Sondagen durch (s. unten). Danach muß es als sicher gelten, daß die gesuchte Burganlage exakt lokalisiert ist und aus Ober- und Unterburg bestand. Viermal hat J. Seyffarth über seine Forschungen im Heimatschrifttum berichtet und ausgewählte Fundstücke publiziert (Seyffarth 1969; 1970; 1971; 1973). An den Grabungen beteiligte sich von örtlicher Seite der Ehrenfriedersdorfer Heimatforscher und ehrenamtliche Mitarbeiter der archäologischen Denkmalpflege G. Schubert. 2 Er erwarb sich darüber hinaus Verdienste bei der Aufnahme der bergbaulichen Relikte in der Umgebung der Greifensteine sowie durch historische und topographische Studien zu Ehrenfriedersdorf und zur Burg Greifenstein (Schubert 1978; 1980; 1990). Durch die Fixierung der einstigen Burg im Gelände und die große Zahl der archäologischen Funde erlangte die historische Problematik um den Greifenstein, den die Erwähnung im Lehnbuch Friedrichs des Strengen mit dem Bergbau auf Silber und Zinn verbindet, eine neue Qualität. Den gegenwärtigen Stand der Forschung zu Burg und Herrschaft Greifenstein faßte G. Billig im Rahmen einer kurzen Studie über die Herren von Waldenburg und deren Anteil an der Kolonisation des Pleißenlandes 1990 an etwas abgelegener Stelle zusammen (Billig 1990, S. 8f.). Besonderes Anliegen unseres Aufsatzes ist es, das von J. Seyffarth geborgene Fundmaterial in einer repräsentativen Auswahl vorzustellen. Wie im einzelnen zu zeigen sein wird, fällt es in mancherlei Hinsicht aus dem Rahmen des sonst in erzgebirgischen Wehranlagen anzutreffenden archäologischen Sachgutes, ein Umstand, der wohl in erster Linie mit den Bindungen des Greifensteins an den Bergbau zu erklären ist. Die Publikation der Funde vom Greifenstein schließt sich an die Materialvorlagen vom „Raubschloß“ Liebenstein bei Olbernhau (Geupel 1984) und vom „Teufelsschloß“ bei Eibenstock (Geupel 1991) an und soll wie diese helfen, die in der Vergangenheit so spürbare Lücke in unserer Kenntnis der mittelalterlichen Keramik des Erzgebirges (Billig 1963, S. 354 ff.) zu verkleinern. Die von J. Seyffarth in den Jahren 1969—1971 vorgenommenen Sondie rungsgrabungen bestehen aus drei Schnitten. 3 Zwei legte er quer zu einer Geländestufe im Bereich der Unterburg (Schnitte I und III, vgl. Beilage 6), den dritten in der den Felsstock am Fuße umgebenden Halde (Schnitt II) an. In den Schnitten I und III wurde eine im Zuge der Geländestufe verlaufende und die Unterburg begrenzende Mauer von 1,40 m Stärke gefaßt, die auf den gewachsenen Felsen aufgesetzt war. Aussagefähig ist das Profil von Schnitt III, wo sich folgender Schichtenaufbau zeigte (Abb. 2): Auf dem nach Nordwesten einfallenden Felsen lag ein an die Mauer anschlagender Erdkeil, dessen Zusammensetzung vom Ausgräber als „dunkelgrauer Granitgrus ohne Lehm, mit Holzasche, Holzkohleresten und 2 Für die Klärung zahlreicher Fragen im Gelände sei Herrn G. Schubert herzlich gedankt. 3 Nach den Fund- und Grabungsberichten J. Seyffarths und G. Schuberts in der Ortsakte Ehrenfriedersdorf im Landesamt für Archäologie Sachsen in Dresden.