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Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188808101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880810
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-10
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.08.1888
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durch mit nun kouute sich da Zug »eil« d-mege«. Nochmals grd r« Lärm, und dann gelaugte da Zug »uni Sirchhoi. A«-»ilche> hatten alle Geschähe iu de» betheiliZtr, Sachen vcrfichk^er Seite die LÄen geschient«. Am de« Kirchhof wnrden van de» Auarchiste» Wüthende Hetzr den gehalten und drum »ar die Tremereeacrnomie vorbei, io ging der Tanz von Nene« los Ätna ließe« Polizei und Militär aber olle Mächten bei Seile, die er«« noch dcsta«dcn harren, i Nb es :.urde gehörig au'gcräuml. Tie Menge zerirLubte »ach allen Leuen. Es kamen oder in> Lauft de» Suarna^mittaK uud Abende noch fortwährend Zu'amwenstößc vor, die Anlegung ist gewaltig. Mil Ausnahme da Erdarbeiter, d e gern wieder arbeiftn möchten, und die Streikenden in höchster Erregung. Was das werden will, läßt sich gar nicht abschen. Biele Veobaftnagen finden nur Herrn F'oau.t-o- Weisheit scheint zu E de zu 'ein. Bränden: Ganw! will entscheidende Maßnahmen, aber das'Msiwstcriuw. kann keinen festen Beicht.ß fassen und ichwanft bin und her. Et.Zlcrud. Mit dem lnaunrand in es doch noch nicht zu Ende, wie in voriger Woche ...cirs von ch-udoner Blättern dedaurre: wurde, Köuig Tiuizulu dar noch enva 2("i><> Mann uw sich und hält sich dawü im Aride. Einzelne Boerm 'chc-.ncn Neigung gehabt zu uniew'üucn. Ter Liedcrzusammeniriil der Londoner ZuckeoprSmienkonferenz ist auf den 16. August aubcraumt worden. — Tic bisher sehr lau be triebenen großen Flottenmanöver an der englischen Westküste haben nunmehr ein ernsteres Tempo angenommen. Tie Angreifer habe» ihre ganze Schlauheit aufgebotcn, nm der Vertheidigunzsflotte Eins ouszuwischen, und es ist richtig gelungen. Die Aufstellung der Ber- theidiger ist an mehreren stellen durchbrochen, einem Panzerschiff gelang sogar die Ausschiffung von Mannschaften und die Besetzung der Stadt Oban. Ein zweites Panzerschiff erzwang den Eingang in den Clydo. Wie im Vorjahre, lehren auch die diesjährigen Manöver, daß der Küstenschutz von Ält-England denn doch nichr so ganz un fehlbar ist. Rußland. Das ministerielle „Petersburger Journal- bemerk! zu den Auslassungen der deutschen Blätter über die Bedeutung der koiseirrft. die Prcßstimmcn ließen, ohne eine Würdigung der Ein zelheiien zu gebe::, eine allgemeine Uebereiiistimiiinng dahin erkennen, daß die Begegnung von Pclcrhos ein vollständig befriedigendes Re sultat ergeben . abe. — Kaiser Alexander hat dem General Jgnaticw wegen der vom letzterem in Kiew gegen Oesterreich gehaltenen Rede einen strengen Verweis erthcilev lasten. Der Zar Hai die Aus lassungen Kgnariews um so unliebsamer bemerk!, als er alle politi schen Reden streng untersag: Hane. — Aus Petersburg wird der »Köln. Ztg." telegraphier, daß der deutsche Kaiserbesuch zweifellos auch beim Zaren und seiner Familie die besten Wirkungen hinter- laffen hat; er bildet dorr immer noch das Gesprächsthema. Der Zar ist in weit heiterer Gemüthsstimmung als früher und spricht gern von den jüngst verflossenen Tagen. Aber auch in weitere» Kreisen, die irgendwie mit Kaiser Wilhelm in Berührung gekommen, gedenkt man de- ausgezeichneten Eindrucks, den Wilhelm II. hinter- laffen. Der Zar reist am 25. August (russischen Stils) zu den Manövern und nach dem Kaukasus. — Russische Blätter schreibe», der Kaiser habe in Peterhof bereits geäußert, er gedenke noch in diesem Jahre in London einen Beiuch abzustattcn. Orient. König Milan von Serbien und Kronprinz Alexander find vcn Wien zu dreiwöchentlichem Kurgebrauch in Bad Veldes in Kram angekommen. Daran schließt sich ein vierwöchentlicher Besuch von Bad Gleichcnberg. Asien. Ter Ansstand des asghanischcn Stammes der Schin- warri gegen den Emir Abdu-rahman nimmt größeren Umsang an. Einer der „Times" aus Kalkutta zngegangcnen Nachricht gemäß Hai die anfänglich auf einen kleineren Theil des Siam,»es beschränkte Empörung den gesammtcn stamm ergriffen, nachdem die zu den Aufständischen abgeschickie Gesandtschaft von 50 Personen nievergc- metzelt worden war. Als des Emirs General Gholam Haider zur Züchtigung für diese Miffslhal vorrückie und einige Dörfer nieder- brannte, wurde er von der gesammten Macht der schinwarris ange griffen und zum Rückzuge gezwungen. Ter geschlagene General hat nun Verstärkungen aus Kabul beordert und dann soll der Tanz von Neuem beginnen. Lächsisches. — Tie Jagdkarten für das am 1. September dss. Js. be ginnende Jagdjahr 1888 88 sind aus Carionvavier von hellgelber Farbe hergestcüi und ist vom Gendarw.eris-W.rth'chaftsdevvl mir Ausgabe derselben an die Amlshaur'lman»schaften und Siadlraih bereils begonnen worden. — Dresden, 8. August. Kronvrin; Victor Emanne von Italien, der von München erst hier eftwreff, nachdem er zuvor Regensburg be'ucht hatte, ist im Victoriahoiel unter dem Namen eines Graien vo, Polleuzo abgestivae». A« feiner Beglei uag be» »»de, sich: General Marv, Solvuel Osfw-Egichi», Major Braneaccia, Lapirainc Jrauzion und 7 Beamte und Diener. Zur Begrüßung des einmzen italienischen Thronerben, der heule im 18. Lebensjahre üedi. waren, von Berlin kommend in demselben Hoiel der italienische >5.'andre >a der Neichshauptstadt, Gras de Launay. und der Militär attache- Graf Rodilani abzemezeu. Ter Aufenthalt in Dresden ist auf P Tage berechnet und finden von bier mehrere Abstecher nach Meißen, Areiderg. Schandau re. statt. Gestern besuchten die hohen italienischen Gäre die Bildergalerie und Adends die Vorstellung des .Lodengnn" im Attstädrer Hoftheatrr. — Man erwarte» am diesigen königlich,,! Hose in einiger Zeit auch den Be>'uch de:- verwandle!, Königs Tom Louis von Portugal. — Sonnabend Abend kurz vor Ge'chüsts'chluß wurde der Lebrlinz einer diesigen Wein'aandluug inst einer Derrdftndunz von 50i> Mark aus das Postani! 1h Holbein- v'.atz, geschickt, nm dorr deren Aufgabe zu bewirken. Als der'elbe am Montag ftück dem Geschäft: fern blieb, fchövstc man Perdachl, und cs stellte sich beraus, daß der 17jäbrize Bruder Leichtsinn mil dem Gelds eine Reise angelreien hatte. Mau ist ibm jedoch an, der Svur, da man bereits ermittcst bat, daß er am Sonntag in Prag gewesen ist, von wo er allerdings bereits feine Weiterreise ange- lretcn bat. — Heute feiert in Laubegast ein langjähriges, verdicnles Gemeindeinitglied, Generalleutnant a. T. Nehrboit v. Holdcr- berg, ieinen 80. Geburlsrag. Tie dortige Einwohnerschaft, insbesondere der Militär-, Orts-, Turn-, Sänger-Verein, die freiwillige Feuerwehr und andere Vereinigungen beabsichtigen, gemeinsam dem ruhmreichen Greste, der 1870 71 seine Truppen (24. Division) von Siez zu sieg zu führe» wußte, und der schon 1881 in Laubegast unter herzlichster Theilnahme der Bemobucr'cha'i fein 50jährige; Milstärdienstjubiläum feiern konnte, aus; Neue ihre dankbare Anhänglichkeit durch Dar bringung eines folenneu Lamvion- und Fackelzugs, sowie einer Serenade auszusprechen. Aus der El'. e sind für den Abend Lichleffekte geplant. — Tie mexikeiniiche Regierung hat ihrem Konsul Huste in Leipzig das ganze Königreich Sachsen, außerdem das Großberzoglhum Sachsen-Weimar, die Herzogthnmer Sachsen-Meiningen, Sachien- Altcnburg, Sach'cn-Koburg-Gotha und Anhalt, ferner die Fürstcmhümcr schwarzbiirg-SondcrShaiiseil, Schwarzburg-Rudolstadt und Reuß, sowie die preußische Provinz Sachsen als Amtsbezirk zngewiesen. — In Leipzig erblickten am Montag Spaziergänger ans einem Kirichbaum einen Mann, der, in einen warmen Pelz gehüllt, Früchte pflückte. Geschehen in den sogen. „Hundstagen" des Jahres 1888 — In Pegau ertränkte sich eine im Ende der 20er Jahre stehende Wittwe nebst ihrem l'^jährigen Kinde. Auf verschiedenste Weise hatte die Unglückliche vorher versucht, sich »nd ihr Kind mit ehrlicher Arbeit zu ernähren—vergeblich; als letzter Ausweg erschien ihr der Tod in den Wellen. — Rochlitz. Der aus Sachse ndorf flüchtig gewordene Bauuntcruehnier Oskar Gustav Werner wird wegen Unterschlagung leckbrieflich verfolgt. — Der vor wenigen Wochen nach Unter chlagniig von Postgeldcrn flüchtig gewordene Posthilfsbote Oehme aus Tautenhain ist in der Schweiz dingfest gemacht »nd auch bereits aiisgclicfcrt worden. — Ans den Berathniigen des sächsische» Gastwirths-Ver- bandes, welcher in Wurzen tagte, ist ferner hcrvorzuhebcn: Die Frage, ob der sächsische Verband beim große» deutsche» Verbände verbleibe» solle, soll in nächster Generalversammlung entschieden werden. Einen von Riesa gestellten Antrag, die Steuerung des Flaschenbierhandels betreffend, begründete Herr Brctschneider- Riesa mit dem Hinweise ans den außerordentlichen Umsang, de» der Flaschenbierhandcl angenommen hat. Redner charakterisirtc das Flaschenbiergeschäst, wie es vielfach in großen Städten betrieben werde, als eine» Hausirhcmdel, der, wenn er wie hier sich auf alkohol- artige Getränke erstrecke, doch eigentlich verboten sein müßte. Man beschloß, die Regelung der Sache dem Berbandsvorstandc zu über lassen, den man ermächtigte, eine diesbezügliche Eingabe beim Ministerium einznreichcn. Der Antrag des Chemnitzer Restanrateur- vereins, betreffend die stlbstä»dige Aufnahme genannte» Vereins in den Verband, wurde nach einer kurzen Begründung leiten; des Refe renten, Herrn H. M eii e r-Cbemnitz. genehmigt. Ein weiterer Punk! der Tagesordnung betraf die Stellungnahme de; Verbandes z» dem Canlineiiwestii und dem Biceverschieiß der Brauereien. Herr Roth- Plagwitz fchildsrie die Hebelst,nrde des Caniineiiweien-:-für den Wirths- hausbetrieb, worauf sich eine überaus lebhafte Debatte eiuspanu. Alle Redner streiche» sieh im Sinne de; Referenten ans, das Can- linenwestn 'olle beschränk! werden u. s. w. Schli:ß!:ch beauftragte die Verbandsver'awnilnüg den Vorstand, bei den zuständigen Be hörden wegen der Gauiinen vorstellig zu werden. — Was de» Bier- verichleiß der Brauereien aubelaugt, st beschloß mau nach kurzer Rede und Gegenrede, den Vereinen a»sz»geben, diejenige» Brauereien namhaft zu mache», welche den Eiiizelvcrichleiß bandhaben. Es soll gegen tieft Brauereien dann vorgegana.cn werden. Mir 10:.' Stimmen wurde sodann Zwickau zum Ori de? nächste» in die Zeit zwischen Ostern lind Pfingsten anznfttzcnben Verbandseage; gewählt. — Marienberg, 7. August. Vorgestern Nachmittag stürzte der Schieserdeckcrgehilfe Karl Engelhardt» welcher mit Decken ei«e» Hause« auf dem Wolssbcrge beschäftigt war, vom Dache. Derselbe bat, trotzdem er auf Rasen gefallen, sich innere, sowie leichte äußer liche Verletzungen »»gezogen, welche ihn aus länger« Zeit arbeitsun fähig machen werden. 6—. Gelenau. Der seitherige Standesbeamte und Central» kaffen-Kassirer Herr C. E. Mclzcr hier wurde zum Gemeinde vorstand von Gelenau auf 6 Jahre gewählt. — Zschopau, 8. August. Dieser Tage wurde im Walde zu Wi lisch thal der Leichnam e.ncs Mannes aufgefunden. Derselbe mußte bereits längere Zeit daselbst gelegen haben, da sich schon spuren von Verwesung an ibm zeigten. Ter Entseelte, welcher in die Halle des hiesigen Friedbofts gebracht und später beerdigt wnrde, ist ein Ziczclcibesitzer der Gegend von Ännaberg und sollen zerrüttete Lermözensverhälttnffe ihn zu dem Schritt, sich das Leben zu nehmen, veranlaßt haben. -!- Einsiedel. Kaum sind die Ueberreste des Schmuckes, den unser Ort vor drei Wochen gelegentlich des Bezirksfestes der frei willigen Feuerwehren trug, verschwunden, st regen sich schon wieder viele Hände, um unserm Ort auch für nächsten Sonntag, an welchem bekanntlich da; Bezirks fest der Militärvereine der Amts hauptmannschaft Chemnitz hier obgchalten wird, ein festliches Kleid anzulegen. Alltäglich gelangen von 11—12 Uhr und von 6—8 Uhr mehrere Fuder Reisig auf dem Plane zur unentgeltlichen Veraus gabung an diejenigen Einwohner, welche gewillt find, durch Ehren pforten, Guirlandcn und Kränze den Gästen ein Willkommen zu bieten. Da; Fest beginnt für den Ort eigentlich bereits am Sonn abend, an welchem die Verrreter der einzelnen Vereine sich hier zu einer Bezirksversammlung einfinden werden. Für Nachtquartiere für diese Herren ist auch diesmal von der hiesigen Einwohnerschaft in Heben-würdigster Weise gesorgt. Nach Schluß der Bezirk-rersammlung wird den Eingetroffenen durch einen Commers, der durch verschiedene Vorträge ausgcschmückt werden soll, Gelegenheit geboten, den Vor abend des Festtages in entsprechender Weise zu begehen. Am andern Tage werden die Gäste, welche, den Anmeldungen nach zu schließen, recht zahlreich eintreffen werden, durch Concert- und Ballmufik hin länglich Unterhaltung finden. Honenllich glückt es auch diesmal, wie beim Feuerwehriest, ein Bezirk-o-fest hier abhalien zu sehe», das von de» bisherigen Regengüssen verschont bleibt. — Seit Montag, den 30. vorigen Monats, ist von bier ein allgemein geachteier und beliebter Einwohner ohne jeden Anhali verschwunden. Es ist der Sirumpssabrikant H. Tepve. Da er bei seinem Weggehen gesagt, er werde nach Limbach und Waldenburg gehen, um Kunden zu be suchen, forschte man nach einigen Tagen an genannten Orten nach ihm; man fand aber dabei, daß er nicht dazewescn war. Da D. in einem leichten Anzug von hier forlgegangen, lieg! cs auch ganz fern, daß er könnte eine überseeische Reift zu Bekannten unternommen haben. Es befindet sich die hinterlasiene ziemlich zahlreiche Familie in großer Sorge darum, daß dein Vater wohl ein Unglück zugestoßen sei. Es würde natürlich jede Auskunft, die über obengenannte Person den Angehörigen beigcbracht werden könnte, sehr erwun'chl sein. — Die großen Wasserflu then, welche am Freilag in die Kreise Hirschbcrg, Löwenberg und Lauban und in einen Theil Sachsens und Böhmens verheerend eingedrungcn sind, baden sich wiederum in ihre Flußbette zurückgezogen und nun erst ist da; un sagbare Elend ersichtlich, welche; da; cntsesielie Elemcni in den davon betroffenen Ortschaften angerichiel hat. Tie Wege sind zerstört, viele Brücke» sind sortgeriffen, die Felder sind verwünet, Häuser wurden der Erde gleichgemacht, Menschenleben sind, wen» auch nur vereinzelt, zu beklage», Vieh ist ertrunken und Mengen beweglicher Habe sind fortgefühet worden. Zahllose Menschen stehen klagend vor ihrer lieb gewordenen Stätte, die sie gehegt uns gepflegt haben — sie sind jetzt ruinirt, wenn nicht Hilfe koniml von ihren Mftmenschen. lieren solche mannhafte Verrichtungen anierlegien, ehe sie sie würdig hielten, ihnen ihre Gunst zu schenken. Lassen Sie mir den schöner Wahn, daß wir noch immer in diesen goldenen Zeiten ledien, und daß auch mir vergönnt sei, mich nach vollbrachicr Thal um ! herrlichen Lohn zu bewerben." Und indem er seinen Hut lüftete, nöthigte er sein Pftrd durch einen Schenkeldruck, auf de», schmalen, gefährlichen Wege an, Rande des Abgrundes vorwärts zu schreiten. Tas edle Thier legre die Ohre» nach hinten und seine Augen begannen aus den Hoble» ber- vorzulrelen, aber es halte die llebcrlegenheit seine; Neuere- längsi erkannt, und es fügte sich, wenn auch vor der furchtbare» Gefahr erschauernd, seinem Willen. Und Elfriede machte keinen Versuch mehr, ibren Ritter von dem tollkühnen Wagniß zurück zu ballen. Auch sie ritt bis an den Rand de; Abhanges vor, und von dorr ichaule sie blaß und mil leichi rornübcr gcneig:cm Oberkörvrr ftinem Beginnen zu. Trocha Hane den 'chmalen Weg glücklich raisirl, und nun lenkte er sein Pftrd mit sicherer, ent'chlosiencr Hand in die Tiefe. Wiederholt zog da; zitternde Thier den rastend auszesireckreü Fuß zurück, aber der Reiler, der e; zugleich anrrieb und berudigie, zwang es auch setz! zum Gehorsam — und der Abstieg begann. Eine gute Weile noch kcnnre die Comresie den Tollkühnen, der um ein Nrchr; ''ein Leben wagte, mit den Bliacn verftlgen: dann ober wurde er ihr durch die Fcl-por'prünge und das überhänzende Baumwerk am Rande der Schlucht verborgen, und sie Höne nur noch da; Brechen der kleinen Zweige und das Rollen der Sleinchea, die sich unre: dem Huftrrrt de; Reffe; lösten. Wenn sie überhauv: in Furcht um ibn gOchwedl harre, so war ihre Sorge durch da; glücklich: Grünzen de; Begi neu; und durch die unerschrockene Sicherheit ft.ne; Gebadren; jeden'all- zum größten Theil oeBcheuchl worden. S.: dä. e iim ge:.: einen ermuniernd-n Zurui nachgcsondt. aber sie wuß»., daß sie dadurch da- Pftrd er'chrecken könnte, und so harrte sie aiff das Zrichra ans der Tieft, welch-:; ihr die Be endig» g des kecken Ritte; prrkäp.drn würde. Tie Farbe war in ihre W'aug-u zurückgekedrt und ihr Gesicht hatte wieder den ftührren heiteren Ausdruck a genommen. T: ruraa'.aßt- sie ein Geräusch hinter ihrem Rücken, sich nmzuwenden, und es war ein wirkliches Aus Nah Ulrd Fern. — Tie K aiser-Friedrich-Münzen werden weiter geprägt. TieNorddeutsche Allgemeine" bring! folgende Mftlheilung: 'Nachdem dem Rcichsbankdirekrorium zar Kemnniß gebraüt war, daß spekulative Bankiers einen sehr großen Tbeil von Münzen mil dem Büdniß Kauer Friedrichs an sich georachi hätte», und daß Unter händler mil solchen Nennzen direkt vor der Rcicbsbank ihren Handel trieben, wurde am Allerhöchsten Befehl eine große Summe von dem neuen Gelde znrückgebalien, damit die Reichsbank in der Lage sei, Ver'.ne», welche 'ckiriftlicb um Berab'clgiing derartiger Münzirücke einkommea und nicht im Verdacht stehen, mit denftlben Handel treiben zu wollen, zu berücksichtigen. Ferner wnrde bei.ble!', daß an Gedall- oder PeilsionSempsänzer einzelner Behörden ein Tbeil des zu zahlenden Betrage; in Münzslücken mil dem Bildniß Kaffer Friedrichs gezahlt werden ''olle, und io kam es, daß eine grosie Zahl von Gebalis- cmp'ängern wenigstens vier Silbermünzen neuner Prägung erhielten. Er'ch.ecken, das ne kam aus der Erle g-ewachftne sich ah durchzuckte, als si- G.nali .rwd:e Ptsior; Reeden gleich- Seil ihrer gemein'amen Wanderung durch das Tor-' waren zehn Tage vergangen und ne war ihm seither nicht begegnet. Nun wirkte das zufällige Zusammentreffen au? sie ein, ale- wäre sie von dem Pfarrer bei der Verübung eines Unrechts bekröne» worden, und ne hat.e keinen lebhaftere:, Wunsch als den, daß er wortlos vorüber gehen möge. Acer der Geistliche, welcher höflich seinen Hui gelüftet hatte, trat üatt dessen neu e an sie heran. „Sie befinden fick, da in einer gefährlichen Stellung, Ccmrene," sagte er „E::i Zuftall kann, das Pftrd scheuen macken oder das Eed'tück umer ''einen Vo.deesüßen kann sich lö'en. Ein Sture in die Tu ft aoer würde nickt And::-:; bedeuten als sickeren Tod."' Wie ftor oerdreß ne dic'er ernsie. väterlich mahnende Ton. Und doch zuckte ibre Hand ftn nuwtllkür.ick, nack dem Zuoel, u.-n da; Piers znruckzuzieben. Aber ne erinnerte sich de; lränlend-n Verdackts. weiften ihr Barer bei jener Un erredunz Hinsicht-eh > ihrer Wi-lfthriakeit oeoe:: dn: Geinlichen ausge'oeocken, und der Tro- ! o..:oa:..: 'tp..ll .ie woeroand ru to.ee.a Herzen. ..Ich danke Janen 'ür Ideen fteundl ckiea Rath, Herr Posier,' ^ erwiderte ne mit einem 'oöuffchen Lu-drack. de: veeletzender klana, als sie ftlbst es deabsicht-.zr haben w.cch:-: .aber ich glaub- wohl j .er„..i.rwree,, ^.i könne.:, wa; ich da thue. Und außerdem eo.e ielbsi sind doch wool schwerlich ein Reiterl" Robden z::g:e nch heuee eben'o wenig emosindlich, als bei einer ihrer früheren Begegnungen. .Nein, ich habe nie ein Pftrd bestiegen!" erkläre; er ruhig. .Toch ich meine, c; bedürft denen nicht, um mich da; Bedenkliche dieser Situation erkennen zu laiftn." „Sie sind da eben in einem Jrnhum, Herr Pftrrer! Und tch ^r.e zzoncn die öorion^.eruna, d»2 tch ftrr me'.ne Perwr! rvtch ozore aetu.t.en ngr'-genheftin kümmrrn würde, ron denen ich n.che- oersiehe." Sie d-ereure da; allzu ra'che Werl 'chcn, ehe sie e; völlig auszewrochen. T:e Herde Zucückwei'ung mußte ihn dech ichmerz- lich zerroffen Laben, denn Glftiede glaubt- wahrzunehmen, d-aß er seine Farbe ein wenig veränderte: aber dem Klang seiner Worte war nichts von irgend welcher Gereiztheit anzumerken, als er entgegnere: „Luch in meinen geistlichen Angelegenhe'len. wie Sie es nennen, Eemteift, würde ich j-ee Warnung mir Dank annehmen. die aus treuem Herzen kommt und die dazu bestimmt ist, mich von einer Verirrung znrückzubalten! Wollen Sie mir nichl gestalten, Ihr Pferd nm einige schritte ziirückzusübrcn?" Eliriede fühlte sich io machtlos gegen dieftn milden Ernst, daß ihr die Thräiicn fast in die Auge» stiegen. Aber diei'e Emvnndunz war sicherlich am wenigsten geeignet, ihren Trotz zu brechen. Noch ecke Rohden seine Hand nach den Zügeln ausftrcckeii konnte, warf sie das T ier w heilig herum, daß cs um ein Haar mil den Border- buftn an dem Abhang» adgeglitten wäre. . Ich wiederhole Ihnen, daß ich durchaus keines Beistandes b-odarü" ries sie erregt. „Es war auch gar nicht meine Absicht, bier sieben zu bleiben, sondern ich bin, wie sie sehen, im Begriff, ton hinab zu reiten." Wie ihr tieft Lüge aui die Lippen gekommen war, sie selber wußte c; nicht, und sie crichrak vor der Ungeheuerlichkeit des Ge dankens. den sie da ausgesprochen. In diesem 'Augenblick aber er tön:- a s der dunklen Tieft der Schlucht herauf ei» lang gezogener to.. mock-.r-nber Zurui und da- lame Wiehern eines Roifts. Gras Trot.a war also glücklich unten angekommen, und mit dem Moment, da sie : eft Gewißheit erlangt hatte, nahm auch die eben in zorniger U.-ftberleziheil hinzeworftne Idee eine feste Gestalt in Elsriedens Kop-ch-.n an. Sie war eine gute Reiterin, und warum sollte sie nch: wagen dürft», was Troiba io rasch und leicht gelungen war! Wir waaoalsiz und wie gefährlich auch immer ihr Beginnen fein mochte, wenn es nur eine gründliche Beschämung dieses yochfahren- ben G-oisiliten im G-'olge haue, so war es immerhin eines Beriuches wert:.' Und mit fest ^ffammengevreßten Lippen trieb sie, nachdem sie Trothas Riff mit einen, lauten Jauchzen beantwortet hatte, ihr Pftrd auf den schwindelnden Pfad. Wie sie es nichl anders erwartet hatte, trat ihr Rohden in den Weg. Erstaunen und Borwurf waren es, die sich in seinen Mienen ausvräzlen. .Tori hinunter?" wiederholte er, mit ausgcstrecktcin Arm in die Tieft iveffend. .Welch' ein abenteuerlicher Vorsatz, Comteffe! — Sehen S .e nicht, daß Sie unfehlbar in Ihr Verderben eilen würden?" Ueber Elftiede war es gekommen wie ein Rausch. Es würde ihr jetzt gleichgültig gewesen sein, wenn sie zur Erreichung ihre« Zweckes mil einem einzigen furchtbaren Satze hätte in die Tiefe wringen muffen. JareAugon blitzten und ein wildes Triumphgefühl weitete ihr- Brust. Fortsetzung folgt.
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