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Nr? 95 5. Jecemön 1873 Drei lag, - vtetteljGrllch Verantwortlicher Redakteur and Verleger: Aernmm« Müller in Dresden. -»Ml einer Geldstrafe von 7 PMttsche Weltschau. statten die ^gieh« bMch «Ls lass. Wp. Wftattm. nkSere fänden ^be- alS durchaus wünschen-werth angesehen werden muß. In der vom BundeSrathe a« 1. Dicember abgehaltenen Sitzung wurde außer dem Entwürfe einer die Verwaltung VeS KriegSsthatzeS betreffenden Verordnung auch der Entwurf des neuen Betriebs-Reglement- für die deutschen Eisenbahnen in Berathurg gezogen. DaS ursprünglich für den norddeutschen Bund erlassene Reglement war durch Beschluß vom 22. December 1871 Rach einer vom 29. November vom Kaiser erlassenen Ver ordnung ist die Auflösung des alten Reich-taßS erfolgt Dit Wahlen für den neuen Reichstag sind zum 10 Januar aus geschrieben worden; eine Zusammenberufung desselben kann so mit vor Februar nicht erfolgen. Den Einzellandtogen ist- da durch aber Gelegenheit geboten, die nöthigen Vorlagen init der dafür erforderlichen Ruhe durchzuberashen, wenn a Erledigung der landständischen Vorarbeiten unter zu habe«. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag vnd Fteitag früh. Inseratenpreis: Für de» Rau» el»er gespaltene» geile 1j Ngr. Unter „Eingesandt* 3 Rgr. Deutsches Reich. Se. Heiligkeit der Papst haben lS doch nicht über da- Herz bringen können, in einer am 21 Nov. eRaffenen Encyklika auf'ö neue die Schale seine- unfehlbaren Zorne- über die Gottlosen de- mächtigen deutschen Reiches au-zu- -ießeu. Vorläufig bringt da- klerikale „Vaterland" nur den über Deutschland sich verbreitenden Theil derselben. „Keine ge- -ringere Treue — al- in der Schweiz — heißt eS darin, weisen die Gläubigen in Deutschland, Klerus und Volk, welche - die htrrlichen (!) Beispiele ihrer Bischöfe befolgen, deren Muth und Beständigkeit desto rühmenSwerther find, als die herbe (»aer- cha») Verfolgung derselben im deutschen Ruche und namentlich : in Hmrfien von Tag zu Tag schärfer wird. Nicht genug, daß durch Re «tuen kirchLich-potitischin Gesetze eine Zerstörung der »enftabt. vbestze« tu der Expedi. Üou, tl.«eißn. Waffe Rr. r, auch auf Würtemberg, Baden, Südheffen und Etsaß-Lothringen au-gedehnt worden, während Baiern ein gleichlautende-Regle ment erließ. Die Handel-verhältniffe, namentlich mit Oester reich, haben jetzt eine Revision dieses BetriebS-RegleMentS noth wendig gemacht und ist der neue Entwurf au- Berathungea de- Reich--Eisendahnamtes mit Delegieren dtS deutschen Eisenbahn- . Vereins und des deutschen HandelStageS hervorgegangen. Mit Ausnahme der Festsetzungen über den Viehtranßpott und den Transport der in Oesterreich-Ungarn nur bedingungsweise zu- ' gelassenen Artikel haben auch die Beratungen mit den von der österreichisch-ungarischen Regierung ernannten Kommissorien zu - einer völligen Uebereinstimmung grführt. . Hinsichtlich der Frage der unentgeltlichen Beförde rung der ReichStagsabgvoirdneten ist nach einer Mitthei- lung des V cepräsidenttn de- preußischtn StaatSMinisteriums eine definitive Entscheidung bislang noch nicht gttroffen worden; denn 'dem Vernehmen nach ergeben die Unterhandlungen'ckit Baiern und Würtemberg einige Schwierigkeiten. Die Abgeordneten dieser beiden Staaten haben nämlich bereits fteie Fahrt auf den -Bahnen beider Staaten, die bairischen Reichstags Mitglieder auf den würtembergischen Babnen selbst dann, wenn fie nach Hage -ihre- Wohnorts nicht einmal nöthig haben, würtembergifcheSGe- biit zu berühren. Die würtembergischen Freikarten ge Fahrt nach Belieben in einer der vier Wagenklaffen mit 50 Pfund ^Freigepäck in den drei nächsten Lagen vor und näch einer ReichS- tagSsesfion, während die baierischen die erste Wa-ercklaffe für die R"'chStagsmitglied«r bezeichnen vnd Vie freie Fahrt bis zütn Sch üsse drS Jahre- gewähren. Die von dem Rucks kanzleratttte gemachten Propofitionen sind dagegen anderer'Vrt. Ai«hr versucht ivwd, habm diese „durch die Macht des Unrechts rmd der Verworfenheit immer kühner fortgetrkbenen Menschen" auch vne Hierarchie fingiren wollen, indem sieökien notorischen Upoftatev, Joseph Hubert Reinkens, zum Psevkobischof »wählt lMd' cknanbt und, damit die Schamlosigkeit auf die Spitze ge- taebe« werde, fich wegen der Konsekration dn jene Utrechter Aachonistrn grweüdet haben, die fie vor ihrem Abfall von der : Kitche mit allen anderen Kathütiken al- Häretiker und Schis matiker betrachteten." Der hl. Vater setzt danäch, wie roLeroväo -mitgetheilt wird, arckeinartder, weshalb die bischöfliche Würde -diese- KemkruS ungiltig ist, verwirft dessen Wahl und exkom- rmMicirt Reinken-, sowie Jene, welche ihn gewählt, bei der Kon sekration Mitgewirkt haben, ihm anhängen vnd Unterstützung ge- wlcheen und schließt fie von aller Gemeinsthaft mit der Kirche ^aas, Vb durch diese- Rundschreiben die Centrum-partei de- preuWcheu Abgeordnetenhauses neuen Muth gefaßt hat, wällen wir dahingestellt sein lassen; Thatsache aber ist, daß diese Partei in eimr am 2. Decbr. gehaltenen Fraktion-fltzung beschloß, direkt dir Aufhebung der Kirchengesetze vöm 12. Mai d. I. zu fordern. So lächerlich die- nun auch klingen mag, so zeiz^ e- uns doch auch zuMch, welcher Vermessenheit diese Partei fähig ist, und welch thörichte Hoffnunaen man in jenen Kreisen hege^ weny MM wähnt, durch SchmLGrngm und Jntriguen aller Art daß. im vollen Geiste drt Zeit Geschehene rückgängig zu Wa chin. Und so schejüt auch Her kluge Bisckof von Limburg zu denken, da er nicht wie seine Herren Kollegen ungesetzliche Pfarr-Besetzungen dontlmmt, sondern sich fein hübsch unter den Befehl der Regierung stellt. Der Bischof und der größte Theil seines Vom-KapitelS ist allerdings durch die Kämpfe mit der früheren naffaurtchrn Regkrung A geworden, düß man schließlich doch den Kürzeren zuht, und daher werden nwe «KMvpfe möglichst vermüden. Außerdem hat der Bischof, wie das Kapitel, durch die preußische Regierung seit 1866 eine so «isehnliche materielle Aufbesserung erhalten, daß man diese nicht gern in Krage stellen möchts. Nur ein einziger Kampfbahn Ist unter den Domherren, der in Aachen al- ultramontaner Kandi- chat für den Landtag austrat, dem aber wohlweislich von dstn Bischof, welcher die Ruhe liebt, untersagt wurde, ein Manbot nach Berlm anzumhmen. — Wo- den Ekzbischvf Levockowsky kangk, w ist derselbe neuerdings wieder wegen Rückfälligkeit zu Füvsnndreißigster -ahrgany, IV Guartal. . Lhlr. event. 5 Jahre Gefättgniffder- mtheilt. Inzwischen ist aber auch die Frist abgelaufen- welche die Regierung ihm zur Riederlegung seines Amte- noch zuge stand und da Herr v Ledochow-ky erklärt hat, nur der Gewalt weichen zu wollen, so wird s- ihm wohl wie seinem Mobiliar . ergehen und der fromme Herr Gelegenheit finden, hinter Schloß und Riegel über seine begangenen Thor Helten nachzUdenkest. Das selbe aber steht auch den anderen Bischöfen, und vielleicht Zu nächst dem von Trier bevor, welch' letzterer wegen gesetzwimi- ger Ernennung von 18 Geistlichen ebenfalls zu einer GÄdstrafe von 3600 Thalern verurlheilt worden ist.