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— - : Amtsblatt für die königl. Amhshauptmannschaft Dresden, IM. V0 Pf. di- kaff. V-»- und Moritzburg Dresden, Tharandt »«ff« s. 4 ilitüUeN Erscheint jedm Dienstax und Freitag früh. J»sera1e«-rris: Für di« «inspalti,« 8«it- »5 Ps-, mn«r „«»«-sandt" so Ps. — Politische Weltschau. im Bundesrathe kann erst in der nächsten Woche beginnen; nde zu zahlen haben. - Im deutschen Reich be- tat Mr 1876 die gemeinschaftliche Einnahme k und indirekten Steuern und der Staatsmonopole, wenn man bei den letzteren die Kosten der Rohmaterialien ausscheidet, in runder Summe 1,900,000,000 Mark aufzubringen. Nach dem Verhältnisse der Bolkszahl würde Elsaß-Lothsingen bei dem gleichen Abgabesystem im (Wege der Besteuerung jährlich 78,194,000 Mark zu zahlen haben. - Im deutschen Reich be trägt nach dem Etat Vret-r . vtertessä-rüch hin weder ein Deficit in Aussicht, noch werden zur Bestrei tung extraordinärer Ausgaben Steuerprojekte in Erwägung zu ziehen sein. - Die Finanzabtheilung des Reichskanzleramts ist nunmehr vollständig konstituirt und am 1. d. M. in Wirksamkeit ge treten. Derselben sind die sämmtlichen Etats-, Kassen- und Rechnnngssachen, das Münz-, Bank-, Zoll-, Steuer-, Reichs schulden- und Reichseisenbahnwesen und ebenso die Verwaltung des Reichs - Jnvalidenfonds und die der Inhaber mit Prämien Neununddreißigker Jahrgang. I. Auartat. übertragen worden. Als Deeernenten Ober-Regierungsrath Huber, die Geh. Schultz, die Regierungsräthe Meitzer, Neber sowie der Regierungsaffessor Schrank ein. M Die Wanderläger und Wanderauktionen find bekanntlich schon seit Langem der Punkt, auf welchen die Gewerbetreibenden ihre Angriffe richten. Eine große Anzahl Petitionen, die wäh rend der letzten Session beim Reichstage einliefen, suchten die schwere Schädigung nachzuweisen, die aus jenen Abarten eines soliden Gewerbebetriebs entstehen müßtm, und wurden sodann nach einer sehr eingehenden Debatte dem Reichskanzler mit dem Ersuchen überwiesen, bei der Revision der Gewerbe-, oxdnung auch diesen Punkt berücksichtigen zu wollen. Das Reichs kanzleramt soll denn auch geneigt sein, den Wünschen der Pe tenten entgegen zu kommen, doch nur insoweit dies geschehen kann, ohne die Freiheit des Gewerbebetriebs zu beeinträchtigen. Hs wird sich bei Regelung der Angelegenheit natürlich fragen, ob die bestehenden Steuergesetze auch den Anforderungen einer ausreichen den und gleichmäßigen Besteuerung des Hausirgewerbes entsprechen. Wann man jedoch im Reichskanzleramt zu einer wirklichen gründlichen Revision der Gewerbeordnung schreiten wird, läßt sich heute noch gar nicht absehen. Die nach harten und schweren Kämpfen zu Stande gekommene Gewerbeordnung ist noch zu kurze Zeit in Geltung, als daß man jetzt schon aufs Gerade wohl Aenderungen beschließen dürfte. Auch die Schutzzöllner haben einen Aufruf zu den Wah len erlassen, der von einer großen Anzahl Industrieller aus allen Theilen Deutschlands unterzeichnet ist und in welchem zu gemeinsamer nationaler Arbeit aufgefordert wird. Unter letzterer verstehen die Schutzzöllner bekanntlich das Streben, die alten Zollschranken wieder aufzurichten. Was der lange Aufruf sonst noch bringt, sind unendlich ost gehörte Phrasen über den Ruin der heimischen Industrie durch die freihänd lerische Zollpolitik, über den Nutzen der Eisenzölle für die Landwirtschaft und dergl. mehr. Großen Einfluß auf die Reichs- tqgswahl am 10. Januar wird die schutzzöllnerische Agitation gewiß nicht haben. Unter den mehrfachen Erörterungen, welche in den letzten Wochen über die Reichslande gepflogen worden sind, dürsten jene die finanzielle - Lage von Elsaß-Lothringen betreffenden Ausweise wohl das meiste Interesse in Anspruch nehmen. In Frankreich sind nach dem Etat für 1877 mittels der direkten Dienstag, den 9. Januar, fr Sächsische die meisten Reichsressorts haben die von ihnen aufge stellten Einzel-Etats bereits der Finanz-Abtheilung des Reichs- kanzleramts zugehen lassen. Bei der Ausarbeitung des Etats für das Quartal vom 1. Januar bis 31. März 1877 wurde die nachfolgende einjährige Etatsperiode mit ins Auge gefaßt, demzufolge der nächste Etats-Gesetzentwurf verhältnißmäßig rasch hergestellt werden kann. Erklärlicherweise giebt das Kriegs ministerium seinen Etat zuletzt ab, .weil derselbe als der um fänglichste die meisten Erhebungen nöthig macht. Es dürfte anzunehmen sein, daß der dem neugewählten Reichstag zugehe Jahresetat nicht wesentlich von dem letztjährigen abweicht. Den etwaigen Mehrforderungen, die indessen keineswegs bedeu tend sein werden, stehen voraussichtlich Ersparnisse gegenüber, welche mit den ordentlichen Einnahmen in ihrer bisherigen Höhe ausreichen, die betreffenden Ausgaben zu decken.' Es steht mit Deutsches Reich. Wahrscheinlich wird sich der Reichstag in seiner nächsten Session auch mit der Eisenbahnfrage beschäftigen. Wie man nämlich nachträglich erfahren haben will, sind wäh rend der kürzlich geschloffenen Session des Reichstags eine An zahl namhafter Abgeordneten zu einer vertraulichen Besprechung über diesen Gegenstand zusammengetreten. ' Damals nahm - man Anstand, auf diese heikle Frage des Weitern zurückzukommen. . Die überwiegende Majorität war indessen der Ansicht, man müsse die Reichsregierung auffordern, sich noch einmal an die Ausarbeitung eines Reichseisenbahn- qesetzes zu machen und in diesem wo möglich die schwierigen Fragen zur Lösung zu bringen. Wie von zuverlässiger Seite gemeldet wird, soll auch in der ersten Session der neuen Legis- laturperiode des Reichstags der Reichskanzler darüber inter- pellirt werden, ob die Reichsregierung auf das preußische Pro jekt, betreffend den Ankauf der preußischen Bahnen, einzugehen bereit ist, oder ob sie noch einmal die allerdings schwierige Aufgabe der Ausarbeitung eines Reichseisenbahngesetzes vornehmen will. Auch im preußischen Abgeordnetenhause dürste man bei der Berathung des Staatshaushaltsetats auf diese Angelegenheit zurückkommen. Die Berathung des Reichshaushaltsetats pro 1877/78 Ewa «nd Ein unterhaltendes Mail für den Mcger und Landmann. R«dM°n ' Verantwortlicher Redakteur und Verlege^ Kerr«««« Wüller in Dre-de«., I ! i II Dresden- lM.50W.gii ««»stadt für die Ortschaften des kbnigl.Gerichtsamts Dresden, sowie für die königl. Forstrentämter, t«ii«4«nhm- N.Mr«b»«r - -- — - -> 1 1