Siedlungsgruben sowie ein Pfostenkomplex nachgewiesen (Kroitzsch 1985). Der ebenfalls ergrabene Befund von Göttwitz, Lkr. Grimma (F 118), erbrachte fünf Brandgrubengräber mit klein zerscherbten Resten von Drehscheiben- und handgearbei teter Keramik sowie eiserne Lanzenspitzen und Äxte (Baumann 1971 a). Eine einzeln gefundene Bestattung ist bekannt von Kroptewitz, Lkr. Döbeln (F 38) (Meyer 1971). Der Rin 1 der späten Römischen Kaiserzeit liegt mit 0,54 nur wenig höher als der der frühen Römischen Kaiserzeit. Der deutlich höhere Wert des Rin II von 0,55 ergibt sich aus einigen Einzelfunden, von denen die römischen Goldmünzen von Kaditzsch, Lkr. Grimma (F 136), und Ockritz, Lkr. Oschatz (F 278), besondere Erwähnung verdienen (Laser 1980). 4.3. Besiedlungsablauf und Kontinuitätsproblem Eine große Anzahl der 386 lokalisierbaren Fundstellen erbrachte Material von zwei archäologischen Perioden. Häufig tritt die Lausitzer Kultur auf dem gleichen Fundplatz mit anderen archäologischen Kulturen in Erscheinung, so mit der Bandkeramik, spätneolithischen Kulturen oder der Römischen Kaiserzeit. Auffällig ist besonders die erneute Nutzung bronzezeitlicher Flachgräberfelder durch kultu relle Gruppen der Älteren Latenezeit. Teilweise sind von zweiperiodigen Fund plätzen außerdem Einzelfunde anderer Zeiten bekannt. Fundstellen mit Komplexen dreier verschiedener archäologischer Kulturen sind hingegen sehr selten. In den Gemarkungen Draschwitz (F 85) und Böhlen (F 68), Lkr. Grimma, liegen Funde des Früh- bzw. Mittelneolithikums zusammen mit Nachweisen der Lausitzer Kultur und der Römischen Kaiserzeit vor. Nur der gut untersuchte Fundplatz von Leuben, Lkr. Oschatz (F 248), erbrachte Material von mehr als drei Perioden: der Linienbandkeramik, der Gaterslebener Kultur, der Badener Kultur (Einzelfund), der Kugelamphorenkultur (Einzelfund), der Schnur keramik, der Aunjetitzer Kultur, der Fremdgruppenzeit der Lausitzer Kultur sowie Material vom Übergang von Ha D zu Lt A und der frühen und späten Römischen Kaiserzeit (Baumann/Kroitzsch 1984; Kroitzsch 1985). Anhand des dargestellten kulturellen Ablaufes lassen sich einige Aussagen zu Fragen der Besiedlungskontinuität treffen. Zeitphasen mit mäßiger bis starker Besiedlungsdichte werden abgelöst von Perioden mit sehr geringer oder kaum nachgewiesener Landschaftsnutzung. Aufgrund der geringen Menge des Fundmate rials sind kaum Aussagen für die Zeit des späten Früh- und des Mittelneolithikums möglich. Nicht genügend abgesichert sind die Zeitspanne zwischen jüngstbronze- und latenezeitlicher Besiedlung und die Jüngere Latenezeit. Völlig auszusetzen scheint die Besiedlung während der Völkerwanderungszeit (kein sicherer Nach weis). Erst der Vergleich des Besiedlungsablaufes im Untersuchungsgebiet mit dem der nächstgrößeren Landschaftseinheit berechtigt nach D. W. Müller (1975; 1980) zu Aussagen in bezug auf Besiedlungskontinuität. Anhand von Literatur wurde der kulturelle Ablauf des Arbeitsgebietes mit dem des Mulde-Elbe-Raumes ver- 23