSratbe Entlastung ertheilt. In Abänderung de» Gesell- schaftSvertrage» wurde der Sitz der Gesellschaft von Misburg nach Hannover verlegt und die Firma in „Norddeutsche Port- lanv-Cemcntfabrik Misburg" umgeändert. ?-«. Granitwerke Steinerne Renne, Actien-Gesellschast, zu Har-korsten. Die in der General-Versammlung von der Verwaltung vorgelegte Bilanz schließt mit einem Fehlbeträge von 54 925,14 -ck. Nach längerer Debatte wurde gegen 80 Stimmen dem Vorstände und AufsichtSratbe Entlastung er theilt. Die anwesenden Mitglieder deS AufsichtSratheS erklärten dann, für dieses Jahr auf die gesetzmäßige Tantieme verzichten zu wollen. — In der darauf abgehaltenen außerordent lichen General-Versammlung handelte e» sich um die Be schaffung neuer Betriebsmittel. Von der Opposition wurde Vertagung des Beschlusses und Prüfung des ganzen Werkes durch einen unparteiischen Sachverständigen beantragt, da man zu der Sache das Vertrauen verloren habe. Die Verwaltung erklärte sich bereit, eine Prüfung durch eenen von der Opposition bezahlten Sachverständigen vornehmen zu lassen; der Antrag der Opposition wurde abgelehnt. Dagegen wurden die be kannten Anträge der Verwaltung zunächst gegen 30 Stimmen, und al» sich die Opposition entfernt hatte, einstimmig ange nommen. 8 Hanseatische Colonisations-Gesellschaft m. b. H. inHam - bürg. Die zahlreich besuchte General-Versammlung am 26. Sftril, welcher auch die neuen AufsichtsrathSwitglieder, Herr Fabariu», Direktor der deutschen Colonialschule in Witzenhausen, und Herr F. Mißler, Hauptvertreter des Norddeutschen Lloyd auf dem Gebiete deS Auswanderungswesens in Bremen, bei wohnten, wurde von Herrn vr. jur. Scharlach als Vorsitzendem um 3 Uhr eröffnet. Der Herr Vorsitzende gab unter Bezug nahme auf den Jahresbericht der Geschäftsführer, sowie ans die Bilanz Gewinn« und Verlusirechnung pro 1S01 eine eingehende Darstellung der Entwickelung des Unternehmens. Dieselbe sei — wie er bervorhob — in Folge der sehr spät erfolgten Con- reffions-Ertheiluna von der Neichsregierung und der außer ordentlichen Abnahme der Auswanderung während der letzten Jahre eine wett langsamere gewesen, al» man bei der Gründung des Unternehmens erwartet habe. Doch sei gerade diese lang same Entwickelung für die Durchführung der Erschließungs arbeiten, sowie für die Fürsorge, die man den Neu- eingcwcmderten habe zu Theil werden lassen können, von erheb lichem Vortheil gewesen, namentlich auch nach der Richtung, daß inan jetzt zur Aufnahme einer größeren Anzahl von Ansiebelern in jeder Beziehung wohl vorbereitet sei. — Die gegenwärtige Lage und drc weiteren Aussichten dcS Unternehmens seien auch im Hinblick auf die von den Geschäftsführern in sehr vor sichtiger Weise ausgestellte Rentabilitätsberechnung durchaus befriedigend und rechtfertigten den Vorschlag des Aufsichtsraths, das gegenwärtige Gcscllschaftscapital von 1 153 000 auf 1 500 000 zu erhöhen. Bei dieser Ausgabe der neuen An- theilscheine würde die Rentabilitätsberechnung der Oeffentlich- keit zugänglich gemacht und dadurch die guten Aussichten der Gesellschaft dargethan werden. Die Gesellschafter beschlossen demgemäß, und nach Ertheilung der Entlastung der Geschäfts führer und des AufslchtSrathS wurde die General-Versammlung geschlossen. * Bremen, 29. April. Die Meldung englischer Blätter, datz die Schifffahrt».Gesellschaften de» Morgan-Trust» einschließlich der Hamburger Packetfahrt und des Norddeutschen Lloyd eine Erhöhung der Passagepreise von 10 auf 12 und von 12 auf 14 Pfund Sterling vereinbart hätten, wird von der „Weserztg." authentisch als erfunden bezeichnet. *— Zur Petrolcummonopolftage schreibt die Stettiner „Ostsee-Ztg." Folgende»: „Was Händler und Consumenten zu acwärtigen haben, wenn die Standard Oil Co. zur Alleinherrschaft gelangt, mag an einem Beispiel aus der Praxis der unmittelbaren Gegenwart etwa- näher beleuchtet werden. Der Zustand, den die genannte amerikanische Gesell schaft bezw. ihr deutsches Tochterinstitut, die „Deutsch-Ameri kanische Petroleum-Gesellschaft , zur Zeit mit allen Mitteln bei un» zu erreichen strebt, ist m Dänemark bereit» vorhanden. Vor etwa zwei Jahren gelang e» der „DanSke Petrol Selskab", einer Tochtergesellschaft der Standard Oil Co. und Schwester- Gesellschaft der „Deutsch-Amerikaniscbcn Petroleum-Gesell schaft . mit Sitz in Kopenhagen, die Händler in Dänemark durch bekannte Maßregelungen dazu zu bestimmen, den selbst ständigen Import und Handel mit Petroleum aufzuaeben und tatt dessen ihren ganzen Bedarf nur bei der „Dan-ke Petrol Selskab zu decken. Da» Resultat ist folgende»: In Ham burg kostet Petroleum nach der letzten Erhöhung in losem Zu stande 4,90 für 50 kz, in Dänemark kostet e» jetzt in losem Zustande 8,50 Kr. gleich 9,50 utz für 50 lcx. Da der Lol! 2,25 «ck für 50 leg beträgt, so stellt sich mithin da» Petroleum in Dänemark unverzollt auf 7,31 lck pro 50 ütz gegen 4,90 <ck in Ham burg, das heißt rn Dänemark um 2,41 -ck oder nahezu 50 Proc., höher. Das ist der Tribut, den der Petroleumverbrauchcr in Dänemark der Standard Oil Company dafür zu entrichten hat, datz die dänischen Händler ihren Nacken dem Joch des Herrn Rockcfeller gebeugt haben." Ta» citirte Blatt berechnet alsdann, datz auch die Händler in Dänemark dabei nur kärglich verdienen. Sie suchen sich des halb auch bereit» wieder von der Herrschaft der Standard Oil Company frei zu machen. Jedenfalls ist au» dieser Gestaltung Ser Dinge in Dänemark die Mahnung zu entnehmen, datz der Widerstand gegen die Monopolbestrebungen der Standard Oil Company ungeschwächt fortzusetzen ist. * BreSla«, 29. April. Auf Grund authentischer Infor« mation berichtigt die „Bre»l. Zta." die Nachricht der „Kattow. Ltg ", daß da» Dtadeisenwalzwerk der Redenhütte durch den Um bau einiger Oefen erheblich vergrößert und dann in Betrieb ge. nommen werd«, dahin, daß «in einziger von den in Umbau be griffenen Hohöfen der Redrnhütte den vorige» Jahr nieder geblasenen Ofen ersetzen soll. Da» Stabeisenwalzwerk sei konstant im Betriebe gewesen, werde aber trotz guter Besetzung mit Aufträgen nimt vergrößert. Bestätigt werde, datz die Gesell schaft einen größeren Auftrag auf Petroleumtanks für Amerika erhielt. *— >r«»l«««r Wazenb««-Gesellschaft, vormal» Linke. Die General-Versammlung setzte die Dividende auf 8 Proc. für die Stammaktien und 4V- Proc. für die Vorzugsaktien fest. *— „Glückauf", «cfien.G,sellsch«ft für «rannkodlen-ver- wertdnng zu Lichtenau (Bez. Lieanitz). Die Direktion äußert sich über das Geschäftsjahr 1901 unter Anderem wie folgt: Obwohl wir bereit» zu Anfang de» Berichtsjahr«» uns«« Praduct« zum größten Theil« fest »«schlossen hatten, war e» in
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