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achsische DocheilmA mgart. 43. Jahrgang Dienstag, den 18. Januar 1881 ade Herr - . mißbilligend über die Antffemitlnbewegung ausge ¬ sprochen, indem er gelegentlich der Generalversammlung Anschauung erscheint um so berechtigter, alS Graf Taaffe der .Nationalinvalidenstiflung" Herrn v. MagnuS be- erst am 11. Januar gelegentlich einer Unterredung mit Feuilleton Hosterwitz :rr Pastor >crr Diät, evst. Im . '/-5 Utzr tter: Dem Linwohner 8 oßmrnu Himmler, Iyer L L. mtoeky i» lh. Kraul« aus das.; ;r halte» n Beichte nmunron. . RUling. >. Dröse. Schubert. ndmahlS» . Lorm. Mittags Echubert. > Nicolai. Hanne?» rlich'iche» . Borm. Dialonu« ickt« »ad selbe die nr Archi- !aS, nd Nom« asistorial» v» v Uhr mdmahl«- rk Riebel. Nachher . Mittag« )crr Diät. Abends »ttesdteust ^r Platze, mlje. >r Beichte crr Pastor bung mit rten Herr 880. vurden i» lichen uud mhrl. uad Äestorbe» N3 Ki»der. echumeatiu ^teu Volks- darf. >k. Beyer, richte am E'tlchtred« Uhr Herr hr halten m Beichte. :r Predigt US SUH». Brlstuuor. mmuuio», ;r Ki der- shler. he Goli.«« z mit de« «verg. ;r Goilr«« Mhu. Uhr Siu- e« Herr» launar, Ihr, Mg prechung ipartie. iln dille» t 881 eher. Inserate" werden bis Montag Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und tosten: ' dielfpalt. Zeile lb Pf eüorben: völyscheu; llteoschüh; Gotzlueky voll Begeisterung für die deutschen Heldenthaten und vielleicht suchte der Baron deshalb seine deutsche Ab stammung in den Vordergrund zu stellen, um sich interessanter zu machen, ja er legte sogar eine entschie dene Abneigung gegen seine russischen Landsleute an den Lag und vermied sorgfältig jede nähere Berührung mit ihnen. Die Fürstin hatte früher mit einer vornehmen russischen Familie, die seit Jahren in Florenz lebte, im Verkehr gestanden, sie mußte jetz» denselben, auf den lebhaften Wunsch ihreS Gatten, abbrechen. Aber bist Du nicht selbst ein Russe? fragte sie verwundert. Graf Pawlow hat mir doch gesagt, daß die deutschen Ostsee- Provinzen zu Rußland gehören? Da- feine, blaffe Antlitz deS Baron- färbte sich ein wenig dunkler und er entgegnete mit einer gewissen Reizbarkeit: L.ider hat der Mann Reckt. Aber der deutsche Adel in den Ostseeprov nzen ist im Grunde seine- Herzen- deutsch geblieben und wie wir von den Moskowitern am gründlichsten gehaßt werden, so suchen wir diesen Haß redlich zu erwievern. Zwischen dem alten, deutschen Adel, dem ick anzugehören die Ehre habe, und den Russen liegen Abgründe, die nie auSge- füllt werden und ick besonder- habe eine entschied.ne Abneigung gegen alle- Russische und deshalb mag ich Deinen russischen Grafen nicht mehr sehen. Die Fürstin »ar viel zu glücklich im Besitze ihre» jungen Galtrn, um nicht dere,t«illiast seinen leisesten Wunsch zu erfüllen und den Verkehr Mit ihren alten russischen Freunden aufz'-rbea. Er hätte noch ganz andere Opfer von ihr fordern können und sie würbe sie Die Raschheit, mit welcher die Kr>fi» sich vollzog, deutet auf eine akut zu Tage getretene Meinungsdifferenz; diese so berechtigter, alS Graf Taaffe mit der grenzenlosen Hingebung eine- liebenden Weibes gebracht haben. Bald nach seiner Verheirathung erfaßte den Baron eine unwiderstehliche Wanderlust, e- litt ihn nicht länger in Florenz, er mußte fort und wie schwer eS auch der Fürstin fi.l, sich von ihrer schönen Vaterstadt zu trennen, sie gab doch willig ihre Heimath auf und folgte ihm in die Fremde. Die Reise ging zuerst in da- südliche Frankreich, dann wurde in den Pyrenäen-Ländern Halt gemacht; aber auch dort litt eS den Baron nicht lange und schon einige Wochen später befand sich da- junge Ehepaar in Madrid. Der Herr Baron. Novelle von Ludwig Habicht. (4 Fortsetzung.) In einer großen Gesellschaft hatte Baron Bloom- Hau- die Fürstin Gravelli kennen gelernt und acht Lage später wurde die vornehme Welt von Florenz schon durch die Nachricht von der Verlobung der Beiden überrascht. Man hatte kaum erwartet, daß die Fürstin noch einmal so leidenschaftlich erglühen würde; sie war von der Persönlichkeit de- BaronS ganz bezaubert, der e» aber auch verstand, da- Herz der schönen Frau in Flammen zu sitzen. Lrotzdem Baron BloomhauS mehrere Jahre jünger war, legte er für die Fürstin eine wahrhaft glühende Schwärmerei an den Lag und so erwachte auch in ihrer Brust ein beinah' verzehrende- Feuer. Sie war stolz und glücklich über ihre Eroberung und allen Ab mahnungen ihrer Freunde zum Lrotz, reichte sie nach wenig Wochen dem Baron Bloomhau- ihre Hand am Altar. War sie e- doch allein gewesen, die den schönen jungen Mann von seiner Schwermuth zu heilen ver mocht hatte. Eigenthümlick genug, hatte Baron BloomhauS seit feinem Eintt.ffen in Florenz den Russen völlig ab- gestreift und sich al- Deutschen au-geg»den. E- war »ach dem französischen Kriege, die Italiener waren noch j t Unter Eingesandt 30 Pf. - da« er die Bestrebungen der gedachten Partei Mn "»Ä di°'g- und »ich, b.gr-If-, da, Mänmr n»n S«>» "Nd »-.»and s>» ,n Lrä»,m so nnqn-Ufi-i-d-'-r «nsch-°un,n> g.m-ch. «nd st„t I« B,«,g°ng -nI,-g.°,u,--<-n, d>«s.Ib. m dl. HSrsSI« und ölsenllikütn Versammlungen geeragen dänen. Derarlig. Ding k-nnlen keinen »-»-nd h-dm un» « hoffe daher -ued daß si» di- «-mLeh-r M-dn beruhigen und di« Stacke im Sande verlaufen werde. Der Bice Admiral Batsch, der seit Oktober 1879 al- technischer Direktor der Admiralität fungirte, iß »um Chef der Marinestation m der Ostsee ermannt worden. SS wird angenommen, daß ter Betreffende, welcher vor der Uebernahme deS Kommando- des UebunaSaeschwader-, dessen Expedition durch die Ka- tastrM Solkestone einen so traurigen Abschluß fand Befehlshaber der Marinestatton der Nordsee war, aus 'eigenem Antriebe den Antrag auf Versitzung aus der Admiralität gestellt hat. lieber die Ernennung eines neuen Direktor» in der letzteren scheint bt- jetzt noch keine Bestimmung getroffen zu sein. Oefterr.rUngar. Monarcdre. Nach mehrfachen vergeblichen B mahangen hat die Zollkonferenz sich end lich dahin ge.inigt, der deutschen Regierung jene Positio nen deS deutsch-österreichischen Zolltarifs »u nennen, welche beiderseits ohne Erhöhung ober Ermäßigung gebunden werden könnten. Da e- indessen dem Fürsten «i-marck hauptsächlich darum zu thun ist, nur einen solchen Ver- trag abzus-tließen, welcher dem deutschen Reich« die größtmöglichsten Bortheile bringt, so glaubt man, daß unter diesen Umständen die diesbezüglichen Verband- langen, welche in nicht ferner Zeit stattfind.n sollen, kaum unter günstigen AuSspicien beginnen und höchstens die Lereinba ung eine- Meistbegünstigung».Vertrags ergeben werd n. — DaS sensationellste Sreigniß der abgelaufenen Wocke ist ter ganz unerwartet gekommene Rücktritt deS JustizministerS Streit und de- HandelS- mimsterS Kraemer, sowie die inzwischen erfolgte Ernen nung deS Dr. Prazak an deS Ersteren und deS Barons Pino an deS Letzteren Stelle. Prarak war bi-her Minister obne Portefeuille und P no Statthalter von Oberösterreich, alS welcher er anläßlich der Bauern, bewezuog in letzter Zeit vielfach genannt wurde. Diese KablnetSLnberung gilt alS ein weitere- Zurückbränaeu deS deutschen Element- in der Regierung, denn Or. Prazak al- mährischer Czeche hegt wenig Sympathien für da« Deutschthum und Baron v. Pin« ist rin Feudal- Klerikaler und bietet ibm also gleichfalls keine Stütze. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaftm Dresden-Altstadt und Dresdcn-Aeusta für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter re Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Wüller in Dresden. Schlage da- ReichSeffenbahnamt zu einer einflußreichen Aufsichtsbehörde machen dürfte, während dasselbe bisher nur die Rolle eine- emsig arbeitenden statistischen Bu reauS spielte. Die Secessionisten wollen zu dem bekannten An träge deS Centrumführer» Windthorst ein Amendement stellen, wonach ein den Staatsgesetzen sich nicht unter werfender Geistlicher für die Ausübung kirchlicher Amts handlungen nicht verantwortlich gemacht werden soll, wenn er dieselben „in privater Form und mtt eigenen Mitteln verrichtet." Daß mit derartigen Vorschriften die Kontrole de- Staat- vollständig hinfällig werdrn würde, braucht wohl nicht erst noch auseinander gesetzt werden, denn der von der Kirche auS staatlichen Gründen ausgeschlossene Priester könnte in diesem Falle daS Sakrament auch in irgend einem andern Raume, al» dem GotteShause spenden und dürfte sicher sein, eine recht zahlreiche Gemeinde um sich versammelt zu finden. Während in früherer Zeit vielfach Klage darüber geführt wurde, daß die brasilianische Regierung den deutschen Einwanderern nicht hilfreich genug entgegen komme, ist neuerdings in diesem Punkte eine wesent liche Besserung zu verzeichnen. Erst kürzlich hat die Gesetzgebung in Brasilien die Gleichberechtigung der deutschen Kolonisten mit den eingeborenen Bewohnern deS Lande« ausgesprochen und dadurch die längst fällig gewesenen Verspiechungen eingelöst. Ein andere« Zuge- fiändniß, daS ebenfalls trotz mehrfacher Befürwortung durch den deutschen. Gesandten in Rio de Janeiro nicht hat erlangt werden können, wurde neuerdings den deut schen Einwanderern bewilligt, insofern man die Mit wirkung unserer Konsuln in Brasil en bei der Re- gelunL von Hinterlassenschaften ihrer Landesangehörigen zugestanden hat. Nachdem die brasilianische Regierung nun von ihrem früheren ablehnenden Standpunkte zu rückgekommen ist, steht dem Abschluß eine- Krnsular» Vertrage- nichts mehr im Wege. Zu den Utbungen des BemlaubtenstandeS werden im laufenden Jahre an Infanterie, Artillerie, Pionieren, Lrain und ArbeitSsoldaten inSgesammt 108,334 Mann eing,zogen werden. Die Dauer der Uebungen der Landwehr ist auf 12 Lage bestimmt, doch kann dieselbe für die Reservisten auf 20 Tage verlängert werdrn. Die Einberufung von Premier Leutnants der Landwehr- Infanterie, dir Jäger. Kuß-Artillerie und Pioniere zu den Uebungen bei der Lime behufs Darlegung ihrer Be fähigung zur Brförderung zum Hauptmmn soll diesmal in möalia st umfangreichem Maßstabe stattfinden. Der Kronprinz von Preußen hat wiederholt sich Jnferaten- Amiahmeftclteu^ Die Amoldische. Buchhandlung Jnvalidendanr, - HaasensteinL «oaler, Rudolf Mope, . G L. Daube » To. in Dre-den, Leipzig, Hamburg, Perlen, Frankfurt a/M. . u. f. w. Eppedu. Redaktio» Dresden-«euftadt kl. Meißner Gasse S. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerfka« und Sonnabend früh. Adonneweuts- PreiSr vierteljährl. M. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post« »nstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung HauS erbebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Nach den neuesten Berichten au» der Reichshauptstadt ist Deutschland principiell nickt abge neigt, sich an weiteren Schritten der Mächte hinsichtlich Griechenlands zu betheiligen. In welcher Weise die Borstellungen in Athen erhoben «erden sollen, darüber scheint man indessen noch keine Verabredung getroffen zu haben. Man fängt jedoch in Berlin an, die Eventualität eines kriegerischen Zusammenstoßes zwischen der Türkei und Griechenland in- Auge zu fassen, hält aber an der Ansicht fest, daß eS eintretendenfalls ge lingen werde, einen solchen Zusammenstoß zu lokattfiren. DaS Einverständniß der Mächte, den europäischen Frieden zu erhalten, gilt für durchaus gesichert und theilt man daher auch die pessimistischen Bedenken de» Rundschreiben» St. Hilaire- nicht, dessen Darstellung-weise in der europäischen Diplomatie einige- Aufsehen erregte. Ob nach dem in Auösicht genommenen Versuch in Athen fall- derselbe ohne Erfolg bleiben sollte, noch ein aller letzter gemacht werken wird, ist schwer vorauszusagen, obgleich die Großmächte nach und nach zu Griechenland in eine höchst sonderbare Lage gerathen sind. In Kovstan- tinopel scheint man übrigen- von den Bemühungen der Mächte sich nicht viel zu versprechen, denn die Be festigungen der Inseln LenedoS, Jmbro- und Mytilene, sowie die Versenkungen zahlreicher Torpedo» im Golfe von Smyrna find wenigstens kein Anzeichen dafür, daß die Türkei sich eincr friedlichen Austragung der Grenzre- gulirung-frage zuneigt. ES gewinnt deren Lhät gkeit viel mehr den Anschein, alS ob sie nur Zeit gewinnen wolle, um ihre Rüstungen beendigen zu können; auch behauptet man, daß die Pforte eS darauf anlege, die Griechen ge wissermaßen zu nöthigen, zuerst loSzuschlagen, damit sie sich alS den angegriffenen Theil hinstellen könne. Von Seiten deS ReichSeisenbahnamtS werden ver schiedene Anläufe gemacht, um die seit der Verstaat lichung der preußischen Eisenbahnen völlig zum Still stand gebrachte Lhätigkeit der ReichSgefitzgedung auf dem Eisendahngebiete wieder anzuregen. Zu diesem Zwecke werden auch jetzt im ReickSeisenbahnamte die Gutachten zusammengestellt, welche über den ReichSeisen- -ahngesetzentwurf einglaufen sind. Man ginge aber fehl, weon man daraus die Annahme herleiten wollte, daß in Folge dieses SckritteS die ReichSeisenbahngefitz« gebuntz wieder in Fluß kommen würde. Es wurde schon bezüglich deS Projekt- eine« Eisenbahn-Verwaltung-ge- richtehofe- darauf hingewiesen, daß Herr Maybach kein Interesse habe, Reichsinstanzen zu schaff«», den n seine Ver waltung untergeordnet ist. Dasselbe gilt in erhöhtem Maße für da» RrichSeisenbahngesetz, daS mit einem Wohl war diese- unruhige Reiseleben wicht nach dem Gtschmacke der Fürstin, aber auS Liebe zu ihre« Gatten ertrug sie e», ohne da« leiseste Murren. Sie halte Florenz bi- auf kleine Au-flüge nach Rom und Venedig vorher nie verlassen und empfand eine wahr haft kra khafte Sehnsucht nach ihrer Heimath, jedoch verbarg sie dieselbe sorgfältig vor ihrem Manne. Wurde doch d»e Leidenschaft für ihn mit der Zeit nicht schwächer^ sondern stärker. Ihre Freunde hatten zwar behauptet, ! so rasch entstandene Flamme in ihrem Herzen ebenso rasch erlöschen würde, aber da- Gegentheil war der Fall. Sre empfand für ihn eine Gluth, die all' . ihre Empfindungen, ihr ganzes Dasein beherrschte. Er war ihre Welt und sie brauchte nicht- weiter al» seiner» , Befltz. « da» schöne Paar kam, erregte es Aussehen. Man gewahrte wohl, daß die Fürstin nur Augen für ihren Galten hatte und mit wahrer Schwär* > «erei an ihm hing; aber sie mar ja noch immer eine ' - - - . - «