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seiner eigenen Macht und seinen Tod gehabt haben und verläßt de», halb niemals da» Hau». Unter seinen Anhängern besteht viel Un- «nigkeit. Der Emir Wad-el-Najem ist vergiftet und andere Emire .sind gefoltert und gefangen gesetzt worden. Der mächtige »„abhängige tzänptling Rabbah hat sich erboten, sich mit den Weißen und den Darfnr - Stämmen zu vereinigen, um den Mahdi zu vernichten. Alles weist darauf hin somit, daß Emin Pascha oder Stanley, oder mög licherweise Beide, sichin der Gegend von Darfnr befinden und wahr scheinlich auf Khartum marschiren. Nach neueren Nachrichten, welche au» Omdurman bei Khartum in Kairo eingetrosfen find, will der Khalif gegen den „weißen Pascha" vorrücken. Man nimmt an, es sei Emin Pascha, Or. Schnitzer, der sich au» den Eingeborenen der Aequatorbczirkc ei» Heer gebildet habe und die Macht des Mahdi niederzuwerfc» hoffe. Sächsisches. — Lcisnig, 24. Juli. Am 22. d. M. ertrank bei Kloster« buch beim Baden Soldat Arnold von der 1. Compagnie des 139. Infanterie-Regiments (Döbeln), welcher dahin zum Schcibenbau commandirt worden war. — Aus Hainichen wird unterm 23. Juli geschrieben: Seit «inigen Tagen ist der Inhaber eines hiesigen Uhrmachergeschäftcs Verschwunden, ohne daß cs den eifrigen Nachforschungen gelungen wäre, seine» derzeitigen Aufenthalt zu ermitteln. Wie ein Kapitel aus einem Kriminalroman hört cs sich an, was man sich hier über die Beweggründe zur Flucht des Uhrmachers erzählt. Es war an einem der letzten Abende, als ein armer Reisender die Landstraße von Hainichen nach Frankcnberg fürbaß schritt. Die Stimmung des einsamen Wanderers schien nicht die beste zu sein. Noch vor dem ^WirthShause zu den „Drei Rosen" traf der Handwcrksbursche eine unter schwerer Bürde dahcrschreitcnde Frau, an welche er die Ein ladung richtete, in den „Drei Rosen" eine Erfrischung mit zu ge nießen, da er beabsichtige, sie „freizuhalten". Auf die zweifelnde Frage, ob er dazu wohl im Stande sei, beruhigte er sie damit, sie solle sehen, er werde für Alles sorgen! Jm Wirthshaus angekommcn, schrieb der Handwerksbursche mit Bleistift einen Zettel, welchen er an einen Uhrmacher in Hainichen sandte, und nach kurzer Zeit kam ein Bursche, vom eiligen Laufe keuchend, an und übergab dem Zcttel- schreiber 2 Banknoten L 50 Mk. und 2 werthvolle Uhren. Auf das Erstaunen der Frau über diese Sendung erklärte der „arme Reisende", daß er auch Uhrmacher sei und cs demnach wohl nicht auffallcn könne, wen» ein Kollege dem andern aushclfc. Bei der überreich lichen Gabe leuchtete das aber der Frau nur wenig ein, sie machte sich vielmehr ihre eigenen Gedanken darüber und berichtete, in Frankenberg angckommen, ihr Abenteuer der Polizei. Diese ver sicherte sich rasch des Kunden, brachte indeß vorerst nur die gleiche Auskunft, welche er der Frau gegeben, aus ihm heraus, bis ihm wahrscheinlich die Furcht, vielleicht unbestimmte Zeit sitzen zu müssen, die Zunge löste. Er gestand ein, daß der Kollege in Hainichen nur deshalb so willfährig sich bewiesen habe, weil der letztere früher an einem Uhrendicbstahle betheiligt gewesen sei. Er habe ihn, ans der Walze zufällig nach Hainichen kommend, sofort wieder erkannt, aber der Uhrmacher habe ihn mit nur 20 Psg. abspeiscn wollen, weshalb er ihm bei seiner Bittschrift angedeutet habe: „er wisse Alles!" und das habe gezogen. Die sofort eingcleiteten Recherchen ergaben, daß allerdings verschiedene vor mehreren Jahren im Preußischen verübte Uhrendicbstähle unaufgeklärt geblieben sind und daß einer der seiner Zeit hinter den der That dringend Verdächtigen erlassenen Steckbriefe auf den Uhrmacher in Hainichen zutrcsse. Der letztere, dem offenbar nach dem Wiedersehen mit dem Pennbruder der Boden heiß geworden, war aber, als man ihm noch in derselben Nacht einen Besuch ab statten wollte, bereits abgcreift, ohne Aussicht auf Wiederkehr. Er soll jedoch einen ansehnlichen Zehrpfcnnig mitgenommen haben. All- seitiges Bedauern findet seine Frau, welche sich mit einem Häuflein Kindern in bedrängter Lage befindet. — Olbernhau. Hier strebt man in verschiedenen Kreisen an, die zur Zeit erledigte Gcineindevorstandsstclle mit einem Juristen zu besetzen und zu diesem Behusc das Amt besser, mit 3600 Mark, zu dotiren. — o—e. Rodewisch. Vergangenen Sonnabend Nachmittag trafen die Ferienkolonisten von Chemnitz und Leipzig auf hiesigem Bahnhof hier ein. All die Büblein und Mägdlein wurden mit Sack und Pack auf bercitstchcnde Erntewagen geladen und nach dem benachbarten Wcrncsgrün, Stiitzcngrün, Rothenkirchen undNcu- heide gefahren. v.— Wcrncsgrün. Ist das Stcigcrhaus der freiwilligen Feuerwehr unter Regen und Sturm erbaut worden, so konnte wenigstens vorigen Sonntag die Einweihung desselben unter schönstem Wetter vor sich gehen. Einige Mädchen des Ortes hatten es mit Guirlande» und Kränzen geschmückt. Nachdem der Cvmmaudant, Herr Hüttl, die Begrüßung?- und Wcihrcdc gehalten und Hochs auf den Landesmonarchcn ausgcbracht hatte, sprach Herr Gemeinde vorsteher Fuchs noch einige Worte der Anerkennung. Ausgcwählle Fcstgesängc brachte der Gesangverein zum Besten und so verlief der Festtag in bester Stimmung. — Zwickau. In Stangengrüu bei Leugenfeld traf bei dem am vergangenen Montag, den 23. d. M., aufgetretenen starken mit Regen begleiteten Gewitter ein Blitzstrahl den 16jährigen Wirthschaftsgehilfen Franz Clemens Barth von dort auf dem Wege, in unmittelbarer Nähe des elterlichen Gutes und tödtete denselben — Hohen st ein, 24. Juli. Gestern Nachmittag in der fünften Stunde ging über unserer Gegend ein Schloßenwetter nieder. Das selbe kam aus südlicher Richtung und nahm von hier aus seinen Weg gen Osten. Die Schloßen fielen zum Theil in bedeutender Größe (man fand solche von 1^ Ccntimcter im Durchmesser) und nur der ziemlichen Windstille ist es zuzuschrcibcn, daß der ange- richtetc Schaden nicht bedeutender. Derselbe soll nur an Fenster scheiben bemerkbar sei», an Fcldfrüchten hingegen ist fast nichts zu merken. Hier bei uns trat das Unwetter auch nur kurze Zeit auf, in Oberlungwitz, Gcrsdorf hingegen von bedeutend längerer Dauer. —- Zschopau, 24. Juli. Gestern Nachmittag >/,6 Uhr schlug der Blitz während eines über unsre Stadt ziehenden schweren Gewitters in ein Haus am Altmarkt, Herr» Hutmachermstr. Löskc gehörig, ohne jedoch zu zünden. Leicht hätte jedoch ein schweres Unglück entstehen können. Der Blitz fuhr nämlich durch die Esse in die Wohnung des Friseurs M., Arnold (Ausgabestelle d. Blattes). In derselben Stube befand sich Frau Arnold mit 3 Kindern und einer Freundin; keine dieser 5 Personen wurde jedoch, Gott sei Dank, beschädigt. Ans der Wohnung Arnolds fuhr der Blitz in den Friseurlade», wobei die Ladcnthnr angekohlt wurde. Im Laden be fanden sich 3 Personen; auch diese kamen mit dem Schrecke» davon. Zu bemerken ist, daß sich im Arnvld'Ichcn Hause eine clectrische Drahtlcitung befindet, welche von der Wohnung nach dem Laden führt. An dieser ist der Blitz hingcglittcn und darf vermuthet werden, daß nur hierdurch schweres Unheil von der Familie Arnold und den zufällig im Lade» anwesend gewesenen Personen abgewcndct worden ist. — Nächsten Sonntag beginnt in Zschopau das Schützen fest, welches bis znm 5. August andaucrt. Wir erhoffen gutes Wetter und zahlreichen Besuch von auswärts. —. Schellcnbcrg. Unsere Stadt hat nun bei 2000 Ein wohnern 160 bewohnbare Häuser. Das zuletzt fertiggcstellte Gebäude ist eine von Herrn A. Fischer an der Hennersdorser Straße, zum Theil von schöner Waldung umrahmte, im deutschen Renaissance-Stil erbaute Villa. Von Obcrdorfschcllenbcrg (dem Herrn Gutsbesitzer Reichel gehörige» Feldwege) und der Waldkirchner Straße her macht das Bauwerk mit seiner Veranda und Balkon einen imposanten Ein druck. Bemerkt sei ferner, daß man von der Erdmannsdorfer Straße ans oder besser noch vom Berge hinter dem Schießplätze einen herr lichen Anblick des majestätische» Schlosses, sowie der hochgelegenen Stadtkirchc genießt. Interessant ist auch die Besichtigung der im Jahre 1873 erbauten Villa des Herrn Zenker aus Chemnitz, welche innerhalb eines mit Felsen-Terrass.» versehenen Gartens liegt und vor kurzer Zeit mit einem architektonisch schön ansgestattcten Thurm geziert wurde. Der Ausblick von dem bei letztgenannter Villa ge legenen „Pfafsstcin" und von „Kantors Ruhe" hinter der Kirche, sowie vom Lottcrhofe ans wird von allen Besuchern Augnstusburgs und Schcllenbergs als herrlich gepriesen. — Wie in eingangs ge nannter Villa, so ist auch in de» anderen Stadtthcilcn Schellen- bcrgs entsprechend Vorsorge getroffen, Besuchern, welche längere Zeit hier ihren Aufenthalt nehmen wollen, hübsche Sommcrlogis bieten zu können, sodaß unsere Stadt als beliebte Sommerfrische immer günstige Beurtheilung finden wird. — Vom Sonntag den 29. Juli bis 1. August findet unser Vogel- und Königsschcibenschießcn statt, welches als beliebtes Volksfest allgemein bekannt ist. — Burgstädt, 24. Juli. Gestern Nachmittag in der fünften Stunde entlud sich, nachdem cs die Zeit zuvor sehr schwül gewesen, ein heftiges, etwa 5 Minuten währendes Schloßcnwctter über unserer Stadt und den Nachbarorte» und fielen die Schloßen sehr dicht und waren von ziemlicher Größe. Das Wetter war von Regen, Sturm und Gewitter begleitet. — Li mb ach, 23. Juli. Der Vorsitzende des hiesigen Kirchen- vorstandcs, Herr Pastor Hemmann, hat sich erboten, ein Regulativ, betreffend die Auspfarrung der Gemeinde Obcrfrohna ans der Parochic Limbach und Erhebung derselben zu einer selbständigen Parochie, anszuarbeiicn und in der nächsten Sitzung des Kirchen Vorstandes vorzulegcn. Dieser hat das erwähnte Erbieten gern an genommen. Nach der Volkszählung im Jahre 1885 hatte Obcrfrohna 3125 Einwohner. — Herr Superintendent Freyer in Stollberg erläßt zur Richtigstellung einer früheren Mittheilung nachstehende Erklärung: „Die Stollberger Diöcesanversammlung (nicht die Geistlichen) hat einstimmig beschlossen, die Einzcl-Kirchenvorstände solle», soweit dies nicht schon geschehen, Gottesacker-Verordnungen ausstellen bez. er gänzen, in denen das Anbringcn von Glasknöpfe», Glasperlen und Pcrlcnkränzcn auf den Gräbern untersagt wird. Sie erläßt an ihre Gemeinde eine einstimmige Aufforderung zur Beseitigung dieses Uebel standcs i» den Localblättern der Ephorie, und zwar wird für jede Kirche die mustergiltige Sammlung von Grabinschriften „Samenkörner für den Gottesacker" von Schütze zur Verbreitung bez. Bedienung in den Gemeinden angeschafft. Das Kirchenregiment wird um Vcran- Das junge Mädchen hatte eine der gehaltvolle» Sonate» Beet hovens anfgeschlagen und ihrem Begleiter die Vivlinstiinme vorgclegt Beide spielten die Sonate fehlerlos durch zum großen Entzücken der kleinen Adele. Aber auch der Bankier war augenscheinlich von dem Gehörten befriedigt und sprach dem talentvollen, junge» Diener seines Hauser seine Anerkennung in einigen freundlichen Worten aus. Werner blieb fast den ganzen Nachmittag im Kreise dieser liebenswürdige» Familie, in der er so ganz ohne sein Zuthun eine Heimalh gefunden zu haben schien. Auch als später der Hausherr sich empfahl, um in seinen Abcudklub zu gehen, nöthigtc er de» Buch Halter noch zum Dablciben, was dieser jedoch ablchntc, da er vor allen Dingen darauf Bedacht nehmen mußte, eine Wohnung in der Nähe seines Arbeitslokals ausfindig zu machet«; denn daß er sein Logis im „straffen Segel" nunmehr verlaßen mußte, nahm er als selbstverständlich an. Sinnend schritt er aus der Straße dahin. Unablässig beschäftigte ihn der Gedanke an die plötzliche und eigcnthümlichc Wendung seines Schicksals. Er hätte in diesem Augenblick viel darum gegeben, hätte ihm Jemand sagen können, aus welcher Ursache das freundliche Be nehmen des angesehenen Handelsherrn gegen ihn entsprang, ein Be nehmen, welches die ganze Familie in so auffälliger Weise thcilte. In der nachdenklichen Stimmung, in welcher er sich befand, achtete er nicht sonderlich auf den Weg, und als er endlich, um sich zu orientire», ausschautc, fand er, daß er geradenwegs auf den Marktplatz zulcnktc, aus dessen regelmäßigem Häuscrviercck das von seinem Freund Schwcrdlmann bewohnte Gebäude in unmnthigen Linien emporsticg. Er war fast geneigt, cs für einen Fingerzeig der Vorsehung zu nehmen. Schnell cntichloffcn, sich Gewißheit zu verschaffen, eilte er auf das HanS zu. Er traf den Jugendfreund in seinem Cvntor, wo er, in gcmüthlicher Ruhe eine feine Cigarre rauchend, sich mit der Durchsicht der cingegangcncn Papiere beschäftigte. Beim Eintrilt Werners crhvb er sich rasch und suchte sein Antlitz, das den Ausdruck einer leichten Verlegenheit angenommc» hatte, schnell durch ein freundliches Lächeln zu verklären. „Ah!" rief er ii» Tone der Uebcrraschung, „lässest Du Dich wirklich wieder einmal sehen? Ich glaubte bereits, Du habest unsere Stadt wieder verlassen. Wo hast Du denn so lange gesteckt?" Mit diesen Worten bot er dem Gaste die Hand und zog dann einen Stuhl herbei. „Ich bin gekommen, um Dir meinen Dank abzustatten für Deine außerordentlich günstige Empfehlung, der ich meine jetzig vortreffliche Stellung verdanke," nahm Werner das Wort und drückte dem Spediteur kräftig die Rechte. „Ah so!" ließ Jener sich vernehmen, während seine Züge wieder verlegen wurden, gleichzeitig aber auch etwas wie Neugier sich darin kundgab. „Du hast also glücklich reüssirt? Bei wem bist Du angekommcn?" „Weißt Du cs wirklich nicht?" fragte Werner, den Freund forschend ansehend. „Auf Ehre — nein!" „Dann bist Du es auch nicht gewesen, der mich dem Bankier Grosser empfohlen hat?" „Ich bin nur ganz oberflächlich mit diesem Herrn bekannt," erwiderte Schwerdtmann. „Also bei ihm arbeitest Du gegenwärtig? Nun, da gratulire ich Dir von Herzen. Er steht im Rufe großer Humanität und soll enorm reich sein, l/at auch zwei bildschöne Töchter. Aber was die Empfehlung anbctrifft, so verdankst Du die irgend einem anderen Umstande. Hast Du denn gar keine Ahnung aus irgend wen?" Der Gefragte schüttelte verneinend den Kopf. „Ich wüßte Niemand sonst, der sich in solchem Grade für mich intcressiren könnte," sagte er sinnend. „Mein Prinzipal war zwei mal im Gasthaus „znm straffen Segel", wo ich Quartier genommen, um mich ausfindig zu mache», und er ruhte nicht eher, als bis ich ihm zugcsagt hatte, in sein Geschäft cinznlrctc». Neben einem höchst anständigen Salair ist mir die freundlichste Ausnahme in der Familie zu Theil geworden. Man behandelt mich aber in keiner Weise wie einen Diener des Hauses, sondern wie zur Familie gehörig. Wenn dem Allen nicht ein Mißverstcindniß zu Grnirdc liegt, dann weiß ich in der That nicht, wie ich die Sache ansjassc» soll." „Es ist allerdings seltsam," meinte der Freund kopfschüttelnd, „doch würde ich Dir, wenn Du wirklich mit dem Bankier auf so freundschaftlichem Fuße stehst, wie Du sagst, einfach de» Rath geben, frage ihn selbst nach dem glücklichen Zufall, dem Du seine große Freundlichkeit und Zufriedenheit verdankst. Möglicher Weise hat er von Dir und Deinen bedeutenden Kenntnissen gehört, hat sich näher nach Dir erkundigt, Deinen Charakter schätzen gelernt. Ucbcrdics bist Du ja im ner eine Persönlichkeit. Möglicher Weise hast Du, laflung der Herausgabe eine» für Dorfgemeinden und kleine Städte passenden Heftes mit Zeichnungen von Grabdenkmälern in den mannig. fachsten Formen und von auf denselben anzubringenden Symbolen und Reliefs ersucht, um der Gedanken- und Formenarmuth, sowie der ungeschickten Darstellung sonst guter Ideen seitens der Steinmetzen und kleinen Bildhauer abznhelfcn." — Glauchau. I» Bogtlaide schlug der Blitz am Freitag in das Gehöft des Wirthschaftsbesitzers Weise und tödtete im Stalle eine Kuh, ohne sonst nennenswerthen Schaden anzurichten. — Freiberg, 24. Juli. Gestern besuchten gegen 50 Mit glieder deS Chemnitzer Bezirks-BerbandeS des Vereins deutscher Ingenieure unsere Bergstadt, besichtigten unter Führung des Herrn Professor Undeutsch die Flachsspinnerei von Hirt, die Modellsamm lung in der Bergakademie, die Sammlung für Mechanik, woran sich eine Erklärung des Buß-Sombart'schcn Tachographen und der Hartig- Rausch'schen Zerreißmaschine schloß. Großes Interesse erweckte die Erklärung des Verfahrens des Herrn Prof. Undentsch zur Ermittelung der gefährlichen Wirkung bei dem Fangen der Fördcrgestclle. Nach der Besichtigung des Domes u. s. w. fand ein gemüthlichcs Mittags mahl im Hotel de Saxe statt, und dann fuhr man heute Nachmittag in Omnibussen nach dem „Abrahamschacht", „Thurmhofschacht" und der Aufbercitnngsanstalt „Junge hohe Birke". Die Rückfahrt nach Chemnitz erfolgte Abends 9 Uhr. 8—. Deutschneudorf b. Sayda. Ein entsetzliches Ereigniß ist ans unserm Orte zu berichten. Bei einem am 23. Juli Abend» 6 Uhr von Süden kommenden Gewitter wurden drei erwachsene Kinder des Wirthschaftsbesitzers Brauer aus Brüderwiese vom Blitze erschlagen. Dieselben waren hier mit Heumachen be schäftigt gewesen und befanden sich, auf einem mit einem Ochse» bespannten Wagen sitzend, auf dem Nachhausewege, als das Unglück geschah. Der Ochse wurde ebenfalls vom Blitz gctödtet. Dem ältesten Bruder der unglücklichen Geschwister, 25 Jahre alt, war die Kleidung vom Rücken gerissen worden durch den Blitzstrahl; am Körper der anderen Beiden, einem Bruder von 17 und einer Schwester von 15 Jahren, war dagegen keine Spur von äußerer Einwirkung des Blitzes zu bemerken. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der vom Genieindevorstand ans Seiffeu telegraphisch hcrbeigerufene Arzt konnte nur den Tod feststellcn. — Mittweida. Bei dem am Sonnabend und Sonntag ab gehaltenen Svmmerseste im Technikum-Park wurde im Ganzen an Eintrittsgeld die Summe von 953 Mk. 10 Pfg. vereinnahmt, wozu noch circa 150 Mark Erträgnisse der Restaurationen und div. Buden kommen dürsten, so daß ungefähr 300 Mark weniger als im vorigen Jahre eingekvmmen sind. Da wirklich Nutzbare- und Schönes für diesen Haupttheil unserer Stadt durch dieses Parkfest geschaffen wurde, so ist es gewiß allgemeiner Wunsch, wenn das Unternehmen auch in den folgenden Jahren rege Unterstützung erhält. — Franke n berg. Das hiesige „Tageblatt" schreibt unterm 23. Juli: „Wie verlautet, sind über die Dörfer Ober- und Nieder wiesa und den Gesundheitszustand daselbst allerhand übertriebene Gerüchte verbreitet. Besonders auch in Frankcnberg und Chemnitz soll man es für gerathcn halten, diese Orte zu meiden, da eine Typhusepidemie in denselben herrsche. Dem gegenüber wird un» von einer Stelle, die die genaueste Kenntniß des Sachverhaltes hat, mitgctheilt, daß allerdings seit Ostern dieses Jahres eine Anzahl. Personen — gegen 20 — dort am Typhus erkrankt sind, einzelne schwer, die meisten leichter, 2 tödtlich, der größte Theil derselben aber bereits genesen ist. Empfindlich ist das Schnlhans in Ober wiesa betroffen worden, in welchen, vor nun säst 7 Wochen den Herrn Kirchschnllehrer Dörfel und 2 seiner Kinder, sowie eine Tochter des zweiten Lehrers, Herrn Ihle, der Typhus befiel. Während diese sämmtlich sich auf dem Wege der Genesung befinden, liegt seit 8 Tagen genannter Herr Ihle auch an dieser Krankheit darnieder.' Wenn man bedenkt, daß die Dörfer Ober- und Niederwiesa mehr als 2100 Seelen zahlen, kann man d^ich angesichts dieser Krankheits- ziffcrn unmöglich von einer Epidemie reden. Daß die Schule seit so langer Zeit schon geschlossen ist und erst seit voriger Woche durch auswärtige Kräfte die 4 Klassen nur in einem gemietheten Lokal des Hclbig'schen Gasthofs Unterricht erhalten konnten, wird aller dings schmerzlich empfunden. Aber einen Weg nach Ober- und Niederwiesa, ja einen Aufenthalt dort braucht Niemand zu scheuen. Im Interesse der Bewohner dieser Orte und auch der Auswärtigen seien deshalb obige Gerüchte auf ihr richtiges Maß zurückgesührt. H—. Ebersdorf. Das kgl. Landstallamt Moritzburg hat angcordnet, daß die hiesige Beschälstation bis Mitte August er öffnet bleibt. Diese Nachricht wird Pferdcbesitzern, namentlich Pserde- züchtern, jedenfalls willkommen sein. —r. Grüna. Vergangenen Sonntag hicltdcr hiesige homöo pathische Verein im Saale des Herrn HöpPner sein 10. Stiftungs fest ab, bestehend aus Gesangs- und anderen Vorträgen und darauf folgendem Ball. Die ungemein zahlreich erschienenen Mitglieder des sehr starken Vereins nebst einigen Gästen von hier und auswärts wurden durch den Vercinsvorsteher Herrn Hermann Müller be grüßt, welcher in seiner Ansprache den Wunsch äußerte, daß dieses Fest einen kleinen Theil zur Erreichung des großen Zieles der k-> ohne cs zu wissen, die Aufmerksamkeit einer der Frauen des Hauses erregt. Heutzutage ist nichts unmöglich. Wer weiß, ob der Alte nicht mit dem Plane umgeht, sich einen Schwiegersohn in Dir hcranzubildc»; es ist dies Alles schon dagewcscn." Es lag ein feiner Spott in Schwerdtmann's Worten, den Werner jedoch überhörte. „Nein," sagte er kopfschüttelnd und mit einem bitteren Lächeln. „Darüber kannst Du außer Sorgen sein. Wenn Grosser sich nach mir erkundigt hat, wird er auch meine Verhältnisse kennen, wird er wisse», daß ich ohne jedes Vermögen bi», bekanntlich für einen Bankier ein großer Fehler. Mit irgend einer zudringlichen Frage werde ich übrigens dem Prinzipal in keiner Weise entgegentreten. Wenn Alles so bleibt, wie eS ist, habe ich dazu auch keine Ursache. So werde ich denn ruhig abwarten, bis die Zeit mir die Lösung de» Räthsels bringt." Nach diesen Worten empfahl er sich von dem spöttisch drein- schaucnden Genossen und eilte mit raschen Schritte» seiner Wohnung entgegen. Die Auseinandersetzung des ehemaligen Freundes ging ihm tro tz alledem doch im Kopfe herum. Er rief sich die Worte der schönen Ottilie ins Äedächlniß zurück und konnte nicht leugnen, daß sich darin ein mehr als gewöhnliches Interesse für ihn kund gegeben habe. Mehr wie einmal hatte er sie ertappt, wie sie ihn forschend ange sehen und sich dann mit lieblichem Erröthen abgewendet hatte. „Aber nein!" flüsterte er vor sich hin und schüttelte entschieden den Kopf. „Der Schwerdtmann ist ein Narr mit sammt seinen dumme» Hypothesen. Wie sollte wohl ein junges, schönes und reiches Mädchen sich a» einen Mann hängen, der bereits verheirathet war und von seiner Frau geschieden ist? — Es wäre aber doch immer hin eine Möglichkeit." Wieder schüttelte er den Kopf, während seine Züge einen weh- »inlhigcn Ausdruck annahinen. Emniy's Bild trat in der alten Farbcnschönc vor seine Erinner ung, und mehr als je fühlte er in diesem Augenblicke, wie ander» an der Seite dieses liebenswürdigen, offenherzigen und schuldlosen Kindes sein Charakter, sein Gcmüth, seine ganze Anschauungsweise sich entwickelt hätten. Fortsetzung folgt. Homöos Arnol „Wie e 1. Wc, viel So für gn, Kost gc Redner Rede w Recht t sprach s gegcnüb Wisseiisc schaft si aber in staatlich, lung bc mehrerei verein , wurden dadurch der Unt Gesangv 2. Thci auch in Die greittid — ; schienartlx und Lichte darf. Har nngen gei marsch m Zeisigwalt Schauspie! Kreuz« un Platzpatro ist bekanni Nach Beei - T thcilten, I straße eil Derselbe k Salzburg, ans 271 Schweden, Hamburg, bürg, Str Sehr seltei der, nur > Speciestha Halbcrstad, und S hall nach seiner Silberstück, Einzelne E das jüngst, sich inein, Hunderts v Ruhe und geschah, vo cs vielleicht raschte, ehe lichkeit ist, jener Zeit, Brauch, da Complicen nur selten mit Mord durfte der Der gcnani Kreisen sch und in der —tr. k die ungewi maßen hei» die duftend vierzehn T, Bei uns be schwängert Geruch die und ganz z — De einige Zeit sollen. An, Wochen ein, eine Landzi errichtet wo arg mitgesp kommen dm ähnliches V> Ecke auch n grenzende L der früher, tiefer liegen Brücke hin« den Weg br — Eil Zoologischer wagen hier —* Ui Inhaber sei mit Kleidun Beides in d den Korb n geben. Am trag, einen erwähnte ? 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