Volltext Seite (XML)
schen Rußlandunbbrn IbvkgenGroßmächten Euro» - p a« sich gar nicht brtheiligt, sonder» nur eine zu« - wartende, vermittelnde Molle gespielt» "Der wohl berechneten Haltung diese» Staate» hat e» nach. unsrer Meinung aus der rinen Seite Europa zu verdanken, daß der damals entstanden« Eouflict nicht an Dimensionen gewann, dir «inen unabseh-> baren Wirrwarr in di« staatlichen Verhältnisse deff i selben bringen und auf lange Zeit hinaus «ine» unabsehbare» Krieg über seine Lande heraüfbe- schwören konnten; Nus der andern Seite Rußland,, daß es nicht in «in noch größere» Dilemma gerieth, i «Uv wenigstens seine Südgränzen ungefährdet sah und dorthin keine größeren Streitmassen-zu con« ccntrirrn nöthig hatte. Rußland ist daher auch mit dem, überdies ihm auch verwandschastlich höchst befteundetrn Berliner Hase in den intimsten Be« Ziehungen verblieben, mit Preußen gab e» für das selbe nicht» zu einigem und -zu verständigen, der alte Standpunkt war ungestört derselbe. Wozu sollte also die Anwesenheit von Preußen» König bei jenen Congressen eigentlich erforderlich seine In England hinwttdrrnm «ar Napoleon nur kurz vorder ebrnfav» gewesen, und daß er sich in ge wissem Betreff der Uebereinstimmung seiner mach« ligen Herrscherin zu der damals schon bcabsichtig« ten Zusammenkunft mit dem russischen Kaiser ver« sichert haben mochte, ist wohl kaum zu bezweifeln. Jndeß wer mag die Fäden durchschauen, an welche diese» wichtige Ereigniß sich knüpft; wir auf unter geordnetem Standpunkte haben un» für. jetzt nnr an die Hoffnungen zu hallen, die wir au» der Lage der Lach« immerhin zu schöpfen uns berech tigt halten dürfen, und wollen der Zukunft null dem nicht unbegründeten Vertrauen entgegen gehen, daß diese bedeutungsvollen Zusammeuküitsle der mächtigsten Herrscher Europas für de« Frieden des selben recht heilsam und ersprießlich werden mögen. Drettev, de» Ist. Oktober 1887. Längs unserer Elbaebirg« herrscht jetzt allentt< halben ein rege» Leben, und pflegen wir in dem Abschüße» von Gewehr größer« und kleinern Kalibers die vetfinnlichtrn Signale der Fvende zu erkennen, so mnß diese Freude groß sein; denn von allen Bergen erdröhnt fast zu jeder Tages stunde der Donner von Böllern und anderem Schießwerkzeug und verkündigt der Umgebung die Befriedigung, welche die WeinbergSinhaber über die dießsährige Ernde empfinden. Dem Verneh men nach soll denn auch der heurige Ertrag der Weinernte sowohl an Quantität al» an Qualität ein sehr zufriedenstellender sein» Es war-aber «sich in der Thal einmal nothwendig, daß die Dergbefitzer eine Me Ernte- machen, damit fie- nicht" di« Geduld vtklierrn; denn di« Erträge der früheren Jahrgänge - hatten letztere aus eine hart« Probe gestellt. — Desto stiller geht «».seit,wem«, gen Tagen in der Residenz-her,-denn da» uner wartete Hinsckridrn der älteste» Tochter^ unsre» gee^ liebten König», der Prinzessin Mari« hat über da» Königshaus und Alle», was mit Sachsentreue, an- ihm hängt, eine -tief« Trap««, verhängt. Be« kanntlich war die. -gkMvnt« Prinzessin schon poch , frühester Kindheit an sehr .leidend, und pur di« aufmerksamste Pflege,, welch« .ihr. in so,,hohem,, Stande gewährt werden konnte, hat es möglich ge-.^ macht, daß sie noch bis zu diesem Lebensalter, — sie hatte das l dreißigste Jahr zursichgelegt — vor-; geschritten ist. Aber gerade in solchen Verhält nissen pflegt die Liebe der Elter» um so sämerz- licher zu trauern und auch Andere-, die solchen Wesen entfernter stehen, beklage^ das, .Leid au» voller Seele, da» die Angehörigen trifft. , Die Prinzessin »ar noch, den Tag zuvor heiter, pnh fryh gewesen, Hali«. AbrudS das Hofthe-ter besuch^ und, keinerlei Symptome harten tcn schwere» Schlag angedeutet, der die erlauchte Familie treffen sollte, Nacht» zwölf Uhr waren plötzlich Kwuspfe eings- treten, an denen dit Vvllendere zeitweilig litt,.upd die dießmal einen so heftigen. Charakter annahme», daß schon früh um 4 Uhr der Tod erfolgte. Tag»,; vorher halt« Sei Majestät da» Hatent ausgehen lassen, daß die Stände des Königsreichs für de« 26. Oct. nach Dresden berief; der unerwartete Trauerfall bewirkt«,-, daß, dies« Zusammenberufupg, sofort , um 14 Tage verschoben und aus den 11. November verlegt wurde. Dem Vernehmest nach., wird die Berathung d«S Gewerbegrsetz«sthvürf» auf de« bevorstehenden Landtag« noch nicht vprgenöm-,; men werden, da die, in Unzahl der eingegangenen, Schrfften und PMioyen dem damit beschäfstgtW i Mimsterialboamlen eine solche Arbeit verursachen, daß eS unmöglich sei» dürfte, mit den Vor - püd Unterlagen rechtzeitig fertig zu werden, Es dürst«; vielmehr die Berathung des GewerbegesetzeS eine» außerordentlichen Landtage Vorbehalten bleibtn,, was jedenfalls dem Gedeihen des grptzfn und um«, sanglichen Werkes nur ersprießlich sein wird. Politische Wochenschau. Wien. Aus Anlaß einer Anfrage hat da»,; Justizministerium erklärt, daß mit der Einführung der neuen Gerichtsverfassung und JurisdicttonSgc« setzgebung alle auf Privilegien sich gründenden Vorschriften über die Zuständigkeit der Gerichte ausgehoben sind, daß daher für den Gerichtsstand von Gesellschaften oder Vereinen in bürgerlichen Rcchtsangelegenheiten in und außer Streitsachen lediglich die Bestimmungen der JulisdictionSgesctze, insofern von denselben picht nachträglich Ausnah« nahmen festgesetzt worden sind, zur Richtschnur zu dienen haben. Berlin. Da» lanhwirthschaftliche Ministerium