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Eibenstocker Tageblatt : 27.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-193801275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19380127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19380127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-27
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 27.01.1938
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! Ueber die Unterredung zwischen Lhautemps, DelboS. Eden und dem englischen Botschafter in Paris, Phipps, wurde fol gende Verlautbarung veröffentlicht: „Außenminister Eden, der nach Genf unterwegs ist, besuchte bei seiner Durchreise durch Paris den Ministerpräsidenten Lhautemps und den Außen- Minister Delbos. Bor einem Esten, das ihm zu Ehren am Quai d'Orsay gegeben wurde, hatte Eden mit Lhautemps und Delbos eine einstündtge Besprechung, die nach dem Esten fort gesetzt wurde. Die internationale Lage ist bei dieser Gelegen heit von allen Gesichtspunkten auS beleuchtet worden. Die drei Minister sind sich völlig einig gewesen über die Art, wie sie die Fragen ins Auge fasten, die vor dem Genfer Rat zur Verhandlung kommen werden." Eine historische Wende Bier Jahre Vertrag mit Polen. Zum vierten Male jährte sich der Tag des Abschlusses des deutsch-polnischen Abkommens. Dieser 26. Januar ist — das hat sich inzwischen erwiesen — ein Tag von historischer Bedeumng, denn das zwischen dem Führer und Reichskanzler Wolf Hitler und dem polnischen Marschall Pilsudski abge schlossene Abkommen hat in seiner Auswirkung nicht nur für diese beiden Länder, sondern auch für Europa große Bedeu- Mng erhalten. Deutschland und Polen haben eine neue Frie denspolitik betrieben, die auch von anderen Staaten beachtet mrd anerkannt werden müßte, besonders im Hinblick aus Po lens östlichen Nachbarn, der in den letzten Jahren sich zu der Weltgefahr entwickelt hat. In den Betrachtungen in der pol- «ischen Presse zu diesem Jahrestag kommt auch der Gedanke rum Ausdruck, daß sich das Berständigungswerk in diesen vier Jahren ausgezeichnet bewährt habe. Uebereinstimmend wird als ein Zeichen dafür, daß sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen weiterhin im Geiste dieses Abkommens «twickeln, auf die deutsch-polnische Minderhettenüber- Einkunft vom 5. November 1937 hingewiesen. Der Berliner Berichterstatter der „Gazeta Polska" veröf fentlicht einen Leitaufsatz, der „dem Werdegang dieses Um bruches von historischer Bedeutung" gewidmet ist. Er weist «ns ein Gespräch hin, das Marschall Pilsudski bei seinem ein zigen Zusammentreffen mit Briand im Dezember 1927 in Genf hatte. Als Briand Pilsudski nach seiner Meinung über di« Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen fragte, habe der Marschall folgende prophetische Antwort ausgesprochen: „Diese Beziehungen sind heute sehr kühl: aber ich zweifle nicht, Latz in Deutschland nach einigen Jahren ein großer Staats mann an die Macht gelangen wird, der Verständnis dafür hat. daß Deutschland und Polen in ihren beiderseitigen und im europäischen Interesse aus eine gute, auf gegenseitige Achtung und auf gegenseitiges Vertrauen gestützte Nachbarschaft bedacht fein müssen." Diese Voraussage des Marschalls sei in Er füllung gegangen. Vier Jahre seien vergangen, seitdem das Reich und Polen die Nachkriegsepoche gegenseitigen Mißbehagens und unsrucht- barer politischer Rivalität abzuschließcn begannen. Beide Ne gierungen seien zu dem Ergebnis gelangt, daß der Augenblick gekommen ist, um eine Epoche in den deutsch-polnischen Bezie- Hungen durch unmittelbare gegenseitige Verstän- digung zu beginnen. Diese neue Epoche dauere und werde gewiß noch länger dauern, als i« dem Zehnjahrestermin der Erklärung über die Nichtanwendung von Gewalt vorgesehen ist. „Expreß Porannv" schreibt: Das Abkommen habe seine Lebensprobe bestanden. Das Blatt verweist dazu aus die Min derheitenerklärungen vom 15. November 1937. Wenn es auch jetzt noch verfrüht sei, ihre Ergebnisse zu beurteilen, so sei die Tatsache ihres Abschlusses allein schon ein Beweis für den guten Willen und den beiderseitigen Entschluß, auf diesem Wege weiter fortzuschreiten, der mit dem Vertrage vom 26. Januar 1934 beschritten worden ist. „Kurjer Poranny" stellt in seiner Würdigung fest, daß die Erklärungen vom 26. Januar 1934 wirklich eine neue Atmosphäre zwischen Deutschland und Polen geschaffen und eine neue Etappe in den nachbarlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten eingcleitet haben. Lleberwachung -er Giaaissein-e I« Dienst der Sicherheit von Volk mrd Staat. Auf Einladung des Reichsführers des Nationalsozia listischen Rechtswahrerbundes. Reichsminister Dr. Hans Frank, sprach im Haus der Deutschen Rechtsfront der Chef der Sicherheitspolizei, ^-Gruppenführer Heidrich, über die Abwehr der Staatsfeinde im nationalsozialistischen Staal. Der Redner schilderte die Bestrebungen und die Tätigkeit der weltanschaulich-politischen Gegner des natio nalsozialistischen Staates und ihrer im Reichsgebiet ver bliebenen Helfer. Er stellte dar, wie das unter der Füh rung des Reichsführers Ls und Chefs der Deutschen Poli zei znr Einheit zusammengefügte Staatsschutzkorps der Ls und Polizei nicht nur mit fester Hand alle Versuche, das deutsche Volk und sein Reich durch Zersetzung, Ver rat, Sabotage usw. zu schädigen, verhindert, sondern vor allem die Absichten der Gegner und ihre Arbeitsweise rechtzeitig erkennt und ständig überwacht. Er sprach so dann über das Verhältnis zwischen den Aufgaben der Bereiche des Rechts und den Ausgaben der Polizei und begründete eingehend die vorbeugende Tätigkeit der Sicherheitspolizei. Schließlich erinnerte er daran, daß die Verantwortung für die Sicherheit von Volk und Staat nicht nur bei den mit der unmittelbaren Abwehr gegne rischer Angriffe betrauten Organen liegt, sondern in Ge- samthaftung von allen, die in irgendeiner öffentlichen Funktion tätig sind, getragen wird, woraus sich wiederum die selbstverständliche Pflicht einer verständnisvollen kameradschaftlichen Zusammenarbeit in der Erfüllung die ser Aufgaben ergibt. Speers Vollmacht erweitert Berlins Bauplanung für die kommenden Jahrzehnte. Der Führer und Reichskanzler hat durch einen 2. Erlaß über den Generalbauinspcktor vom 2V. Januar 1938 die Zuständigkeit des Gcneralbauin- spektors erweitert. Bei der Großzügigkeit der Pla nung hat eS sich als erforderlich erwiesen, die Neuge staltung über das Gebiet deS Stadtkrei- se 8 Berlin hinaus zu erstrecken, um damit gleichzeitig die in den kommenden Jahrzehnten notwendig werdende weitere Entwicklung der Reichshauptstadt in bestimmte ge ordnete Bahnen zu lenken. Da jedoch die Befugnisse des Generalbauinspektors durch den Erlaß vom 30. Januar >937 aus den politischen Bereich der Reichshauptstadt beschränkt waren, war eine Erweiterung seiner Zuständigkeit geboten. Nach dem neuen Erlaß ist der Generalbauinspcktor berechtigt, Gebiete außerhalb des Stadtkreises Berlin in den G e s a m t b a u p l a n für die Reichshauptstadt einzu- bezichen, soweit dies zur Durchführung seiner Auf gabe erforderlich ist. Eine Erweiterung der Stadtgrenzen der Reichshauptstadt ist damit nicht vorgesehen, vielmehr dient der Erlaß ausschließlich der Planung des General bauinspektors, ohne damit die Zuständigkeit der übrigen Behörden zu beeinflussen. Srohdauvorhaben geoehmigungspMNg Dem Generalbauinspektor ist weiter vom Führer durch die Erste Ausführungs-Verordnung vom 20. Januar 1938 die Befugnis übertragen worden, bet allen im Stadtgebiet der Reichshauptstadt geplanten Neu bauten mit einem umbauten Raumbedarf von über 50 000 Kubikmeter — das entspricht einem Bauwert von etwa 2 Millionen RM. — den Bauplatz zu bestimmen. Diese Maßnahme war notwendig, um derartig repräsenta tive Großbauten würdig in das Weich bild der Stadt einzureihen und um zu ver hindern, daß diese in dem städtebaulichen Niesengebilde der fast 900 Quadratkilometer großen Stadt Berlin unter tauchen. Derartige Bauvorhaben sind daher rechtzeitig vor der Wahl des Bauplatzes dem Herrn Generalbauinspektor sür die Reichshauptstadt anzumelden. Neubau -es Propagau-ammistenums Dr. Goebbels lud die Arbeiter zum Richtfest ein. Im Beisein des Reichsministers Dr. Goebbels sand im Jnnenhos des Propagandaministeriums das Richtfest für den ersten Teilabschnitt des Ergänzungsbaus für das Reichsmini sterium für Volksausklärung und Propaganda statt. Die 500 Mann starke Belegschaft der an dem Bau beteiligten Firmen war in dem festlich geschmückten Hof angetreten. Nach einer Begrüßungsansprache des Vertreters der Reichsbaudirektion wurde der Richtkranz an dem im Rohbau sertiggestellten Er weiterungsbau aufgezogen. Ein Polier verkündete den üblichen Spruch, - Dann nahm Reichsminister Dr. Goebbels das Wort, um einige Worte des Dankes für die Schnelligkeit der voll endeten Arbeiten zu sagen. Er wies daraus bin, daß das Reichsministerium für Voltsaufklärung und Propaganda den Auftrag habe, sür das Volk da zu sein Die erste Ausgabe der in diesem Ministerium tätigen Männer sei. dem Volke zu dienen. Das Ministerium halte die engste Verbindung zwischen Volk und Führung. Aus diesem Grunde würden in den neuen Räumen des Erweiterungsbaues, der dringend notwendig sei, nicht neue Verwaltungsbeamte Platz nehmen, sondern Männer, die wirklich beauftragt und berufen seien, mit eigener Kraft aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens führend tätig zu sein. Aus diesem Grunde sreue es ihn besonders, mit den Arbeitern gemeinsam das Richtfest begehen zu können. Dr. Goebbels schloß mit dem Wunsche, daß immer und jederzeit im Hause des Reichsministeriums sür Volksaufklärnng und Propaganda die engste Zusammenarbeit zwischen Führung und Volk die Richtlinie alles Handelns sein möge. Er brachte ein Dreifaches Siegheil auf Reich und Führer aus. Anschließend fuhr die gesamte Belegschaft zu den Kroll- Festsälen, wo sie auf Einladung von Dr. Goebbels bewirtet wurde. Auch hier ergriff der Minister noch einmal das Wort und kündigte dabei u. a. an, daß für die Neugestaltung der Reichshauptstadt umfangreiche Arbeiten vorbereitet seien, die dem Bauarbeiter aus Jahre hinaus Beschäftigung gewähr leisten. Ein wichtiges Teilstück des Bauplans bilde die Er richtung von Wohnungen für das arbeitende Volk. Der Erweiterungsbau des Propagandaministeriums ist bereits so wett gefördert worden, daß die zum Teil weit zer streut liegenden einzelnen'Abteilungen bereits Ende Juni in dem neuen einheitlichen Gebäudekomplex zusammengesatzt wer den können. Das Fest -er -rutschen Leibesübungen Die Leistungsschau aller Sportler. Reichsminister Dr. Frick, der aus ausdrücklichen Wunsch des Führers und Reichskanzlers die Schirmherrschaft sür das deutsche Turn- und Sportfest Breslau 1988 übernommen hat, stellte der „Nachtausgabe" Ausführungen über das Fest zur Verfügung, in denen es u. a. heißt: „Die grundsätzliche Bedeutung des Deutschen Turn- und Sportfestes Breslau 1938 liegt darin, daß es die erstmalige, das ganze Reichsgebiet umfassende Kundgebung der durch den Nationalsozialismus geschaffenen Einheit der Leibesubun- gen ist. Dem Nationalsozialismus ist es in vierjähriger zielbe- wußter Arbeit gelungen, die deutschen Turner und Sport ler, die jahrzehntelang nebeneinandermarschierten, in dem einen Reichsbund sür Leibesübungen zusammenzufassen. Die damit endlich geschaffene Einheit der deutschen Leibesübungen soll in der letzten Juliwoche dieses Jahres in einer Leistungs schau sondergleichen dem ganzen deutschen Volke kundgetan werden. Träger des Festes ist der Reichsbund für Leibes übungen. Die Aufgabe, die ihm dabei gestellt ist, die Volks gemeinschaft der Leibesübungen in festlicher Form zu ver körpern, ist von volkspolitischer Wichtigkeit. Der Führer selbst hat in Anerkennung dieser grundsätzlichen Be deutung die Durchführung des Festes genehmigt und die Mitwirkung aller Stellen des Staates und der Partei ange ordnet. Das erste deutsche Turn- und SPortfest wird in Bres lau, der Hauptstadt der Südostmark unseres Reiches, abge halten. Die Stadt, die im Hermann-Göring-Sportfeld eine einzigartige Wettkampfstätte besitzt, wird alles aufbieten, einen würdigen Rahmen sür die Durchführung des großen Festes der deutschen Leibesübungen zu bilden. Wir wissen heute schon aus der Fülle der Anmeldungen, daß Zehntausende von Wettkämpfern und Hunderttausende be geisterter Zuschauer aus dem ganzen Reick in Breslau zu sammenströmen werden. Wir wissen — uns das erfüllt uns mit besonderer Freude —, daß bei diesem Fest der deutschen Leibesübungen auch Tausende sportbegeisterter Deutscher von jenseits der Reichsgrenzen, der Stimme ihres Volkstums fol- > aend, sich versammeln werden. So wird das Fest eine groß« ! Aufgabe erfüllen, den Millionen deutscher Turner und Sport ler Krönung ihrer selbstlosen aufopfernden Arbeit und An sporn für die Zukunft zu sein. Darüber hinaus aber wird cs dem deutschen Volke diesseits und jenseits der Grenzen ein überwältigendes Bild der Blüte und Geschlossenheit wehrhaften deutschen Volkstums im Reich Adolf Hitlers bieten." Oie Gl-e-ochbrücke bei Hamburg Die Pfeiler von 169 Meter höher alS der Kölner Dom Der General iuspektor sür das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, dem auch die oberste Leitung der großen Elbuferbauten bei Hamburg unterstellt ist, hat Einzelheiten über die gewaltige Elbehochbrücke mitgetetlt, deren Modell jetzt in München in der großen Architektur- und Kunsthandwerksausstellung aus gestellt ist. Dir Brücke soll in einer Länge von 700 Meter bei Oevel- gönne unterhalb Hamburgs die Norderelbe überspannen. Die Pfeiler dieser gewaltigen Brücke werden, wir daS „Hamburger Tageblatt" berichtet, eine Höhe von 160 Meter erreichen und damit die Höhe des Kölner Domes um 15 Meter übertreffen. Als Baumaterial für die Pfeiler wird auf Wunsch des Führers nicht Stahl, sondern Naturstein verwendet wer den, und zwar nicht nur aus dem Grunde, weil Granit ein ! rein deutscher Werkstoss ist, sondern weil durch diese Bauweise ! aus Jahrhunderte hinaus leine nennenswerten Reparaturen i an den Pfeilern notwendig sein werden. Die Fahrbahn der ! Brücke wird 48 Meter breit sein; sechs Kraftsahrbahnen, Rad- ! fahr- und Fußgängerwege sowie ferner Schnell- und Eisen bahnen werden über die Brücke führen. Ote Innere Wandlung -es Arbeiters „Neuer BlaMab für die meuschlicheu Werte." Der Sonderberichterstatter der halbamtlichen „Wreme" vav- öfsentlicht einen längeren Artikel über die Krupp-Werke t» Essen. Er gibt eine eingehende Beschreibung der ganzen M»- lage und ihrer Geschichte. Dabei kommt er auch aus die inner» Wandlung der Arbeiterschaft durch den NattonalsozialisnmS zu sprechen und schreibt darüber wörtlich: „DaS Ruhrgebiet mit den schwarzen Schatten der Schor» steine war einmal ganz rot eingestellt. Der Arbeiter war da mals nur ein Söldner, der sich mit Recht empörte, weil der Mensch in ihm nicht genug geachtet wurde. Heute haben wir mit eigenen Augen Arbeiter gesehen, die von einem ne«« Glauben beseelt waren. Sie dienen jetzt der Nation. Der Staat hat das Kapital mit der Arbeit ausgefüllt und damit eine neue Ethik geschafft» und einen neuen Maßstab sür die mensch liche» Werle sowie die fortgeschrittenste soziale Fürsorge. politische Run-schau Komintern-Agent zum Tode verurteilt. Das polnische Be zirksgericht in Zamosc im westlichen Teil Galiziens verur teilte den Kommunisten Piwowar zum Tode durch den Strang und zwöls weitere Kommunisten zu Zuchthausstrafen zwischen zwei und 15 Jahren. Piwowar, einem berüchtigten Agenten der Komintern, konnte die Ermordung eines Angehörigen der Polizeibehörde nachgewiesen werden. Die mit ihm verurteilten Kommunisten sind an diesem Mord mitschuldig. Oertliche und Sächsische AachrichN Eibenstock, den 27. Januar 1938. Gedenktage sür den 28. Januar. , Sonne: A. 7.49, U. 16.38; Mond: A. 5.36, U. 13.51 Uhr. 814: Kaiser Karl der Große zu Aachen gest. (geb. 742). — 1596: Der englische Seefahrer Sir Francis Drake vor Puerto- bello) in Panama gest. (geb. um 1540). — 1868: Der deutsch österreichische Dichter Adalbert Stifter in Linz gest. «geb. 1805). — 1871: Uebergabe von Paris. — 1931: Günther Plü schow, der „Flieger von Tsingtau" tödlich abgestürzt. > * „Deutschland ist schön". Ein Wervefilm für den deutschen Kraftfahrer. Im Lichtspieltheater „Astoria" gelangte gestern abend der neue Shell-Film der Rhenania-Ossag „Deutschland ist schön" zur Aufführung. Ter Film ist so recht dazu angetan, die Liebe zur Heimat und die Freude am Fahren zu wecken; er führt uns in die schöne deutsche Landschaft in Nord und Süd, in Ost und West hinein, zeigt uns dabei nicht die schon bekannten Großstädte, Fremdenorte, bekannten Bäder usw., sondern absichtlich versteckte, unbekanntere Gegenden un seres deutschen Vaterlandes. So zieht die Weserlandschaft vorüber, besuchen wir das «Samland, den Mittelthein und die Eifel, das «Sauerland und den Schwarzwald, den Boden see, die bayerischen Alpen und den Bayerischen Wald. In gut gelungenen Bildern wird uns die mannigfaltige Schönheit Teutschlands bewußt, des herb-schönen Nordens und des ver träumt-reizvollen Südens. Wenn Sachsen, das besonders reich an unbekannten landschaftlichen Schönheiten, vor allem im Erzgebirge, dem Vogtland« und der Lausitz, ist, auf dieser Filmreise, die wir zusammen mit Lotte Lorrjng, Jens von Hageo, Will Kaufman, Gerd-Fritz Ludwig und Jlsetraut Blankenburg unternehmen, übersprungen worden ist, so ist das insofern besonders bedauerlich, als der Film sicherlich in der? selben Fassung auch außerhalb Sachsens gezeigt wird. In dir Landschaftsbilder geschickt eingeflochten ist eine kleine Spiel handlung, in deren Verlauf der Kraftfahrer manch wertvollen Ratschlag bekommt, den er auf künftigen Auto- und Motvr- radwanderungen verwerten kann. kwi. * ArbeitszeUbestlurmungen einhalten! Bäckereien werden kontrolliert. In der Erkenntnis, daß die Nachtarbeit sich auf die Ge sundheit außerordentlich nachteilig auswirkt, war für das Bäckerhandwerk, das ja von der Nachtarbeit am stärksten betroffen wird, kurz vor dem Krieg das Nachtbackverbot er gangen. Dieses Verbot ist zur Förderung der Bestrebungen nach einer Gesundung des Bäckerhandwerks von der national sozialistischen Regierung insofern gelockert worden, als die Arbeit um 4 Uhr ausgenommen werden kann. Wenn die Regierung dem Bäckerhandwerk in dieser Weise entgegenkommt, so ist zu erwarten, daß die Bestimmungen genau eingehalten und nicht umgangen werden, zumal auch die Lehrlinge sich bereits zur Früharbeit einfinden müssen. Kontrollen, die im ganzen Reich von den Gewerbeaus sichtsbeamten ausgesührt wurden, wobei auch Vertreter der Deutschen Arbeitsfront mitwirkten, haben aber ergeben, daß die zulässige Arbeitszeit nicht überall eingehalten wurde. In Sachsen wurden 10 637 Betriebe besichtigt. Taber wurden in 1057 Betrieben vorzeitiger Betriebsbeginn, in 122 Betrieben vorzeitiges Austragen des Gebäcks festgestellt. 298mal wurden Verwarnungen ausgesprochen und 868mal Strafverfahren eingeleitet. Von 100 Bäckereiinhabern hielten also rund 11 dse gesetzlichen Bestimmungen nicht ein. Obwohl diese Zahlen eine wesentliche Besserung gegen den bisherigen Zustand erkennen lassen, muß das Ergebnis doch bedenklich stimmen. Zweifellos standen die Bäckereien in der Zeit der Stollenbäckevei stark unter dem Truck dtp Kundschaft. Aber auch andere Vorwände, sogar die Unkenntnis der Gesetzbestimmungen, wurüen angegeben. Es bedarf keines weiteren Hinweises, daß all« diese Entschuldigungen nicht mehr berücksichtigt werden können. Ten Bäckeveiinhabern muß die genaueste Beachtung der Arbeitszcttbestimmungen zur Pflicht gemacht werken, damit sie sich vor Strafen und Unannehm lichkeiten schützen. Andererseits ergeht an die Berbraucherschast die Mahnung, auch ihrerseits di« Bäckercibetrieb« nicht durch zu hohe Ansprüche zu Gesetzverstößen zu verleiten. * * Ter Glücksmann bei den Sängern. Auf der Versammlung eines hiesigen Männergesangvereines kauften gestern abend fünf «Zangesbrüder beim grauen Glücksmann ! gemeinsam «in Los und gewannen 50 RM. — Taß sich unser Eibenstocker Glücksmann überall großer Beliebtheit erfreut, geht ! daraus hervor, daß er in den ersten vier Wochen dieses Jahres > bereits etwa 5000 Lose verkauft hat.
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