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Inserate werden bi- Montag, Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: torf. 30 Pf. 43. Jahrgang Donnerstag, den 6. Januar 1881 dieser Gegenstand gründlich geprüft und von den ver. !nd oder auf eine Feuilleton s er n, 1 und litten, mten. Exped. u. Redaktion Dresden-Neustadt ft. Meißner Gasse 3. Die Zeitung erscheint Dienst«,, Donnerstag und Sonnabend darf der Richter solche Zusätze nicht gestatten, die mit dem Wesen des EideS nicht vereinbar ft zu den Docks und 6ntrepotS Negirung der in den Eidesworten enthaltenen Betheuerung hinauslaufen; dagegen läßt sich kein Gruud auffinden, weshalb eS unstatthaft sein sollte, solche Worte hinzu« zufügen, durch welche die in der Eidesformel enthaltene Betheuerung im Sinne deS Schwörenden noch verstärkt wird. Die entgegengesetzte Auffassung erscheint um so unzutreffender, wenn man erwägt, daß in dem früheren Verfahren die Eidesleistung eines katholischen Zeugen unter Anwendung der für die Evangelischen vorge« schriebenen Formel nicht als ungiltig angesehen wurdet Wie die „Deutsche HeereS-Zeitung" berichtet, wer den von 1881 bez. 1882 ab für den Fall rincn Mobil machung 128 Landwohr«,'14K Feld->134 Besitzung-- und 189 Ersatzbataillone zur Aufstellng kommen, so daß sich also der Stand der deutschen Armee fortan gleich beim Beginn eines Krieges und zwar mit Hin zurechnung der neuen Jnfanterteregimenter, auf 1106 Bataillone stellt, von denen 779 Bataillone sofort zum Angr ff verfügbar sind. Dem preußischen Abgeordnetenhause ist der regel mäßige Bericht der Staatsschuldenkommission über kaS Jahr 1879/80 zugegangen. Danach betrug am 31. März 1880 die Staatsschuld 1,490.063,591 M, so daß im Vergleich zum Vorjahre dieselbe um 158 889,016 M gewachsen ist. Die Staatsschuldenkommission hat seit dem letzten Bericht insofern eine Veränderung ihres Personalbestandes erfahren, als an Stille des Abg. Stengel der Abg. ClauSnitz zum Mitglied gewählt und bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden an Stelle des in dcn Ruhestand tretenden Geh. Ober- re^irrungSraihS Löwe der vortragende Rath im Land- wirthschaftsministerium Geh. Oberregierungsrarh Or. Michelly zum Mitglied ernannt wurde. Die Hochzeit des Prinzen Wilhelm von Preußen mit der Prinzessin von Schleswig Holstein Augustenburg findet bestimmt am 27. Februar d. I. statt. Es werden nabeu ulten, iuder. wehr soneo, runter über); aueu, sone», nderu bi, 6 » sich !0 di, on 40 von ah reu. wiche 1303; lluau- iahre; eu. der die Ispalt. Zeile 1S Pf. Unter Eingesandt s mann ISau-' Ha«», s Ar T); 6T); 1880. 185 34 89 363 Adonnement«- PretS: vierteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post emstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins Haus erbebt die Post noch eine Ge bühr von 2b Pfg. 1. lie gemäß — vermittelnd eintrat. Er war unerwartet angrkommen und fand sich auf daS Schmerzlichste durch den Stand der Dinge überrascht. Der Hekenrichtrr schrieb einige Worte auf ein Stück Papier, streute Sand darauf und reichte eS Anno hin. „Hier, Weib! gieb' dies dem Verwalter und sage Deinem Mann, daß er heute Nachmittag zu Hause bleiben darf". Anno sah den Richter fragend an. „ES ist die Freisprechung Deines Mannes", erklärte der Baron. Mit stürmischer Freude ergriff Anno seine und deS HrkenrichterS Hand, bedeckte sie mit Küssen und rief: „Jummal vergelte eS tausend Mal!" Doch statt mit dem so glücklich erlangten Papiere fortzueilen, blieb sie noch immer stehen. „Hast Du noch sonst Etwas auf dem Herzen?" fragte der Baron gütig. Ja! Anno batte noch etwa- auf dem Herzen. Bei allem eigenen Leide hatte sie doch des Brautwerber- nicht vergessen und seine Freisprechung war eS, welche sie erbat. „Nun, Herr Hrkenrichter! so schreiben Sie noch einen Brief", sagte der Baron und schweigend entsprach jener der Aufforderung. Während dessen gab sich der Baron Anno a!S Gutsherr za erkennen und versprach ihr, dafür zu sorgen, daß Mart sein Grundstück und seine Wohnung behalten dürfe. Er fügte hinzu, er sei gekommen, um zu bleiten und selbst für da- Wohl seiner Unterthar en zu sorgen. Anno war außer sich vor Freude und Dankbarkeit. 8 Bk- ovstr» l: 53 ngeu, uoru, arten, nliche nuui- vgen, bliche brqr Dem rbeiler . Beer edlitz; Weiße »man« begast. >egaft; »esitzrr John; er in Hand- che D. her in atze»; «. L. lfer in rben: Mch' stich A gekommenen Frage, ob eS einem Zeugen bei der Leistung des Eides gestaltet sei, der im Gesetz vorgeschriebenen Formel noch eine weitere, seinem Glaubensbekenntniß entsprechende Betheuerung hinmzufügen, hat der preußische Justizministcr an die Staatsanwaltschaften eine Ver fügung erlassen, welche für die praktische Handhabung der EidrSformalitäten von Wichtigst sein dürfte. „Gegen die Zulässigkeit konfessioneller Zusätze zur Eldesnorm, so heißt eS in der Ausführung genannter Zuschrift, ist der Natur der Sache nach ein Bedenken nicht herzuleiten. Freilich VPf. OPf. 6 Pf. SPf. 2P. -P. 8P. „Hier ist der zweite Freibrief" sagte der Baron, „Du wirst ihn doch nicht verlieren?" „Ei, ei — Nein, nein", antwortete Anno. „Aber Du hast einen weiten Weg zu machen und wirst müde sein?" - „Mitte nüt", erwiederte sie und verließ daS Zimmer. Wer eS je erfahren hat, waS eS heißt, einen Weg, den man in Kummer und Sorge antrat, in Freude zurückzugehen, der wird sich Anno'- Empfindungen auf dem Heimwege verstellen können. Zwar fühlte sie die körperliche Ermüdung, aber sie achtete ihrer nicht in der Freude ihre- Herzens. Am Stande der Sonne konnte sie sehen, daß eS ungefähr zwei Uhr nach Mittaa sein müßte. AlS sie in die Nähe von deS Verwalter- HauS kam, schwankte sie einen Augenblick, ob sie den Freibnrf hier abgeben sollte, allein ihre Furcht vor dem schlechten Menschen und der Wunsch, da- kostbare Do. kument zuerst ihrem Mart zu zeigen, bewogen sie, vor- über zu g'hen. AlS sie ihre Wohnung endlich erreicht hatte und nun m das Zimmer trat, in welchem Mart, den kleinen Johann aus dem Schoße haltend, von trüben Gedanken niedergedrückt, da saß, vermochte sie kein Wort zu spre. so lange?" fragte Mart. «b,- ab,rwm^< von d« Ma«, ihm G.,M- und <r> ki'piiiich« «nst„ngung, sank «nno ohn- . . hob Mart sie auf, setzte sie an die Stelle ^f seine Kniee und drückte ihr Haupt ^o fand Anno die Kraft, ihm in ab- -°« st. g"h-n und schiedensten Gesichtspunkten aus erörtert worden ist, läßt sich dessen endliche Durchführung al- erwünscht erachten. In Veranlassung einer vor Kurzem zur Erörterung Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr««»« Müller in Dresden. Kuder LV fühlen !e ihn mende freuen n Be- Zarge« -irbe >uszu- !n ein sämtliche königlichen Prinzen und Prin- um diese Zett ^mm ich K„lin refidirendea, in der zesfinnen, auch die H « erwartet zwar den Reich-Hauptstadt emtreffen. M C^nnaught mit Pnnzm W° ? U"d >>m «obu^Gmha. so- ihren S.mahlmn. > . „ immerhin aber keinen wie -inig- -nd-r-den^ : »»"Ai b,i d,m E-"'r-st°mi'° für di- u-b-r. b.mnki, daß . Hochj.il0g.sch.nk« an ...chnng e m« ^nß'sch. S.Sd,. ihr. ^^ttÄna maesagt haben, in Folge dessen die Mittel A AusN kostbaren Geschenke- voll- auf s'" E,n will, ist der Chef der handelS- voliti^en «btheilunq deS auswärtigen Amt-, Ministe- rÄL ^r den Posten ^^preußischen Gesandten in Hamburgausersehen ) estättgt sich diese Nachricht, so würde dadurch bewiesen, welche- Ge wicht der Reichskanzler dem Ausgang der Verhand ungen mit Hamburg beimißt. Der Schwerpunkt der - über den Zollanschluß scheint übr'genS mcht m der Kosten- fraae allein zu liegen. Wäre die- der Fall, dann hätte sich -in- Einigung mit d,m S-n-t schon vor 1-ng.r-r Zeit erzielen lassen können, La man H^bu^ mcht Zweifel darüber gelassen wurde daß daS Reich den Docks und EntrepotS m entsprechender We.se b«,r°g-n w«d.. <" Monaockio. U»In dm »««tischm Sr-igniffm d.« Lag.« k-»- «ukmj d« Vertreter des Linzer Bauerntages be,m Ministerpräsi denten Grafen Taafe oben an. Letzterer gab in seiner Antwort dem Bedauern darüber Ausdruck, daß die Steuerfragen von den politischen Parteien zu Sonder- zwecken ausgebeutet würden Sein Verbot des Linzer BauerntageS wäre nicht gegen die Besprechung der Grundsttuerfrage durch die Bauern, sondern gegen d,e dabei beabsichtigte Hetze gerichtet gewesen. Die Regie rung erkenne die Nothwendigkeit an, die Härten bei der Grundsteuer zu beseitigen, sie wolle aber nicht unter dem Einflüsse einer Pression handeln. Aus der Ant- wort des Ministers konnte man entnehmen, daß die Abhaltung des Bauerntages gestattet wird, sobald die Gewißheit bestehe, daß fremde Elemente fernblieben und agitatorische Nebenzwecke nicht verfolgt würden. — Die Schiedsgerichtsfrage ist noch immer nicht erledigt, doch glaubt man, daß ein neuer Ideenaustausch unter den Mächten erfolgen werde, der die Wahrscheinlichkeit der Erhaltung des Friedens zwischen der Pforte und Griechenland einbeschließe. Auf der andern Seite wird dahingegen auf die innere Lage Griechenlands hinge, wirken und die Befürchtung ausgesprochen, es hätten sich die Verhältnisse nicht ohne Schuld Europas daselbst Die Arnoldische . Buchhandlung InvaNd.-ndank, HaasensteinLBogler, Rudolf Mosse, G L Daube L Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Franksutt a/M. ' u. s. «. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Einer der Gründe der im verflossenen Frühjahre flattgefundenen KanzlerkrisiS war bekanntlich die zeitweilige Häufung von Stellvertretungs- Mandaten in den Händen einzelner Bundesrathsbevoll- Mächtigten. Diesem Uebelstande ist nun dadurch abge- Holfen worden, daß eine Anzahl von Kleinstaaten sich dahin geeinigt hat, einen ständigen Bevollmächtigten nach Berlin abzuordnen. Die Initiative hierzu ist von Sachsen-Weimar auSgegangen, welche- den G'h. Finanz- rath vr. Heerwart soeben zum Vertreter der Regierungen der Herzogthümer Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg- Gotha, sowie der Fürstenthümer Schwarzburg-SonderS- hausen und Reuß jüngere Linie ernannte, nachdem zwischen den angeführten Staaten die hierfür nöthige Uebereinflimmung erzielt worden war. 1)r. Heerwart, welchem zugleich der Titel eines Geheimen LegationS- raths verliehen ist, wird also regelmäßig fünf Stim men führen, während Baiern deren sechs und dem Königreiche Sachsen deren vier zur Verfügung stehen. In den politischen Kreisen giebt sich über diese Neuord nung eine bemerkenswerthe Zufriedenheit kund, weil da durch im Bundesrathe die Wiederholung von Differenzen unmöglich gemacht scheint, die mitunter doch einen Charakter annahmen, welcher der Tendenz dieser obersten Institution deS deutschen Reich- sehr wenig entsprach. In den wirthschaftlichen Kreisen beschäftigt man sich noch fortgesetzt mit jener Neujahrsbescheerung, welche unS Rußland bezüglich der allgemeinen Zollerhöhung bereitet hat. Wie man in Berlin auch über diese russische Liebenswürdigkeit denken mag, es wird nichts anderes übrig bleiben, als auf die Kampftölle zurückzu weisen, die der Entwurf deS Tarifgesetzes gegenüber dem Import aus denjenigen Staaten in Aussicht gmommen hatte, welche unsere Waaren verhältnißmäg h'cher be lasten, als die eigenen Waaren bei der Einfuhr nach Deutschland besteuert sind. Die „Germania" ist denn auch heute schon geneigt, den Reichskanzler zu einem Vor schläge im Sinne der Wiederherstellung jenes Bundes- rathsbeschlusse- aufzumuntern. Diese Haltung des leiten den Organs der Centrumspartei erscheint um so bedeutungs voller, als der h 5 deS Zolltarifgesetzes in der Session von 1879 nur mit geringer Mehrheit abgelehnt wurde. Wie man versichert, wird sich der Volkswirthschaftö- rath, für welchen die Ernennungen in den nächstcn Lagen zur Publikation gelangen, in erster Linie mit der Ma terie der Arbeiterversicherung beschäftigen und ferner die Reorganisation des Jnnungswesens in Berathung ziehen, die bekanntlich noch immer eine zwar viel besprochene, aber wenig geförderte Sache geblieben ist. Die Verzögerung hat indessen auch ihre sehr gute Seite, denn erst dann, wenn Der Verwalter. Eine liefländische Dorfgeschichte. Aus dem Englischen übersetzt von Luise Lran. (Fonsetzung.) Er legte nun Anno noch verschiedene Fragen vor und erfuhr, wie jene Männer in der höchsten Noth die Bauer-Klete erbrochen und sie leer gefunden hätten. „Aber, fragte der Baron, ist eS denn gewiß, daß die Bauern nicht selbst das Korn gestohlen haben?" „Ach," antwortete Anno, „wer daS Elend nicht gesehen hat, könnte eS schon glauben; aber hätten sie daS Korn gestohlen, so wären sie ja nicht verhungert und wären so Viele »eicht gestorben! — Der Verwalter hatte ja doch den Schlüssel in Verwahrung und nun ist es auch begreiflich, warum er durchaus nicht in die Bertheilung deS Korn- willigen wollte. Ach käme nur unser Herr nach Hause, dann könnte er noch viele Schlechtigkeiten von dem bösen Menschen erfahren!" „Welche Männer waren eS, die den Verwalter be drohten?" fragte der Richter. , Anno schwieg.. „Nenne ihre Namen!" Anno schüttelte den Kopf. „DaS thun die Namen zur Sache", sagte der Baron, deutsch sprechend, zum Richter. Sin Wunder ist e-, daß sie nicht schon früher Rache übten!" Der geneigte Leser weiß bereit-, daß eS der Be sitzer von Eßmeggi war, welcher hier — seinem Rechte 'Misch e D ochkilunS I I Anserate»- A»nah«estele«: