akzentuiert dargelegt. Die Verfasserin möchte sich der Meinung der beiden Autoren dahingehend anschließen, daß nur Bodenarten mit ausreichender Sicherheit auf das Frühneolithikum übertragen werden können. Da aber im folgenden ein Zeitraum vom Neolithikum bis zur Völkerwanderungszeit betrachtet wird, erwies es sich — auch aufgrund der speziellen natürlichen Bedingungen des Arbeitsgebietes — als wichtig, Hydromorphiemerkmale in der Untersuchung zu berücksichtigen. Obwohl in der bodenkundlichen Forschung zwischen Grundwasser- und Staunässestufen unterschieden wird, bestehen keine grundsätzlichen, sondern nur graduelle Unterschiede. Die Staunässe wird als eine besondere Form des Grundwassers betrachtet, wobei die wassertragende Schicht nicht tiefer als 80 cm unter Flur einsetzen darf (Kopp 1970). Geeignete großmaßstäbige Kartengrundlagen liegen in den Arbeitsreinkarten der MMK (1 :25000) und der Forstlichen Standorterkundung (1 :10000) vor. Von den dort kartierten Bodenformengesellschaften wurden die Bodenarten und Angaben über Hydromorphiemerkmale hochgezeichnet und verkleinert. Berücksichtigt wurde nur die jeweilige Leitbodenart, bei mehreren Leitbodenarten diejenige mit dem größten Flächenanteil. 21 Nicht in die Untersuchung einbezogen wurden Standorte mit Skelettsubstrattypen 22 und Bergbaugebiete, da deren Flächen zur Besiedlung keine Rolle spielten bzw. keine Angaben über die Bodenverhältnisse bekannt sind. Ebenfalls ausgegliedert wurden Auen- und Kolluvialsubstrate durch deren offenbar anthropogen ausgelöste, nachneolithische Entstehung (Litt 1988). Einige Bodenarten konnten zusammengefaßt werden, so daß sich in Anlehnung an S. Ostritz (1988) folgende Differenzierung ergibt: — Löß (im Arbeitsgebiet ausschließlich mit Karbonattiefe 3, d. h. bis zur Kartie rungstiefe von 1,50 m karbonatfrei), — Löß über sperrender Unterlage (sperrende Unterlage = Lehm, Ton oder Gestein), — Sandlöß, — Sandlöß über sperrender Unterlage, — Sand. Jede Bodenart kann mit einer Angabe über Nässebeeinflussung versehen sein, wobei zwischen Grund- und Stauwasser nicht unterschieden wird. Untersucht wird die Beziehung zwischen Bodendecke und Siedlungsplatzwahl des prähistorischen Menschen. Dabei wären nur Fundstellen zu akzeptieren, die sicher als archäologische Siedlung angesprochen werden können. Weil sich einzelne archäolo gische Kulturen aber in erster Linie durch ihre Bestattungsplätze zu erkennen geben, muß die Kartierung auf — wiederum sichere — Grabfunde ausgeweitet werden. Das ist methodisch möglich unter der Prämisse, daß sich der Bestattungsplatz in mehr oder weniger großer Nähe zur dazugehörigen Siedlung befand. Auf den Karten (Beilagen 1—4) sind außer dem Gewässernetz und den o. a. Bodenverhältnissen alle sicher nachgewiesenen lokalisier- und datierbaren Siedlungs- und Grabfunde des Arbeitsgebietes dargestellt. 21 Erläuterung der MMK bei Diemann 1982. 22 Im Arbeitsgebiet Porphyrkuppen und Collmer Grauwacke.