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Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188804259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880425
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-25
-
Monat
1888-04
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.04.1888
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Sächsischer LandeS-Anzelger. Nr. 95. Mittwoch, 35. April 1888 Nachdruck und Feuer hätte allerdings die Aufführung noch niehr ge hoben. Sehr begeistert stimmte die Versammlung in die National' Hymne und in das Hoch auf König Albert ein. —8. EberSdorf. Unserem Orte geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Am 1. Mai tritt hier eine Postagentur i» Wirksamkeit. Dieselbe wird im postdienstlichen Verkehr die Bezeich nung „EberSdorf (Bez. Zwickau)" führen und ihre Verbindung durch Botenposten nach und aus Niederwiesa erhalten; als Abrechnungs postamt wird das Postamt in Niederwiesa dienen. Chemnitzer Stadt Anzeiger. L1r Fr«Md-imIk,kö BI->»ri werden ersucht, nn« wichtige Veged-uheite» gütig» mitiut?et!en Chemnitz, den 24. April. — Beiden zahl» .ich n Titel- und Ordensverleihungen, welche anläßlich des diesjährigen KSnigS-GeburtstageS erfolgte», sind nachstehende Herren in Chemnitz bedacht worden: Den Titel Commerzienrath erhielt Herr Fabrikbesitzer Ernst Friedrich Theodor PeterS hier. Herrn Bezirks Schul-Jnspector Dach seit hier wurde der Charakter und Rang eines Schul ratcheS in der 4. Klasse der Hofrangorduung verliehen. Das Ritterkreuz I. Klasse vom Verdienst-Orden erhielt Herr Oberstabsarzt vr. Ang. Reinh. Hermann Brause, das Ritterkreuz I. Klasse vom AlbrechtS-Orden Herr Com merzienrath Pickenhahn, Herr Staatseisenbahii-Maschinendirector Richard Klien und Herr Stabsarzt Or. Reinh. Mich. Schasfrath. Das Ritter kreuz II. Klasse vom Verdienst - Orden erhielt Herr Güterverwalter I. M. Dörschel. Mit dem AlbrechtSkreuz wurden ausgezeichnet die Herren Kossen-Controleur W. I. Fehrmann, Gerichtsschreiber Akt.K- E. Fischer, Kanzlei-Secretär bei der kgl. Amtshauptmannschaft K. A. Wagner, Ing. Bureau-Assistent P. Ackermann, Bodeiimeistcr K. G. Aurich, Ober- schassner K. F. W. Kielst ei». —v. Die Technischen Staatslchranstalten hielten zur Feier des Königsgeburtstages Vormittags II Uhr einen Festakt»« in der Aula des An- staltsgebäudes ab. Ei» allgemeiner Gesang erösfnete die Feier. Der Schüler der höheren Gewerbeschule Paul Körner ließ sich sodann in einem Vortrag über „König Friedrich August II. von Sachsen" vernehmen, woraus Herr Professor vr. Ohorn zur Festrede das Wort ergriff. Redner verbreitete sich in seiner tüchtige» und gründlichen Wciie über die mannlchfaltigen Phasen des Deutschthums und des deutsch-nationale» Gedankens während der verschiedene» Geschichtsepochen, indem er als rochen Faden „die deutsche Tre,»e" durch seine Aussührungen flocht und mit der Aufforderung schloß, das sächsische Volk möge zu seinem gefeierten König Albert ebenso in unerschütterlicher deutscher Treue stehen, wie der König es selbst zu Kaiser und Reich und zu seinem Volk thue. Nach der Festrede sang die Versammlung die Sachsenhymne und zum Schluß brachte Herr Regierungsrath Professor l^r» dt auf König Albert «in dreifaches Hoch aus a-. Auch das Gymnasium beging den Geburtstag Sr. Majestät in würdiger Weise, während das Realgymnasium infolge Erneuerung seiner Aula von einer Veranstaltung absehen muffe. Den Actus des Gymnasiums leitete «in Gesang des Schülerchores ein, nach welchem die Oberprimaner Zimmer eine griechische, Otto eine deutsche und Koch eine lateinische Ansprache hielten. Nachdem noch die Motette Salvum kav roxom gesungen worden, nahm Herr vr. L ü-tz e iu der von ihm gehaltenen Festrede Gelegenheit, die Herrschcrtugenden des Kurfürsten Friedrich des Weisen eingehend zu beleuchte» und die Vorzüge dieses ehemalige» Sachscnoberhauptes in Parallele zu stelle» mit den gleich vortrefflichen Eigenschaften unseres jetzigen Souverains. Die Sachsenhymne schloß die Feier. —u. Die Oeffentliche Hand el S le hranst alt blieb selbstverständlich ebenfalls nicht zurück in der festliche» Begehung des 60. Geburtstages des Königs. Der Gesang eines Chorals machte de» Anfang. Die Schüler Otto, Pauley und Kühn trugen patriotische Gedichte vor und Herr vr. Voigt hatte die Festrede übernommen. Herr Dr. Voigt erging sich in seinen Dar legungen über den Kurfürsten Friedrich den Streitbaren, um am Schlüsse seiner Rede den Wnnsch anszusprechen, daß König Albert, unter dem das Land in seiner erfreulichsten Blüthe stehe, uns »och lange erhalten bleibe» möge. Herr Direktor Alschwcig brachte ein dreifaches Hoch auf das königliche Ge burtstagskind aus, und dann sang man noch das „Den König segne Gott." ^ Die zu Ehr en des Geburtstages Sr.Maj. des Köni gs A lbert rn der h üh. Knabenschule Vorm. 10 Uhr veranstaltete Festfeier leitete der Choralgesang „Lobe den Herrn" ein. Herr Direktor Sattler betonte darauf in der Einleitung seiner Rede zunächst, wie glücklich sich unser Volk im Besitze seines Landesvaters schätzen könne, der, glcichgeachtet als Kriegs- wie als Friedensfürst, zu den auserlesenen Männer» mit gehöre, die das deutsche Reich schufen und dasselbe zu erhallen bestimmt sind. Dennoch wolle keine rechte Festfreude über uns komme». Wohin heute unsere Gedanke» ziehen, ist auch unser König mit seinem Denken: am Schmerzenslager des Helden in Charlottcnburg, mit dem er manche Schlacht geschlagen und der letzt eincn anderen schweren Kamps zu kämpfen habe. Alle Deutschen be gegnen sich heute in dem Wunsche: Gott schütze und erhalte ihn und segne unser Volk an Haupt und Glieder»! denn König- und Kaiserthum sind untrennbar verbunden. Hierauf entwarf der Festredner ei» Lebensbild des vogtländischen Dichters Julius Mosen, schilderte ihn als einen der besten Söhne Sachsens, als Vorkämpfer für des dentfchen Vaterlandes Einheit in öder, trüber Zeit und erzählte von seiner im Sämlhause zu Maricnei,einem Dorfe zwischen Oelsnitz nnd Adorf, in höchst ärmliche» Verhältnissen verlebten Jugend, von seinem brave» Vater, seinem Hange zur Einsamkeit und znm Schauerlichen, seiner Studienzeit und von seiner in Gesellschaft eincs reichen Freundes unter- riommenen Reise nach Italien, die einen großen Einfluß aus seine dichterische Entwicklung geübt habe. Glücklicher, wie seine Geistesverwandten Arndt, Körner und Uhland, habe er die 1866 begonnene Einigung Deutschlands noch «rlebt. Im Anschlüsse an des Dichters Leben las Herr Dir- Sattler einige Gedichte Mosens, wie „der Trompeter an der Katzbach", sowie Stellen aus seinem Epos „Ahasver" vor. Deutsch waren sein Sin», seine Lieder und 4>ie Heldengestatte» sciner Dramen. Seine berühmteste Dichtung „Andreas Hofer", durch welche er dessen That wie kein anderer Dichter dem Volke in's Herz gesungen habe, sei auch componirt worden. Hieraus trug der Schnler- chor das genannte Lied vor, durch welches einst Tyroler Sänger dem kranken Dichter die letzte und größte Freude bereitete». Standhaft ertrug derselbe die Leiden einer 22jährigen, unhcit.baren Krankheit und nahm trotz derselben leb haft an allem thcil, was Deutschland betraf. Mit der Mahnung an die war, eine jener Waffen, denen an Güte nur die alten'Damaszcner- klingen gleichkommen. Kampflustig that er einen zweilcn Hieb durch die Luft und fühlte sich »unniehr den drei Räubern völlig gewachsen. Das Fenstcr erbrachte laut und lauter. Die Scheiben erkirrten, man hörte Mctallwcrk auf die Fenster bank fallen . . . das Fenster stand offen. Es entstand eine Pause. Paul trat näher herzu. Er hielt die Faust mit dem Säbel über der linken Schulter, bereit, den Ersten, der hercinsprang, mit einem scharfen Hieb zu begrüßen. Jetzt bewegte sich ein Mann vom Zinkdach herein auf das innere Fensterbrett; ein Arm drückte den schweren Vorhang nach innen zur Seite und ein Lichtstrahl schoß herein ins Zimmer und spielte eincn Augenblick auf der blanken Klinge des Tnlwars. Der Hereinkommcnde bemerkte dies nicht; er hielt den Vorhang weit zurück und verdeckte dadurch de» jungen Hausherrn vollständig vor seinem Blicke, während er das Licht seiner Blendlaterne zuerst über das Bejt und dann in alle Zimmerccken hinein spielen ließ. Darauf drehte er das Licht ab und rief leise znm Fenster hinaus: „Kommt! Schnell 'rein, und dann das Fenster zu!" Ein Zweiter kroch durch die Oesfnung, auf dem Fuße gefolgt von einem Dritte». Der aber war ungeschickter als sei» Vorgänger, er verlor auf dem Fensterbrett seinen Halt und stürzte vornüber, sein ausgestrcckter Arm stieß seinen Vordermann gegen den Theil des Vorhanges, hinter welchem Paul mit erhobenem Schwerte stand. Der Kerl erkannte in dem unerwartete» Widerstand einen menschlichen Körper und rief: „Licht, Krätzer! Hier ist Jemand!" Die Laterne wurde wieder angedreht, kaum aber hatte sie den ersten Strahl in's Zimmer geworfen, als der Tulwar auf sie her- niedcrfuhr; sie erlosch und stürzte klirrend auf den Teppich. Paul holte zu neuem Hiebe aus, aber schon war einer der Kerle aus ihn zugesprungen und hatte den Hieb nntcrlauscn, so daß er nur noch von dem Säbclgefäß getroffen wurde. Der plötzliche Anprall warf den jungen Mann einige Schritte rückwärts; seine Füße stolperten überdic schleppenden Falten des Vorhanges und er stürzte schwer zu Boden, seinen Angreifer mit sich nicderreißend. „Stich ihn ab! Schnell!" flüsterte eine Stimme. „Halt'S Maul und mach's Fenster zu. 's ist blos der Eine Brenn' die Laterne wieder an! — Und Du licgst hier ganz stille, aller Sohn! Da, da beiß' drauf! Wenn Du Dich rührst, drücke ich los." Fortsetzung folgt. Schüler als künftige Bürger, dem Dichter und dem erhabenen Vorbtlde unseres Königs gleich Arbeit für da- Vaterland als die Aufgabe ihres Lebens zu betrachten und Deutschland zu lieben bis zum Grabe, und nach dem Gesänge „Deutschland, Deutschland über Alles" schloß die Feier. —äl. Jede der beiden höheren Mädchenschulen —an der Brücken straße und der Annenstraße — versammelte sich gestern gleich den übrigen Schulen zu der Bedeutung des Tages angemessenen Festakten. In der Schule an,der Brückenstraße sprach Herr Dr. Sterzel nach einem einleitenden Hin weis auf den Charakter des Tages über die Entstehung des Erzgebirges. Die Schülerinnen führten vor und »ach der Rede Gesänge und Deklamationen aus. In der Schule an der Annenstraße wurde nach einigen die Feier er öffnenden Gesängen eine Märchendichtung von Carsten, „Dornröschen", in Musik gesetzt von Carl Reinecke, zur Vorführung gebracht. Herr Bader leitete das Game und hatte die Genuglhuung, das Werk in der anspechend- sten Weise zu Gehör gebracht zu sehen. Herr Direktor Gerhardt hielt nach dieser Darbietung eine Ansprache, und die Sachsenhymne beendigte de» Aktus. — Die Allgemeine Krieger-Bereinigung ließ den Tag, an den, Sachsens allgeliebter und geachteter König Albert sein 60. Lebensiahr voll- endete, nicht vorübergehen, ohne denselben durch eine angemessene Feier aus- zuzeichncn. Gestern Abend vereinigten sich zu diesem Zwecke zahlreiche Mit glieder und Gäste des Vereins im Mosella-Saal zu einer Festseier, iii deren Verlauf deutlich der patriotische Sinn zu Tage trat, der dem genannten Verein stets eigen war. Durch zwei dem Zwecke des Festes entsprechende J»strumental»ummern wurde dasselbe eingeleiter. Hieraus wies der Vorsitzende des Vereins, Herr Fabrikant Köhler, in einem schwungvollen Prolog aus die Bedeutung des Tages hi», mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. den König schließend, das brausende» Widerhall fand. Hieraus sang man ge meinschaftlich die Sachscnhymne. In angenehmer Abwechselung folgten dann Vorführungen sämmtlichcr für den Mosellasaal engazirter Künstler und Künst lerinnen, die durchgängig in ihren Fächern bekanntermaßen sehr Tüchtiges leisten, sowie weitere Musikstücke. Besonders hervorzuheben ist noch, daß der 'Improvisator Herr Steinitz in seinen Bortrag Hochs auf Kaiser Friedrich, ding Albert und verschiedene andere Persönlichkeiten emflocht, das Publikum stimmte in diese Ovationen stets begeistert ein. Im Lause des Abends wurde auch ei» entsprechendes Begrüßnngstelegramm an Sachsens Herrscher abgesandt. Der osficielle Theil der Feier fand in der 12. Stunde sein Ende, indessen blieben eine große Zahl der Festtheilncbmer noch längere Zeit zu ungezwungenem Beisammensein vereinigt. — Auf das gestern Abend abgesandte Begrüßnngstelegramm ist heute Vormittag folgende an den Vor stand Herrn Köhler gerichtete Antwortdepcsche aus Dresden-Strehlen ein getroffen: „Ich danke kameradschastlich für die mir zugegangeucn freundlichen Wünsche. Albert." —n. Die hiesig en vereinigten Militär» creine feierten denGeburts- tag ihres hohe» Protektor» durch einen sehr zahlreich besuchtenFestcommers im Gasthaus zur „Linde." Inmitten einer Pflanzendccoration erhob sich die von Lorbeer bekränzte Büste Sr. Majestät des Königs. Beehrt wurde der Commers durch die Anwesenheit des Bczirksconiniandenrs, Herr» Oberstleut nant v. Gut bier, Herrn Major v. Grüneuwatd, Herrn Polizeihauptmann G ais s ert, sowie einer größeren Anzahl der Herren Offiziere des Beuilaubten- standcs. Den instrnmcntalen Theil des Concertes führte die Capelle des lerrn Musikdirektor Geidcl unter dessen Leitung iu exakter Weise aus. Nach Anleitung desselben durch die Weber'sche Jubel-Onverture begrüßte der Vor- itzendc des Comitces, Kam. Schwenke, die Erschienenen unter Hinweis auf die betrübenden Ereignisse der Neuzeit und auf die hohe Bedeutung des Tages, woraus Herr Lehrer Kam. Hähne! die von echt patriotischem Geiste durch wehte Festansprache hielt. Derselbe entwickelte unter Zugrundelegung eincs Salomon'schcn Spruches die vielen Vorzüge, welche unseren König aus zeichnen, und schloß unter dem Gelöbniß unverbrüchliche» Festhaltcns an dem Wahrspruch der sächsischen Militärvereine „Fest und treu" mit einem brausend ausgenommcnen Hoch aus tcn „eliebten Landesvater König Albert, woranfvon allen Anwesenden die Sachsen-Hymne gesungen wurde. Der „All gemeine Lcän ner- Gesangvercin" brachte unter der trefflichen Leitung seines Dirigenten, Herrn Lehrer Oehmichcn, mehrere Chorgcsänge in vorzüglicher Weise zur Aus führung; ganz besonderen Beifall erntete derselbe mit dem unter Orchester- Begleitung gesungenen „Dornröschen Straßburg", sowie mit dein mächtig wirkenden „Rheinbild"; der wohlverdiente Beifall, de» diese Gesänge fanden, veranlaßten den genannten Gesangverein zu einer gleichfalls beifällig anfgc- nommencn Einlage. Musikalische Vorträge und allgemeine patriotische Gesänge brachten Abwechslung in das sorgfältig gewählte Programm. Kam. Agsten brachte aus Se. Majestät de» deutsche» Kaiser Friedrich ein begeistert aufgcnommenes Hnrrah aus, wobei er dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß Sc. Majestät von seinem schweren Leiden wieder genesen und ihm »och ein langes Leben beschicken sein möge. Aus Anregung des Kameraden Otto ward dem Offizierskorps eine kräftige Bierchargirung ansgebracht. Es toasteten ferner Herr Polizeihauptniann Gaissert a»f die durch das neue Wohrgesctz zum Schutze des Reiches bedeutend verstärkte Landwehr; Kamerad Uhlig vom Mililärverein Albcrtbund ans das allen alten Soldaten innewohnende Pflicht gefühl, durch welches die große» kriegerisch«, Erfolge erzielt wurde»; Herr Bezirkskommandeur Oberstleutnant v. Gut bi er auf die vereinigten Militär- Vereine; Kamerad Heyne ans I. Majestät die König!» Carola; Kamerad Eicke auf den Comitcevorsibenden Kameraden Schwenke: Herr Stehling aus das 12. kgl. sächs. Armee-Korps. — Viel Heiterkeit erregte der Kamerad Schroth vom Mililärverein 6ier durch seinen Solovortrag „D,r Leipziger Stadtsoldat"; Herrn Poli.cihanptmann Gaissert, dem Componisten eincs von der Musikkapelle freundlichst eingelegten Marsches, ward durch H«rn Premicrleutuant d. Ldw. Uhle ein donnerndes Hoch ansgebracht. Ans mehr seitigen Wunsch ward durch das Comitee an Se. Majestät König Albert fol gendes Telegramm abgesendet: „Die zur Feier Ew. Majestät Geburtstag versammelten vereinigte» Militärvereine zu Chemnitz gestatten sich, mit der Versicherung unwandelbarer Treue Ew. Majestät nnterthänigsten Gruß und herzlichste» Glückwunsch darzubringen." — Mit all-ciiigcr Befriedigung über die so wohlgelungcne Feier verließen die Theilnehmer erst in. später Stunde die festlichen Räume. — I» »nscrcm Vororte Kappel wurde die KönigsgcburtstagSfcier in würdigster Weise begangen. Die Capelle des thüringischen Husarcuregimeuts Nr. 12, welche am Sonntag im Colosseum concertirt hatte, führte durch die Straßen marschircnd eine Reveille auf, während eine zweite Umzugsmnsik von, MUitärvcrcin veranstaltet worden war, welch« das aus Einwohnern von Kappel-Schöna» bestehende kleine Mnsikchor ausfiihrte; beide Fiühmusiken trugen bestens dazu bei, die Einwohner unsres freundlichen Vorortes in fest lichste Stimmttng zu vei setzen. Für den Festabend hatte der Kappcler Mititärvcrein eine Feier im Colosseum Saal veranstaltet; das Programm bot ein von Militürvercinsmitgliedern anfgesührtes militärisches Lnsttpiel, patrio tische Vorträge des Männergesangvereins, Aussührungen des Conccrtiua-Ver- cins „Lyra", Kraftübungen des „Krastclub Neunion" und des Turnvereins n»d znm Schluß eine Vorstellung mit der Laterna Magica. — Für die Ueberschwcniintcn. Wie »ms mitgcthcilt wird, solle» die Sammlungen für die durch die Uüberschwemm»»ge» in Noth Gc- rathene» Donnerstag, de» 26. April, geschlossen werden. Die von Herrn Direktor Schindler im Theater zu Gunsten der Uebcrschwemmte» vern» staltetc Vorstellung hat, wie schon initge-heilt, einen Nettoertrag von M. 274 ergeben, welche durch Herrn Bernhard Rüde! a» das Comitee bereits ab- gelicsert worden sind. Der gcschästSsührende Ausschuß des ComitccS zur Unterstützung der Uebcrschwemmte» in Berlin hat ans Anfrage mitgethcilt, daß bei Vcrthcilung der gesammelten Gelder grundsätzlich die Ucbcrschwcmm- ungsgebicte aller deutschen Staaten Berücksichtigung finden und daß derselbe mit Hülfe der Staatsregicrungc» Anstrengungen macht sestzustellen, welche Summe» von Privatlecalcomitecs, wie Zeitungen rc. an die verschiedenen Orte gesandt worden sind, um eine Gleichmäßigkeit der Unterstntz»ngc» zu erzielen. — Elektrotechnik. Bei dem lebhafte» Interesse, welches in unsrer Zeit der elektrische» Beleuchtung gewidmet wird, verdient ei»« dynamo- elektrische Maxime besondeier Construknon Beachtung, welche in der Fabrik für clektriHtz» Belcnchtnngsanlagcn von Otto Wohlfahrt, Thcatcr- straßc 14 hier, hcrgestellt wurde und gegenwärtig im Betriebe zu scheu ist. Die Maschine, für das Etablissement „Äoldncr Pflug" m Altcnburg bestimmt, kan» 500 Glühlampen !, 16 Normalkerzen speisen. Eine zweite Maschine derselben Größe und Bauart befindet sich ber.its im „Goldenen Pflug" und versieht das in pompösester Weise mit Glüh- und Bogenlicht ausgestattcte, be deutend vergrößerte Etablissement mit elektrischem Ltchte. Die neue Maschine soll zugleich als Reserve-Maschine dienen. Dieselbe zeigt in ihrer äußere» Form mächtiac rnnde Scitenmündc aus Gußeisen, an denen die Magnet Schenkel befestigt sind. Zwischen diesen bewegt sich der sogenannte Armatnr- Ning, der eigentliche Erzeuger des elektrischen Stromes. A» der Abnahme- Stelle des Stromes, dem Collcktor und de» Bürste», hat man Mühe, einige kleine Fünkchen z» erkenne». Es ist interessant, zu sehe», wie alle Lampen bis aui eine einzige gelöscht weide» können, ohne daß am Regulator eine Aendernng »othwend g ist, da die Spannung der Maschine sich vollständig gleich bleibt. Die Letztere ruht auf einem eiserne» Spannschlitte», der das Nicmciispaiincn selbst während des Ganges derMaschine ermöglicht. He vorzuhcbc» ist ferner die solide doppelseitige Lagerung der Riemenscheibe. Das Gewicht der Maschine beträgt einschließlich des Schlittens 2400 Kgr. Die Form des Ganzen ist trotz der in ihm enthalt ne» bedeutenden Eisenmaffcn recht wohl gefällig. Coiistrnirt wurde diese Dynamo-Maschine von dem in der Fabrik des Herrn Wohlfahrt thätiacu Herrn Ingenieur Berge». —o. DicGesellschaft jüngererLandwirthe zu Chemnitz und Um gcgcnd feierte am vergangene» Sonntag, 22. April, im Gesellschastssaalc des Haudwerker-Vereinshanscs ihr 2. Stiftungsfest, welches von Mit gliedern sowohl, als auch von Gästen sehr zahlreich besucht worden war. Die Anwesenheit des Direktors der landwirthschastliche» Schule zu Chemnitz, Herrn Wilsdorf, verlieh dem Feste besondere Weihe. Das Festessen verlief in erfreulicher Weise, fehlte es doch auch nicht an zahlreichen Trinksprüchc». Den Neigen der Toaste «öffnete der Vorsteher des Vereins, Herr Richter, indem er die Anwesende» herzlich willkommen hieß und mit einem Hoch auf das fernere Blühen, Wachsen und Gedeihen desselben schloß, welche-stürmischen Widerhall fand. Me anderen Trinksprüche, welche wiederholt aus den Verein, den Vorstand und die Gründer desselben, aus die Damen, Gäste, sowie aus die baldige Genesung unseres Kaisers Friedrich, aus den hohen Protektor der Landwirtbschaft König Albert und den Fürsten von Bismarck re. ausgebracht und sämmtlich mit Begeisterung ausgenommen wurden, trugen wesentlich zur Erhöhung der Feststimmung bei. Nach aufgehobener Tafel gab man sich wieder den Ballfreuden hin, welche die Anwesenden bi- früh In die Morgen« stunden in animirtester Stimmung zusammen hielten und den Schluß de» Festes bildeten. Die Theilnehmer »«ließen mit dem Ausdruck der Freud« über den in geordneter Weise verlaufenen festlichen Abend da» Balllvcal 4: Stenographie. Der in unserem Blatte in jüngster Zeit schon mehrmals angekündigte Stenographie-UnterrichtskursuS des kiesigen ältere» Gabelsberger Stenographen-VercinS bringen wir hiermit in Erinnerung^ Derselbe wird in den nächsten Tagen «öffnet werden und diejenigen, welche noch theilzunehmen gedenken, können sich an den bekannten Meldestellen bls nächsten Mittwoch, de» 25. d. MlS., oder auch an diesem Tage Abends im Vereinslocale, Zschopauerstr. Nr. 10, I, anmelden. — Die beiden Orang-Utang», die, wie von uns mitgetheilt, di« Herren Schlegel L Raabe hier im Restaurant „Kqffhäuser" einige Tag» ausgestellt hatten, sind von der genannten Firma an den zoologischen Garte» zu Breslau für den Preis von 4000 Mark verkauft worden und bereit- gestern Abend an den Ort ihrer Bestimmung mit der Bahn abgegangen.' Herr Schlegel besorgt die Uebergabe persönlich. Die Firma Schlegel L Raab« hat durch ihren wahrhaft großartigen Import von ausländischen Thieren sich' bereits eine» Ruf weit ümr Deutschlands Grenzen hinaus erworben, wurd« sie doch z. B. erst vor Kurzem m zahlreichen größeren Zeitungen ehrend' genannt bei Gelegenheit der von ihr zuerst in größerem Maßstabe einge-' führten chinesischen und brasilianischen Nachtigallen. Dadurch ist Chemnitz zip einem Mittelpunkt des Handels mit exotischen Thieren geworden, der bisher hier gar nicht vertrete» war. —* L.adendiebstahl. Am Sonntag Abend gegen 7 Uhr erschien I» einem Goldwaarcngeschäft am Johannisplatz ein etwa 18 Jahre altes Frauen^ zimmer mit seiner im 14. Jahr stehenden Schwester. Die Erstere erklärte/ eine goldene Damenuhr kckufen zu wollen, woraus ihr vom Geschäftsinhaber eine Anzahl Uhren vorgelegt wurden. Die Frauensperson erklärte jedoch« nach längerer Besichtigung, daß sie sich zum Kauf noch nicht entschließe»»! könne, und verließ mit ihrer Schwester das Geschäft. Gleich darnach macht« aber der Geschäftsinhaber die Wahrnehmung, daß eine der vorgelegten Uhren verschwunden war. Er eilte den beide» Mädchen nach und bemerkte auch> wie das jüngere dem älteren Mädchen die gestohlene Uhr zeigte. Der Gold- maarenhändler nahm dem Mädchen die Uhr weg und führte dasselbe nach der Polizeiwache. Das ältere Mädchen hatte sich bei dem Erscheinen des Be stohlenen eiligst aus dem Staub gemacht. Es wurde jedoch bald darauf von der Ehefrau des GoldwaarenhändlerS getroffen und »unniehr ebenfalls der Polizei zngesührt. Die Mädchen waren geständig, nach Verabredung.in der Absicht, eine Uhr zu stehlen, i« das Gcschäftslocal eingctretcn zu sein. —* Renitent. Gestern Nachmittag in der vierten Stunde wurden die Passanten der Schloßtcichinsel durch einen stark angetrunkenen Mann be lästigt. Derselbe hatte sich' schließlich auf eine Bank gesetzt, um dort-zu schlafe». Ein dazukommender Schutzmann forderte- ihn auf, nach Hause zu gehen, und richtete ihn, da er nicht ausstand, aus. Der Mann warf sich aber sofort wieder auf den Rasen nieder. Als der Beamte nunmehr versuchte, ihn mit Gewalt z« cntfernen, setzte ihm der Unbekannte den größten Widerstand entgegen. Erst niit Hilfe eines zweiten Schutzmanns gelang es, den renitenten Menschen sortzubringcn. Telegraphische Nachrichten. (Nach Schluß der Redaction eingetroffen) ' Charlott-nburg, 24. April, /,L Uhr Mittags. Das Befinden des Kaisers war die letzte Rächt recht gnt. Fieber ist nnr in geringem Matze aufgetreten. Der Kaiser befand sich Vormittags außer dem Bett. — Die Königin Viktoria von England ist wohlbehalten hier angekomme» und besuchte den Kaiser sofort. Für den redaktionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. und Kammgarn-Fantasie für Herren- «Nb Knaben-Anzüge (das Vortheilhafteste der Saison), garantirt reine Wolle, nadclfertig, ca. 140 orn breit ä M. 8.S8 per Meter versenden direct an Private in einzelnen Metern, sowie in ganzen Stücken portofrei in's Hans Buxkin-Fabrik-Depot Ovttinxvi- L <!«., Lilniililurt a. Ll. Muster unserer reichhaltigen Collcctionen bereitwilligst franco. Kurl Kiesel s Gesellschafts- Reisen nach »i-Ü88v1 (Ausstellung), 6. Mai 16 Tage 550« Mk. I?1!>i88t,rvi8«i»: 1- »ach Wie», Adelsbcrger Grotte (von I 100,000 Lichtern erleuchtet), Seebad Abbazia, Triest, Venedig 8 und Ober-Italien 17. Mai, 16 Tage 500 Mk. 2. nach Kopenhagen (NordischeAusstellung), Schweden rc. 17.Mai, I 10 Tage 300 Mark. 6. Juli Nvrdcap (Mitternachtssonne!) 26 Tage 1000 Mark, « Programm gratis in IL»r Reifekontor, Koniin 8A., " Anhallstr. 2 (am Anhalter Bahnhof) oder Friedri'chstr. 96 (gegen- — über den« Centralhotel). Auch Annahmestelle für combinirbarc » Rundreisebillets. Vorräthig: „Niescl'S Schlüssel znm Selbst- combiniren mit Karte" (2 Mk.), Hotel-Kvuponbuch (1 Mk.) I I I I Ls? 4 ist Golde« wert! Die > N it 4 Wahrheit dieser Worte lernt man besonders in Krankheits fällen kennen und darum erhielt Richters Verlags- Niistalt die herzlichsten Dankschreiben für Zusendung des kleinen illustrierten Buches „Der Krankenfreund". In demselben wird eine Anzahl der besten und bewährtesten Hausmittel ausführlich beschrieben und gleichzeitig durch bci- gedrnckte Berichte glücklich Geheilt« bewiesen, daß sehr oft cinfl>che-Ha»smittkl genügen, um selbst eine scheinbar unheilbare Krankheit in kurz« Zeit geheilt z» sehen. Wenn den, Kranken nur das richtige Mittel zu Gebote sieht, dann ist sogar bei schwerem Leiden noch Heilung zu erwarten, weshalb kein Kranker versäumen sollte, mit Postkarte von Richters VerlagS-Anstalt in Leipzig eincn „Krankensrennd" zn verlangen. 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