Abb. 21. Ehrenfriedersdorf, Burg Greifenstein. Rotbemalte Feinware und glasierte Keramik. Etwa 2:3. 13. Jh. sind waldenburgische Brakteaten bekannt (Haupt 1974, S. 54), und 1323 besteht in Wolkenstein eine Münze (Beyer 1855, S. 585). Mit diesen Aktivitäten nehmen die Waldenburger landesherrliche Rechte war (Billig 1990, S. 8). 18 1349/50 schließlich ist „Grifenstein zcinewerck, bergwerck" an Johannes von Waldenburg verlehnt (Lippert/Beschorner 1903, S. 6), und der Silber- und Zinnbergbau sind sicher belegt. Mit dem Aufkommen des Bergbaues ist mit einem Funktionswandel der Burg zu rechnen. 19 Besonders das Silber als Münzmetall erforderte hohe Sicherheit, und so sind im Zusammenhang mit Bergbau andernorts Wehranlagen nachweisbar (Schwabenicky 1990b, S. 141 f.). Auf diesen Burgen saßen Beamte (Bergmeister) 20 des jeweiligen Landesherren, und es fand hier offenbar das Feinbrennen des Silbers statt, was für den Greifenstein aufgrund der Schmelztiegel mit Silberresten bereits angenommen wurde 18 H. Löscher (1957, S. 136) verkennt die Landesherrlichkeit der Waldenburger im 13. Jh. Durch die unzulässige Rückprojizierung der Verhältnisse, wie sie 1377 dargestellt sind (s. unten), kommt er zu dem Schluß, daß es sich bei dem Zehnten um den Zinnzehnten und nicht um den Silberzehnten handelt. 19 Das wäre ein Parallelbefund zur Sachsenburg bei Frankenberg. Die Sachsenburg entstand ebenfalls in der Kolonisationszeit vor dem Beginn des Bergbaues auf dem „Treppenhauer“ und hatte nach der Entdeckung der silberhaltigen Erze Verwaltungsfunktionen erhalten (Schwabenicky 1990 b, S. 91 f.). 20 Zum Problem und zur rechtlichen Stellung der Bergmeister und Bergrichter siehe W. Schwabenicky 1990b, S. 132ff.