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Haushuhn, Gallus gallus f. domesticus L. Ein Tibiotarsus sowie ein Tarsometatarsus liegen vom Haushuhn vor, welche auf mindestens ein Individuum schließen lassen. Beide Knochen sind beschädigt. Der Tibiotarsus mit einer Größten Breite distal von 10,0 mm weist fast den Mittelwert auf, welcher für die römische Kaiserzeit angegeben wurde (Thesing 1977, Tab. 8,III). Die Variabilität reicht von 9,20—15,0 mm (x = 10,9 mm). Das Bruchstück des Tarsometatarsus stammt von einem weiblichen Tier. Mit einer Größten Breite proximal von 12,2 mm wird der für die römische Kaiserzeit für weibliche Tiere angegebene Mittelwert, der 11,42 mm (Var. 10,6 —13,0 mm) beträgt, leicht überstiegen (ebenda, Tab. 10,111). Nach R. Thesing (1977, S. 25) lassen die Breitenmaße der Hühner in der römischen Kaiserzeit auf schlankwüchsige Tiere schließen. Wildtiere Rothirsch, Cervus elaphus L. Mit 27 Resten (= 70,4% der Wildtierknochen), die von mindestens vier adulten und einem subadulten Tier stammen, steht der Hirsch wie meist in Siedlungen auch in Dewitz an erster Stelle unter den Wildsäugern. Die Altersbestimmung für den Unterkiefer eines subadulten Tieres erfolgte nach J. Beninde (1937, S. 80) und E. Wagenknecht (1972, S. 31; 1988, S. 449). Die Geschlechtsbestimmung nach den Metapodien (Bosold 1966, S. 20) erbrachte den Nachweis eines weiblichen und zweier männlicher Tiere. Unter den Geweihresten, die möglicherweise Abwurfstangen zuzurechnen sind, fanden sich drei Stücke mit Bearbeitungsspuren. Drei Metatarsen konnten zur Bestimmung der WRH nach S. Godynicki (1965) benutzt werden. Die Höhen betragen für die Hirschkuh 110,4 cm und für die Hirsche 120,1 und 127,6 cm. Entsprechend einer allgemeinen Einordnung von keltischen und römerzeitlichen Rothirschen Mitteleuropas durch W. Pietschmann (1977, Diagr. V—VIII), gehören die Hirsche von Dewitz zu mittelgroßen Tieren. Reh, Capreolus capreolus L. Für das Reh wurden 4 Knochen gezählt (= 14,8% der Wildtierknochen). Ein schädelechtes Geweih besaß einen Rosenumfang von 110,0 mm. Dieser Wert paßt zu den Maßen, die von Rehgeweihen aus Mühlberg bekannt sind. Dort betragen die Rosenumfänge 97,0 und 116,0 mm (Teichert 1989, S. 42, Tab. 53). Der in ganzer Länge erhaltene Metatarsus gehört sicher zu einem männlichen Tier. In seinem Längenmaß entspricht er dem größten von J. Boessneck (1956, S. 124) angegebenen rezenten Tier. Wildschwein, Sus scrofa L. Drei Skelettreste, die von mindestens einem Tier stammten, wurden dem Wild schwein zugeordnet.