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höchst« Achtung zollen. Seine mit einem Eitat au» Rooali» gewürzte äußerst verbindliche Anrede an eia« deutsche Deputation, die ihn im vergangenen Herbst begrüßte, bewies, daß ihm deutsche» Wesen und deutfche Kulturarbeit vertraut und werth ist und die» genügt um den Deutschen diesseits und jenseits des Oreans den Amtsantritt des neuen Präsidenten als ein erfreuliches Ereigniß erscheinen zu lassen. Nachrichten ans Dresden und der Provinz. — Nach Mittheilung des „Dr. Jour." haben bet Sr. königl. Hoheit dem jungen Prinzen Albert zwar in letzter Arlt immer wieder Blutungen au« Mund- und Nasenschleim- Haut stattgefunden, auch ist der Appetit noch sehr gering und die Schwäche sehr bedeutend, trotzdem aber eine momentane Gefahr nicht vorhanden. — Dat königl. Konservatorium für Musik beginnt am 1. und 20. April neue Lehrkourse. In dat Lehrerkollegium der Anstalt sind kürzlich die Herren Hofschauspleler JaffS und Waldhorntst O. Kranz, königl. Kammermusiku-, eingetreten. — Laut Bericht des Komit^s der Ltedge-Stiftung zu Dresden über das Jahr 1880 betrug das in Verwaltung und Verwahrung de« königl. sächs. Kultusministeriums be findliche Stammvermögen der Stiftung am Schluffe des Jahre« 1879 die Summe von 612,953 M. und hatte am Schluffe de« Jahre« 1880 die Höhe von 629,054 M. er reicht. Von den erzielten Überschüssen sind im verflossenen Jahre 62 M. für die Unterhaltung de- Denkmal- und der Grabstätte Tiedge'S und 14,950 M. zu Ehrengaben und Unterstützungen verwendet worden. Von dem letzteren Be trage entfallen 3150 M. auf Dresden und Umgebung, 2400 M. auf München, 1950 M. auf Düsseldorf, 1900 M. auf Berlin und 5550 M. auf verschiedene andere Ort«. — Ihre Majestät die Kaiserin Augusta hat einen Preis von 3000 M. auSgesetzt für die Ausarbeitung eines Hand buch-, welche« eine systematische und praktische Anleitung glebt, sowohl für vorbereitende Thätigkeit der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz im Frieden, al- insbesondere für deren Wirken im Kriege. Bewerber um die Losung dieser Preisaufgabe haben ihre Arbeiten bis spätestens am 15. April 1882 bei dem Komits der deutschen Vereine zum Rothen ; Kreuz in Berlin einzureichen. — Am Freitage wurde im königl. Hoftheater zu Altstadt-DreSden daS Schauspiel „Preciosa" mit Fräulein Link in der Titelrolle aufgeführt. Die Vorstellung war nur mäßig besucht, aber da- Publikum von der wirklich ge nußreichen Gesammtleistung aller Mitwirkenden offenbar höch lichst befriedigt. An Frl. Link hat die Dresdner Hofbühne eine vortreffliche Acquisition gemacht und die jugendliche hoch begabte Darstellerin ist auf dem besten Wege drr Liebling der hiesigen Kunstgemeinde zu werden. Man erwartete nach den j bisherigen Leistungen von Frl. Link eine geniale Wiedergabe j der Preciosa und fand die hochgespannte Erwartung voll er- füllt; allgemein überraschte jedoch daS unerwartet« reizende GesangStalent, welches Frl. Link bei dem Liede „Einsam bin ! ich nicht alleine" entwickelte. In Bezug auf Mimik und Gestikulation muß Frl. Link jedocy den Spruch Lessing's be herzigen: Weniger wäre mehr! Die übrige Besetzung war eine vortreffliche. Herr Porrh als Aigeunerhauptmann und ! Frl. Berg al« Viarda waren charakteristisch und wirkungsvoll, i die Herren Ja ff ä und Marts und Frau Bayer vornehm ' und die glatten Verse P. A. Wölfls trefflich bemeisternd; die ! leidenschaftliche spanische Jugend fand in den Herren MatkowSky und Hagen treffliche Repräsentanten. Die i komischen Partieen wurden von Frau Wolf und den Herren Herbold und Schubert unter dem lauten Beifalle des Publikum« höchst gelungen zur Ausführung gebracht. — Das Residenztheater war am Freitage auSver- ! verkauft, waS daS Auftreten deS beliebten Gastes Felix Schweighofer in einer neuen Glanzrolle im Voraus erwarten ließ. Die Operette „Apajune", eine Uebertragung de« in Figaro'S Hochzeit behandelten ziemlich verfänglichen Herren- ! rechtes in daS Rumänische, ist musikalisch äußerst ansprechend, formengewandt und sicher eine der besten Leistungen deS Kompo nisten Millöcker. Dies gab den hiesigen Darstellern, den Damen König und Bendel und den Herren Wilke und Rüdinger, besonder« dm Letzteren bet einer reizenden Walzerarie, Gelegen heit, sich neben dem reichbegabten Gast« au-zujetchaey. Schwiighofer «xerlltrte als rumänischer Kürst, durch Marke, na« tunvahre Darstelluag und gewandtem Koupletvortrag. Der Be such der jedenfalls öfteren Wiederholungen der amüsanten Ope- rrtte ist allen Freunden der heiteren Muse warm zu empfehlen. — Drr 7. deutsche Mal«rtag, verbundea mit rtner Ausstellung dekorativer Malereien und kacktrerardeitta, soll t» d«n Lage» vom 8. bi« 10. Septbr. ». o. in Dresden »bgehalten «erden und hat man als Versammlungslokal dm Gewerdehaussaal, für di« Zweck« d«r Ausstellung dm Saal des Lrtanon in Aussicht genommen. — Am Montag dm 7. März wurde der Betrieb der 3. städtischen Gasanstalt bei Reick durch Zuleitung des t» derselben bereiteten Gases nach der Stadt eröffnet. Die neue Fabrik, deren Bau 2 j Jahr in Anspruch »ahm, ist in ihrem jetzigen Zustand für eine tägliche Maximalproduktioa von 40,000 Kubikmeter eingerichtet. — Aus dem Bereinsleben. Im Verein für Volksbildung gab Sonnabend Abend Herr Gewerbeschul- direktor Clauß in einem etwa j stündigen Vorträge ein an- ziehende- Bild über bas gegenwärtige Lolland auf Grund persön licher Erfahrungen und Erlebnisse, die von ihm während eines siebenwöchentlichrn Aufenthalt- an Ort und Stelle gesammelt worden waren. Außer bekannten Details, die wir hier nicht wiederholen wollen, erwähnte Redner das auf 3659 Eich- stämmen erbaute weltberühmte Amsterdamer RathhauS, be schrieb dessen innere historische Räumlichkeiten rc. und machte die Mittheilung, daß die Eisenbahn zwischen Harlem und Amsterdam auf — Faschinen gebaut ist. — An demselben Abend beging auch der Verein für Erdkunde auf dem Belvedere sein Stiftung-fest, an welchem al-Gast der in jüngster Zeit vielgenannte Afrtkareisende Ör. Holub Theil nahm. Dm Jahresbericht erstattete der Verein-vorsteher Herr Professor Ruge und zählte hiernach der Verein bei Schluß des adge- lausenen Vereinsjahres 296 Mitglieder, »xcl. 43 Ehren- und 41 korrespondirenber Mitglieder. Die Einnahmen beliefen sich auf 5987 M., die Ausgaben auf 6557 M. Nach der von lebhaftem Beifalle begleiteten Festrede des Borsteher schilderte Herr Or. Holub da- Maruzza-Reich am Zamdesefluß und erntete für seine geistvollen Ausführungen reichlichen Applaus. Ueber den gestern (Montag) Abend stattgehablea öffentlichen Vortrag deS Herrn Dr. Holub über die Wasser fälle deS Zambrse werden wir in einer der nächsten Nummer» diese- Blatte- berichten. — Aus dem Gerichtssaale. Der deS schweren Diebstahls angeklagte Handelsmann Eduard Iuliu- Schneider auS Niederlößnitz, verdächtig, bei der Oberförster-wittwe Rollitz in HerzogSwald« genannte- Verbrechen begangen zu haben, stand Sonnabend dieserhalb vor der III. Strafkammer. Wegen Mangel- an au-reichenden Beweisen und well die Möglichkeit nicht au-grschlossen zu erachte« war, daß der Diebstahl auch von anderer Seite au-geführt sein konnte, - wurde der Beschuldigte vom Gerichtshöfe freigesprochen. — Die Verhandlungen des königl. Schwurgericht-Hofe- der ersten Quartalsperiode nahmen am 7. d. M. ihren An fang und dauern dis mit dem 25. März. I« 23 Sitzungen werden 33 Angeklagte auf der Anklagebank erscheinen: du Straffälle betreffen u. A. Mord, Todtschlag, widerrechtliche Freiheitsberaubung, Urkundenfälschung, Körperverletzung mit tödtlichem Erfolge, (fünfmal) Straßenraub, (viermal) Brand stiftung, (viermal) Meineid, Nolhzucht, Unterschlagung und ' Hehlerei, (fünfmal) betrügerischen Bankerott. — Ein Mann auS Gitterst« bat am Dienstag Abend die Frau eines Kohlenhändlers in der Chemnitzerstraße, ihm doch behufs Abwickelung eine- dringlichen Geschäft« im nahe gelegenen Feldschlößchen, einen Fünfmarkschein zu wechseln. Die gutmüthigr Frau gab nach längrrem Zurrten seinerBilte Ge- ' hör, nahm den Schein im zusammengefalteten Zustand« an und bemerkte erst nach Entfernung de« Unbekannten, daß sie ein« al« Fünfmarkschein bedruckte EmpfehlungSkarte einer aus- wärtigen Waffenfabrik empfangen hatte. . — In einem Anfälle von Wahnsinn hat am 6. d. . M. früh die Krau eine« in Dre«den-Neustadt wohnenden Schuhmacher« ihrem 9 Jahre alten Sohne mittelst eine« Beile« 3 Kopfwunden beigebracht. Das schwer verletzte Kind, sowie die gristesgestörte Mutter wurden dem Stadt- ' krankenhause zugeführt. als A A. Garfi« ld das Blockhauski«d, d«r Zimmer mann, der Pferdetreiber auf dem Leinpfade am Vhiokanal und der Schulmeister von ehedem, am Freitage in das Weiße Haus etnzog, um den Präsidenten stuhl einzunehmen. Miliztruppe« und zahlreiche Mumcipallörper mehrerer Städte geleiteten Garfield und den Vicepräfideot Arthur nach dem Kapitol, wo der neue Senat sich oraanifirte Da selbst hielt Garfield seine Antrittsrede, In welcher er nach einem Rückblicke auf das hundertjährige Bestehen der Union auf die Wohlthate« hinwies, welche die Be freiung der Neger gebracht habe und die Nothwendigkeit des allg» meinen Unterricht- betonte. Anlangend das Münzsystem, sei er überzeugt, würden -wischen den haupt sächlichsten handeltreibenden Nationen sich Verstän digungen zur Sicherung der allgemeinen Anwendung von Gold und Silber treffen lassen. DaS Panama- kanalprojekt erheische die Wahrung der amerikanischen Interessen. Er stimme HayeS in der Ansicht zu, daß die Union die Aufsicht über jeden interoceanischen Kanal haben müsse, mißbillige die Vielweiberei der Mormonen und empfehle dagegen entschiedene Maßregel«. Garfield leistete dann dm AmtSeid und wurde in feierlichem Zuge in daS Präsidlalgebäude zurückgeleitet. In seinem An- nahmebriefe hat Garfield bereit- gezeigt, daß er ein Mann au» dem Volke sei, dessen Wünsche und Hoffnungen au» Er fahrung kennt. Nach seinem Regierung-Programm sollen die Vereinigten Staaten auch fortan nur eine Nation bilden mit genügenden Befugnissen der Selbsterhaltung, ihre Verfassung und die in Uebereinstimmung mit derselben erlassenen Verordnungen sollen da- höchste Gesetz deS Lande- sein. Die Nationalgefetze in Bezug auf die Wahl der Kongreßrepräsentanten dürfen weder verletzt, noch umgangen werden, ferner soll jedem Wähler ge stattet sein, frei und ohne Einschüchterung seine gesetz« liehe Stimme bei einer solchen Wahl abzugeben. Die Trennung der Kirche und deö Staates in Allem, waS die Besteuerung betrifft, soll absolut sein. In Bezug auf die Nationalfinanzrn will der neue Präsident die Fort setzung der Baarzahlungen. Da- CirkulationSmittel fei reichlicher als jemals zuvor vorhanden und man brauche nur die Gleichwerthigkeit aller Dollar- aufrecht zu er halten, um der Arbeit und dem Kapital einen Wetthmesser zu sichern, mit welchem Niemand Schaden leiden kann. Bezüglich d r Zollgesetzgebung will Garfield eine Politik, welche für da- Schatzamt eine Revenue ergiebt und die dennoch Arbeit und Kapital, welche in den großen Industrien Verwendung finden, in den Stand setzt, auf den einheimischen Märkten mit der Arbeit und dem Kapital ausländischer Industrien konkurriren zu können. Den Einwanderern verspricht er gastfreund liche Aufnahme und gedeihliche Förderung, hält aber eine Beschränkung der Chinesen-Einwanderung für ge boten, weil sie gleichzeitig zu sehr einer Jmportation und einer Invasion ähnlich sehe. Die Einwanderung dürfe aber nicht zu dem Deckmantel der unfreiwilligen Arbeit werden. Bei den Ernennungen für die verschiedenen Aemter der Regierung solle der Kongreß mit den au-führenden Oberbehörden Zusammenwirken, um den Civildienst auf eine bessere Grundlage zu stellen. Die Erfahrung habe gezeigt, daß mit dem häufigen SLechsel der Administra tion kein Reformsystem ohne die Beihilfe der Gesetz gebung wirksam und dauerbar gemacht werden könne; daher solle der Kongreß, ohne Verletzung der Autorität drr RegierungSgewalt, eine Methode entwerfen, durch welche die AmtSbauer festgestellt und die Unsicherheit möglichst entfkrnt werde, welche jenen Dienst selbst so unsicher und wenig befriedigend mache. Wie weit Garfield mit diesen Ideen durchdringen wird, muß abgewartet werden. Er beräth jetzt noch mit den republikanischen Führern die allgemeine Regie- rungSpolitik und sucht ein entsprechendes Kabinet zu bilden. Jedenfalls sind die dargelegten Anschauungen derartige, daß sich die amerikanischen Bürger glücklich schätzen können, Haye- einen Nachfolger gegeben zu haben, der ein höchst begabter Politiker, hervorragend auf dem Gebite der Finanz- und Volkswirthschaft, ge wandter Redner und ein Mann von unantastbarem Charakter ist, dem selbst seine demokratischen Gegner die Berk- bewohnt«, hatte die Gewohnheit, stet- sehr zeitig auf- zustehen. Am 23. Februar früh hatte er eine Kerze an der Nachtlampe angezündet. Da jedoch seine Hand zitterte, so kam er mit der Kerze den Vorhängen zu nahe und diese geriethen in Brand. Der General stieg auf sein Bett, um daS Feuer rasch zu ersticken; leider gelang ihm d:eS jedoch nicht; Leintuch, Decke und Bettteppich fingen Feuer und er selbst verbrannte sich bedeutend an Händen und Füßen. Er rief um Hilfe, man eilte sofort herbei und gelang eS bald, da- weitere Umsichgreifen der Flammen zu verhindern; aber die Brandwunden, welche der General sich zugezogen, waren so schwer, daß er wenige Stunden später unter heftigen Schmerzen den Geist aufgab. — (Eine seltene Frau.) Am letzten Tage de- Kebruar ist in Danzig, ihrer Heimath, Frau Marie Rrinick, geborene Berendt, die Wittwe deS bekannten Maler- und Dichters, deS Entdecker- der blauen Grotte von Capri, ge storben. Sie war di« Tochter der Schwester ihre- Gatten, mit dem sie in kinderloser, aber außerordentlich glücklicher Ehe gelebt hat. Marie Rrinick ist «ine vortreffliche Frau für ihren Gatten gewesen, dessen Leben sie mit einer blumen- tzaften Zartheit umgab. So widerstrebte e-, wie erzählt wird, ihrem Gefühle, die Manuskripte ihre- Manne- in die Druckerei wandern und dort dem Beflecken und der achtlosen Verzettelung au-gesetzt zu sehm. Jede- einzeln« jener Blätter und Blättchen hat sie abgrschrirben, um sie vor diesem Schicksale zu bewahren. Und dabei hat sie ihre eigene Individualität so weit aufgeben gelernt, daß ihre Handschrift eine täuschende Aehnllchkelt mit der ihre- Gatten gewann. Nach dem Tode ihre- Gatten lebte sie, nachdem sie dessen nachgelassen« Schriften herausge- geben, in Danzig, besuchte jedoch alljährlich einmal in Dresden b«s ihr so theuere Grab des Verstorbenen — In Ballwyl (Kanton Luzern) war am 21. Febr. ein Arbeiter mit der Herstellung eines SodbrunnenS beschäftigt und mußte zu diesem Zwecke wiederholt an einem Seile 127 Fuß in die Tiefe hinadgelassen werden. Al- er sich unten befand, brach plötzlich die ganze Ummauerung de- Brunnen- über ihn zusammen und überdeckte ihn buchstäblich mit einer Schuttmaffe von wenigsten- 100 Fuß Höhe. Obwohl nun nicht die geringste Hoffnung auf Rettung vorhanden war, wurde doch „nach geraumer Zeit" wacker an der Aufdeckung deS Sodes gearbeit und wer beschreibt da- Erstaunen, al- nach 3tägiger Anstrengung der Verschüttete Lebenszeichen gab und am 5. Tage Abend- nach einem schrecklichen Begraben- sein gesund und unverletzt wieder an- Tage-licht gebracht werden konnte. — Der „soclallstische Weltkongreß" ist vom Ge- neralrath der socialistischen Partei Belgien- auf den 2. Sept, d. I. nach Zürich einderufen und soll eine Woche lang dauern. Nach dem Aufrufe, der zu diesem Kongreß erlassen ist, haben die socialistischen Parteien der Bereinigten Staaten, von Deutschland, England, Frankreich, Holland, Dänemark, Ungam, der Schweiz und Portugal, sowie eine Anzahl socialistischer Gruppen und Arbeitervereine au- Spanien, Italien, Oesterreich, Rußland und der Türkei ihren Beitritt erklärt. — Wir der „Danz. Atz." berichtet wird, ist in Oliva di« abenteuerlich« Bermuthung aufgrtaucht, daß in der dortigen katholischen Kirch« ein Schatz von 30 Mill. Thlr. vergraben liege. Behuf« Hebung desselben sei von dem dortigen Kirchenvorstand« ein Kontrakt mit einigen Schatz gräbern abgeschlossen, der auch die Genehmigung des bischöf lichen General-Vikariats zu Pelplln erhalten Haden soll. In Folge dessen werden seit einiger Zeit planlos bald hier, bald dort Löcher in die Seitcnmauern der Kirche gehauen und in den Boden bis zu einer Tiefe von 3 bis 4 Meter gemacht, so daß schon die Ortspolizelbehörde beauftragt werden mußte, darauf zu achten, daß diese Schatzgräbers nicht für die Kirche selbst Gefahr bringend werde. — Newyork. Von unglaublicher Strenge ist in diesem Jahre der amerikanische Winter. In einigen Theilen Minnesota'- haben die Schneewehen ein« Höhe von dreißig Fuß erreicht, so daß selbst die im zweiten Stockwerke der Häuser wohnenden Leute völlig eingeschneit waren. Zwischen St. Paul und Sioux City blieb rin dichtbesetzter Eisenbahn- zug 12 Tage im Schnee stecken. Die Passagiere erlitten die unsagbarsten Heimsuchungen, da aller Bemühungen unge. achtet es nicht möglich war, ihnen Entsatz zu verschaffrn. Gleichzeitig setzte in Missouri bereit« da- Thauwetter ein und riß einzelne Farmhäuser, ganze Ansiedelungen und sehr viele Virhheerden fort. Die Indianer haben auf ihrer Reservatio» unendlich gelitten und einzeln« Stämme sind drcimirt. Die Verheerungen in Kalifornien werden auf Millionen berechnet. Auch die Stadt Newyork hat durch Sturm und Schnee wehen viel zu leiden. Geklagt wird dort darüber, daß das StraßenreinigungS-Departement seit Anfang de- Winter- keine Hand mehr gerührt habe, um die Stadt zu säubem. Infolge dessen bedrohen an einigen Stellen di« ganze Stadt dis orei Fuß hohe Schmutzschichten, deren Beseitigung man der Sonne überläßt. In einzelnen Straßen thun sich die Ladenbesitzer zusammen, um wenigstens einen schmalen Streifen vor ihre» Thürm passirbar zu machen. Die Stadt, welche selbst zu ihren saubersten Zeiten der Inbegriff alle- Schmutze- ist, gleicht jetzt einem un«rglündlich«n Morast. Dabei benä-t der Etat für die Straßenreinigung 800,000 Dollars ober br«i und «ine halbe Million Markig