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Exptd. und Mdaktton LresDen- Preis: vierteljährlich ... iM.bOPf.Z« lür dle Lrtjchasten des königl. Gerichtsamts Dresden, sowie für die königl. ForstrmtLmter bezieh«,durch ' Dresden, Tharandt und Moritzburg. — Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. — Ein unterhaltendes Matt für den Bürger und Landmann, Amtsblatt für die königl. Amtshauptmannschaft Dresden, JuserattN-reiS: M die einspaltige Zeile 15 Pi-, unter „Eingesandt" so Ps. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kernnauit Müller in Drs-de». Der Reichskanzler hat dem Bundesrathe eine vom Reichs- ttserchahnamte verfaßte Denkschrift unterbreitet, in welcher das selbe die Frage ventilirt, ob und wie die nachtheilige Einwirkung her Eiftnbahnfrachttarife auf die Konkurrenzfähigkeit der deut« scheu Spirituserportplätze zu beseitigen oder abzumindern sei. . Der Etat der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltzung pro 1877/78 weist eine Einnahme von 124,670,550 Mark nach, waS im Bergteich zum Vorjahre ein Mehr von 4,691,950 Mark etgiebt« ..Da sich nun zweiter die Ausgaben lm Ganzen nur auf 11-.960,914 Mark stellen, so bleibt mithin ein Ueberschuß . P-n Zücht weniger als 11,709,636 Mark. Dem Etat ist eine Deykschrist btigegeben, .welche stch über die anderweite Ge- Deykschrist vetyegeben, welche sich über st^tzmg der ^EtatsEÄtyiffe für. die im Betriebsdienste bei Krununddrei-tgstcr Jahrgang. I. Vnarlal. den Post- und Telegraphen-Aemtern beschäftigten Beamten ver breitet. Es wird darin dargethan, daß eine übereinstimmende Regelung der Verhältnisse des DetriebspersonalS der Post und Telegraphie jetzt soweit vorgeschritten sei, um sie im Etats jahre 1877/78 zum Abschluß bringen zu können. Endlich wird dann des Näheren auseinandergesetzt, wie sich die Umgestaltung der bisherigen Verhältnisse vollziehen soll. .Der Silberverkauf von Seiten Deutschlands hat auch im Januar Fortschritte gemacht. Nach den offiziellen Listen sind, im Januar nach Großbritannien 906,288 Pfd. Sterl, au- Deutsch land importirt und. nur 20,125 Pfund Sterling nach hier eingeführt worden. Ungeachtet Britisch-Indien 1,176^50 Pfd. Sterl, an sich gezogen hatte, berechnete sich im vereinigten Königreiche doch noch der Ueberschuß der Einfuhr auf 286,625 Pfd. Sterling. In seiner Sitzung vom 12. d. Mts. beschäftigte sich das preuß. Abgeordnetenhaus mit dem seitens der Regierung ge stellten Antrag auf Uebernahme einer ZinSgarantie für eine Prioritäts-Anleihe der Berlin-Dresdner Eisenbahn in Höhe von 22,940,000 Mark. Zunächst nimmt der Abg. Röckerath das Wort und em^rehlt die Ablehnung der Vorlage, weil er es überhaupt für bedenklich halte, die Macht des Staates auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens noch zu vermehren. Hierzu komme, daß der mit der Berlin-Dresdner Gesellschaft ge schloffene Vertrag zu vielen Bedenken Anlaß gebe. Nament lich könne er sich nicht entschließen, den bisherigen Gesellschafts beamten auf Kosten der Steuerzahler so enorme Summen zu bewilligen, wie die Vorlage es beabsichtige. Ganz entgegen gesetzter Meinung ist der Abg. Graf Limburg-Stier um. Jede Eisenbahn, welche Lem Staate einen Einfluß auf das deutsche Eisenbahnnetz gewähre, müsse als ein Fortschritt im Sinne der einheitlichen Regelung des Tarif- und Verwaltungswesens ange sehen werde-. Die Ansprüche der Gesellschaftsbeamten seien unan fechtbar; man könne ihnen die ausgeworfenen Summen, möge man dieselben für noch so übertrieben halten, doch nicht entziehen. Ein entschiedener Gegner des Projekts ist der Abg. Windt- borst-Meppen:, da er in demselben nur einen weiteren Schritt n zur Ausführung des Reichseisenbahnprojekts erblickt. Unverständlich sei es, wie - man die Besorgniß hegen könne, daß, wenn der preußische Staat die Bahn nicht erwerb«, die selbe leicht in die Hand der sächsischen Regierung gelangen könne. Das heiße doch nicht- Andere- al- Krieg gegen dm Bundesstaat'Sachsen, mit dem man angeblich in dein besten bundesfreundlichen Verhältnisse stehe. > Der Handel-minister Achenbach erinnert übrigen- dm Abg. Windthorst daran, daß er selbst als hannöverscher Minister dm Ständen.» ein« Denk schrift vorgelegt habe, um sie zu bestimmen, den Hannöverschen Theil der Venlo-Hamburger Bahn durch den St^at bauen zu lassen. Diese Penkschtist widerlegt in glänzender, Weise alle 14 Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Zu den den Reichstag zunächst beschäfti genden Borlagm gehört neben dem Reichshaushalts-Etat auch das Patevtgesetz und der Enquetebericht über die Arbeiter-Verhältnisse. Aller Wahrscheinlichkeit Nach, fällt der Schwerpunkt der Budget- berathung auch dieses Mal wieder in den Militäretat, zumal eine nicht unerhebliche, durch die Steigerung der Lebensmittel sich nöthig machende Mehrf-rderung aufgestellt werden soll. In wie weit der gesammte Etat dadurch eine Verschiebung erleidet und eine Erhöhung der Matrikularbeiträge als erforderlich sich erweisen wich, läßt sich noch nicht übersehen. Allgemein wünscht nwtH daß die Matrikularbeiträge nicht zu ungleichmäßig vertheilt Werden möchten. Von diesem Wunsche scheint auch die preü- ßMe Regierung geleitet worden zu sein, da sie in den ^eußtfthen StaatshauShaltsttat die Btiträge Preußens an das Reich in ihrer alten Höhe eingestellt hat. Die preußische Re gierung scheint wenigstens sich bemühen zu wollen, daß die Ma^ trihalarbeiträge keine zu große Erhöhung erfahren. Andererseits befürchtet man, es möchte sich die Frage, ob die eigenen Ein nahmen des Reichs zu erhöhen feien, noch nicht als genügend vorbereitet erweisen. Bekanntlich hat der Reichstag wiederholt auf die zu den eigenen Einnahmen des Reiches hinzuzuziehende Stempelsteuer aufmerksam gemacht und deren Reform ge fordert. Da aber andererseits bekannt ist, daß der Reichs tag die Bewilligung einer neuen Steuer nur auf Grund lage viner erheblichen Steuerreform bewilligen will, so ist in Anbetracht der etwa eingehenden Erwägungen anzunehmen, daß die Sache in der nächsten Session noch nicht geregelt werden kann. Demgemäß muß man die Matrikularbeiträge für da- nächste Etatsjahr, um den etwaigen Mehrbedarf zu decken, durch die gewöhnlichen Budgetmaßregeln bestimmen. Auf- atzbe be- Reich-tages ist es nun, dahin zu wirken, daß die Differenz zwischen den Ausgaben und Einnahmen, welche durch Äre solche Erhöhung ausgeglichen wird, sich auf das geringste Maß einschräM