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bei von diesen gehört auch jenes, welches eine große reaktionäre Ver- Derwisch Paschas abzugeben. Die gewaltigen Rüstungen, schwörung in Aussicht stellt, die den Zweck habe, die orleanistisch- welche zu einem neuerlichen Kriege gegen Montenegro getroffen bonapartlstischen Gelüste zur Wahrheit zu machen. Glücklicher- werden, berechtigen wohl zu der Annahme, daß die aufzu weise sollen die Verschwörer unter sich noch nicht recht einig bietenden Truppenmassen nicht die alleinige Bestimmung haben, sein, wer von ihren Thronprätendenten die Beute deS Sieges er- die Helden der Schwarzen Berge zu bekämpfen. Die Nach hält. Vielleicht vereinigen sie sich noch und kombiniren ein richt von der Bildung neuer Militär-Divisionen in Rußland dynastisches Quartett, zusammengesetzt aus dem Herzog von hat in Konstantinopel einen panischen Schrecken verursacht, Aumale, dem Bischof Dupanlouv, dem Grafen v. Ehambord »umal die sich mit jedem Lage verschlimmernde Lage des Reichs und dem kleinen Prinzen Loui- Napoleon, damit keine der Ka- ' die KriegSlust bedeutend hemnter gedrückt hat. Dahingegen Frankreich. Die kürzlich erwähnten Kundgebungen des l Befehl erhalten, von der bei Widdin stehenden 70,000 Mann Grafen Chambord haben allerlei Gerüchte hervorgerufen. Zu umfassenden Armee 20,000 Mann zur Verstärkung der Armee diesen gehört auch jenes, welches eine große reaktionäre Ver- Derwisch Paschas abzugeben. Die gewaltigen Rüstungen, habe, die orleanistisch- welche zu einem neuerlichen Kriege gegen Montenegro getroffen einfache Erklärung vom Reichskanzler genügt, Herrn v. Ttosch's l marilla.Parteien ganz leer ausgehe. Im Uebrigen scheinen uns Gereiztheit zu beseitigen. Nach den neuesten Nachrichten aus Berlin die phantastischen Gerüchte -hauptsächlich auf die persön- ist indeß an ein Nachgeben Bismarck's unter keinen Umständen lichen Reibereien zurückzuführen zu sein, die der republika- zu denken, und v. Stosch wird ungeachtet der Verwendung nische Ministerpräsident Simon von hochstehenden Persön- deS Kaisers und deS Kronprinzen sich gezwungm sehen, sein lichkeiten zu erleiden hat. Der Ministerpräsident ist gleichzeitig Demissionsgesuch aufrecht zu erhalten. , mit der Klaviatur der französischen Presse wohl vertraut ge- Es ist eine etwas erfreuliche Thatsachc, daß deutsche Fa- "Ug, um zu wissen, welche Töne er in seinem Interesse anzu- brikanten jetzt Scheeren aus Sheffielder Stahl in England zu schlagen hat, damit er auch im Auslande geneigtes Gehör Preisen absetzen, die sich zehn bis dreißig Procent unter den st"dr. _ lokalen britischen Preisen bewegen. Man will sich dies «heil- Groübritanuicu. Der Vicckömg von Indien hat dem weis durch die Differenz in den Arbeitslöhnen erklären, die in Legislatur-Rathe das Fmanz-Erposö vorgclegt. In demselben Deutschland viel niedriger, als in Sheffield sind. Von dieser wird erklärt, daß die Lage eine zufriedenstellende und für die Ansicht ausgehend, stellte ein Mitglied des Sheffielder Scheeren- Zukunft Hoffnung erweckende sei, jedoch in Folge der durch die fabrikanten-Verbandes den Antrag, Schritte zur Herabsetzung H.ungersnoth veranlaßten Ausgaben die Aufnahme einer An der Löhne zu thun, um die deutsche Konkurrenz besser abwchren I leihe von 6,250,000 Pfd. Sterl, sich nothwendig mache, von zu können. Der Vorschlag fand indeß keinen Anklang, weil welcher 2,500,000 Pfd. Sterl, in Indien cmittirt werden man hervorhob, daß eine Lohnrcduktion nur zu Arbeitsstockungen I s^n. Der Vicckömg empfiehlt der englischen Regierung führen würde, während dann die deutsche Scheeren-Industrie dem Parlamente die Autorisation nachzusuchen, den Rest noch besser Gelegenheit hätte, sich den Markt zu sichern. Also 3,750,000 Pfd. Sterl, in England avfzulegcn. lesen wir in englischen Blättem und notircn wir es mit großer I Runlauö. Ein großartiger politischer Proceß, der gegcn- Frcude, denn diese Thatsachc bekräftigt von Neuem die Kon- wärttg m Petersburg verhandelt wird, liefert ein lehrreiches kurrenzfähigkeit der deutschen Waare und Arbeit mit dem und zugleich sehr trauriges Beispiel dessen, wohin Halbbildung Auslande. Im Uebrigen zweifeln wir kaum daran, daß gar und mit Arbeitsscheu verbundener Ehrgeiz führt. Eine Anzahl viele dieser Scheeren, die zuerst au- deutschen Werkstätten nach männlicher und weiblicher Personen, meist noch in sehr jugcnd- England gegangen sink, von dort nach hier »urückwandern, um lichcm Lebensalter stehend, ist der Bildung gesetzwidriger Ge- daheim im lieben deutschen Vaterlande als vorzügliches echt sellschaften und der Verbreitung von Schriften verbrecherischen englisches Fabrikat gekauft zu werden, wie man es „bei uns zu Inhalts angeklagt. Dle melff Lande eben niemals Herstellen kann". ' " « en der Angeklagten sind beim Schluß-Examen verunglückte Studenten oder hirnverbrannte Oetterreickiiick-Nnaariicke Monarckie Die Ausaleicks- I Frauenzimmer, welche, anstatt sich einen häuslichen Wirkungs- Vorlagen werden bestimmt nach den Osterferien den Parlamenten I c^r ^in i^er'Lalbbildu^ ErwÄuna ^rÜmscken der beiden Relchshälften vorgelegt werden können. Die Art ! ihrer Halbbildung sich zur Erweckung des russischen ihrer Behandlung und der Umstand, ob sie in Wien oder in I ö" thun wußten, als Pest zur Diskussion kommen, hängt natürlich von den Parla- I !!n menten und deren Präsidenten ab. Was hingegen den Zu- ! « * geblwctcn Gesellschaftsklassen keine Rolle spielen sammentritt der Delegationen betrifft, so ist bis zur Stunde I A ,dic ungebildeteren auf, um bort zu darüber nichts bestimmt; jedenfalls wird den parlamentarischen Ver- I E »c ^'/.^^Erten sich, als Handlungen über den Ausgleich der Vortritt gelassen werden; ! hnliche Arbeiter und Arbeiterinnen Zugmig in den Fabrcken sollten sich diese aber bis zum Sommer ausdehnen, so dürften erlangen, um dort vom Ausland- eingeschwarzte aufreizende die Delegationen wohl erst im Herbste zusammentretcn, was I verbreiten. Von Scham und Ehrgcftihl besaßen den Vortheil hätte, daß sic dann eine politisch geklärtcre Si- A mc Spur. beg^ dl« tuation vorsinden, als es die gegenwärtige sein kann. I weiblichen Revolutionäre des ' . > i Nachts in die Schlafsäle der männlichen Arbeiter, .um diesen Italien. Die „Maffia in Frack und Glacehandschuhen" I die mitgebrachten Schriften vorzulesen. Zum Glück besitzen die rücksichtslos zu verfolgen, so lautet die strenge Instruktion, russischen Arbeiter trotz ihrer Unwissenheit meist mehr Verstand welche der Minister des Innern dem Präfekten Malusardi nach als ihre halbgebildeten „Befreier"; sic hörten daher deren Sicilien mit auf den Weg gegeben hat. Die Maffia in Glacö- aufhetzende Reden einige Male geduldig an, als aber das Ge- handschuhcn ist nämlich eine recht erlauchte Banditenbandc. Ihre schimpfe auf Regierung und Kaiser kein Ende nahm, waren einzelnen Mitglieder nehmen in der Gesellschaft hohe Stellungen I sie die Ersten, welche die Polizei herbeiriefcn, um den Stören- ein, fünf-, sieben- und neunzinkigc Kronen schmücken ihre Fa- frieden ein stilles Plätzchen in Sibirien zu verschaffen. — milienwappen, ja sogar die parlamentarische Unverletzlichkeit Unter den Ural-Kosaken soll die Aufregung wegen der allgc- wußten sic sich dienstbar machen. Die italienischen Blätter meinen Wehrpflicht im Wachsen begriffen sein, trotzdem eine selbst skizzircn in dieser Weise jene Mitglieder geheimer große Abtheilung dieser Truppe zur Strafe in das Syr-Darja- Bündnisse, die auf Sicilien und anderswo in der „Ge- Gebiet verwiesen wurde. In Folge dessen ist dieselbe aufgelöst sellschaft" ihr Unwesen treiben und mit dem Brigantenchefs und in der Armee verthcilt, was allerdings bei den übrigen in den italienischen Bergen auf freundschaftlichem Fuße stehen. Kosaken böses Blut gemacht hat und sehr leicht zu ähnlichen Der Präfekt Malusardi soll nun in der That seinem Auf- Widerspenstigkeiten führen kann. trage gerecht werden. Eine Anzahl von hochstehenden Persön- Türkei. Die Maßnahmen, welche die Kricgsverwaltung lichkeiten ist bereits von ihm sehr eindringlich „verwarnt" in Konstantinopel trifft, lassen kaum einen Zweifel mehr darüber resp. in Zwangswohnsitzc verwiesen; andere haben es vorge- bestehen, daß die Pforte an eine Verständigung mit Montenegro zogen, ins Ausland zu flüchten, so daß eine heilsame Furcht in nicht denkt und den Wiederbeginn der Feindseligkeiten bestimmt die Herzen jener Maffia-Mitglieder eingezogen ist. erwartet. Der Oberkommandirendc an der Donau hat den