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Feuilleton Inserate werden bi- Montag. Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt. Zeile 1b Pf Lrirstinrrn die letzten Schlachten für die Einheit und für die Freiheit Italien- werde schlagen könmn. Der italienischen Reg rang sind alle diese Vorgänge selbst redend sehr unbequem, zumal sie sich überzeugen muß, daß die anläßlich der Kceilassung deö Schwiegersöhne» Garibaldi'-, Canzio, geübte Milke jenen nur noch übkr» müthiger gemacht bat. — Die tunesische Krage ist allem Anschein nach in ein neue- Stadium getreten. Zunächst wird behauptet, ter italienische Konsul Maccio werde nach Alexandrien versetzt und für Tuni» nur ein Agent mit rein administrativer Mission ernannt. Zugleich ve» öffentücht die „Agence Havas" «inen osfic ö en Brief sichtSzüge nicht deutlich erkennen, langsam und schläfrig erhob er die Wimpern und starrte nur mit vornehmer, gleichgiltiger Verwunderung die Eintretende an. Gregorio, verzeihe mir, daß ich Dich in dieser Stunde noch aufsuche; aber es preßte mir da- Herz ab, ich muß Dir sagen, wie Du seit heute wieder leuch tender al- je vor meiner Seele stehst . . . Sie eilte auf ihn zu und wollte ihn mit der ganzen LitbeSgluth stürmischer Empfindungen in ihre Arme schließen. Ohne ihre zärtliche Absicht zu beachten, lehnte er sich in die weichen Polster seine- Stuhle- noch mehr zurück und mit halb geschlossenen Augen fragte er ge dehnt in französischer Sprache, während sie sich ihrer heimathlichen Laute bedient hatte. Und deshalb kommen Sie zu dieser Stunde, Madame? Ah, Gregorio, Du mußt nicht den Blafirten spielen, daS steht Drr schlecht an, entgegnete sie mit großer Wärme, beugte sich über rhn hinweg und sah ihm mit aller Zärtlichkeit in die Augen. Ich weiß ja doch, daß Du ein große», rdleS Herz besitzest daS für denjenigen glühend schlägt, den rS einmal geliebt hat. Ja, sieh mich immer verwundert an, fuhr sie immer lebhafter fort, obwohl ihr Gatte sie keine- Blicke- würdigte, im Gegentheil die Augen schlaftrunken, noch mrhr als bisher zusammenkniff und die größt« Ermüdung heuchelte. Doktor Bernard war heut bei mir und von ihm hab' ich erst erfahren, wie aufopfernd Du Dich gegen Deinen armen Bruder bekommen, während Du in übergroßer Bescheider heit sogar gegen mich daS tiefste Stillschweigen beobachtet hast. Erst jetzt öffnete der Baron die Augen; aber da» Der Herr Baron. Novelle von Ludwig Habicht. (8. Fortsetzung? Wa» kümmert mich da»! entgegnete die leiden schaftlich erregte Frau laut und heftig. Ich muß meinen Gemahl sprechen und sie wollte ohne Weitere» über den Knieenden hinwegschreiten, um in daS Schlafzimmer de» Baron» zu dringen. Blitzschnell «ar Jean wieder auf seinen Beinen. Verzeihung, Durchlaucht, aber ich darf Ihnen zu diesrr Stunde nicht den Eingang gestatten und er pflanzte sich noch ängstlicher vor der Thür auf, um ihr den Zutritt zu wehren. Jetzt verlor die Italienerin den letzten Rest ruhiger Besinnung und vornehmer Haltung. Di« kräftig«, im posante Frau ergriff den leichten Franzosen und schob ihn mit einem einzigen Ruck bei Seite, während eine ungeduldige Verwünschung in italienischer Sprache über ihre Lippen glitt. Dann trat sie rasch und ohne Wei tere» in da- Zimmer ihre» Gatten. Der Baion mußte wohl die heftigen Debatten gehört und eine Ahnung haben, wa» ihn erwart«, aber er gab sich da» unbefangenste AuSsrhen. Er war bereit» in einen seidenen Schlafrock geschlüpft und al» jetzt seine Gemahlin hereinstürmt«, lag er nachlässig in einem Lehnstuhl und den Rauch seiner Eigarre vor sich hin, blasend. Die matte Beleuchtung, in der da» Schlaf« zimmer gehalten «ar, ließ drn Ausdruck seiner Ge- begeisterte Lob seiner Gattin schien ihm durchaus nicht an genehm zu klingen, denn sein blass«-, kalte» Antlitz nahm einen sehr finstern Ausdruck an und er sti ß unwillig herau»: Ich bin sehr müde und bitte Dich, Deine Mittheilungen auf eine gelegene« Stunde zu spar«». Nein, Themrster, heut' schon mußtest Du e» wissen, daß ich Dich mehr al» je bewundere. Wer für seinen Bruder eine so hingebrnde Liebe an Len Lag legt, wie Du, der besitzt ein große», «arme» Herz und der ver dient auch meine ungetheilte Liebe! Sie schmiegte sich dabei an ihn an und ihre feurigrn Augen ruhten voll Schwärmerei auf seinem regungslosen Antlitz, LaS auch jetzt nicht- von seiner gleichgültigen Kälte v«rlor, ja, d«r Baron hatte Mühe, die Zeichen tiefer Abneigung zu verbergen. Du bist sehr gütig, sagte er kühl, aber nun laß mich schlafen gehen, ich bin ganz erschöpft und bedarf der Ruhe. Nein, nein, entgegnete sie eifrig und drängte sich noch zärtlicher an ihn heran; Du mußt mir jene« schreckliche Abenteuer erzählen und mir bekennen, warum Du darüber geschwiegen und nie ein Wort von Deinem armen Bruder erwähnt hast? Gerade heute will ich rs wissen, depn ich bin wie berauscht von dem Glücke, einen solch «dl«n, großherzigen Mann akS Gatten zu besitzen. r Antlitz de» Barons flog wieder Unmuthr» und er entgegnete schärfer a.s bisher: Madam«, wir machen unS lächerlich. Sollen morgen die spottlustigen Pariser «rzählen, daß Sie wie ^Ende Julia mitten in der Nacht zu mir ge« glichen find um ei» zärtliches Stelldichein zu suchen? Er stieß dabei ein kurze« höhnische« Lachen au«. auf der and«rn Seite, daß die Umwandelung de» preußischen in den deutschen BoikSwirthschaftörath be reit« in da- Stadium Ler Vorbereitung übergrgangen sei. Die Dauer Ler Session der genannten Jnstitu tion in Preußen wird auf 14 Tage angenommen, in welcher Zeit man mit Lem vorliegenden Materiale zu Ende zu kommen hofft. Die Handwerker und Arbeiter, die dem VolkSwirthschaftSrathe angebören, erhalten 15 Mark Diäten und freie Fahrt zweiter Wagrnklasse nach Berlin hin und zurück. Bei dem in Berlin am 23. d. M. fiattgefunLenen Ordensfeste wohnte der Kaiser auf Anordnung seines i Leibarztes vi. Lauer nur Ler Defilirkour während ! eine- Zeiträume- von etwa 20 Minuten bei. Die Prvklamirung der Or^rnsritter und I Haber vollzog der Kronprinz im Namen se ne- kaiserlichen Later». Dem Gottesdienste in der Kapelle, wie dem sich daran- schließenden Festdiner blieb Ler Kaiser ebenfalls fern, i Der Kronprinz führte die Kaiserin zur Tafel und brachte im Namen seines Vaters Len üblichen Trink- « spruch au«. Wie auö sicherer Quelle verlautet, sind für die i nächste Zeit im Bereiche Ler Marineverwaltung eine i Anzahl größerer Bauten in Aussicht genommen. Vor Allem soll mit der schon längst geplanten Errichtung einer neuen Marineakademie vorgegangen werden. Die Kosten de- Baues, weicher auf dem alten Werftterrain in Düsternbroock bei Kiel aufgcführt wird, sind auf 1,640,000 Mark veranschlagt und ist eine erste Rate davon bereit» im nächsten Marineetqt iv^Anl-tz gebracht. Außer Lem Gebäude der Marineakademie will man auf demselben Platze rin Chronometer-Gebäude errichten. Die anderen Baupläne betreffen meist Artillerie- und Torpedotepots. Wie man außerdrm schreibt, hat eö einigermaßen befremdet, daß die allerdings sehr heftigen Stürme der letztrn Zeit auch diejrnigrn unserer Kriegs schiffe zum Theil in Mitleidenschaft gezogen habm, die sich in dem al- sicher angenommenen Schutz deS Hafen» befanden. Es gilt die- besonders von der kaiserlichen Pacht „Hohenzollern" und der Panzerkorvette „Baiern". Von ersterem Schiffe hieß es bekanntlich früher, daß, wenn Prinz Wilhelm nach seiner Vermählung sich mit seiner jungen Gemahlin nach England begebe, genannte i Pacht für daS junge Paar fegellertig gemacht werden solle, waS nun nicht gut angeh,n dürfte, wenn die Beschädigungen wirklich so arg sind, wie man von Kiel auS berichtet. Nachdem bekanntlich die FortschrittSpartn bereits i in Magdtburg einen Parteitag abgehalten hat, wird nun auch noch in Halle am 30. d. M. rin solcher stattfinden. Zweck desselben ist, die Stellung zu be zeichnen, welche die Fraktion gegenüber den S,cessio« Inserate«- * Annahmestele«: Die Amoldische Buchhandlung Jnvalidendank, HaasensteinL Bögler, Rudolf Moste, G L Daube L Lo. in Dre-den, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. Politische Wellschau. Deutsches Reick. So ganz gesichert scheint der Steuererlaß in Preußen doch nicht zu fein, wenigstens ist d'e Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß derselbe durch eine Schwenkung LeS CentrumS in drr dritten Lesung zu Falle kommt. Lltztere» stimmte zwar durch seine Mit glieder in der Budgetkommission dem Antrag« Minni» gerade zu und wird unzweifelhaft auch im Plenum bei der ersten und zweiten Berathung für den dauernden Steuererlaß votiren; im Uebrigen aber hat sich die Fraktion noch Lurch keinen Beschluß gebunden, so daß sie völlig freie Hand behält, bei der dritten Lesung den Steuererlaß schließlich doch noch abzulehnen. Sämmt- liche übrigen Parteien haben im Gegensatz zum Centrum durch Kraktionsbeschiüsse derart bestimmte Stellung ge nommen, daß die Fortschrittspartei, die liberale Verei nigung und die Konservativen für, di« National« librralen und Freikonservativtn geschlossen gegen den Antrag Minnigerode stimmen werden. Demnach liegt also die Entscheidung in den Händen des Centrums. Es wird indessen versichert, daß im Centrum namhafte Mit glieder eine Ablehnung des Steuererlasses für den Fall befürworten würden, daß der Antrag Windlhorst ab- gelehvt werde. Die F.ststelluig von Abänderungen und Ergän zungen de« amtlichen Warenverzeichnisses gestaltet sich doch weit umfangreicher al- man anfänglich anzunehmrn geneigt schien. Die betreffende Angelegenheit war durch einen Beschluß d.s BuudesralheS vom 3. November v I. den Ausschüssen für Zölle, Steuern, Handel und Verkehr üderwirfin worden; bevor man jedoch zu einer Beschlußfassung gelangte, sind bereits von einer Anzahl BundeSrrg erungen neue Vorschläge eingegangen, anderer seits haben inzwischen die in Preußen bei der Zollab fertigung gemachten Erfahrungen noch eine Reihe von anderen, früher nicht beiührten Aenderungen des Waaren- verzeichnisseS al- dringend wünschenswerth erkennen lassen und endlich wurden vo r Seiten deö kaiserlichen Statthalters in Elsaß Lothringen noch nachträglich ein schlägige Wünsche ausgesprochen, deren Berücksichtigung «»gezeigt erscheint. Der Reichskanzler hat denn auch vor Kurzem eine Zusammenstellung aller dieser ge dachten Anträge dem Bundetrathe mit dem Hinzufügen zur Beschlußnahme unterbreitet, daß daS Material für die Begründung dieser Vorschläge im Einzelnen bei der AuSschußberathurg vorgelegt werden solle. Während man einerseits annimmt, daß eS in der Absicht der ReichSregierung liege, dem VolkSwirth- schaftSrathe auch Fragen zu unterbreiten, welche sich auf die künftigen Handelsbeziehungen zwischen Deutsch land und Oesterreich - Ungarn beziehen, bestreitet man <Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie sür die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. Trped.». Redaktion DreSde«-NeustO»t kl Meißner Gaste 3. Dir Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh Adannemevt»- Pretdr »ierteljährl. M. 1M Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- imstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in» HauS erbebt die Post noch eme Ge bühr von 2ö Pfg. Donnerstag, den 27. Januar 1881. 43. Jahrgang. ^.n «ah.ad zunehmeu g'r«ung'n sc v Kandidatenliste bild-». em-n ««»^ si 2,^,»,f,ftMN,«frag« -ar k der Gegenstand der Berathung d« ,chw«,enf».n Du,» Ä- S-u---'« H«»«- Mm d ,« Otrchm R-tdPi-d, «->»-- °°" °« di- Schweiz werde niemals den Angriffen irgend i.^Gr-^ Sr-d-rung au«g.!ed. f-i» s-n",rn würd, nur -°-°Iu<0 rum Du,»,u, und «ngerff aus ,'n, -udm S.oßma»! b,nutz' w«°ru, d«m,uf-i,« p",man,ui« Brkst^ung drr mnmn R-uttu, um -n- -snkrirgrnlr «'M.- i-°g-tt 3," s.ft. rubaUrn Lar. Di« Si»--un, drr «uu,«n «andk<- ->,n>r durch Sprrrsorl« wär, dann LbrrfHUnft. Die «,m«u irgrud b.nuchb.",» G °ßm-s- fi-Un abrr in di, S»««i, nur dann «in. mmn s>, ras» dm» di,s«id« hindurchkumm.n k-nn'-m Durch murr, B-- frftiauEn °„i-a- man -is» j-d« «rm« drn Wrg da,» und dir« s-i drr Punk, w-ich-r dn °dlg" r-ag« 'n B-tracht E- s°r d.n 27. d M arMndi,.. »«fumminn, zu Gurstrn d-« °°g-m«n «n Sl mm«»,« wird di, r-iinsch- rarxi °h°< Zwrrs.l d,sEi°">. Di« il-ii-nisch« P-'ä- '«'hau sich MI« «u«°ahm< w«n!g-r B1äN«r g-g«°a,,r drr ganzen B« wegung ablthnend, wie denn auch d.e Agitation zumeist durch dieselben Person,« betrieb«» wird, die. dtt-Ken Brstrebungen für die „Uslm irreüonrrr" eme Rolle spielen Bezeichnend ist, daß Garibaldi, sowie sein Sohn Mrnvlti gleichfalls ihre Ramen alS Aushänge schild für beide Zwecke hergeben. Der Letztere betont in dem Antwortschreiben, mit welchem er die ihm ange- trag.ne Präsidentschaft deS Lriestinee Aktionskomitö» annimmt, es sei „die Pflicht jedes Italieners, sein Ltbrn der beiligen Sache von Tr ent und Triest zu w ihrn-. Zuglrlch g'ebt er der Sehnsucht nach dem «uaenblicke Ausdruck, wo er mit dm Trimtinrrn und