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Noch sind die düstern Farben der Trauer um das Hinscheiden Ihrer Majestät der Königin-Wittwe Maries nicht abgelegt, und schon wieder traf unser Königshaus, sowie das sächsische Volk, auf's Neue ein schmerzlicher Verlust durch den Tod Ihrer Majestät der Königin-Mutter Amalie Auguste. Dieselbe ist am 8. November Abends 6^4 Uhr in Folge eines Lungenkatarrhs im Alter von 75 Jahren 11 Monaten und 26 Tagen im hiesigen Residenz- i schlosse sanft verschieden. Sie war zu München am 13. November 1801 geboren, eine Tochter deS Königs Mar 1 ; Joseph von Baiern und der Königin Karoline, einer geborenen Prinzessin von Baden, und bekanntlich eine Zwillings-" - schwester der 1873 hier verstorbenen Königin Elisabeth von P.eußen. Ihre am 10. November 1822 mit dem damaligen - Prinzen, seit 1854 Könige Johann geschlossene Ehe blieb die ersten 5 Jahre kinderlos, ward jedoch später mit 9 Kindern .1 - (3 Prinzen und 6 Prinzessinnen) gesegnet, von denen 6, näMlich Prinz Ernst und die Prinzessinnen Marie, Sidonie, r Anna (Großherzogin von Toskana), Margarethe (Erzherzogin Karl Ludwig von Oesterreich) und Sophie (Prinzessin Karl Theodor von Baiern) ihren durchlauchtigsten Aeltern bereits in die Ewigkeit vorangingen. Seit dem Lode ihres theuren Gemal-ls (29. October 1873), mit dem sie nach 50-jähriger glücklichster Ehe am 10. November 1872 unter der ehrendsten Theilnahme aller Fürsten Deutschlands daS goldene Jubiläum feierte, lebte die hohe Frau, anspruchslos, i bescheiden und wohlthätig im strengstm Sinne des Worts, ein Muster aller Hausfrauen und Familienmsttter, in stiller Zurückgezogenheit im Kreise ihrer Familie. Mit ihr ist eine der edelsten und besten deutschen Frauen aus der Welt geschieden. Ex»°» und Ein unterhaltendes Milt für den Mrger und Landmann. «edaktisn , » « " ' Dresden- Amtsblatt für die königl. Amtshauptmannschaft Dresden, -teustndt für die Ortschaften des königl.Gerichtsamts Dresden, sowie für die königl. Forstrentämter bezieh««»^» 'M- »«.»«. r,«..»« . —- Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. — . Inseratenpreis'. Für die einspaltige Zeile 15 Ps., unter „Eingesandt" 3V Ps. Dienstag, den 13. UovMßer Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanu AlLNer in Dresden. xiäens/ der bisherigen Weise Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die Berathungen über,den Bericht der Sachverständigen-Kommission bezüglich der Reichsstempelsteuer frage werden in den zuständigen Bundesrathsausschüffen Anfang nächster Woche beginnen. Der betreffende Bericht zerfällt in zwei Theile, nämlich in die Begründung des den preußischen Vorschlag auf Uebertragung der Stempelsteuern auf das Reich ablehnenden Beschlusses der Kommission und in die Motivirung der Vor schläge der letzteren wegen Einführung einer Reichsstcmpel- steuer von?, Spielkarten, Lotterieloosen, Quittungen, Börsen geschäften rc. Daß im Bundesrathe das Ganze dieser Vor schläge eine ohne Weiteres zustimmende Aufnahme finden werde, wird allgemein angenommen. In der Kommission selbst haben wegen einzelner Steuern, wie z. B. die Quittungssteuer, die Steuern von Lombarddarlehnrn und von Lotteriölöosen heftige Kämpfe stattgefunden, so daß die Gesammtheit der Vorschläge schließlich nur mit einer Stimme Majorität Annahme fand. Den Ausschlag gab die Stimme des preußischen Vertreters; im fiebrigen waren am eifrigsten für die Vorschläge der Kom mission die Abgeordneten derjenigen Staaten, welche durch das Projekt, der Stempelsteuer-Reform in ihren Finanzen am meisten geschädigt werden würden. summarisch, sondern mit den übrigen Wagrtneknfützren zugleich aüfzuführen. Man gtaüv.t «WstenS^Mß Ä. M nicht M Nachdem der Wortlaut des Einführungsgesetzentwurfs für züferner Zeit gelingen wexd'e, allt Mängel zu bMlg(AMlche den neuen österreichischen Zolltarif bekannt geworden ist, hat bislang in der Aufnahme deiWaaxesistatiM sich die Nachricht, der zollfreie Veredelungsverkehr werde in urid deren Abhilfe kl McheM Maße Äff ge^mtm beibehalten, als durchaus irrthümlich her- Hundelsstande, wie von den Reichsbehötden Mst als ein d^ll- ausgestellt» Als zollfrei gelten in Zukunft nur noch diejenigen gendes Bedürfniß emjffohleK^ " ' Aeunuuddrei-igflrr Lahrgang IV. Euartal 89 haaren, welche in Oesterreich veredelt werden sollen, nicht aber d ejenigen österreichischen Produkte, welche in Deutschland in gleicher Weise behandelt worden find. Damit ist also derjenige Theil des Veredelungsverkehr-, an welchem Deutschland daS größte Interesse hatte, von der Zollfreiheit äuSgeschlossen, oder vielmehr: es ist die Aufrechterhaltung desselben einer besonderen internationalen Abmachung Vorbehalten. Der Vorschlag zu einer solchen ist der deutschen Regierung bekanntlich bereits gemacht. Nieder eine Antwort Deutschlands auf denselben verlautet jedoch bis jetzt noch nichts. Der BUndesrath hat auf Ansuchen des Reichskanzlers mehrere Anordnungen getroffen, welche die Regtlung der Statistik des Verkehrs auf den deutschen Wasserstraßen be zwecken. Die hauptsächlichste Bestimmung gebt dahin, däß von. einem jeden der zu zählenden Schiffe eme Frage- kairte nach einem bestimmten Schema avsgefällt und sMeüenS bis zum 1. April nächsten JaHe- dtM kaiferlicheff statistischen. Amte zügesandt werden soll. Dayeben wird MaetM eS nü von den Ausschüssen für ZolK und SteyernffA, sowie für Handel und Verkehr det Antrag gestellt worden, vom kommenden Jähre an in den Uebtrsichten der WaareyeMrhr aas dhffMs- lände die Einfuhr chit der Post nicht ' mchr summarisch, sondern Mit den übrigen Wagrtneiyfützren zugleich