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i -r> )1 ->!r 16- -? I5!i ' Mürben, Pf. besitze j mehrere Güter bei Großen« Hain und beziehe vom Aakser von Örsterreich eine " Pension von 12,H00 Thsr. , diesen zu einem Dar« o -lehn von IVO Wr. gegen einen Dechsel veranlaßt, der auf 125 Thlr. lautete und nur auf «ine Sicht von wenigen Tagen gestellt war. Sv macht näm« lich die hiesige Wucher« und Gaunerbande derartige Geschäfte. Als.-nun, Melzer zur Versallzeit Zay« lung verlangte, befand sich Herr v-.d. Pforte nicht nur nicht im Pesch bereiter Geldmittel, sondern, machte nach mancherlei Hin« und Herzögen Melzern auch noch das Ansinnen, ihm anderweit« 500 Thlr. vorzustrecken, deren er zum Ankauf eines Mühlen« grundstück- benöthigt sei, auf dem er eine Eisenbahn . , . anlegen und verschiedene technische Veränderungen Anderst die^Rede sein, und als Pfeifer nun sei» vornehmen wolle. Melzer stellte, sich, als wolle er ----- -- auf Pforte'S Verlangen eingehen, indem er ihm., ° mittheilte, sein Schwager, der „Putterhändl. Fischer" " habe Geld liegen; aber er könne auf seine Vermit- lelung und Beihülfe nur unter der Bedingung zäh len, daß er zuvor die Angelegenheit mit den ihm schuldigen 100 Thlr. ausgleiche. Herr v. d. Pf. acceptirte diese Offerte bestens, und Melzer recom- "" mandirte ihn an den obengenannten Pfeifer, der auch gegen Verabreichung eines entsprechenden Pro- xtneticumS sich dazu bereit erklärte, an dem Tage,. wo die fraglichen 500 Thlr. ausgeantwortet werden sollten, die 100 Thlr. mit an Ort und Stelle zu - bringen und auSzuzahlen, unter der Bedingung, daß er gleich daraus und ehe man das Lokal ver lasse, seine 100 Thlr. von den zu zahlenden 500 Thlr. wiederbekomme. Nach Feststellung dieser Sti- , > pulationen begiebt er sich dann auch in Begleitung deS Herrn v. d^ Pf. in des „Fischer" Wohnung, und es wird dort ausgemacht, daß letzterer am an« der» Tage gegen einen von dem Herrn „Baron" — wie Pf. sich auch nennen läßt — auszustellen« ? den Wechsel die fragliche Summe zahlen solle. Der große Tag erscheint, mit ihm Herr von der Pforte und Pfeffer sowie einige Leute, die sich von den SOO Thlr. auch gleich bezahlt machen wollten, - in der Behausung des Pachtgärtner Melzer und der vorsichtige Pfeifer, dem über die „Capirice" des letzteren, 100 Thlr. erst haben zu wollen, während auf dem Tische ein großer Geldsack mit angeblich 300 Thlr. dem Empfänger im spo entgegenschim« mert, doch wohl einige Skrupel «ussteigtn mochten, fragte noch, als er bereits 50 Thlr. aufgezählt: „Hört, ihr führt mich doch nicht etwa aufs EiS?" „DaS wird sich »finden, wer ehrlicher ist, »b wir oder Du'." antwortet darauf „Fischer", und Pfei fer vollendet sein Werk. Herr v. d. Pforte nimmt i ----- - - - - Gärtner Melzer, woraus dieser ihm seinen Wech sel zurückgiebt, und ihn vor allen Anwesenden mit Anwendung von großen Pomps al» eine» „richti gen" Mann erklärt, der seinen Verpflichtungen nach« zukommen sich beeile. Aller Augen blicken nun er« «artend auf den „Butterhändler Fischer" natürlich Vaterländische Chronik , , Dresden. Der anggordnete Gvrnisonwechsel nun diese» Geld in Empfang und überreicht e» dem des t. Reiterregiment» Kronprinz^und der 2. Schwad- — ----- — mr.L roü de» Gardtteiterrtgiment» «pird zü nachbemerk ¬ ten Terminen stattfinden. Die nUtbrzeichnete 2. Schwadron verläßt den 30. Dec. die Garnison Großenhain und rückt den 31. ejsck. in die ihr angewiesene neue Garnison Pirna. Die Garniso nen de» 1. Reiterregiment» in Freiberg, Marien« i,. . 1 b 'N- !.« 7,. .nicht» sichrer hoffend/ al»/derselbe werde stach ein- .^facher Ausfüllung de» mitgebrachreji Wochselschema'- . ReichtyüNltt Pluto'» aiiL^dem geöffneten Geld- , ,sacke pM, deff hoffnungsreichen »Baron auösMtte». Aber wie, laug werden jetzt die-Gesichtes, 'M' ,Zi« , scher" jetzt von Herrn von der Pforten zuvor „Hy pothek" oder „sichere Bürgschaft" verlangt (wovon , früher niemals die Rede gewesen), ehe er da» Geld aufzähte. Da aber v. di Pf. seine Güter iin Monde hat, uitd dieser zu weit entlegen ist, als daß die erfor« derlichets fiiecogüitionsschriften von dort so schnell herbeigeschafft werden, konnten, er auch auf diesem Planeten jedes EreditS baar ist, so tonnte selbst verständlich weder von dem Einen noch von dem Geld von Melzern zurückverlangt, weißt ihn dieser mit d«r trocknen Erklärung ab, er habe dasselbe nicht vön ihm, sondern von Herrn v. d. Pf. em- pfäugen und Pfeifer müsse sich lediglich an diese« halten. So zieht nun die bitter enttäuschte Ge sellschaft mit langen Nasen ab, Pfeifer ist um seine 100 Thlr. und v. d. Pf. kann keine Eisenbahn bauen. Schwer wäre «S nun wähl gewesen, die in diesem Stück spielenden Hauptfactoren als Betrü ger zu entlarven, wenn Melzer nicht dje Unbeson nenheit begangen hätte, sich-noch selbigen Tage» gegcu ln'ehrere Bekannte/ und- selbst an öffentlichen Schaifflokalen in höhnischer Weise darüber zu äu ßerst, wie er einen Lumpenhändler „aufgegabelt" und gehörig ^geleimt" habe. In dem Geldsacke sei nur pbeudrauf Silber, daß Uebrige wäre mit geschnittenen Rechenstielen» Scherben und Metall- scheihchen auSgesüllt gewesen. Da Pfeifet hiervon baldigst Kestntniß erlangte und ob dieses Hohnes natürlich stoch erzürnter wurde, so erstattete er An zeige. ES ergab sich nun, daß der angebliche „Buk- terhändler Fischer" der obengenannte Brüder Mel zer» war, der in Gemeinschaft mit diesen, den ge lungenen, beziehentlich ungelungenen Coup aus vor herige Verabredung mit seinem Bruder gegen Pfei fern autgtführt hatte. Das edle Brüderpaar hatte e» nun zwar für angemessen erachtet, während der Voruntersuchung Pfeifern mit baären 50 Thlr. und einem den 31. Dec. d. I. zahlbaren auf die gleich« Summe lautenden Wechsel schadlos zu halten. Der Gerichtshof bestrafte den Gärtner mit IE und den Butterhändler mit 14 Jahr Arbeitshaus, woran sie vorläufig Lehre genug haben werdest. 'N,'.'», /s . 7,1 ./c, / -/Ä 7 r ' - -.:-r - )