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Abb. 19. Ehrenfriedersdorf, Burg Greifenstein. Hufeisen. 1:2. gen in Gestalt von drei Kreuzen und einer geraden Linie aufweist (Abb. 18,7). Die Einlagen fehlen, so daß lediglich die Vertiefungen erhalten sind. Parallelen hierzu sind aus Burg V der Wiprechtsburg in Groitzsch bekannt (Vogt 1987, S. 108 und Abb. 93,4) und damit in das 13. Jh. datiert. Zu den Resten der Reiterausrüstung gehören die beiden Sporen (Abb. 18,9— 10). Während der Sporen mit pyramidenförmigem Sporn dem 12./13. Jh. zuzuweisen ist (Rempel 1953, S. 231ff.; Hilczeröwna 1956, S. 58f.), tritt der Rädchensporn erst seit dem 13. Jh. auf (Hilczeröwna 1956, S. 63 ff.). Das Hufeisen (Abb. 19) repräsentiert den Typ mit mehr spitzbogiger Innenrandgestaltung und ist seit dem frühen 13. Jh. nachweisbar (Vogt 1987, S. 124). Ein bis an das viereckige Schäftungsloch heruntergeschlagenes Bergeisen (Abb. 18,8) gibt wiederum einen deutlichen Hinweis auf den Bergbau im Greifensteingebiet. Es gehört zum typischen Inventar von Bergbausiedlungen und war im gesamten Mittelalter und darüber hinaus bis weit in die Neuzeit hinein gebräuchlich (Schwabenicky 1990 b, S. 79 ff.). Schließlich erwähnt J. Seyffarth (1971, S. 150) den Rest einer Sichel, der heute nicht mehr vorhanden ist. Ein kleiner beschädigter Beschlag (?) aus Kupfer oder Messing (Abb. 16,12) ist in seiner Funktion nicht näher zu definieren. Die einzige Münze im Fundmaterial vom Greifenstein besteht aus Silber und ist ein vom Bistum Augsburg ausgegebener Haller Pfennig, geprägt unter der Regierung des Bischofs Friedrich Späth von Faimingen 1307 —31. 13 Organische Materialien sind mit zahlreichen Tierknochen überliefert. Sichere Merkmale für Bearbeitung in Gestalt von Schnitt- und Sägespuren zeigt ein 13 Die Bestimmung wird Herrn Dr. P. Arnold, Münzkabinett Dresden, verdankt. Das Fundstück ist z. Z. im Greifensteinmuseum Ehrenfriedersdorf nicht auffindbar.