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s erhalten wurdm. Jo Dirn h-tten die adeligen Stu denten sogar den Vortritt vor den bürgerlichen Prvsessorep und in Ingolstadt rissen die Adeligen den Bürgerlich«^ dse Kederbüsche von den Hüten, waS der Senat aber mißbilligte. In Güttingen hatten fürstliche und gräs- M« Studenten ein eigene- prachtvolle- JnskriptionSbuch, daS ihnen in da- HauS gebracht wurde, erhöhte Bänke sm Kollegium und besondere Sitze in der Kirche. In Tübingen trugen die Adeligen im Kolleg den Hut auf dem Kopf, wa- die bürgerlichen nicht wagen durften. Zm achtzehnten Jahrhundert richtete sich die Kleidung der deutschen Studenten ganz nach französischem Geschmack. Gee trugen dreieckige Hüte, Allongeperrücken, Schnaller- fchvhe u. s. w. Zu Altdorf war 1671 die Perrücke noch verpönt, — 1744 war eS bereit- der Mangel einer solchen. Die Degen entzog Fredrich der Große in der »weitcn Hälfte des Jahrhundert- den Studenten seiner Staaten. Zur Zeit der franz isischm Rcvoluticn traten an die Stelle der Penücken „Stürmer" (lederne Helme mit Kederbusch), „Koller" und „Kanonen". Noch 1796 unter sagte man in Hrssen-Kassel den Studenten Knotenstöcke, abgeschnittene Haare und Backenbärte. Verkleidungen, MaSkenzüge, Tassen- und Nacht lärm, Störungen des Gotte-biensteS und der Leichmbc- grOnisse waren Hauptoergnügen der Studenten drS siebzehnten Jahrhundert-, besonder- zu Jena. Im acht zehnten Jahrhundert liebten sie vorzüglich erst daS Arm- vrustschießen, dann da- Federballspiel, Fechten, Tanzen und Reiten. In der letztgenannten Zeit kamen auch die «igenthümlichen charakteristischen Kneip- und KommerS- liedrr in Ausnahme, die sich theilweise noch heute er halten habe«, oft lateinisch, oft gemischt deutsch und lateinisch. So stammt namentlich daS unsterbliche „Oau- äeamus ixitur" au- jener Zeit. Der Trink-Komment «ar schon früher entstanden. Die hervorstechendste, folgenreichste und unseligste Aeußerunz des studentischen UebermuthS war aber daS Duelliren, welches im Gefolge der Sitte deS Waffen- trageyS besonders seit dem 30-jährigen Kriege einriß. Boran ging demselben argeS Lärmen. Die Studenten forderten Nachts ohne Ursache einander heraus, indem sie vor Len Häusern mit den Degen auf die Steine hieben, daß die Funken davon fuhren, wie Thiere brüllten und sich einander blutig schlugen. Förmliche Schlachten fanden zwischen Studenten und Nachtwächtern oder Soldaten statt, wobei es häufig genug Todte gab. Solche Tumulte setzten mitunter mehrere Tage hindurch die Univer sitätsstadt in Schrecken. Oft drangen die Studenten in die Höesäle der Professoren, auf die Stadtwache, ja sogar in die Häuser von Beamten ein und schlugen Alles zu sammen. 1724 erstürmten und zerstörten die Studenten in Halle die Synagoge und mehrere Judenhäuser, weil «in Jude einen Studenten, der ihn angriff, geschlagen hatte. In Tübingen war es an der Tagesordnung, den Karrer zu erbrechen und die Verhafteten zu befreien, in Altdorf NachtS Feuerwerke abrubrennen, in Göttingen sich mit den Handwerksgesellen herumzubalgen. In Jena'S Umgegend schlugen sich die Studenten mit den Bauern und plünderten dabei deren Obstgärten. Auch kgm eS sehr häufig ror, daß man mißliebigen Professoren Und anderen Personen Lie Fenster einwarf. — Duelle waren schon ror dcm 30-jährigen Kriege vorgekommen, eS wurden aber erst später Mandate gegen daS Duelliren erlassen, das eiste in Jena, wo der Fecht meister Wilhelm Kraußler seit 1620 eine eigene Fechtart eingeführt hatte, indem er ten bisherigen Hau degen zum Stoßen zu verwenden lehrte. Dieses Mandat bedrohte nicht nur die Duelle, sondern schon HerauS- fv'derungen dazu mit Zuchthausstrafe, selbst die Sekun danten mit Gefärgniß. Dennoch wurden dort, wie auch in Halle, eine Menge Studenten im Duell erstochen und von vielen Universitäten kamen die jungen Leute meist elend zugerichtet oder gar alS Krüppel nach Hause. Trotz .oller Verbote fanden Duelle und Zusammenstöße ohne Scheu sogar auf offener Straße statt. Auch führten Streitigkeiten zwischen Studenten oft auf der Stelle zu Tödtungen. Selbst die 1709 in Jena den Duellanten angedrohte Todesstrafe brachte keine Abhilfe und der Unfng dauerte auch da- ganze achtzehnte Jahrhundert hindurch fort. In wissenschaftlicher Beziehung lagen die deutsche« Universitäten, im Einklänge mit dem rohen Leben und Treiben Ihrer Jünger, während de- siebzehnten und der ersten Hälfte de- achtzehnten Jahrhunderts beinahe voll ständig brach. Manche Professoren lasen Jahre lang keine Kollegien, jene aber, welche ,S tbaten, begnügten sich damit, ihren Zuhörern recht dicke Hefte zu dikttren. Ein Tübinger Theolog laS in der ersten Hälfte de- siebzehnten Jahrhundert- über vier Jahre nacheinander fortlaufend über den Daniel, dann fünfundzwanzig Jahre lang über dm JesaiaS und darauf noch sieben Jahre über den Jeremia-, bi- er achtzigjährig starb. Ein Mediciner zu Marburg legte von 1660—1673 fortwährend die— Psalmen auS! Zu den beliebtesten Schauspielen eitler und hohler „Gelehrsamkeit" gehörten die söge» nannten Disputationen, welche auch unter Studenten allein gehalten wurden und oft in Schwänke auSarteten. Ein ernsteres Streben begann um die Mitte deS acht zehnten Jahrhundert- die Jünger der Wissenschaft zu ergreifen. In Jena wurde 1756 angeordnet, daß die Studirenden sich bei ihren Docenten erst dann sollten einschreiben lassen, wenn sie sich mit deren Lehren be friedigt erklärt und 1784, daß die Professoren ihre Lehr gegenstände stets in den Zeitraum eines Semester- zu sammenfassen und denselben nicht überschreiten sollten. Die religiösen Ansichten betreffend, herrschte der empörendste Zwang. Bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war jede Abweichung von den herrschen den Dogmen verpönt und Büchern von derartiger Tendenz der Eintritt in die Universitätsstädte verboten, -wurden solche Schriften gefunden, so verbrannte man sie, wie dies 1616 in Altdorf geschah, auf offenem Markte. Es war ein beliebter Gebrauch unter den Studiren- den, Schauspiele aufzuführen. Die Wildheit der Zeit begnügte sich indessen bald nicht mehr hiermit, sondern, wenn herumziehende Schauspieler dazu kamen, schlossen sich ihnen die Studenten oft an und besuchten alS Schauspieler verschiedene Städte. ES gab auS Studenten bestehende Theaterge^ellschaiten, die sich im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert großen Ruf erwarben. Einen theatralischen Anstrich hatten indessen auch die Festlichkeiten, welche von den Uni versitäten zur Feier des JahreStageS, besonders im Säkalar- jahre ihrer Gründung, bei Anwesenheit fürstlicher Per sonen, zu Ehren deS Hubertusburger Friedens von 1763 u. s. w. gegeben wurden, wobei die Anführer der Lands mannschaften in prächtigem Anzuge einherstolzirten. Die letzte auffallende Erscheinung im deutschen Studentenleben deS achtzehnten Jahrhunderts war der Auszug, welchen im Jahre 1792, wo bereits die Ideen der französischen Revolution eingewirkt hatten, die Studenten von Jena unternahmm. Bei Anlaß der Feier, welche die dortigen Ungarn zu Ehren ihres neuen Königs (Kaisers) Leopold II. veranstalteten, wurde daS Gartenhaus deS durch sein strenges Verfahren gegen Ercesse verbüßten Prorektors Ulrich zerstört und dessen Andänger der Student Politzo, ein Grieche, mißhandelt. Da man in Folge dessen die Strenge nur verdoppelte, sogar gegen frühere Zusicherung Soldaten nach Jena marschircn ließ, gab es auch neue Tumulte, und da daS Verlangen nach Entfernung der Soldaten unberücksichtigt blieb, zogen die Landsmannschaften mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel, fünfhundert Mann stark, zum Thore hinaus, Weimar zu, wo man ihnen jedoch den Eintritt untersagte. ES kam zu Unterhand lungen zwischen ihnen und einem herzoglichen Kom missar, man machte ihnen Zugeständnisse und sie kehrten nach vier Tagen von Kötschau bei Lcivzig, wo sie ge blieben waren, in die Musenstadt zurück. Das neunzehnte Jahrhundert sah keinen derartigen burschikosen Grceß mehr. Die deutschen Freiheitskriege mit ihrer Neubelebung deS nationalen Gedanken- ver fehlten denn auch ihre reinigende und ethische Wirkung auf die Moral der akademischen Jugend nicht. So verschwand im Laufe der Zeiten die „alte Burschen- henttchkest" Md her Studeyt sieht nun mit einem ver-. Milchest Lächeln auf jene- Leben und Treiben der Kommilitonen vergangener Jahrhunderte zurück, dk Wer nur zu häufig die wahren Aufgaben ihre- Be rufe- vollständig verkannten. Nachrichte« au- DreSderrj und der VruGiu». — Au dem diesmaligen Gefindemarkte vor dem Ball, Hause auf der Dautzenerstraße und auf dem Theaterplatze der katholischen Hofkirche hatten sich gegen 500 männliche und gegen 70 weibliche ländlich« Dienstboten, zumeist au- der Lausitz stammend, eingefunden. Es war in der Höhe der bedungenen Löhne gegen das Vorjahr eine kleine Ver änderung zu verzeichnen, denn Schirrmeister, die damal- 240 bis 300 Mark gern erhielten, mußten sich diesmal mit durchschnittlich 210 Mark begnügen, dagegen wurde Groß knechten wieder 180 Mark gewährt; der Lohn für Mlttel- knechte schwankte zwischen 128—140 Mark, für Kleinknechtt 80 — 90 Mark. DaS in so geringer Zahl erschienene weib liche Dienstpersonal konnte sich leichter placiren; man be willigte für Wilthschaft,rinnen außer Weihnachtsgeschenken re. 180 Mark, für Großmägde 150 Mark, für Mittelmägde dir 120 und für Kleinmägde bis 75 Mark baar. — Laut statistischer Uebersicht über die bei den 176 Spar kassen d,S Königreichs Sachsen im Monat Nov. v. I. er folgten Ein- und Rück^ihlungen betrugen die erstere« 5,585,728 M., die letzteren 4,968,673 M.; eS wurde» mithin in den ersten 11 Monaten deS Jahre- 1880 im Ganzen 81,681,477 (10,143,779 M. mehr al- im Vor jahre) einqezahlt und 71,736,121 M. (1,773,319 M. mehr als im Vorjahre) zurückgefordert. Sicherlich giebt diese Zu sammenstellung ein ziemlich deutliche- Bild von der in letzter Zeit erfreulicher Weise erstarkten Wohlhabenheit unsere- Volke-. — Mit Anfang diese- Jahre- ist da- Adreß- und Ge schäft-Handbuch der kgl. Residenz- und Hauptstadt Dresden für 1881 nebst einem Plane der Stadt Dresden durch die G. A. Kaufmann'sche SortimentS-Buchhandlung zur Aus gabe g-langt. ES bildet da- stet- wachsende Volumnen diese- Buch da- beredteste Zeichen von der Zunahme der Bewohner schaft der Hauptstadt, auch finden wir dle-mal die selbst ständigen Bewohner der Albertstadt darin verzeichnet und geht dem Inhalte »in alphabetische- Register sämmtlicher Behörden, Anstalten, Vereine u. s. w. voraus. — Die Reih« der zahlreichen Versammlungen, welche da- Jahr 1880 sah, schloß diejenige, welche der Verein zur Bekämpfung der wissenschaftlichen Thier folter auf den 30. December im Meinhold'schen Etablisse ment einberufen hatte. Da- Auditorium bestand in seiner Mehrzahl au- älteren Damen, jungen Bürschchen und So cialdemokraten. Herr Ernst v. Weder, Herr Lehrer Kanitz au- Ehemnitz, Herr Prof. Or. Becker, Herr Or. Voogt au- Leipzig und der socialistische ReichSlag-abgeordnete Kayser er griffen zu längeren Ausführungen daS Wort. Ein Resultat wurde nicht erzielt, die Versammlung verlief in der tumul- tuösesten Weise und nur die Socialdemokcaten profitieren da bei, indem Herr Kavser Gelegenheit erhielt, unter dem Jubel seiner Parteigenossen, da- Elend de- arbeitend«n Volke- in den schwärzestm Karben zu schildern. Au- letzterem Grunde - möchte »S wohl für die Zukunft rathsam sein, derartige öffent liche Versammlungen zu vermeiden. — Die königl. Prüfungskommission für Einjährig- Freiwillige hierseldst fordert in einer Bekanntmachung diejenigen jungen Leute, welche da- 17. Lebensjahr vollendet had«n und im Dresdner Bezirke gestellungspflichtig sind, auf, sich zur diesjährigen Frühjahr-prüfuog bi- I. Februar n. o. behuf- Aulassuug zur Prüfung schriftlich an die genannte Kommission zu wenden. Nach diesem Termine eingehende AulassungS- gesuche können laut h 91 der Ersatzordnung kein« Berück sichtigung mehr finden. Gleichzeitig werden die im Jahre 1861 geborenen jungen Männer, welche sich im Besitze eine- Zeugoiss.-S über ihre wissenschaftliche Befähigung befinden odrr solches auf Grund der nächsten Osterprüfung zu erlang«« hoffen, aufgefordert, bei Verlust de- Anrechts zum einjährigen freiwilligen Militärdienst bis zu obengedachtcm Tage ihr Ge such um Ertheilung deS Berechtigungsscheine- unter Beifügung der erforderlichen Papiere schriftlich einzureichen. Verwalter zu schlagen? Er verdient dafür wieder ge schlagen zu werden. WaS soll ihm da- auch schadm? ES wird nicht daS erste Mal sein, daß er Prügel be kommt." „Niemals — niemals!" rief Anno, „o Erre! ich habe noch mehr zu sagen! Der Verwalter ist ein schlech ter Mensch! Er selbst sollte hier an meiner Stell« stihen und für meinen Mann bitten — denn mein Mann rettete ihm das Leben! Gestern wäre er in den dampfenden Kessel geworfen worden, wenn mein Mann ihn nicht geschützt hätte!" „WaS?" rief der Hekenrichter mit glühenden Augen, wer wagte eS?" „O Erre! die Männer waren in Verzweiflung, ihre Weiber und Kinder dem Verhungern nahe, die Dauern-Klrte leer und der Verwalter reizte sie, da daS Maß übervoll war". „Sie wollten ihn in den dampfenden Kessel wer» fen!" rief der Baron schaudernd. „Ach, sie wußten nicht, was sie thaten! Und Mart rettete ihn, obgleich er so viel Böse- von ihm erfahren hatte!" und Anno schluchzte laut. „Welch' gräßliche Zustände!" sagte der Baron in deutscher Sprache, — „aber ich trage zum Theil die Schuld!" (Fortsetzung folgt.) vermischtes. — Grenzhause«, 28. Decembw. (Neuw. Atg.) Et« am Tage vor Weihnachten hier vorgekommener Unglück«- fall hat einer hiesigen Familie traurige Festtage bereitet. Eine junge Frau, Mutter zweier Kinder von 2 Jahren und 7 Wochen, begab sich am 24 Dec. morgens in ein hiesiges Ladengeschäft, um für ihre Kleinen einige Wcihnachl-sachen zu kaufen. Dor dem Ladentische stehend, stürzte dieselbe plötzlich, von einer Kugel ins Herz getroffen, mit dem Auf schrei: „Ich bin verloren!" zusammen und gab alsbald den Geist auf. Ein 17-jähriger Bursche, der sich glei . zeitig im Laden befand und dem man einen Revolver zum Kauf an geboren, von dem Niemand wußte, daß er geladen war, hatte beim Besehen der Waffe dieselbe loSgedrückt und so die Frau unvorsichtiger Welse gelobtet. — Emden. In den letzten Tagen langte hier die beglaubigte Kunde ein, daß der von der dlesjährlgen Reise zum Heringsfang nicht wieder zurückgekehrte Logger „Oldenburg" von der Flotte der Emdener HerlngSfischerei Untergängen ist. Neun Wlttwen und 41 unerzogene Kinder beweinen den Tod ihrer Versorger und sind meist in so dürftigen Verhältnissen, daß sie bitter« Noth leiden müssen; zwei unverheirathete SchiffSleute waren die Stützen ihrer alten Eltern. — Eckartsberga, 17. Decembcr. Der „F. d. Schztg. schreibt man von hier: Da- hiesige Schöffengericht verur- thellte eine Mutter zu 20 M. bez. acht Tagen Gefängniß, well dieselbe ba< Schulzeugniß mit unliebsamen Randglossen versehen hatte. Sie hatte „Richt wahr!" neben ein tadelntz/S Urtheil de- Lehrer- über den Fleiß ihre- Sohne- geschrieben, „lauter Lügen" neben da- Urtheil „Unpünktlichkeit im Schul besuche" und aus dem der Unterschrift vorgrdruckten s.Ge- sehen" ein „Nicht gesehen" gemacht. — In Rom haben die Verdienste eine- deutschen Ge lehrten eine hohe Auszeichnung erhalte«. I« der letzter auf dem Kapitol abgehaltenen Sitzung der Akademie der Wissen schaften, welcher auch da- italienische König-paar und Prinz Amadeo beiwohnten, wurde beschlossen, dem Astronomen Wilhelm Tempel auS Sachsen, der gegenwärtig alS Direktor der Sternwarte in Acetri bei Florenz angestellt ist, die Hälfte de- großen Humbert Preises, welcher jetzt zum 1. Male ver- theilt wird, in Höhe von 5000 Lire für seine verdienstvollen Arbeiten auf dem Gebiete der Nebeltheorie zuzusprechen. — AuS Saillagot bei Agon (Krankreich) wird fol gende entsetzliche Katastrophe berichtet: Am WeinachtStage war die ganze Gemeinde zur Vesperstunde in der Kirche, al« plötzlich daS ganze Gebäude mit schrecklichem Gekrach einstürzte und die Masse der Gläubigen unter seinen Trümmern begrub. Diejenigen, die auf die ersten Anzeichen der Katastrophe h.rtten fliehen können, machten sich sofort an dir RettungS- arbeil und eS konnten noch 40 Verwundete auS dem Schutt haufen gezogen werden. Oie Zahl der Lobten ist nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Fast sämmttiche Familien der Gemeinde haben einen Verlust zu beklagen. E« heißt, daß der baufällige Zustand der Kirche schon länger« Zeil bekannt «ar. — London. Während der letzten Woche de- DecemberS wurden 28 britische und 14 ausländisch« Schiffbrüche angemelbet, wodurch deren Gesammtzahl für da laufende Jahr auf 1645 gebracht wird. In demselben Zeit raum de- Vorjah eS »ar die Gesammtzahl dieselbe. Der annähernde Werth de- verloren gegangenen Eigenthmn- betrug 3,515,000 Pfd. Sterl., darunter 2,500,000 Pfd. Sterl, britisches Gut. 22 Fahrzeuge gingen an den Küsten k«- vereinigten Königreichs zu Grunde und vier wurden auf offmer See vrrlassea.